Tlapacoya – Wikipedia

Karte Mexikos mit Fundstätten der 'Formativen Periode'

Tlapacoya ist ein archäologischer Fundort im Gebiet des Municipio Ixtapaluca in Zentralmexiko.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die archäologische Stätte von Tlapacoya liegt etwa 40 km in südöstlicher Richtung von der Metropole Mexiko-Stadt entfernt in einer Höhe von etwa 2300 m ü. d. M. Die nächstgelegene Stadt ist Ixtapaluca an der CF150, die von Mexiko-Stadt nach Puebla und weiter nach Veracruz führt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prähistorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beim Bau der Autobahn Mexiko-Puebla wurden im Jahr 1966 zu Füßen den ehemaligen Vulkans Tlapacoya im Gebiet des ehemaligen Chalco-Sees die bislang ältesten Spuren menschlicher Aktivitäten in Mesoamerika entdeckt. Die Artefakte, darunter Schaber und Obsidianspitzen, ließen sich mit Hilfe der C14-Messung und stratigraphischer Untersuchungen in die Zeit zwischen 22.000 und 20.000 v. Chr. datieren. Jedoch sind Ergebnisse und Methoden unter den Fachleuten immer noch heftig umstritten.[1]

Besser gesichert ist die Datierung menschlicher Skelettreste auf ein Alter von 9730 ± 65 Jahren, womit die Stätte immer noch einen der frühesten Funde menschlicher Überreste nach der Buhl Woman aufweisen würde.

Vier weibliche Tonfigurinen (ca. 1500 v. Chr.)

Formative Periode[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebenso bedeutend sind Kleinfunde aus der Zeit um 1500–900 v. Chr.; darunter mehrere weibliche Tonfigurinen, die in ihrer Gesichts- und Körperbehandlung olmekische Einflüsse wahrscheinlich machen. Aus der Zeit um 1000 v. Chr. stammen einige Trinkgefäße bzw. 'Amphoren' (auch Dragon-Pots genannt), deren Bemalungen in Stil und Motivik nach Ansicht mehrerer Forscher ebenfalls olmekische Einflüsse verraten. Die Funde von Tlapacoya werden auch der sogenannten Tlatilco-Kultur zugerechnet.

Archäologische Stätte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der archäologischen Stätte ist wenig erhalten; die wichtigsten Bauten entstammen der nachchristlichen Zeit und wurden in den Hang des ehemaligen Vulkans Tlapacoya hineingebaut.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Angaben stammen aus Jose Luis Lorenzo und Lorena Mirambell, The Inhabitants of Mexico During the Upper Pleistocene, in: Ice Age People of North America, Hg. Robson Bonnichsen und Karen Turnmire, Oregon State University Press 1999, S. 482–496. James Dixon, Bones, Boats & Bison, University of New Mexico Press 1999, hält die Stätte für nicht gesichert.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 19° 18′ 0″ N, 98° 55′ 0″ W