Jenakijewe – Wikipedia

Jenakijewe
Єнакієве
Wappen von Jenakijewe
Jenakijewe (Ukraine)
Jenakijewe (Ukraine)
Jenakijewe
Basisdaten
Oblast: Oblast Donezk
Rajon: Rajon Horliwka
Höhe: 260 m
Fläche: 425,2 km²
Einwohner: 76.673 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 180 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 86400
Vorwahl: +380 6252
Geographische Lage: 48° 14′ N, 38° 13′ OKoordinaten: 48° 14′ 0″ N, 38° 13′ 0″ O
KATOTTH: UA14060070010013898
KOATUU: 1412000000
Verwaltungsgliederung: 2 Städte, 3 SsT, 7 Dörfer, 2 Siedlungen
Adresse: пл. Леніна 7
86400 м. Єнакієве
Website: offiz. Webseite
Statistische Informationen
Jenakijewe (Oblast Donezk)
Jenakijewe (Oblast Donezk)
Jenakijewe
i1

Jenakijewe (ukrainisch Єнакієве; russisch Енакиево Jenakijewo) ist eine Stadt in der Oblast Donezk im Osten der Ukraine. Die Stadt hat etwa 80.000 Einwohner (2016)[1].

Lenin-Platz in Jenakijewe

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fluss Krynka fließt durch die Stadtratsgemeinde mit insgesamt 132.581 Einwohnern (2012)[2]. Diese gliedert sich neben der eigentlichen Stadt noch in die Stadt Junokomunariwsk (offiziell seit 2016 Bunhe/Бунге[3]), die 3 Siedlungen städtischen Typs Druschne, Karlo-Marxowe (offiziell seit 2016 Sofijiwka/Софіївка)[4] und Korsun, die 7 Dörfer Awilowka (Авіловка), Werchnja Krynka (Верхня Кринка), Nowoseliwka (Новоселівка), Petriwske (Петрівське – offiziell seit 2016 Krynytschky/Кринички[5]), Puteprowid (Путепровід), Schaposchnykowe (Шапошникове) und Schewtschenko (Шевченко) sowie die 2 (An-)Siedlungen Staropetriwske (Старопетрівське) und Schtschebenka (Щебенка). Die Stadt Wuhlehirsk samt 5 Siedlungen, die Siedlungsratgemeinden von Olchowatka und Bulawynske wurden am 11. Dezember 2014 aus der Stadt ausgegliedert und dem Rajon Artemiwsk (dem heutigen Rajon Bachmut) angeschlossen[6].

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1858 wurde an Stelle der Stadt ein experimentales Metallwerk geöffnet. 1895 wurde ein großes metallurgisches Kombinat Petrowskij gegründet, die dazugehörige Arbeitersiedlung erhielt 1898 zu Ehren des Mitgründers des Kombinats Fjodor Jenakijew den Namen Jenakijewe. 1925 erhielt die Siedlung die Stadtrechte, von 1923 bis 1936 hieß die Stadt Rykowo und 1936–1944 Ordschonikidse (zu Ehren der sowjetischen Funktionäre Alexei Iwanowitsch Rykow und Grigori Konstantinowitsch Ordschonikidse). 1932 wurde in der Stadt die bis heute verkehrende Straßenbahn Jenakijewe eröffnet. Vom 1. November 1941 bis zum 3. September 1943 war die Stadt von Truppen der Wehrmacht besetzt.

Am 16. September 1979 erfolgte im Interesse der Volkswirtschaft der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik in der Kohlemine „Junij Komunar“ (Objekt „Kliwasch“) eine unterirdische Nuklearexplosion mit einer Stärke von 0,3 kt in einer Tiefe von 903 Metern zwischen den Flözen. Mit der Nuklearexplosion der VNIPIPROMTechnology (heute zu Rosatom) sollte die Spannung in der Gesteinsmasse verringert werden, was letztlich die Sicherheit des Kohlebergbaus verbessern sollte. Im Jahr 2002 wurde das Bergwerk geschlossen. Umweltschützer sehen eine Gefahr für das Grundwasser, das radioaktiv belastet sein kann. Pumpen fördern Wasser aus der stillgelegten Mine.[7][8] 2018 wurde gewarnt, dass die Gefahr bestünde, dass die Grube bald überlaufen könnte.[9]

Im Sommer 2014 gab es Kämpfe im Ort im Verlauf des Ukrainekrieges, dieser ist seither in der Hand der Separatisten der Volksrepublik Donezk.[10]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1923 1926 1939 1959 1970 1979 1989 2001 2005 2016
13.749 24.291 88.566 92.306 92.131 114.163 120.332 103.997 96.616 79.409

Quellen: [1]

Volksgruppe Einwohner 2001 (%)[11]
Russen 83.726 51.4
Ukrainer 73.675 45.3
Weißrussen 1.777 1.1
Armenier 587 0.4
Aserbaidschaner 366 0.2
Juden 291 0.2

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jenakijewe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Demographie ukrainischer Städte auf pop-stat.mashke.org
  2. Bevölkerungszahlen der Oblast Donezk vom Statistischen Zentralamt in Donezk
  3. Верховна Рада України; Постанова від 12.05.2016 № 1351-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів на тимчасово окупованих територіях Донецької та Луганської областей
  4. Верховна Рада України; Постанова від 12.05.2016 № 1351-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів на тимчасово окупованих територіях Донецької та Луганської областей
  5. Верховна Рада України; Постанова від 12.05.2016 № 1351-VIII Про перейменування окремих населених пунктів та районів на тимчасово окупованих територіях Донецької та Луганської областей
  6. Верховна Рада України; Постанова від 11.12.2014 № 31-VIII „Про зміни в адміністративно-територіальному устрої Донецької області, зміну і встановлення меж Артемівського району Донецької області“
  7. http://dnr-live.ru/14-aprelya-nachnetsya-zatoplenie-shahtyi-yunkom/
  8. Lit.: The Radiation Legacy of the Soviet Nuclear Complex: An Analytical Overview von Nikolaĭ N. Egorov, Vladimir M. Novikov, Victor K. Popov, Frank L. Parker, 30. September 2000, ISBN 1-85383-658-3
  9. Konrad Schuller: Droht ein neues Tschernobyl?, FAZ, 27. Dezember 2018 
  10. Ministerkabinett der Ukraine (Memento des Originals vom 19. Mai 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/search.ligazakon.ua, 7. November 2014 N 1085-р (ukrainisch)
  11. http://history.org.ua/LiberUA/NatsSklRMDonObl/NatsSklRMDonObl.pdf