Regierung Kostow – Wikipedia

Regierung Kostow
Kabinett der Republik Bulgarien
Iwan Kostow Ministerpräsident
Ministerpräsident Iwan Kostow
Ernannt durch Präsident Petar Stojanow
Bildung 21. Mai 1997
Ende 24. Juli 2001
Dauer 4 Jahre und 64 Tage
Vorgänger Regierung Sofijanski
Nachfolger Regierung Sakskoburggotski

Das Kabinett Kostow stellte die 84. Regierung Bulgariens dar und regierte vom 21. Mai 1997 bis zum 24. Juli 2001. Die Regierung wurde von den Vereinten Demokratischen Kräften gebildet, einem Wahlbündnis unter Führung der Union der Demokratischen Kräfte (kurz SDS), nachdem sie bei der Parlamentswahl 1997 mit 49,15 % der Stimmen und 137 (von 240) Sitzen in der Nationalversammlung einen Erdrutschsieg errungen hatten.[1] Vorsitzender des Kabinetts war der SDS-Führer Iwan Kostow, der die Kabinettsposten zwischen seiner Partei und seinen Verbündeten aufteilte. Dies war bis heute der größte Sieg seit dem Ende des Kommunismus in Bulgarien im Jahr 1990. Kostows Regierung war die erste seit 1990, die ihre vierjährige Amtszeit vollständig ableistete und nach der Regierung Dimitrow, die zweite unter der Führung der SDS.[2]

Ausgangslage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den vorangegangenen Parlamentswahlen 1994 gewannen die Ex-Kommunisten mit der Bulgarischen Sozialistischen Partei unter Schan Widenow die Mehrheit der Sitze im Parlament und die Anzahl der Abgeordnete der Union der Demokratischen Kräfte reduzierte sich auf 69. Bis zur Parlamentswahl 1997 hatte die Demokratiebewegung in Bulgarien nur unter Filip Dimitrow eine Regierung gebildet, welche ein knappes Jahr (1991–1992) regierte. Das Blatt wendete sich jedoch nach dem wirtschaftlichen Zusammenbruch im Winter 1996–1997 der Massenproteste gegen die Sozialisten im gesamten Land zur Folge hatte welche von dem Wahlbündnis Vereinte Demokratischen Kräfte unterstützt wurden.[3] Das Bündnis wurde von der SDS und andere Oppositionsparteien gebildet, welche eine neue Regierung und vorgezogene Neuwahlen forderten. Schließlich beugten sich die Sozialisten dem Druck und willigten ein.[3] Die Regierung Widenow musste zurücktreten und es wurde unter dem Bürgermeister von Sofia, Stefan Sofijanski eine Interimsregierung gebildet und für April 1997 vorgezogene Parlamentswahlen angesetzt. Das Ergebnis war ein Erdrutschsieg für das Wahlbündnis angeführt von Iwan Kostow.[3][4]

Anfangskabinett[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amt Bild Name Partei
Ministerpräsident Iwan Kostow SDS
Stellvertretende Ministerpräsidenten Aleksandar Boschkow
Wesselin Metodiew
Ewgeni Bakardschiew
SDS
DP
SDS
Außenminister Nadeschda Michailowa SDS
Minister für Inneres Bogomil Bonew SDS
Minister für Bildung und Wissenschaft Wesselin Metodiew DP
Finanzminister Murawej Radew SDS
Justizminister Wassil Gotsew DP
Verteidigungsminister Georgi Ananiew SDS
Minister für Landwirtschaft, Wälder und Agrarreform Wentsislaw Warbanow BANU
Minister für Verkehr Wilhelm Kraus SDS
Minister für Staatsadministration Mario Tagarinski SDS
Minister für Umwelt und Gewässer Ewdokija Manewa SDS
Minister für Gesundheit Petar Bojadschiew unabhängig
Minister für Kultur Emma Moskowa unabhängig
Minister für Tourismus und Handel Walentin Wassilew SDS
Minister für Wirtschaft Aleksandar Boschkow SDS
Minister für Arbeit und Sozialpolitik Iwan Nejkow SDS
Minister für regionale Entwicklung und Infrastruktur Ewgeni Bakardschiew SDS

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Ismayr: Das politische System Bulgariens. In: Die politischen Systeme Osteuropas. VS Verlag, 2010, S. 679ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1997 Parliamentary Elections. In: Project on Political Transformation and the Electoral Process in Post-Communist Europe. University of Essex, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2012; abgerufen am 14. März 2014.
  2. R. J. Crampton: A Concise History of BULGARIA. Cambridge University Press, New York 2005, S. 236 (archive.org).
  3. a b c R. J. Crampton: A Concise History of Bulgaria. 2005, S. 235.
  4. ИВАН КОСТОВ ЗАБРАВИ, ЧЕ "АБСОЛЮТНАТА ВЛАСТ ПОГУБВА". In: Razuznavane.com. Разузнаване.ком, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. März 2014; abgerufen am 14. März 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/razuznavane.com