Feuerwehr in Polen – Wikipedia

Feuerwehr
Polen
Notruf: 998 oder 112
Personal
Aktive
(ohne Jugend):
676.193
Freiwilligenquote: 96 %
Frauenquote: 9 %
Stützpunkte
Gesamtanzahl: 16.656
Einsätze
Gesamtanzahl: 512.514
Aufteilung nach Einsatzart
Brandeinsätze 153.520
Stand der Daten 2019
Schmiedeeisernes Eingangstor der Feuerwache Opole, Motiv: Feuerwehrmann mit gerettetem Mädchen

Die Feuerwehr in Polen teilt sich in die staatlich organisierten Berufsfeuerwehren (polnisch: Państwowa Straż Pożarna) und Freiwilligen Feuerwehren (polnisch: Ochotnicza Straż Pożarna, OSP), Werkfeuerwehren (polnisch: Zakładowa Straż Pożarna) und Flughafenfeuerwehren. Die Freiwilligen Feuerwehren, Werkfeuerwehren und Flughafenfeuerwehren gelten als nichtstaatliche Organisationen und sind daher auch nicht den Berufsfeuerwehren unterstellt.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Franz-Josef Sehr (links, deutsche Delegation) mit Oberstleutnant Herbert Nos und Oberst Mieczyslaw Janiec in Opole, 1987

In Polen bestehen 18.656 Feuerwehrhäuser und Feuerwachen, in denen 1.671 Löschfahrzeuge und 353 Drehleitern bzw. Teleskopmaste für Feuerwehreinsätze bereitstehen. Insgesamt sind 676.193 Personen, davon 30.351 Berufsfeuerwehrleute und 645.642 freiwillige Feuerwehrleute, im Feuerwehrwesen tätig.[1] Der Frauenanteil beträgt neun Prozent.[2] In den Jugendfeuerwehren sind 8.440 Kinder und Jugendliche organisiert.[3] Die polnischen Feuerwehren wurden im Jahr 2019 zu 512.514 Einsätzen alarmiert, dabei waren 153.520 Brände zu löschen. Hierbei wurden 508 Tote von den Feuerwehren bei Bränden geborgen und 3.782 Verletzte gerettet.[4]

Eine Zentrale Führungs- und Organisationsstruktur, die Einrichtung von leistungsfähigen Brandschutzeinrichtungen sowie die Modernisierung des Fuhrparkes bestimmten in den letzten Jahren die Entwicklung des Feuerwehrwesens in Polen. Das staatliche Feuerwehrwesen basiert auf dem Gesetz über die staatliche Feuerwehr, das durch verschiedene Gesetze und Verordnungen, wie Sicherheitsgesetze, Umweltschutzverordnungen, Normengesetzgebung ergänzt wird.

Staatlich organisierte Feuerwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Warschau 1989: Siegerehrung Feuerwehr-Olympiade Disziplin Löschangriff Freiwillige Feuerwehren

Die Basis der staatlich organisierten Feuerwehr (Państwowa Straż Pożarna, PSP) bilden die 335 kommunalen (Bezirks)Kommandanturen der Berufsfeuerwehren in den Landkreisen und Städten, sowie die 498 Lösch- und Rettungseinheiten der Berufsfeuerwehren. Diese sind in den 16 überregionale Brandschutzverwaltungen (polnisch: Komendy Wojewódzkie Państwowej Straży Pożarnej) unterstellt. Diese 16 Brandschutzverwaltungen sind wiederum einer Hauptverwaltung (polnisch: Komenda Główna Państwowej Straży Pożarnej) unterstellt, die dem polnischen Innenministerium unterstellt ist.[5]

Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Berufsfeuerwehr umfasst rund 30.000 aktive Einsatzkräfte (Stand 2011). Sie trägt im Einsatz rote Feuerwehrhelme.

Nichtstaatlich organisierte Feuerwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nichtstaatlich organisierte Freiwillige Feuerwehr (Ochotnicza Straż Pożarna, OSP) umfasst ca. 500.000 aktive Mitglieder in 16.850 Stützpunkten (Stand 2011). Die Freiwillige Feuerwehr trägt im Einsatz weiße Feuerwehrhelme.

100-Meter-Hindernislauf bei den IX. Internationalen Feuerwehrsportwettkämpfen des Weltfeuerwehrverbandes CTIF (Feuerwehrolympiade) 1989 in Warschau

Feuerwehrverband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feuerwache und Feuerwehrfahrzeuge der BF Opole im Oktober 1987

Der polnische Feuerwehrverband ist Mitglied des Feuerwehr-Weltverbandes CTIF.[6] Vom 24. bis 30. Juli 1989 wurden im Gwardia-Stadion in Warschau die IX. Internationalen Feuerwehrwettkämpfe des Weltfeuerwehrverbandes CTIF (Feuerwehrolympiade) veranstaltet. Zum Programm gehörten Traditionelle Internationale Feuerwehrwettbewerbe, Internationale Feuerwehrsportwettkämpfe und Internationale Jugendfeuerwehrwettbewerbe.[7]

Internationale Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Feuerwehren sind über den Feuerwehrverband Polen ordentliches Mitglied des Weltfeuerwehrverbandes CTIF. Darüber hinaus bestehen Verbindungen insbesondere zu europäischen Feuerwehrverbänden wie dem Deutschen Feuerwehrverband.

Dienstgrade[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Jendsch: Osteuropäische Feuerwehrfahrzeuge. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-613-03353-5.
  • CTIF-Kommission „Feuerwehr- und CTIF-Geschichte, Museen und Dokumentation“: 100 Jahre CTIF 1900 – 2000. Hrsg.: Comité technique international de prévention et d’extinction du feu. Colmar (Frankreich) 2000.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Feuerwehr in Polen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.13: Personal und Ausstattung der Feuerwehren der Staaten in 2010–2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 8. Februar 2022.
  2. Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.14: Personal der Feuerwehren der Staaten nach Gender in 2010–2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 8. Februar 2022.
  3. Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.15: Anzahl der Jugendlichen in den Feuerwehren der Staaten in 2010–2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 8. Februar 2022.
  4. Nikolai Brushlinsky, Marty Ahrens, Sergei Sokolov, Peter Wagner: Welt-Feuer-Statistik Ausgabe Nr. 26-2021. (PDF) Tabelle 1.2: Verdichtete Kennzahlen der Brandsituation in den Staaten für das Jahr 2019. Weltfeuerwehrverband CTIF, 2021, abgerufen am 8. Februar 2022.
  5. Franz-Josef Sehr: BF Oppeln: Die Feuerwehr an der Oder. In: Florian Hessen 1/1989. Munkelt Verlag, 1989, ISSN 0936-5370, S. 32–34.
  6. Franz-Josef Sehr: Feuerwehrkameradschaft international. In: Florian Hessen 9/1987. Munkelt Verlag, 1987, ISSN 0936-5370, S. 19–20.
  7. Franz-Josef Sehr: CTIF-Weltmeisterschaften in Warschau. In: Florian Hessen 10/1989. Munkelt Verlag, 1989, ISSN 0936-5370, S. 32–33.