Uwe Dittmer – Wikipedia

Uwe Dittmer (* 7. April 1934 in Berlin[1][2]; † 14. April 2020[3]) war ein deutscher evangelischer Theologe und Autor.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dittmer studierte Theologie und wurde 1959 zum Pfarrer ordiniert. Von 1959 bis 1966 wirkte er als Pfarrer in Sperenberg.[4] Anschließend wurde er in der Potsdamer Heilig-Kreuz-Kapelle tätig. 1966 wurde Dittmer zum Kreisjugend- und Studentenpfarrer im Kirchenkreis Potsdam ernannt und bekleidete diesen Posten bis 1999, zuletzt verzichtete er ab 1996 auf sein Gehalt und ging in den Vorruhestand.[5] Er unterrichtete dann noch an der Voltaireschule Potsdam Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde.[6] Seit 1986 war Dittmer Mitglied der Bundessynode und wirkte 1987 als Erster Stellvertreter von Johannes Stemmler auf der Bundessynode.

Er war im April 1968 der letzte Pfarrer, der vor deren Sprengung in der Potsdamer Garnisonkirche einen Gottesdienst abhielt,[7] sprach sich jedoch seit Jahren gegen einen Wiederaufbau des Gotteshauses aus.[8]

Dittmer verfasste eine Reihe von populärwissenschaftlichen Büchern zu theologischen Themen. Er war Dozent für Neues Testament; für ein Jahr war er Gastpfarrer der United Church of Christ in den USA.[4]

Uwe Dittmer war verheiratet; seine Frau starb bei einem Bootsunfall. Er starb im April 2020.[2]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Im Blickpunkt Abendmahl. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1973.
  • Im Blickpunkt Sünde und Vergebung. Theologische Informationen für Nichttheologen. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1981.
  • Glauben verstehen. Wegweiser für junge Leute. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1984.
  • Die Utopie des Reiches Gottes. Politik mit der Bibel. Vorwort von Jürgen Moltmann. Lembeck, Frankfurt a. M. 1997, ISBN 3-87476-329-3.
  • Die Taufe: Was es mir bedeutet, getauft zu sein. Evangelische Haupt-Bibelgesellschaft und von Cansteinsche Bibelanstalt, Berlin 2002.
  • Der Glaube: Ein Wegweiser für junge Leute. Evangelische Haupt-Bibelgesellschaft und von Cansteinsche Bibelanstalt, Berlin 2002, ISBN 978-3-7461-0168-2.
  • Kirche im Wandel? Lembeck, Frankfurt a. M. 2005, ISBN 978-3-87476-486-5.
  • Christen heute verstehen theologische Entwürfe für das 21. Jahrhundert. Pressel, Remshalden 2011, ISBN 978-3-937950-89-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anke Silomon, Ulrich Bayer, Joachim Mehlhausen: Synode und SED-Staat: die Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Vandenhoeck & Ruprecht, Tübingen, 1997, S. 424, abgerufen am 26. April 2020 (Vorschau in Google-Books).
  2. a b Traueranzeige Uwe Dittmer. In: trauer-anzeigen.de. 25. April 2020, abgerufen am 26. April 2020.
  3. Pfarrer Uwe Dittmer verstorben. Evangelischer Kirchenkreis Potsdam, 22. April 2020, abgerufen am 26. April 2020.
  4. a b Christian von Faber: Uwe Dittmer – „Kirche im Wandel?“ Evangelische Kirchengemeinde Luckenwalde, 28. Januar 2015, archiviert vom Original am 15. August 2018; abgerufen am 26. April 2020.
  5. Ralf Schuler: Die Evangelische Landeskirche in Berlin-Brandenburg ist in finanzieller Not: Von rund 1275 Pfarrstellen müssen 300 gestrichen werden. In: Welt Online. 18. Juli 1996, abgerufen am 26. April 2020.
  6. Stefan Otto: Barocke Verschwendung: Pfarrer Uwe Dittmer will keine neue Garnisonkirche in Potsdam. In: neues-deutschland.de. 3. Mai 2010, abgerufen am 26. April 2020.
  7. Stefan Otto: Militarismus: Comeback der Soldatenkirche. In: taz.de. 11. September 2008, abgerufen am 26. April 2020.
  8. Neuer Geist von Potsdam. In: Der Spiegel 21/1991. 20. Mai 1991, S. 222–232, abgerufen am 26. April 2020.