Wilhelm Marc – Wikipedia

Franz Marc: Bildnis des Vaters, 1902, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München

Moriz Eduard Wilhelm Marc (* 9. Oktober 1839 in Landshut; † 26. Mai 1907 in München) war ein deutscher Maler.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Marc: Kinder am Teich, 1872
Wilhelm Marc: Franz Marc beim Holzschneiden, um 1895, Franz Marc Museum, Kochel am See

Wilhelm Marc entstammte einer oberbayerischen Beamtenfamilie. Seine Eltern, den Juristen Moritz August Marc (1799–1852) und dessen Frau Pauline von Pelkhoven (1806–1843), verlor er bereits im Kindesalter. Auf Wunsch seines Onkels und Vormundes Maximilian von Pelkhoven studierte er ab 1858 erst Jura.[1] Nach seinem Abschluss studierte er seit 1863 an der Königlichen Akademie der Künste in München Malerei.[2]

Marc widmete sich der Landschafts- und Genremalerei. Sein Lehrer war Erich Correns, mit dem er 1870 eine seiner drei Italienreisen unternahm. 1868 und 1877 bereiste er ebenfalls das Land. 1870 bis 1877 folgten Jahre des unbeschwerten Reisens und Künstlerlebens. Er hielt sich u. a. in verschiedenen Teilen Deutschlands auf, erkundete Elsass-Lothringen, Österreich und Ungarn sowie besuchte mehrmals St. Petersburg in Russland.[3] 1895 konvertierte Marc zum Protestantismus, nachdem im Jahre 1800 bereits einer seiner Vorfahren vom jüdischen zum katholischen Glauben übergetreten war.[4] Ende der 1880er Jahre erkrankte Marc an Multipler Sklerose, war daher ab 1894 arbeitsunfähig und bezog eine Künstlerpension von 750 Mark im Jahr.[5]

Seine Arbeiten werden der Münchner Schule zugerechnet. Von König Ludwig II. beauftragt, schuf er Malereien für die Schlösser Linderhof (Ausmalung des Hubertus-Pavillon, heute zerstört) und Herrenchiemsee (Deckengemälde im Kriegssaal, nach dem Deckengemälde von Charles Le Brun im Schloss von Versailles).

Wilhelm Marc war Mitglied der Münchener Künstlergenossenschaft und stellte regelmäßig auf den Weltausstellungen aus, so u. a. 1876 in Philadelphia/USA oder 1888 in Melbourne/Australien.[6] Er nahm an etwa 60 Ausstellungen im In- und Ausland teil.[7]

Sein berühmter Sohn Franz Marc wurde als zweites Kind Marcs und seiner aus dem Elsass stammenden Frau Sophie, geb. Maurice (1847–1926) geboren. Der ältere Sohn Paul Marc (1877–1949) war Byzantinist.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bringfriede Baumann: Der Münchner Maler Wilhelm Marc 1839–1907. Monographie mit Werkverzeichnis. Uni-Druck, München 1986, ISBN 978-387821-211-9 (=Dissertation 1985)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wilhelm Marc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Brigitte Roßbeck: Wilhelm und Franz Marc. „Papa soll nicht erschrecken: wenn er jung wäre, würde es ihm wie mir gehen …“. In: Schlossmuseum des Marktes Murnau (Hrsg.): Väter & Söhne. Konfrontation und Gleichklang. Marc, Kanoldt, Jawlensky, Geiger. Ausstellungskatalog. München 2016, S. 12–45, hier S. 13–14.
  2. Matrikelbuch der Akademie der Bildenden Künste, München: Wilhelm Marc, 1862. Abgerufen am 21. Juli 2019.
  3. Bringfriede Baumann: Der Münchner Maler Wilhelm Marc 1839–1907. Monographie mit Werkverzeichnis. München 1986, S. 22–37.
  4. Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.): Franz Marc. Paul Klee. Dialog in Bildern. Franz Marc Museum 27. Juni bis 3. Oktober 2010; Stiftung Moritzburg 24. Oktober bis 9. Januar 2011; Zentrum Paul Klee 28. Januar bis 1. Mai 2011. Nimbus, Kunst und Bücher, Wädenswil 2010, ISBN 978-3-9813534-1-9, S. 198.
  5. Zitiert nach: Künstlerlexikon des Werdenfelser Landes.
  6. Elisabeth Schröder: Franz Marc (1880–1916) und sein Malervater Wilhelm Marc (1839–1907), In: Expressionismus, Väter und Söhne, Heft 11, Neofelis Verlag, Berlin 2020, S. 66–80, hier S. 66.
  7. Brigitte Roßbeck: Wilhelm und Franz Marc. „Papa soll nicht erschrecken: wenn er jung wäre, würde es ihm wie mir gehen …“. In: Schlossmuseum des Marktes Murnau (Hrsg.): Väter & Söhne. Konfrontation und Gleichklang. Marc, Kanoldt, Jawlensky, Geiger. Ausstellungskatalog. München 2016, S. 12–45, hier S. 18.