True Blue – Wikipedia

True Blue
Cover
Studioalbum von Madonna

Veröffent-
lichung(en)

30. Juni 1986

Label(s) Sire Records, Warner Bros. Records

Format(e)

Schallplatte, CD

Genre(s)

Pop, Dance, Synthpop

Titel (Anzahl)

9

Länge

40:25

Besetzung Madonna

Produktion

  • Madonna,
  • Stephen Bray,
  • Patrick Leonard
Chronologie
Like a Virgin
(1984)
True Blue Who’s That Girl
(1987)
Singleauskopplungen
26. März 1986 Live to Tell
11. Juni 1986 Papa Don’t Preach
29. September 1986 True Blue
12. November 1986 Open Your Heart
25. Februar 1987 La Isla Bonita
Das Logo von True Blue
Das Logo von True Blue

True Blue ist das dritte Studioalbum von Madonna. Es erschien am 30. Juni 1986 bei Sire Records und ist nach dem gleichnamigen Song True Blue benannt. Es ist das erste Album, bei dem Madonna einen Großteil der Songs selbst schrieb, die meisten gemeinsam mit Stephen Bray und Patrick Leonard. Musikalisch unterscheidet sich das Album vom Vorgänger Like a Virgin durch einen klassischeren Einfluss. Die Musik wurde mit Akustikgitarren, Drums, Synthesizern und kubanischen Musikinstrumenten eingespielt.

Die Inhalte der Lieder reichen von Themen wie Liebe und Freiheit bis zu sozialen Problemen, besonders bei Papa Don’t Preach, in dem es um eine Teenagerschwangerschaft geht. Von Musikkritikern wurde das Album überwiegend positiv aufgenommen und gilt als „eines der großen Dance-Pop-Alben“[1]. Gelobt wurde unter anderem, Madonnas Gesang sei „besser denn je zuvor“[2].

Nach dem bereits sehr erfolgreichen und viel beachteten Vorgängeralbum Like a Virgin wurde Madonna durch True Blue endgültig zum Superstar und zu einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Künstlerinnen der 1980er Jahre.[1][3] Mit über 25 Millionen verkauften Exemplaren wurde True Blue zu einem der weltweit meistverkauften Musikalben, erreichte Platz 1 in 28 Ländern und war das erfolgreichste Album des Jahres 1986 sowie das meistverkaufte Album einer Sängerin der 1980er Jahre.[4][5] Für über 7 Millionen verkaufte Exemplaren in den USA wurde das Album mit sieben Platin-Auszeichnungen ausgezeichnet.[6] Fünf Lieder wurden als Singles veröffentlicht: Live to Tell, Papa Don’t Preach, Open Your Heart, die in den US-amerikanischen Billboard Hot 100 alle Nummer-eins-Hits wurden, und True Blue und La Isla Bonita, die beide jeweils die Top 5 erreichten.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Madonna widmete das Album Sean Penn, den sie 1985 geheiratet hatte. Die Widmung lautete: „This album is dedicated to my husband, the coolest guy in the universe“.

Mit den Liedern und den Musikvideos wechselte Madonna ihr Image von einem jugendlichen Sexsymbol zu einem erwachseneren, ernsthafteren Image. Der Song Papa Don’t Preach wurde für seine mutige Auseinandersetzung mit dem Thema Teenagerschwangerschaften gelobt, ebenso der Song Love Makes the World Go Round als Eintreten für den Weltfrieden, sowie Live to Tell für sein anspruchsvolles und innovatives Songwriting.[1] Kritik brachte ihr das Musikvideo zu Open Your Heart ein, in welchem Madonna eine Tänzerin in einem Strip-Club porträtiert. Während der Confessions-Tour im Jahre 2006 hing Madonna bei ihren Vorführungen zu Live to Tell an einem Kreuz, wofür sie ebenfalls kritisiert wurde.

Die erste Single Live to Tell sowie mehrere Instrumentalsequenzen des Songs wurden im Film Auf kurze Distanz mit Sean Penn und Christopher Walken eingespielt.

La Isla Bonita war eigentlich für Michael Jackson geschrieben; nachdem er den Song abgelehnt hatte, wurde er nicht nur der erste Nummer-eins-Hit Madonnas in der Schweiz und in Deutschland, sondern auch ein Publikumsfavorit auf späteren Tourneen.

Der während der True-Blue-Session produzierte Song Spotlight wurde ein Jahr später auf der Remixcompilation You Can Dance veröffentlicht. Das Lied Each Time You Break My Heart, das es ebenfalls nicht auf das Album schaffte, verhalf Nick Kamen zu einem Welthit. Eine Demoversion des Songs tauchte mehr als 20 Jahre später im Internet auf.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rezensionen
Quelle Bewertung
Allmusic SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[7]
BBC SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
Billboard (Positiv)
Blender SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol
Robert Christgau (Positiv)
Entertainment Weekly (Positiv)
Los Angeles Times (Positiv)
The New York Times (Positiv)
Rolling Stone (Positiv)
Slant SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol

Der All music guide beschreibt das Album als „one of the great dance-pop albums“ und als Album „that demonstrates Madonna's true skills as a songwriter, record-maker, provocateur, and entertainer through its wide reach, accomplishment, and sheer sense of fun.“[1] Der deutsche Musikexpress schrieb: „Die eine Hälfte von TRUE BLUE besteht aus sicheren Top 20-Hits, die andere […] aus mittelmäßigem Füllmaterial.“[8] Auch der amerikanische Rolling Stone bescheinigte dem Album einen Mangel an herausragenden Songs, hob aber Madonnas starken Gesang hervor.[9]

Covergestaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Coverfoto stammt von Herb Ritts. Man sieht Madonnas Gesicht im Profil, sie hat ihren Kopf angehoben, wodurch ihr Hals freiliegt. Der Hintergrund ist blau gestaltet, unten in der Mitte steht der Titel des Albums True Blue. Madonna zeigt sich in einer eleganten Pose und präsentiert zugleich ihr neues Image mit Kurzhaarfrisur und platinblonden Haaren.[10] Das Coverbild ist auf der LP und CD gleich, nur bei der Kassettenversion ist es komplett auf einem Poster enthalten.[11]

Laut Lucy O’Brie, der Autorin von Madonna: Like an Icon, war das Coverbild von Andy Warhols Konzept der Pop Art sowie von Marilyn Monroe inspiriert.[12] Sie meint, dass Madonnas Image ein Mix aus Ignoranz, Idealismus und dem 1950er-Stil der Technicolor sei, und dass diese Charakteristiken auf Warhols Kunst der 1960er Jahre verwiesen: „Mit diesem Bild zeigt Madonna ihre Verbindung zwischen Warhol und ihr selbst, die Verbindung zwischen Popart und Kommerz. Die späteren 80er markierten eine neue Ära der Künstlerin als Gesamtobjekt, und Madonna war die erste, die dies versucht hat, und die erste, der es gelang.“[12]

Jeri Heiden, der Designer des Coverbildes, kommentierte: „Sie war schlau und begeistert von ihrem neuen Image und sie wusste, wie sie es zu kontrollieren hat.“[12]

Tournee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Who’s That Girl World Tour
von Madonna
Präsentationsalbum True Blue, Who’s That Girl
Anfang der Tournee 14. Juni 1987
Ende der Tournee 6. September 1987

Konzerte insgesamt
(nach Kontinent)

Konzerte insgesamt 37
Chronologie
The Virgin Tour
(1985)
Who’s That Girl World Tour Blond Ambition World Tour
(1990)

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

# Titel Songschreiber Produzent Länge
1. Papa Don’t Preach Brian Elliot, Madonna Brian Elliot, Madonna 4:29
2. Open Your Heart Madonna, Gardner Cole, Peter Rafelson Madonna, Gardner Cole, Peter Rafelson 4:14
3. White Heat Madonna, Patrick Leonard Madonna, Patrick Leonard 4:40
4. Live to Tell Madonna, P. Leonard Madonna, P. Leonard 5:52
5. Where’s the Party Madonna, Stephen Bray, P. Leonard Madonna, Stephen Bray, P. Leonard 4:21
6. True Blue Madonna, S. Bray Madonna, S. Bray 4:18
7. La Isla Bonita Madonna, P. Leonard, Bruce Gaitsch Madonna, P. Leonard, Bruce Gaitsch 4:03
8. Jimmy Jimmy Madonna, S. Bray Madonna, S. Bray 3:56
9. Love Makes the World Go Round Madonna, P. Leonard Madonna, P. Leonard 4:32

Outtakes & Demo tracks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Each Time You Break My Heart (Madonna, Steve Bray)[13]

Charts und Chartplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Album[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[14]1 (67 Wo.)67
 Österreich (Ö3)[14]2 (47 Wo.)47
 Schweiz (IFPI)[14]1 (36 Wo.)36
 Vereinigtes Königreich (OCC)[14]1 (90 Wo.)90
 Vereinigte Staaten (Billboard)[14]1 (82 Wo.)82

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, , Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1986 Live to Tell DE12
(15 Wo.)DE
CH4
(17 Wo.)CH
UK2
(13 Wo.)UK
US1
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 26. März 1986
Verkäufe: + 500.000; Video: James Foley
Papa Don’t Preach DE2
(17 Wo.)DE
AT4
(3½ Mt.)AT
CH2
(13 Wo.)CH
UK1
(15 Wo.)UK
US1
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. Juni 1986
Verkäufe: + 1.500.000; Video: James Foley
True Blue DE6
(15 Wo.)DE
AT9
(3½ Mt.)AT
CH6
(10 Wo.)CH
UK1
(15 Wo.)UK
US3
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. September 1986
Verkäufe: + 1.376.000; Video: James Foley
Open Your Heart DE17
(10 Wo.)DE
AT18
(2½ Mt.)AT
CH11
(6 Wo.)CH
UK4
(9 Wo.)UK
US1
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 19. November 1986
Verkäufe: + 250.000; Video: Jean-Baptiste Mondino
1987 La Isla Bonita DE1
(15 Wo.)DE
AT1
(4½ Mt.)AT
CH1
(17 Wo.)CH
UK1
(13 Wo.)UK
US4
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. Februar 1987
Verkäufe: + 1.210.000; Video: Mary Lambert

Mitwirkende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Personen trugen zur Entstehung des Albums True Blue bei.[15]

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bass: Paulinho da Costa, Jonathan Moffett
  • Saxophon: Dave Boroff
  • Keyboard: Stephen Bray, Patrick Leonard, Fred Zarr
  • Klavier, Synthesizer: Stephen Bray, Patrick Leonard, Fred Zarr

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ausführende Produzenten: Stephen Bray, Patrick Leonard, Madonna
  • Produktion: Stephen Bray, Patrick Leonard, Madonna
  • Abmischung: Dan Nebenzal, Michael Verdick
  • Engineering: Michael Hutchinson, Michael Verdick
  • Mastering: Dan Nebenzal, Michael Verdick
  • A&R: Stephen Bray, Patrick Leonard
  • Marketing: Stephen Bray, Patrick Leonard, Madonna

Visuelles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rikky Rooksby: Madonna: The Complete Guide to Her Music. Omnibus Press, 2004, ISBN 0-7119-9883-3, S. 21–25.
  • J. Randy Taraborrelli: Madonna: An Intimate Biography. Simon and Schuster, 2002, ISBN 0-7432-2880-4, S. 117–120.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: True Blue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Vladimir Bogdanov, Chris Woodstra, Stephen Thomas Erlewine (Hrsg.): All music guide to rock: the experts’ guide to the best recordings in rock, pop, soul, R&B, and rap. 3. Auflage. Backbeat Books, San Francisco, CA 2002, ISBN 0-87930-653-X, S. 686.
  2. Davitt Sigerson: True blue Madonna. In: Rolling Stone vom 17. Juli 1986. (Abgerufen am 16. April 2015)
  3. J. Randy Taraborrelli: Madonna: An Intimate Biography. 2002, S. 120.
  4. True Blue. Abgerufen am 27. Dezember 2018 (englisch).
  5. Robert Sandall: Why Madonna’s still a material girl. In: The Sunday Times. vom 5. April 2009. (Abgerufen am 24. Oktober 2010)
  6. Gold & Platinum – RIAA. In: RIAA. (riaa.com [abgerufen am 12. November 2017]).
  7. Wertung: Allmusic
  8. Andrian Kreye: Madonna – True blue. In: Musikexpress, 2. August 1986. (Abgerufen am 16. April 2015)
  9. Davitt Sigerson: True blue Madonna. In: Rolling Stone vom 17. Juli 1986. (Abgerufen am 16. April 2015)
  10. Debbi Voller: Madonna: The Style Book. Omnibus Press., London 1999, ISBN 0-7119-7511-6, S. 29.
  11. Photographer/ Video Director Herb Ritts Dies At Age 50. In: MTV News. 26. Dezember 2002, abgerufen am 6. April 2009.
  12. a b c Lucy O’Brien: Madonna: Like an Icon. Bantam Press, London 2007, ISBN 978-0-593-05547-2, S. 21.
  13. Mad-Eyes
  14. a b c d e Chartquellen: DE AT CH UK US
  15. (1986) Album notes for True Blue by Madonna [Liner notes]. Warner Bros. Records (925442-2).