Borken (Herzberg) – Wikipedia

Borken
Koordinaten: 51° 44′ N, 13° 12′ OKoordinaten: 51° 44′ 9″ N, 13° 12′ 15″ O
Höhe: 78 m ü. NHN
Eingemeindung: 31. Dezember 2001
Postleitzahl: 04916
Vorwahl: 03535
Ortseingang Borken
Ortseingang Borken

Borken ist ein Ortsteil der amtsfreien Stadt Herzberg (Elster) im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg.[1] Er befindet sich etwa fünf Kilometer nordwestlich des Stadtgebietes an der Bundesstraße 101 in der zwischen der Schwarzen Elster und Kremitz gelegenen Niederung.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Urkundlich erwähnt wurde das als Angerdorf angelegte Borken erstmals im Jahre 1385 in einer Kopialbucheintragung. Der landwirtschaftlich geprägte Ort war in das etwa zwei Kilometer nordwestlich gelegene Arnsnesta eingepfarrt, dessen Kirche bis zur Reformation der Sedes Schlieben angehörte.[3][4] Zinspflichtig waren dessen Einwohner im Spätmittelalter dem Amt Schweinitz.[5]

Das Dorf wechselte in seiner Geschichte mehrmals den Besitzer. So wurden 1487 die Herzberger Familie von Otte und der Amtmann Hans Blumberg als Besitzer genannt, später das auf dem Grochwitzer Rittergut ansässige Adelsgeschlecht von Mila.[6][7] Um 1529 hatte der Ort etwa 100 Einwohner und es gab vierzehn Hüfner und zwei Gärtnerstellen.[7] Eine Erb- und Lehnrichterstelle wurde 1874 aufgelöst.[5]

Gemeinsam mit zehn benachbarten Ortschaften wurde Borken am 31. Dezember 2001 in die Kreisstadt Herzberg eingemeindet und das Dorf hat seither den Status eines Ortsteils.[8] Zu dieser Zeit lebten hier noch etwa 140 Einwohner.[9]

Dorfstraße Borken
Feuerwehr Borken
Einwohnerentwicklung von 1875 bis 2010[10]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 190 1946 221 1989 156 1995 137 2007 138[11]
1890 190 1950 236 1990 156 1996 139 2010 136[12]
1910 190 1964 171 1991 154 1997 141
1925 180 1971 166 1992 147 1998 149
1933 180 1981 152 1993 150 1999 143
1939 182 1985 147 1994 146 2000 139

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahrzeichen des Ortes ist ein 1957 errichteter hölzerner Glockenturm im Zentrum des Dorfangers.[5]

Glockenturm Borken

Außerdem befindet sich ein um 1920 erbautes Wohnhaus in der Liste der Baudenkmäler des Landes Brandenburg. Es handelt sich hier um einen eingeschossigen, traufständigen Massivbau mit Drempel und Satteldach. Auf dem Grundstück des Vierseitenhofes sind des Weiteren noch ein 1947 entstandenes Stallgebäude und eine aus dem 18. Jahrhundert stammende Fachwerkscheune zu finden.[7][13]

Das Vereinsleben gestalten im Dorf unter anderem die 1935 gegründete Freiwillige Feuerwehr und der örtliche Jugendclub. Kultureller Höhepunkt in Borken ist das alljährlich im Sommer stattfindende Dorffest.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Borken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Herzberg (Elster) – Ortsteile nach § 45 Kommunalverfassung – Bewohnte Gemeindeteile – Wohnplätze. In: service.brandenburg.de. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2016; abgerufen am 6. November 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  2. BrandenburgViewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
  3. Sybille Gramlich / Irmelin Küttner: Landkreis Elbe-Elster Teil 1: Die Stadt Herzberg/Elster und die Ämter Falkenberg/Uebigau, Herzberg, Schlieben und Schönewalde, ISBN 978-3-88462-152-3, S. 50
  4. Autorenkollektiv des MUG Brandenburg e.V.: Heimatbuch Landkreis Elbe-Elster. Herzberg 1996, S. 86.
  5. a b c „Ein Blick nach Borken“ in Lausitzer Rundschau, 9. Juni 2009
  6. Ortschronik von Borken auf der städtischen Homepage, abgerufen am 8. Februar 2014
  7. a b c Sybille Gramlich / Irmelin Küttner: Landkreis Elbe-Elster Teil 1: Die Stadt Herzberg/Elster und die Ämter Falkenberg/Uebigau, Herzberg, Schlieben und Schönewalde, ISBN 978-3-88462-152-3, S. 70
  8. Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg S. 35
  9. Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg S. 21
  10. Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg
  11. „Herztberg schrumpft weiter“ in Lausitzer Rundschau, 19. August 2008
  12. „So lebt es sich in Borken“ in Lausitzer Rundschau, 12. Juni 2010
  13. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Elbe-Elster (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
  14. Internetauftritt von Borken, abgerufen am 9. Februar 2014