Fabian Rießle – Wikipedia

Fabian Rießle
Rießle beim Weltcup 2016 in Ramsau

Rießle beim Weltcup 2016 in Ramsau

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 18. Dezember 1990 (33 Jahre)
Geburtsort Freiburg i. Br., Deutschland
Größe 172 cm
Gewicht 62 kg
Beruf Sportsoldat
Karriere
Verein SZ Breitnau
Trainer Ernst Wursthorn
Nationalkader seit 2005
Status zurückgetreten
Karriereende 28. Januar 2024
Medaillenspiegel
Olympia-Medaillen 1 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 3 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
DM-Medaillen 9 × Goldmedaille 6 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber 2014 Sotschi Team
Bronze 2014 Sotschi Einzel Großschanze
Gold 2018 Pyeongchang Team
Silber 2018 Pyeongchang Einzel Großschanze
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Gold 2015 Falun Team
Gold 2017 Lahti Team
Gold 2019 Seefeld Teamsprint
Silber 2019 Seefeld Team
Silber 2021 Oberstdorf Team
Bronze 2021 Oberstdorf Teamsprint
 Nordische Junioren-Ski-WM
Bronze 2009 Štrbské Pleso Team
Bronze 2009 Štrbské Pleso Einzel 5 km
Gold 2010 Hinterzarten Team
Platzierungen im Weltcup
 Debüt im Weltcup 04. Januar 2009
 Weltcupsiege (Einzel) 09  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 07  (Details)
 Gesamtweltcup 03. (2015/16, 2017/18)
 Best Jumper Trophy 09. (2020/21)
 Best Skier Trophy 04. (2017/18, 2020/21)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 9 16 27
 Massenstart 0 0 1
 Team 3 6 0
 Teamsprint 4 5 1
Platzierungen im Grand Prix
 Debüt im Grand Prix 26. Juli 2008
 Grand-Prix-Siege (Einzel) 03  (Details)
 Gesamtwertung 02. (2015)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 3 2 3
 Team 0 1 1
Platzierungen im Continental Cup (COC)
 Debüt im COC 08. März 2008
 COC-Siege (Einzel) 03  (Details)
 Gesamtwertung COC 01. (2010/11)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 3 2 3
letzte Änderung: 19. Januar 2024
Fabian Rießle in Ramsau 2016

Fabian Rießle (* 18. Dezember 1990 in Freiburg im Breisgau) ist ein ehemaliger deutscher Nordischer Kombinierer. Seine bisher größten Erfolge sind der Gewinn der Goldmedaille mit der Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang und der Weltmeistertitel im Mannschaftswettbewerb der Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015 und 2017 sowie im Teamsprint 2019. Im Weltcup der Nordischen Kombination belegte er 2015/16 und 2017/18 den dritten Platz.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon als Grund- und Hauptschüler in St. Märgen nahm Rießle sehr erfolgreich an den Schulwettkämpfen Jugend trainiert für Olympia teil. Er wurde 2004 Deutscher Vize-Schülermeister. 2005 gab er sein internationales Debüt bei FIS-Rennen und im Alpencup. Ab 2008 startete er im B-Weltcup. Am 4. Januar 2009 gab er sein Debüt im Weltcup der Nordischen Kombination. Bei den Juniorenweltmeisterschaften 2009 in Štrbské Pleso gewann er im Einzel über 5 km und mit dem Team die Bronzemedaille. Ein Jahr später gewann er mit dem Team bei den Juniorenweltmeisterschaften in Hinterzarten die Goldmedaille. Nachdem ihm in der Saison 2009/10 erstmals der Gewinn von Weltcup-Punkten gelungen war, beendete er die Saison auf dem 60. Platz der Gesamtwertung.

Seinen ersten Podestplatz im Weltcup belegte er am 13. Januar 2012 mit dem 3. Platz in Chaux-Neuve, wo er einen Tag später mit nur 0,1 Sekunden Rückstand auf Alessandro Pittin erneut Dritter wurde. Bereits am 7. Januar hatte er mit der deutschen Staffel in Oberstdorf mit nur 0,1 Sekunden Rückstand auf Norwegen den 2. Platz belegt. Am 15. Dezember 2012 konnte er nach einem schwachen Saisonstart 2012/13 überraschend als Dritter das Podium in Ramsau erreichen und belegte in Lahti zusammen mit Tino Edelmann im Teamsprint am 9. März 2013 den 2. Platz.

Am 12. Januar 2014 gewann Rießle zum ersten Mal einen Weltcupwettbewerb, als er zusammen mit Tino Edelmann beim Teamsprint in Chaux-Neuve siegte. Zwei Wochen später siegte er beim Teamwettbewerb in Oberstdorf mit der deutschen Mannschaft. Bei den Olympischen Spielen in Sotschi gewann er auf der Großschanze hinter den beiden Norwegern Jørgen Graabak und Magnus Moan unerwartet die Bronzemedaille. Im Wettbewerb von der Normalschanze hatte er zuvor den achten Platz belegt. Im Teamwettbewerb gewann er am 20. Februar 2014 als Schlussläufer die Silbermedaille. Dafür wurde er wie auch die anderen drei am 8. Mai 2014 von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[1]

Zu Beginn der Weltcupsaison 2014/15 erreichte Rießle am 6. und 7. Dezember 2014 mit zwei zweiten Rängen in Lillehammer seine bis dahin besten Einzelresultate, womit er auch die Führung im Gesamt-Weltcup übernahm, die er bis zum 17. Januar behielt. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Falun gewann er im Teamwettbewerb zusammen mit Tino Edelmann, Eric Frenzel und Johannes Rydzek den Titel und holte damit die erste deutsche Goldmedaille nach 28 Jahren.

Am 5. Dezember 2015 gewann Rießle in Lillehammer seinen ersten Weltcup-Wettbewerb. Nach zwei weiteren Siegen belegte er im Endklassement des Weltcups den dritten Platz. Im Weltcup 2016/17 gewann er zwei Einzelwettbewerbe in Lahti und Chaux-Neuve sowie mit dem Team in Lillehammer. In der Gesamtwertung belegte er Platz vier.

Bei den Olympischen Winterspielen 2018 gewann er Silber beim Dreifacherfolg der deutschen Kombinierer von der Großschanze und Gold im Teamwettbewerb.

Bei den deutschen Meisterschaften 2018 in Hinterzarten gewann Rießle im Oktober sowohl im Einzel als auch im Teamsprint mit Manuel Faißt den Meistertitel. Am 15. Dezember 2018 nahmen er sowie Johannes Rydzek bei einem Sprintrennen des Skilanglauf-Weltcups in Davos teil, bei dem er den 78. Rang unter 95 Startern belegte. Im Weltcup der Nordischen Kombination kam Rießle vor den Weltmeisterschaften in Einzelrennen siebenmal auf das Podium, in Ruka gewann er mit dem Team. Bei den Weltmeisterschaften 2019 in Seefeld legte er mit einem guten Sprung auf 128 Meter die Grundlage zur Goldmedaille im Teamsprint mit Eric Frenzel.

Nachdem er im September 2019 seinen dritten Grand-Prix-Sieg einfuhr und als Fünfter bester Deutscher in der Gesamtwertung wurde, verteidigte Rießle bei den deutschen Meisterschaften 2019 in Johanngeorgenstadt und Klingenthal sowohl im Einzel als auch im Teamsprint seine Meistertitel.

Mit dem Heim-Weltcup in Schonach beendete Rießle am 28. Januar 2024 seine Karriere.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 5. Dezember 2015 Norwegen Lillehammer Gundersen
2. 24. Januar 2016 Frankreich Chaux-Neuve Gundersen
3. 21. Februar 2016 Finnland Lahti Gundersen
4. 9. Januar 2017 Finnland Lahti Gundersen
5. 22. Januar 2017 Frankreich Chaux-Neuve Gundersen
6. 17. Dezember 2017 Osterreich Ramsau Gundersen
7. 14. März 2018 Norwegen Trondheim Gundersen
8. 17. März 2018 Deutschland Klingenthal Gundersen
9. 18. März 2018 Deutschland Klingenthal Gundersen

Weltcupsiege im Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 22. Januar 2014 Frankreich Chaux-Neuve Teamsprint1
2. 25. Januar 2014 Deutschland Oberstdorf Staffel2
3. 7. März 2015 Finnland Lahti Teamsprint3
4. 20. Februar 2016 Finnland Lahti Teamsprint3
5. 2. Dezember 2016 Norwegen Lillehammer Staffel4
6. 25. November 2018 Finnland Kuusamo Staffel5
7. 16. Januar 2021 Italien Val di Fiemme Teamsprint6
2 
Mit Tino Edelmann, Johannes Rydzek und Eric Frenzel.
4 
Mit Eric Frenzel, Björn Kircheisen und Johannes Rydzek.
5 
Mit Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Vinzenz Geiger.
6 
Mit Eric Frenzel.

Grand-Prix-Siege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 5. September 2015 Deutschland Oberstdorf Gundersen
2. 23. August 2017 Osterreich Tschagguns Gundersen
3. 4. September 2019 Osterreich Tschagguns Gundersen

Continental-Cup-Siege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 16. Januar 2011 Deutschland Klingenthal Gundersen
2. 22. Januar 2011 Tschechien Harrachov Gundersen
3. 19. Januar 2024 Deutschland Klingenthal Individual Compact

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platzierungen bei Olympischen Winterspielen [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen NS Gundersen GS Team
RusslandRussland 2014 Sotschi 08. 03. 02.
Korea Sud 2018 Pyeongchang 07. 02. 01.

Platzierungen bei Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen NS Gundersen GS Team Teamsprint
Italien 2013 Val di Fiemme 24. 06.
Schweden 2015 Falun 09. 12. 01.
Finnland 2017 Lahti 04. 01.
Osterreich 2019 Seefeld 17. 07. 02. 01.
Deutschland 2021 Oberstdorf 06. 05. 02. 03.

Weltcup-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
2009/10 60. 0007
2011/12 14. 0458
2012/13 25. 0173
2013/14 18. 0255
2014/15 04. 0724
2015/16 03. 1064
2016/17 04. 1069
2017/18 03. 1087
2018/19 08. 0693
2019/20 05. 0658
2020/21 04. 0687
2021/22 20. 0252
2022/23 23. 0223

Grand-Prix-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
2008 40. 0004
2009 48. 0006
2010 37. 0011
2011 14. 0084
2013 13. 0077
2015 02. 0270
2016 04. 0176
2017 03. 0276
2018 09. 0166
2019 05. 0266
2021 11. 0098
2022 13. 0078
2023 21. 0087

Platzierungen bei Deutschen Meisterschaften [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen Sprint Massenstart Teamsprint
Thüringen 2006 Oberhof 30.
Nordrhein-Westfalen 2007 Winterberg 12. 19.
Sachsen 2008 Klingenthal 13. 25.
Bayern 2009 Garmisch 10.
Thüringen 2010 Oberhof 09.
Baden-Württemberg 2011 Hinterzarten 02. 02.
Bayern 2013 Oberstdorf 02. 01.
Baden-Württemberg 2014 Hinterzarten 02. 02.
Bayern 2015 Oberstdorf 08. 04.
Thüringen 2016 Oberhof 14. 01.
Sachsen 2017 Klingenthal 08. 03.
Baden-Württemberg 2018 Hinterzarten 01. 01.
Sachsen 2019 Johanngeorgenstadt 01. 01.
Bayern 2020 Oberstdorf 01. 01.
Thüringen 2021 Oberhof 03. 03.
Baden-Württemberg 2022 Hinterzarten 01. 02.
Sachsen 2023 Klingenthal 06.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Fabian Rießle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes. Der Bundespräsident, 5. Mai 2014, abgerufen am 15. März 2020.