Valzhyna Mort – Wikipedia

Kyrillisch (Belarussisch)
Вальжына Морт
Łacinka: Valžyna Mort
Transl.: Val'žyna Mort
Transkr.: Walschyna Mort
Valzhyna Mort

Valzhyna Mort (belarussisch Вальжына Морт Walschyna Mort, geboren 1981 in Minsk) ist eine Lyrikerin und Übersetzerin englischer und polnischer Literatur,[1] die in Washington, D.C. wohnt. Die Belarussin besitzt auch die amerikanische Staatsbürgerschaft.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der ehemaligen Sowjetunion aufgewachsen, lernte Valzhyna Mort erst als Jugendliche Belarussisch, das vor 1991 „nicht sonderlich ernst genommen“ wurde und „als Sprache des niederen Volkes“[3] galt. Sie absolvierte ein Anglistik-Studium an der Staatlichen Linguistischen Universität in Minsk und lebt seit 2005[4] in Washington, D.C. Mort schreibt seit ihrem 18. Lebensjahr[5], inzwischen auch auf Englisch, und lehrt seit Herbst 2009[6] Lyrik[1] als Lecturer an der University of Maryland, Baltimore County.[7] Im Sommer 2013 nahm sie eine Poetikdozentur an der Humboldt-Universität Berlin wahr.

Die Autorin, die ursprünglich – nach einem Besuch der Oper Carmen[5] – Sängerin werden wollte[8], tritt bei ihren Lesungen gelegentlich mit einem Akkordeon auf.[6] Sie nahm an internationalen Literaturveranstaltungen in Deutschland, Irland, Litauen, Slowenien und Schweden teil[9] und erhielt mehrere Auszeichnungen. Ihr Auswahlband Factory of tears, der die Originalgedichte und die Übersetzungen von Elizabeth Oehlkers Wright und Franz Wright enthält[10], ist das erste belarussisch-englische Buch überhaupt.[5] Weitere Übersetzungen ins Schwedische und Deutsche folgten.

Eine Rezension von Ilma Rakusa beschreibt Morts Stil und Motivik: „[Ihre] Gedichte enthalten ganze Welten: west-östliche Landschaften und Befindlichkeiten, Alltags- und Märchenszenarien, visionäre Utopien und lakonische Einsichten, berückende Erinnerungsbilder und abgründige Todesmetaphern. Nicht nur die Vielfalt der Motive überrascht, sondern auch die der Register: zwischen heiter und melancholisch, zwischen verträumt und schonungslos direkt.“[8]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • я тоненькая як твае вейкі [dt.: „Ich bin so dünn wie deine Wimpern“[11]] (2005)
  • Tränenfabrik. Gedichte. Aus dem Weißrussischen von Katharina Narbutovič unter Mitarbeit von Elke Erb[11]. Frankfurt am Main: Edition Suhrkamp, 2009, ISBN 978-3-518-12580-9 [urspr. Factory of tears (bel./eng.), 2008]
  • Kreuzwort. Übersetzung aus dem Weißrussischen von Katharina Narbutovič und aus dem Englischen von Uljana Wolf. Suhrkamp, Berlin 2013
  • Musik für Tote und Auferstandene. Gedichte. Aus dem Englischen und dem Weißrussischen übersetzt von Katharina Narbutovič und Uljana Wolf. Suhrkamp, Berlin 2021

Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ins Belarussische

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b N.N.: https://archive.today/2013.02.12-095739/http://www.wechselstrom-tagung.de/cms/Valzhyna-Mort.231.0.html Wechselstrom-Tagung, 19.–21. Februar 2009
  2. Carmen Eller: Lieber Syphilis als eine Identität. ZEIT Online, 8. August 2013
  3. Helmut Böttiger: Mit dem Akkordeon auf Wörtersuche. Deutschlandfunk, 1. Juli 2009
  4. Lucia Zimmermann: Von fremden Frauen und einer „Sprache, die der Musik hinterherläuft“ (Memento vom 9. Oktober 2010 im Internet Archive). Novinki.de, 2009
  5. a b c Tyler Ingram, Amber Valainus: Critically Acclaimed Poet Brings Her Readings to Life at FCC. The Commuter, 7. Oktober 2009
  6. a b c Stadt Graz: Willkommen in Graz, Valzhyna Mort!@1@2Vorlage:Toter Link/www.graz.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Juli 2009
  7. Denise Green: Valzhyna Mort. The Commuter, 3. November 2009
  8. a b Ilma Rakusa: Weißrussisches Kaleidoskop. Valžyna Mort verzaubert mit ihrem Gedichtband Tränenfabrik. Neue Zürcher Zeitung, 12. August 2009
  9. The Belarusian Literature in English Translations: Biographies – M
  10. N.N: Valzhyna Mort. Belarusian Poet. blueflowerarts.com
  11. a b Frank Milautzcki: Manchmal wie Grau, das sich rückzerlegt in seine Farben – weißrussische Gedichte von Valžyna Mort. fixpoetry.com, 2009
  12. N.N.: Belarus – Poetry International Web, 24. Juni 2009
  13. https://archive.today/2013.04.18-120400/http://www.vilenica.si/index.php?page=144
  14. Auf Vorschlag von Alfred Kolleritsch. Stadt Graz: Willkommen in Graz, Valzhyna Mort!@1@2Vorlage:Toter Link/www.graz.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Juli 2009
  15. Canisia Lubrin named Canadian winner of $65K Griffin Poetry Prize, cp24.com, abgerufen am 20. Dezember 2021.
  16. Die Lyrikerin Valzhyna Mort erhält den N.C. Kaser-Lyrikpreis, buchmarkt.de, veröffentlicht und abgerufen am 27. Mai 2022.