Regierung Petr Fiala – Wikipedia

Die Regierung Petr Fiala amtiert seit dem 17. Dezember 2021 in der Tschechischen Republik. Sie löste das zweite Kabinett von Andrej Babiš ab. Die Regierung verfügt über eine Mehrheit von 108 Mandaten im Abgeordnetenhaus des tschechischen Parlaments und setzt sich aus den insgesamt fünf bisherigen Oppositionsparteien zusammen, die bei den Wahlen im Oktober 2021 in den zwei Wahlkoalitionen Spolu (ODS, KDU–ČSL, TOP 09) und PaS (Piráti, STAN) antraten.

Regierung Petr Fiala
16. Regierung der Tschechischen Republik
Ministerpräsident Petr Fiala
Wahl 2021
Legislaturperiode 9.
Ernannt durch Präsident Miloš Zeman
Bildung 17. Dezember 2021
Dauer 2 Jahre und 132 Tage
Vorgänger Regierung Andrej Babiš II
Zusammensetzung
Partei(en) ODS, STAN, KDU-ČSL, Piráti, TOP 09
Minister 17
Repräsentation
Abgeordnetenhaus des tschechischen Parlaments
108/200

Am 9. November 2021 erteilte Staatspräsident Miloš Zeman dem Vorsitzenden der ODS, Petr Fiala, einen Regierungsauftrag und ernannte ihn am 28. November 2021 zum Ministerpräsidenten.[1] Am 10. Dezember 2021 teilte Präsident Zeman mit, dass er trotz Vorbehalten gegen einige der Ministeranwärter nur Jan Lipavský (Piráti) nicht zum Außenminister ernennen würde. Zeman warf ihm mangelnde Qualifikation sowie dessen Ansichten unter anderem zu Israel, zur Visegrád-Gruppe und zu den Sudetendeutschen vor. Der designierte Premierminister Fiala hatte bereits zuvor für den Fall, dass Zeman sein Kabinett nicht insgesamt ernennt, eine Kompetenzklage beim Verfassungsgericht angekündigt.[2][3] Am 13. Dezember entschied sich Zeman, auch den Außenminister zu ernennen.[4]

Am 17. Dezember 2021 nahm die Regierung ihre Arbeit auf und wurde vereidigt.[5]

Regierungsmitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amt Name Bild Partei
Ministerpräsident Petr Fiala[6]
ODS
Erster Stellvertretender Ministerpräsident

Innenminister

Vít Rakušan
STAN
Stellvertretender Ministerpräsident

Minister für Arbeit und Soziales

Marian Jurečka
KDU-ČSL
Stellvertretender Ministerpräsident für Digitalisierung

Minister für regionale Entwicklung

Ivan Bartoš
Piráti
Stellvertretender Ministerpräsident

Gesundheitsminister

Vlastimil Válek
TOP 09
Finanzminister Zbyněk Stanjura
ODS
Außenminister Jan Lipavský
Piráti
Verteidigungsministerin Jana Černochová
ODS
Justizminister Pavel Blažek
ODS
Kulturminister Martin Baxa
ODS
Minister für Industrie und Handel Jozef Síkela
STAN
Minister für Bildung, Jugend und Sport Petr Gazdík
bis 29. Juni 2022[7]
STAN
Vladimír Balaš
29. Juni 2022 bis 4. Mai 2023
Mikuláš Bek
seit 4. Mai 2023[8]
Landwirtschaftsminister Zdeněk Nekula
bis 28. Juni 2023[9]
KDU-ČSL
Verkehrsminister Martin Kupka
ODS
Umweltminister Anna Hubáčková
bis 1. November 2022
KDU-ČSL
Marian Jurečka
geschäftsführend, 1. November 2022[10] bis 10. März 2023
Petr Hladík
seit 10. März 2023
Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Innovation Helena Langšádlová
TOP 09
Minister ohne Geschäftsbereich

Vorsitzender des Legislativrates der Regierung

Michal Šalomoun
Piráti
Minister für europäische Angelegenheiten Mikuláš Bek
bis 4. Mai 2023
STAN
Martin Dvořák
seit 4. Mai 2023[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Corona-Ausnahmezustand und Vereidigung im Glaskasten: Tschechiens Präsident ernennt einen neuen Regierungschef. Abgerufen am 28. November 2021.
  2. https://deutsch.radio.cz/zeman-ernennt-jan-lipavsky-nicht-zu-tschechiens-aussenminister-8736392
  3. Imago: Tschechien: Präsident lehnt "Piraten" als Außenminister ab. In: diepresse.com. 10. Dezember 2021, abgerufen am 9. Februar 2024.
  4. Fiala: Zeman wird am Freitag Regierung einschließlich von Lipavský ernennen. 13. Dezember 2021, abgerufen am 17. Dezember 2021.
  5. tagesschau.de: Machtwechsel in Tschechien: Fialas Regierung übernimmt Amtsgeschäfte. Abgerufen am 17. Dezember 2021.
  6. tagesschau.de: Ministerpräsident Fiala: Der neue Mann an Tschechiens Spitze. Abgerufen am 28. November 2021.
  7. Lucie Stuchlíková, Martina Machová: „Udělal jsem chybu, ale nic neukradl.“ Gazdík skončil kvůli korupční aféře. Seznam Zprávy, 19. Juni 2022, abgerufen am 25. Juni 2022 (tschechisch).
  8. a b Martina Schneibergová: Tschechiens Staatspräsident ernennt zwei Minister. In: Radio Praha International. Český rozhlas, 5. Mai 2023, abgerufen am 4. Mai 2023.
  9. Martina Schneibergová: Tschechischer Staatspräsident Pavel nahm Rücktritt von Landwirtschaftsminister Nekula an. In: Radio Praha International. Český rozhlas, 27. Juni 2023, abgerufen am 27. Juni 2023.
  10. Prezident pověřil Jurečku řízením ministerstva životního prostředí. Hubáčková končí k 1. listopadu. In: ČT24. Česká televize, 27. Oktober 2022, abgerufen am 28. November 2022 (tschechisch).