Dieter Spoerry – Wikipedia

24-Stunden-Rennen von Le Mans 1966; im Hintergrund der rote Ford GT40, mit dem Dieter Spoerry in den Esses verunfallte

Dieter Spoerry (* 14. März 1937 in Zürich; † 26. August 1972 in Seewis im Prättigau) war ein Schweizer Autorennfahrer.

Karriere als Rennfahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieter Spoerry, der mit drei Schwestern in Zürich aufwuchs, war in den 1960er-Jahren einer der erfolgreichen Schweizer Sportwagen-Rennfahrer. Er fuhr für die Scuderia Filipinetti und die Squadra Tartaruga. Die Squadra Tartaruga war eine 1964 von Schweizer und britischen Rennfahrern in Zürich gegründete Rennmannschaft. Mitgründer war Spoerrys enger Freund und langjähriger Teampartner Rico Steinemann. Mit beiden Teams startete er in der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Sein größter Erfolg war der zusammen mit Steinemann im Porsche 907 herausgefahrene zweite Gesamtrang beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1968. Im Ziel hatte das Duo, das die Rennklasse für Sportprototypen bis 3 Liter Hubraum gewann, fünf Runden Rückstand auf Pedro Rodríguez und Lucien Bianchi im Ford GT40 von John Wyer. 1966 steuerte auch Spoerry in Le Mans einen Ford GT40, mit dem er in den frühen Morgenstunden in den Esses einen Unfall hatte und ausschied.

Spoerry bestritt viele Bergrennen. Diese Form des Motorsports war vom Schweizer Motorsportverbot ausgenommen und dort sehr populär. Im Oktober 1967 fuhren Spoerry, Steinemann, Charles Vögele und der Porsche-Werksfahrer Jo Siffert auf dem Autodromo Nazionale di Monza in einem vom Werk zur Verfügung gestellten Porsche 911 R neue Durchschnittsgeschwindigkeitsweltrekorde über 15.000 Kilometer, 10.000 Meilen, 15.000 Kilometer, sowie 72 und 96 Stunden.[1]

Dieter Spoerry starb im August 1972 bei einem Flugzeugabsturz. Er flog ein Schleppflugzeug, bei dem sich die Trosse des geschleppten Segelflugzeugs erst nicht ausklinken ließ. Als der Segelflieger endlich loskam, hatte das Schleppflugzeug Höhe und Tempo verloren und stürzte auf einer Alm ab.

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1965 Schweiz Scuderia Filipinetti Ferrari 250LM Schweiz Armand Boller Rang 6
1966 Schweiz Scuderia Filipinetti Ford GT40 Mk.I Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Peter Sutcliffe Ausfall Unfall
1967 Schweiz Scuderia Filipinetti Ferrari 275 GTB/C Schweiz Rico Steinemann Rang 7 und Klassensieg
1968 Schweiz Squadra Tartaruga Porsche 907L Schweiz Rico Steinemann Rang 2 und Klassensieg

Sebring-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1967 Schweiz Squadra Tartaruga Porsche 906LH Schweiz Rico Steinemann Rang 6
1968 Schweiz Squadra Tartaruga Porsche 910 Schweiz Rico Steinemann Rang 20

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1963 Fiat-Abarth 1000B Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
DNF
1965 Scuderia Filipinetti Ferrari 250 GTO
Ferrari 250LM
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
DNF 6
1966 Scuderia Filipinetti Porsche 906
Ford GT40
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
DNF DNF 6
1967 Squadra Tartaruga
Scuderia Filipinetti
Mike de Udy
Porsche 906
Ferrari 275 GTB
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
5 6 7 DNF DNF 11 13 2 6
1968 Squadra Tartaruga
Hart Ski Racing
Porsche 907
Porsche 910
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Deutschland NÜR Belgien SPA Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL Frankreich LEM
DNF 20 7 25 6 6 2
1969 Gérard Larrousse
Porsche
Bradley Racing
Porsche 911
Porsche 910
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
11 DNF 13 11
1971 Team Usdau Porsche 908 Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
10 DNF 25

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909-413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dieter Spoerry – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weltrekorde in Monza