Will Brandes – Wikipedia

Electrola-Single Kiss Me, Honey Honey, Kiss Me von 1959
Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles[1]
Teenager Melodie (& Conny)
  DE 19 01.12.1958 (8 Wo.)
Was wär' das alles ohne dich? (& Ruth Fischer)
  DE 44 01.12.1959 (8 Wo.)
Marina
  DE 1 01.10.1959 (40 Wo.)
Annemarie
  DE 35 01.05.1961 (12 Wo.)
Baby Twist
  DE 2 01.11.1962 (20 Wo.)
Baby-Babbel-Bossa-Nova
  DE 9 01.12.1963 (8 Wo.)

Will Brandes (* 11. Januar 1928 in Münstedt; † 8. April 1990 ebenda) war ein deutscher Schlagersänger.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brandes absolvierte zunächst eine kaufmännische Lehre und ließ sich später in Braunschweig zum Operntenor ausbilden. Ab 1958 trat er als Schlagersänger in Erscheinung. Seinen ersten Schallplattenvertrag schloss er mit der Kölner Plattenfirma Electrola ab und versuchte sich zunächst mit deutschen Coverversionen englischsprachiger Erfolgstitel wie Wach auf little Susie (Wake Up Little Susie, Everly Brothers) oder King Creole (gleichnamig von Elvis Presley). Von Beginn an produzierte Electrola auch Duettaufnahmen mit Brandes und verschiedenen Sängerinnen. Mit Conny Froboess hatte er bereits 1958 seinen ersten größeren Erfolg. Die Titel Teenager Melodie und Ich möchte mit dir träumen, beide veröffentlicht unter der Katalognummer 21052, erreichten Platz 7 bzw. 13 in der Musikfachzeitschrift Musikmarkt. Weitere Partnerinnen waren Ruth Fischer und Hanna Dölitsch. Zu Brandes' größtem Erfolg bei Electrola geriet die deutsche Adaption des italienischen Titels Marina, gesungen von Rocco Granata. Die Version von Will Brandes war zwischen Dezember 1959 und Mai 1960 19 Wochen in den deutschen Hitlisten vertreten und erreichte mit Platz 7 seine beste Notierung. Die Platte wurde bis Ende 1960 über 500.000 Mal verkauft. Zu dieser Zeit war es üblich, dass die Musikproduzenten dafür sorgten, dass ihre Künstler auch über den Kinofilm an Popularität gewannen. So erhielt auch Brandes die Gelegenheit, in zwei Musikstreifen mitzuwirken. 1959 sang er gemeinsam mit Conny Froboess und Rex Gildo in Hula-Hopp, Conny, und 1960 trat er zusammen mit Bill Ramsey und Dany Mann in dem Film Das Rätsel der grünen Spinne auf.

Als nach Marina Brandes’ Plattenkarriere insgesamt unbefriedigend verlief, wechselte er im Sommer 1961 zu der damals größten deutschen Plattenfirma Polydor. Nach fünf erfolglosen Veröffentlichungen, darunter eine Duettplatte mit Lolita, gelang Brandes im Herbst 1962 mit dem Titel Baby-Twist der größte Erfolg seiner Plattenkarriere. Es war ein Nachzieher des 1961 mit Ralf Bendix erfolgreichen Titels Babysitter-Boogie, den Bendix ebenfalls zur gleichen Zeit als Babysitter-Twist bei Electrola herausbrachte. Während Bendix 1961 mit dem Boogie einen Riesenerfolg schaffte, hatte Brandes mit seinem Twist deutlich die Nase vorn. Bendix konnte sich nur auf Rang 29 platzieren, dagegen stieß Brandes bis auf Platz zwei vor und wurde 22 Wochen lang im Musikmarkt notiert. Mit einem weiteren Baby-Song, dem Baby-Babbel-Bossa-Nova, erreichte Brandes im Dezember 1963 Platz neun im Musikmarkt, es war aber zugleich seine letzte Hitparadennotierung. Fernsehauftritte führten Brandes auch in die DDR, durch die es zu einer speziellen Zusammenarbeit mit der DDR-Plattenfirma Amiga kam. 1963 erwarb Polydor den von Amiga mit Lutz Jahoda veröffentlichten Titel Kartäuser Knickebein Shake und produzierte eine eigene Version mit Will Brandes (Katalognummer 52230). Zwei Jahre später veröffentlichte Amiga mit Brandes den nur in der DDR produzierten Song Ich hab keinen Zylinder (Katalognummer 450531). 1966 lief Brandes’ Plattenvertrag bei Polydor aus. 1967 nahm er mit seiner Tochter Marina noch eine Platte bei der kleinen Plattenfirma Alcora auf, danach zog er sich, abgesehen von einigen Nostalgie-Auftritten, aus dem Showgeschäft zurück. Er arbeitete anschließend als Kaufmann und im Gastronomiegewerbe. Brandes starb im Alter von 62 Jahren am 8. April 1990 in seinem Heimatort Münstedt.

Diskografie (45 rpm)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Electrola
Titel Katalog-Nr. Prod.Datum Platzierung
Wach auf little Susie / Die Musik ist gut (mit Ben Barry) 8793 1/58
Wunderbares Mädchen / O Judie 20936 6/58
Teenager-Melodie (mit Conny) / Ich möchte mit dir träumen (mit Conny) 21052 11/58 7./13.
King Creole / In Tonies Pizzeria 21057 11/58
Kiss Me / Die Boys und Girls von heute 21124 4/59
Komm / Gaucho, Gaucho 21232 7/59
Marina / Casanova 21305 11/59 7.
Was wär' das alles ohne dich (mit Ruth Fischer) / Eine Nacht in Barcelona 21343 12/59 44.
Gärtner aus Liebe / Ich bin nur ein Spielmann 21401 3/60
Du bist schön / Hallo Fräulein Amerika 21547 8/60
Gaby / Ti amo 21701 12/60
Annemarie / Träumen von der Südsee 21734* 2/61 35.
Carolina Dai / Monegassen Gassenhauer 21754 3/61
Kleine Möwe / Ahoi, ohe 21822* 5/61
Ich sag' du zu dir (mit Hanna Dölitsch) / Das hab' ich mir schon lange gewünscht 21833** 5/61
Polydor
Junge Mädchen / Baby, mein blondes Baby 24635 10/61
Musikanten der Liebe (mit Margot Eskens) / Ich möchte mit dir verheiratet sein 24647 10/61
Rosen und Flieder / Himmelblaue Augen 24701 12/61
Seit ich dich gesehen / Ich freu mich auf heute Abend 24836 4/62
Elisa / Oh Bella Magdalena 24839 4/62
Baby-Twist / Traum 24922 10/62 2.
Giovane, Giovane / Wenn die Sonne versinkt 52042 4/63
Bleib' immer bei mir, Manuela / O Valentino 52153 9/63
Baby-Babbel-Bossa-Nova / Ein guter Stern (mit M. Grimm) 52198 11/63 9.
Kartäuser Knickebein Shake / Good Old Mississippi 52230 12/63
Hello, Dolly / Komm doch mit nach Mexiko 52340 5/64
Rote Kirschen / Swanee River 52408 12/64
Rosa / Du darfst nicht weinen 52606 12/65
Alles für die Katz / Träum was schönes 52711 1966
Sie war solide / Mein Darling 52809 1966
Alcora
Romantische Liebe (Marina Brandes) / So weit T 41 MR 1 1967
Amiga (DDR)
Ich hab keinen Zylinder / Ausgerechnet Liszt heißt der Pianist (Enzo-Trio) 450531 1965
* auf Columbia, ** auf Odeon

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frank Laufenberg: Rock&Pop Lexikon. Econ Taschenbuch Verlag 1998, ISBN 3-612-26207-6.
  • Angelika Binding, Lothar Binding: Der große Binding Single Katalog. 3. Auflage, Heidelberg 1994.
  • Hit Bilanz – Deutsche Chart Singles 1956–1980. Taurus Press 1990, ISBN 3-922542-24-7.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Charts DE

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]