Wiesengrund – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
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Wiesengrund
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Wiesengrund hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 42′ N, 14° 34′ OKoordinaten: 51° 42′ N, 14° 34′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Spree-Neiße
Amt: Döbern-Land
Höhe: 87 m ü. NHN
Fläche: 50,44 km2
Einwohner: 1351 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 27 Einwohner je km2
Postleitzahl: 03149
Vorwahlen: 035694 (nur Gosda), 035695Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: SPN, FOR, GUB, SPB
Gemeindeschlüssel: 12 0 71 414
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Forster Straße 8
03159 Döbern
Bürgermeister: Norman Schlüter
Lage der Gemeinde Wiesengrund im Landkreis Spree-Neiße
KarteBurgBriesenDissen-StriesowDöbernDrachhausenDrehnowDrebkauFelixseeForstGroß Schacksdorf-SimmersdorfGubenGuhrowHeinersbrückJämlitz-Klein DübenJänschwaldeKolkwitzNeiße-MalxetalNeuhausenPeitzSchenkendöbernSchmogrow-FehrowSprembergTauerTeichlandTschernitzTurnow-PreilackWelzowWerbenWiesengrund
Karte

Wiesengrund, niedersorbisch Łukojce, ist eine Gemeinde im Landkreis Spree-Neiße und liegt im südöstlichen Teil von Brandenburg. Sie gehört zum Amt Döbern-Land, das seinen Sitz in der Stadt Döbern hat. Die Gemeinde liegt im sorbischen Siedlungsgebiet.[2][3]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Wiesengrund grenzt im Norden an Heinersbrück, im Nordosten an die Stadt Forst (Lausitz), im Osten an Groß Schacksdorf-Simmersdorf, im Südosten an Neiße-Malxetal, im Süden an Felixsee, im Südwesten an die Stadt Spremberg, im Westen an Neuhausen/Spree und im Nordwesten an das Stadtgebiet von Cottbus. Auf dem Gemeindegebiet wird ein Restloch des Braunkohlebergbaues geflutet. Daraus entsteht gegenwärtig durch allmähliche Flutung der Klinger See.

Weiterhin gibt es im an den See grenzenden Ortsteil Klinge eine geologisch wertvolle Eem-Grabung, die besichtigt werden kann. Der Ortsteil Mattendorf grenzt im Süden an den Ausläufer des ebenfalls geologisch interessanten Muskauer Faltenbogens. Die längste Straßenverbindung von Nord nach Süd beträgt zwischen Mattendorf (Süd) und Klinge (Nord) 15 km; die Gemeinde Wiesengrund nimmt eine Gesamtfläche von 50 km² ein.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiesengrund besteht aus folgenden Orts- und bewohnten Gemeindeteilen sowie Wohnplätzen:[4][5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gahry, Gosda, Mattendorf und Trebendorf gehörten seit 1816 zum Kreis Cottbus, Jethe zum Kreis Sorau in der preußischen Provinz Brandenburg. Nach der Auflösung des Landkreises Sorau am 1. April 1946 wurde Jethe in den Landkreis Spremberg umgegliedert. 1952 wurden alle Gemeinden in den neu gebildeten Kreis Forst im DDR-Bezirk Cottbus eingegliedert. Seit 1993 liegen sie im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße.

Die Gemeinde Wiesengrund entstand im Rahmen der brandenburgischen Gemeindegebietsreform durch freiwilligen Zusammenschluss der Gemeinden Gahry, Gosda, Jethe, Mattendorf und Trebendorf zum 31. Dezember 2001.[6]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
2001 1696
2005 1686
2010 1516
2015 1390
2020 1347
Jahr Einwohner
2021 1342
2022 1351

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[7][8][9], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dörfer Gahry, Trebendorf und Mattendorf sind schon vor 1812 in die evangelische Kirchengemeinde Komptendorf eingepfarrt worden, da sie keine eigene Kirche besitzen. Die Kirche von Klinge wurde zu DDR-Zeiten dem Braunkohleabbau geopfert. Jetzt gehen die Klinger, Gosdaer und Dubrauer in die Fachwerkkirche in den Ortsteil Dubrau.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindevertretung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeindevertretung von Wiesengrund besteht aus 10 Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Freie Wählergemeinschaft Wiesengrund 85,8 % 9
Wählergruppe Zukunft Wiesengrund 10,0 % 1
Die Linke 04,2 %

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002–2019: Egbert S. Piosik (Freie Wählergemeinschaft Wiesengrund)[11]
  • seit 2019: Norman Schlüter (Wählergruppe Pro Trebendorf)

Schlüter wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 52,0 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[12] gewählt.[13]

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gahry: Klaus Vatter (seit 2. November 2011)
  • Gosda (mit Dubrau und Klinge): Dieter Stodian (seit 2003)
  • Jethe (mit Smarso): Dietmar Zech (seit 1. Januar 2013)
  • Mattendorf: Sigrun Grabinski (seit 1. Juli 2019)
  • Trebendorf: Roland Weiß (seit 2020)

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Baudenkmale in Wiesengrund stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale. Zu diesen gehören unter anderem das Gutshaus im Ortsteil Gahry und die Fachwerkkirche im Gemeindeteil Dubrau.

Das Bahnhofsgebäude in Klinge befindet sich im Aufnahmeverfahren. Weitere sehenswerte Gebäude sind die Tiefkirche und der alte Schafstall im Ortsteil Gosda, das Schloss Trebendorf und die 1907/08 gebaute ehemalige Mattendorfer Schule.

Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der alte Park zwischen Trebendorf, Mattendorf und Gahry mit der Begräbnisstätte der früheren Eigentümer des Trebendorfer Schlosses (von Natzmer) stellt die Verbindung zwischen dem Gutshaus Gahry und dem Schloss in Trebendorf her.

Wetterlehrpfad[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortsteil Mattendorf existiert eine Wetterstation. Der Verein Wetter-Ost begann im Jahr 2006 mit dem Aufbau eines „Wetterlehrpfades“, der Interessierten, insbesondere aber auch Kindern und Jugendlichen, das Entstehen des Wetters nahebringen soll (z. B. Blitzmaschine, Windmaschine, aber auch Energiegewinnung mit einem neuen Windrad). Am 5. Mai 2007 wurde im Beisein des Ministers (und heutigen Ministerpräsidenten) Dietmar Woidke der Prototyp eines neuartigen (quer liegenden) Windrades eingeweiht. Dieses erhebt sich am Rande des Muskauer Faltenbogens über Mattendorf.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiesengrund liegt an der Landesstraße L 49 zwischen Cottbus und Forst (Lausitz). Die L 481 verbindet die Ortsteile Trebendorf und Gahry miteinander und führt zur Bundesstraße 115 (Forst–Döbern). Die Bundesautobahn 15 (Dreieck Spreewald–polnische Grenze) durchquert das Gemeindegebiet. Die nächstgelegenen Anschlussstellen sind Roggosen bzw. Forst.

Der Bahnhof Klinge liegt an der Bahnstrecke Cottbus–Forst (Lausitz) und wird von der Regionalbahnlinie RB 46 CottbusForst (Lausitz) bedient.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstandim Land Brandenburg Dezember 2022 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Pressemitteilung Land Brandenburg: Wiesengrund gehört zum Siedlungsgebiet der Sorben. 9. Dezember 2015, abgerufen am 9. Juli 2016.
  3. Gesetz über die Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg (Sorben/Wenden-Gesetz – SWG), Anlage. 7. Juli 1994, abgerufen am 9. Juli 2016.
  4. Hauptsatzung der Gemeinde Wiesengrund vom 10. Februar 2009 (Memento vom 6. März 2013 im Webarchiv archive.today)
  5. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg: Gemeinde Wiesengrund
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße. S. 37
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Spree-Neiße. S. 30–33
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2017 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  11. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen, S. 33
  12. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  13. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wiesengrund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Wiesengrund – Reiseführer