24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2020 – Wikipedia

Streckenführung für das 24-Stunden-Rennen
24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2020 (Deutschland)
24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2020 (Deutschland)
Nürburgring
Lage in Deutschland

Das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2020 fand zwischen dem 24. und dem 27. September auf dem Nürburgring statt.

Ursprünglich war die 48. Auflage des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring für den 21. bis zum 24. Mai 2020 geplant[1], wurde allerdings wegen der COVID-19-Pandemie auf Ende September verschoben. Die Gesamtwertung gewann das Team Rowe Racing auf einem BMW M6 GT3 mit dem Niederländer Nicky Catsburg sowie den beiden Briten Alexander Sims und Nick Yelloly am Steuer.

Im Rahmenprogramm wurden unter anderem Rennen der Deutschen Formel-4-Meisterschaft sowie des Tourenwagen-Weltcups veranstaltet. Die Veranstaltung wurde am 24. September durch einen Wertungslauf der Rundstrecken-Challenge Nürburgring eröffnet. Außerdem wurde – wie inzwischen jedes Jahr – auch das Rennen der 24h-Classic über drei Stunden ausgetragen. Bei diesem Rennen nehmen überwiegend Fahrzeuge älterer Baujahre teil, die so auch früher bei 24-Stunden-Rennen am Nürburgring am Start waren.

Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie auch in den Vorjahren ging mit dem Projekt Girls only! Ready to rock the Green Hell des Teams GITI TIRE MOTORSPORT by WS RACING[2] ein reines Frauenteam an den Start. Neben den Fahrerinnen Carrie Schreiner, Laura Kraihamer und Celia Martin bestand auch die Crew – Mechanikerinnen, Ingenieure und Teamleitung – ausschließlich aus Frauen. Nachdem am Sonntagvormittag Celia Martin im Bereich Hatzenbach mit einem schnellen GT3-Fahrzeug kollidierte, musste das Fahrzeug in die Box zurückgeschleppt und repariert werden. Durch den Zeitverlust verlor die Mannschaft die Führung in der Klasse und beendete das Rennen auf dem 72. Gesamtrang und dem dritten Platz in der Klasse SP3T.

Die Britin Charlie Martin, die in einem BMW M240i für Adrenalin-Motorsport an den Start ging, ist die erste Transgender, die am 24-Stunden-Rennen am Nürburgring teilnahm.[3] Sie fuhr den regulären Start, den erneuten Start nach der nächtlichen Unterbrechung und auch die letzte Stunde des Rennens bis zum Zieleinlauf. Am Ende belegte sie mit ihren Teamkollegen Davide Bertello, Lutz Rühl und Jens Bombosch den 52. Gesamtrang und den vierten Platz in ihrer Klasse.

Folgen der COVID-19-Pandemie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der COVID-19-Pandemie sollte das Rennen komplett ohne Zuschauer stattfinden. Die Veranstalter konnten sich jedoch kurzfristig mit den Behörden einigen, dass bis zu 5000 Fans auf Teilen der Tribünen am Grand-Prix-Kurs erlaubt sind. Die Tribünen öffneten täglich um 7:00 Uhr und mussten vor Mitternacht verlassen werden.[4] Die ursprünglich für 2020 geplanten und im Vorverkauf erworbenen Tickets behalten für 2021 ihre Gültigkeit oder können zurückgegeben werden. Für die 5000 Sitzplätze auf den Tribünen mussten separat Eintrittskarten gekauft werden.

Die COVID-19-Pandemie hatte auch Auswirkungen auf das Starterfeld. Mit nur 97 gemeldeten Fahrzeugen[5] nahmen 62 Autos weniger als im Vorjahr teil. Das Starterfeld war eines der Kleinsten in der Geschichte des 24-Stunden-Rennens.

Nach drei positiven Coronatests in der Mannschaft von Manthey-Racing, die beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans ein Wochenende zuvor als Werksteam die Porsche 911 RSR einsetzte, zog Porsche alle Werksfahrer vom 24-Stunden-Rennen am Nürburgring zurück. Dies betraf die Rennfahrer Richard Lietz, Patrick Pilet, Romain Dumas, Matt Campbell, Michael Christensen, Kévin Estre, Thomas Preining, Matteo Cairoli und Julien Andlauer. In der Folge wurde der als Grello bekannte Porsche 911 GT3 R von Manthey-Racing zurückgezogen.[6] Ersatzfahrer für weitere Fahrzeuge waren unter anderem die bereits zurückgetretenen Timo Bernhard und Jörg Bergmeister.[7] Porsche reaktivierte kurzfristig diese ehemaligen Werksfahrer, um die Ausfälle wenigstens zum Teil zu kompensieren.

Zeitplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Donnerstag, 24. September
Anfang Ende Klasse Programm Strecke
8:00 Uhr 12:00 Uhr RCN Rundstrecken-Challenge Leistungsprüfung Nordschleife
9:15 Uhr 9:45 Uhr Formel 4 Freies Training 1 Grand-Prix-Strecke
10:00 Uhr 10:30 Uhr Formel 4 Freies Training 2 Grand-Prix-Strecke
11:35 Uhr 11:50 Uhr Formel 4 Qualifying 1 Grand-Prix-Strecke
12:30 Uhr 14:00 Uhr 24h-Rennen Qualifying 1 Gesamtstrecke
14:30 Uhr 15:00 Uhr FIA WTCR Freies Training 1 Gesamtstrecke
15:15 Uhr 15:45 Uhr FIA WTCR Freies Training 2 Gesamtstrecke
16:25 Uhr 18:15 Uhr 24h-Classic Qualifying Gesamtstrecke
19:00 Uhr 19:40 Uhr FIA WTCR Qualifying Gesamtstrecke
20:30 Uhr 23:30 Uhr 24h-Rennen Qualifying 2 Gesamtstrecke
Alle Zeitangaben in MEZ.[8]
Freitag, 25. September
Anfang Ende Klasse Programm Strecke
8:10 Uhr 8:25 Uhr Formel 4 Qualifying 2 Grand-Prix-Strecke
9:35 Uhr 9:55 Uhr 24h-Classic Einführungsrunde Gesamtstrecke
9:55 Uhr 12:55 Uhr 24h-Classic Rennen (3 Stunden) Gesamtstrecke
13:25 Uhr 14:25 Uhr 24h-Rennen Qualifying Gesamtstrecke
15:05 Uhr 15:35 Uhr Formel 4 Rennen 1 (30 Minuten) Grand-Prix-Strecke
16:40 Uhr 17:20 Uhr FIA WTCR Rennen 1 (3 Runden) Grand-Prix-Strecke
17:50 Uhr 20:10 Uhr 24h-Rennen Top-Qualifying Gesamtstrecke
Alle Zeitangaben in MEZ.[8]
Samstag, 26. September
Anfang Ende Klasse Programm Strecke
8:25 Uhr 8:55 Uhr Formel 4 Rennen 2 (30 Minuten) Grand-Prix-Strecke
10:00 Uhr 10:37 Uhr FIA WTCR Rennen 2 (3 Runden) Gesamtstrecke
11:15 Uhr 12:15 Uhr 24h-Rennen Warm-up Gesamtstrecke
13:10 Uhr 13:40 Uhr Formel 4 Rennen 3 (30 Minuten) Grand-Prix-Strecke
14:15 Uhr 24h-Rennen Startaufstellung Gesamtstrecke
15:10 Uhr 24h-Rennen Formationsrunde Gesamtstrecke
15:30 Uhr 24h-Rennen Start Rennen Gesamtstrecke
Alle Zeitangaben in MEZ.[8]

Ergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 99 Rowe Racing Niederlande Nicky Catsburg
Vereinigtes Konigreich Alexander Sims
Vereinigtes Konigreich Nick Yelloly
BMW M6 GT3 85
2 3 Audi Sport Team Italien Mirko Bortolotti
Deutschland Christopher Haase
Deutschland Markus Winkelhock
Audi R8 LMS GT3 85
3 42 BMW Team Schnitzer Brasilien Augusto Farfus
Deutschland Jens Klingmann
Deutschland Martin Tomczyk
Sudafrika Sheldon van der Linde
BMW M6 GT3 85
4 98 Rowe Racing Deutschland Marco Wittmann
Vereinigtes Konigreich Tom Blomqvist
Osterreich Philipp Eng
BMW M6 GT3 85
5 1 Audi Sport Team Schweiz Nico Müller
Belgien Dries Vanthoor
Belgien Frédéric Vervisch
Deutschland Frank Stippler
Audi R8 LMS GT3 85
6 29 Audi Sport Team Italien Mattia Drudi
Deutschland Christopher Mies
Deutschland René Rast
Sudafrika Kelvin van der Linde
Audi R8 LMS GT3 85
7 31 Frikadelli Racing Team Deutschland Lars Kern
Frankreich Mathieu Jaminet
Belgien Maxime Martin
Deutschland Lance David Arnold
Porsche 911 GT3 R 85
8 6 Mercedes-AMG Team HRT Deutschland Patrick Assenheimer
Osterreich Dominik Baumann
Deutschland Dirk Müller
Deutschland Maro Engel
Mercedes-AMG GT3 85
9 2 Mercedes-AMG Team HRT Deutschland Hubert Haupt
Niederlande Yelmer Buurman
Deutschland Nico Bastian
Vereinigtes Konigreich Philip Ellis
Mercedes-AMG GT3 84
10 44 FALKEN Motorsports Osterreich Klaus Bachler
Deutschland Sven Müller
Vereinigtes Konigreich Peter Dumbreck
Osterreich Martin Ragginger
Porsche 911 GT3 R 84

Klassensieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klasse Gesamtrang Startnr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
AT 45 320 Four Motors Bioconcept-Car Deutschland Thomas von Löwis of Menar
Deutschland Thomas Kiefer
Deutschland Smudo
Luxemburg Charles Kauffman
Porsche 911 GT3 Cup II 71
BMW M2 CS 66 39 MSC Wahlscheid e.V. /
Keeevin Sports & Racing
Deutschland Klaus Faßbender
Deutschland Kevin Wolters
Schweiz Guido Wirtz
BMW M2 CS 66
CUP 3 30 306 Black Falcon Team TEXTAR Deutschland Ben Bünnagel
Deutschland Max Berlin
Deutschland Florian Naumann
Deutschland Michael Rebhan
Porsche 718 Cayman GT4 CS 76
CUP X 24 111 Teichmann Racing GmbH Deutschland Georg Griesemann
Osterreich Reinhard Kofler
Deutschland Maik Rönnefarth
Deutschland Yves Volte
KTM X-Bow GT4 77
Kl. Cup 5 31 240 Pixum CFN Team Adrenalin Motorsport Deutschland Oskar Sandberg
Osterreich David Griessner
Italien Francesco Merlini
Deutschland Roland Fröse
BMW M240i Racing 76
SP 10 26 70 Hofor Racing by Bonk Motorsport Deutschland Michael Schrey
Deutschland Claudia Hürtgen
Osterreich Michael Fischer
Deutschland Sebastian von Gartzen
BMW M4 GT4 76
SP 3 60 120 Toyota Gazoo Racing Team Thailand Thailand Grant Supaphongs
Thailand Chen Jian Hong
Japan Naoki Kawamura
Toyota Corolla Altis 67
SP 3T 50 165 Engstler Motorsport /
Hyundai Team Engstler
Deutschland Kai Jordan
Deutschland Markus Lungstrass
Deutschland Marc Ehret
Hyundai i30 Fastback N 70
SP 4 73 106 Scuderia Solagon e.V. Deutschland Sebastian Schemmann
Deutschland Hans Legermann
Deutschland Marc Riebel
Deutschland Philip Ade
BMW 325i 60
SP 4T 53 86 Deutschland Alexander Köppen
Luxemburg Yann Munhowen
Luxemburg Alain Pier
Vereinigtes Konigreich Peter Cate
Porsche 718 Cayman GTS 70
SP 7 28 65 Huber Motorsport Deutschland Philipp Neuffer
Deutschland Hans Wehrmann
Deutschland Johannes Stengel
Deutschland Florian Spengler
Porsche 911 GT3 Cup 76
SP 8 70 53 GITI TIRE MOTORSPORT by WS RACING Niederlande Kari-Pekka Laaksonen
Danemark Kristian Jepsen
Danemark Jan Sorensen
Deutschland Roland Waschkau
Audi R8 LMS GT4 62
SP 8T 19 73 Walkenhorst Motorsport Vereinigtes Konigreich Daniel Harper
Vereinigte Staaten Neil Verhagen
Deutschland Max Hesse
BMW M4 GT4 78
SP 9 1 99 Rowe Racing Vereinigtes Konigreich Alexander Sims
Belgien Nicky Catsburg
Vereinigtes Konigreich Nick Yelloly
BMW M6 GT3 85
SP-PRO 22 35 BLACK FALCON Team IDENTICA Deutschland Marek Böckmann
Deutschland Tobias Müller
Luxemburg Carlos Riva
Deutschland Maik Rosenberg
Porsche 911 GT3 CUP MR 77
SP-X 14 704 Scuderia Cameron Glickenhaus Deutschland Thomas Mutsch
Frankreich Franck Mailleux
Deutschland Felipe Fernández Laser
Vereinigtes Konigreich Richard Westbrook
SCG Scuderia Cameron Glickenhaus 82
TCR 20 170 Deutschland Dominik Fugel
Portugal Tiago Monteiro
Deutschland Markus Oestreich
Spanien Esteban Guerrieri
Honda Civic TCR 78
V 3T 42 85 Team Mathol Racing e.V. Deutschland Wolfgang Weber
Deutschland Sebastian Schäfer
Deutschland Alexander Fielenbach
Deutschland Immanuel Vinke
Porsche 718 Cayman S 71
V 4 56 149 Deutschland Jürgen Huber
Deutschland Simon Sagmeister
Deutschland Florian Quante
Deutschland Oliver Frisse
BMW 325i 68
V 6 41 132 Team Mathol Racing e.V. Deutschland Wolfgang Kaufmann
Frankreich Dorian Boccolacci
Spanien Andy Christian Soucek
Schweiz Rudolf Rhyn
Porsche Cayman S 71
V 2T 40 330 Pixum CFN Team Adrenalin Motorsport Deutschland Philipp Stahlschmidt
Deutschland Christopher Rink
Deutschland Danny Brink
Deutschland Philipp Leisen
BMW 330i 72

Übertragung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie auch in den Vorjahren berichtete der Fernsehsender Nitro live und nonstop vom 24-Stunden-Rennen. Die Übertragung wurde auch als Livestream im Internet zur Verfügung gestellt. Auch bei der Berichterstattung wurde den durch die COVID-19-Pandemie geänderten Rahmenbedingungen Rechnung getragen. Der Übertragungswagen, die Moderatoren Peter Reichert, Roland Hofmann und Lukas Gajewski sowie weitere Funktionen wie Regie, Grafik und Schnitt blieben mit etwa der Hälfte der insgesamt 80 eingesetzten Mitarbeiter bei der Zentrale der RTL-Senderfamilie in Köln. Vor Ort waren neben dem Moderator Alex Hofmann unter anderem Dirk Adorf, Christian Menzel, Eve Scheer, Lina van de Mars und Anna Nentwig vor der Kamera im Einsatz. Dirk Adorf berichtete live während er im BMW M2 CS Racing des Pixum CFN Team Adrenalin Motorsport über mehrere Runden hinweg das Fahrzeug im Rennen bewegte.[9]

Neben 25 ½ Stunden Dauerbericht vom Hauptrennen übertrug Nitro auch das Top-Qualifying am Freitag live. Die Qualifyings 1, 2 und 3 konnten zudem bei TVNOW abgerufen werden.

Die aktiven Fahrer und Live-Gäste, die während der Übertragung gemeinsam mit den Moderatoren das Rennen kommentieren, wurden live vom Nürburgring dazugeschaltet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 24h-rennen-wird-verschoben auf 24h-rennen.de, abgerufen am 22. September 2020
  2. WS-Racing mit vollem Programm beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring auf motorsport-xl.de, abgerufen am 27. September
  3. Charlie Martin will be first transgender competitor in Nürburgring 24 hour race auf skysport.com, abgerufen am 26. September 2020 (englisch)
  4. Vor Ort erleben auf 24h-rennen.de, abgerufen am 22. September 2020
  5. 24h Nürburgring 2020: Übersicht Teams und Teilnehmer auf motorsport-total.com, abgerufen am 27. September
  6. COVID-19 bei Manthey! „Grello“ vom 24h-Rennen zurückgezogen auf motorsport-total.com, abgerufen am 27. September 2020
  7. Wieder im Rennen: pensionierte Werksfahrer auf dem Weg in die Grüne Hölle auf lsr-freun.de, abgerufen am 27. September 2020
  8. a b c Zeitplan auf 24h-rennen.de, abgerufen am 22. September 2020
  9. Mammutproduktion mit geteiltem Team auf 24h-rennen.de, abgerufen am 27. September 2020