Veronica Campbell-Brown – Wikipedia

Veronica Campbell-Brown


Veronica Campbell-Brown 2011 in Daegu

Nation Jamaika Jamaika
Geburtstag 15. Mai 1982 (41 Jahre)
Geburtsort Clark’s Town
Größe 163 cm
Gewicht 61 kg
Karriere
Disziplin 100 m, 200 m, 4 × 100 m
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 3 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 3 × Goldmedaille 7 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Commonwealth Games 1 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Hallenweltmeisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber 2000 Sydney 4 × 100 m
Bronze 2004 Athen 100 m
Gold 2004 Athen 200 m
Gold 2004 Athen 4 × 100 m
Gold 2008 Peking 200 m
Bronze 2012 London 100 m
Silber 2012 London 4 × 100 m
Silber 2016 Rio de Janeiro 4 × 100 m
Logo der World Athletics Weltmeisterschaften
Silber 2005 Helsinki 100 m
Silber 2005 Helsinki 4 × 100 m
Gold 2007 Osaka 100 m
Silber 2007 Osaka 200 m
Silber 2007 Osaka 4 × 100 m
Silber 2009 Berlin 200 m
Silber 2011 Daegu 100 m
Gold 2011 Daegu 200 m
Silber 2011 Daegu 4 × 100 m
Gold 2015 Peking 4 × 100 m
Bronze 2015 Peking 200 m
Logo der Commonwealth Games Federation Commonwealth Games
Silber 2002 Manchester 100 m
Silber 2006 Melbourne 200 m
Silber 2014 Glasgow 100 m
Gold 2014 Glasgow 4 × 100 m
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Gold 2010 Doha 60 m
Gold 2012 Istanbul 60 m
letzte Änderung: 8. September 2016

Veronica Campbell-Brown (geborene Campbell; * 15. Mai 1982 in Clark’s Town, Trelawny Parish) ist eine jamaikanische Sprinterin. Sie ist mehrfache jamaikanische Meisterin, Olympiasiegerin und Weltmeisterin im 100- bzw. 200-Meter-Lauf.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Campbell, die neun Geschwister hat, studierte in den Vereinigten Staaten an der University of Arkansas, an der sie 2006 ihren Abschluss machte. In der Leichtathletik-Mannschaft der Universität war sie die einzige Sprinterin.

Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewann sie mit der jamaikanischen 4-mal-100-Meter-Staffel eine Silbermedaille, im Alter von erst 18 Jahren. Vier Jahre später 2004 in Athen wurde sie zunächst Dritte im 100-Meter-Lauf und gewann dann das 200-Meter-Rennen. Mit der 4-mal-100-Meter-Staffel wurde sie zum zweiten Mal Olympiasiegerin, zusammen mit Aleen Bailey, Tayna Lawrence und Sherone Simpson. Als Olympiasiegerin galt sie auch als eine der Favoritinnen über 200 Meter bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki. Den Titel holte sich jedoch Allyson Felix (USA), während Campbell nur Vierte wurde. Vorher hatte sie allerdings bereits über 100 Meter die Silbermedaille hinter der US-Amerikanerin Lauryn Williams gewonnen, und mit der jamaikanischen 4-mal-100-Meter-Staffel gewann sie am vorletzten Tag der Wettkämpfe noch die Silbermedaille hinter der US-amerikanischen Staffel.

Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Ōsaka gewann Campbell den Titel über 100 Meter in einer Zeit von 11,01 s und setzte sich damit knapp gegen die US-Amerikanerinnen Lauryn Williams (11,01 s) und Carmelita Jeter (11,02 s) durch. Über 200 Meter und mit der 4-mal-100-Meter-Staffel gewann sie Silber. Bei der nationalen Ausscheidung für die Olympischen Spiele 2008 wurde sie trotz einer Zeit von 10,88 s nur Vierte über 100 Meter, siegte aber über 200 Meter in ihrer persönlichen Bestzeit von 21,94 s.[1] Im Finale der Spiele Peking siegte sie mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 21,74 s und gewann somit die Goldmedaille. Bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin wurde sie im Finale über die 100 Meter Vierte. Über die 200 Meter gewann sie mit einer Zeit von 22,35 s die Silbermedaille.

Am 14. März 2010 gewann sie die Goldmedaille im 60-Meter-Lauf bei den Hallenweltmeisterschaften in Doha in einer Zeit von 7,00 s. Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu gewann sie im 100-Meter-Lauf mit einer Zeit von 10,97 s die Silbermedaille. Über 200 Meter gewann sie mit 22,22 s die Goldmedaille. Eine weitere Silbermedaille bei diesen Weltmeisterschaften gewann sie zusammen mit Shelly-Ann Fraser-Pryce, Kerron Stewart und Sherone Simpson im 4-mal-100-Meter-Staffelwettbewerb mit einer Zeit von 41,70 s. Bei den Hallenweltmeisterschaften 2012 in Istanbul gelang es ihr, ihren Weltmeistertitel über 60 Meter zu verteidigen. Sie siegte im Finale in einer Zeit von 7,01 s. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London gewann Campbell-Brown die Bronzemedaille im 100-Meter-Sprint[2] sowie im Finale gemeinsam mit Fraser-Pryce, Simpson und Stewart mit einer Zeit von 41,41 s die Silbermedaille in der 4-mal-100-Meter-Staffel.[3]

Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Peking gewann sie über 100 Meter die Bronze- und mit der Sprintstaffel die Goldmedaille.

Veronica Campbell hat bei einer Größe von 1,63 m ein Wettkampfgewicht von 61 kg. Ende 2007 heiratete sie ihren Sprinterkollegen Omar Brown.[4] Zwischen 2004 und 2011 wurde sie siebenmal zu Jamaikas Sportlerin des Jahres gewählt. 2008 wurde ihr der Order of Distinction (Commander Class) verliehen.[5]

Dopingverdacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 2013 wurde Campbell-Brown positiv auf ein Diuretikum getestet, das u. a. als Verschleierungsmittel für verbotene Substanzen dienen kann. Ihr drohte zunächst eine zweijährige Sperre.[6] Im Juni stufte der Weltverband IAAF das Vergehen Campbell-Browns als geringfügig ein, im Oktober sprach auch der nationale jamaikanische Leichtathletik-Verband JAAA lediglich eine öffentliche Verwarnung gegen Campbell-Brown aus und räumte ihr ein Startrecht für künftige Wettbewerbe ein, da die Substanz nicht zur Leistungssteigerung verwendet worden sei.[7] Die IAAF leitete den Fall an den Internationalen Sportgerichtshof (CAS), der sie im Februar 2014 freisprach.[8] Erst im April begründete der CAS seine Entscheidung damit, dass bei der Dopingkontrolle gegen Anti-Doping-Regularien verstoßen worden sei. Der Verantwortliche soll dies wissentlich gemacht haben; so könnten die Proben durch Schweiß oder Wasser verunreinigt gewesen sein.[9]

Persönliche Bestleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 100 m: 10,76 s, 31. Mai 2011, Ostrava
  • 200 m: 21,74 s, 21. August 2008, Peking
  • 400 m: 52,25 s, 26. März 2011, Orlando
  • 60 m (Halle): 7,00 s, 14. März 2010, Doha

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Veronica Campbell-Brown – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. IAAF: Campbell-Brown blasts back from dash upset to 200m world lead – Jamaican Champs, Final Day (Memento vom 3. Juli 2008 im Internet Archive), 30. Juni 2008
  2. HDsports.at: Goldhattrick für Großbritannien & Siebenkampf-Skandal. 4. August 2012
  3. London 2012 Offizielle Website (Memento vom 4. Dezember 2012 im Webarchiv archive.today)
  4. IAAF: Osaka near miss motivates Campbell Brown for Olympic double, 10. Dezember 2007
  5. The Gleaner Honour Awards (Memento vom 10. Dezember 2008 im Internet Archive), Jamaica Gleaner vom 24. Oktober 2008. Abgerufen am 3. September 2011.
  6. spiegel.de: Leichtathletik: Sprintstar Campbell-Brown unter Dopingverdacht, abgerufen am 15. Juni 2013.
  7. Sprint-Olympiasiegerin Campbell-Brown verwarnt (Memento vom 4. Oktober 2013 im Internet Archive), Handelsblatt online vom 3. Oktober 2013. Abgerufen am 3. Oktober 2013.
  8. Archivierte Kopie (Memento vom 24. Februar 2014 im Internet Archive) Reuters
  9. spiegel.de: Verunreinigte Dopingprobe: Cas begründet Überraschungs-Freispruch Campbell-Browns, 15. April 2014