Stefan Reisinger – Wikipedia

Stefan Reisinger
Stefan Reisinger (2013)
Personalia
Geburtstag 14. September 1981
Geburtsort LandshutDeutschland
Größe 185 cm
Position Sturm
Junioren
Jahre Station
1986–1993 SV Essenbach
1993–2000 SpVgg Landshut
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
2000–2001 SpVgg Landshut 33 (24)
2001–2003 SpVgg Greuther Fürth 14 0(1)
2001–2003 SpVgg Greuther Fürth Amateure 62 (46)
2003–2005 SV Wacker Burghausen 64 (24)
2005–2006 TSV 1860 München 25 0(0)
2006–2009 SpVgg Greuther Fürth 91 (27)
2009–2012 SC Freiburg 71 (10)
2012–2014 Fortuna Düsseldorf 39 0(9)
2014 1. FC Saarbrücken 8 0(2)
2014–2015 1. FC Saarbrücken II 9 0(6)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2016 SpVgg Unterhaching U19
2017 SV Elversberg (Co-Trainer)
2017–2019 KFC Uerdingen 05 (Co-Trainer)
2019 → KFC Uerdingen 05 (interim)
2019 KFC Uerdingen 05 (interim)
2019–2020 KFC Uerdingen 05 (Teamchef)
2020–2021 KFC Uerdingen 05 (Co-Trainer)
2021 KFC Uerdingen 05 (interim)
2021 KFC Uerdingen 05 (Teamchef)
2022–2023 TSV 1860 München (Co-Trainer)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Stefan Reisinger (* 14. September 1981 in Landshut) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und jetziger Fußballtrainer. Er galt als guter Vorbereiter von Torchancen, verfügte als Angreifer neben seiner Schnelligkeit über eine robuste Spielweise und besaß mit dieser Stärke eine große Durchsetzungsfähigkeit vor dem gegnerischen Tor. Als einer von wenigen Fußballprofis ist Stefan Reisinger geprüfter Schiedsrichter. Von 19. Juni 2022 bis 5. Dezember 2023 arbeitete er für den TSV 1860 München als Co-Trainer.

Karriere als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er begann als Kind beim SV Essenbach mit dem Fußballspielen und ging im Anschluss als D-Jugendlicher zur SpVgg Landshut. Als B-Jugendlicher absolvierte er für den TSV 1860 München ein Probespiel.

Im Alter von 18 Jahren erzielte er für Landshut in der Landesliga 23 Tore und wechselte daraufhin zur SpVgg Greuther Fürth, für die er in der zweiten Mannschaft 20 Tore in der Bayernliga erzielte. In seiner zweiten Saison wurde er mit 26 Treffern Bayernliga-Torschützenkönig, wobei ihm trotz einiger Einsätze der Durchbruch in der ersten Mannschaft noch nicht gelang.

Rudi Bommer, damals Trainer beim SV Wacker Burghausen, gab ihm eine Chance, die Reisinger auch unmittelbar nutzte. In der Saison 2003/04 erzielte er neun Treffer und entwickelte sich in der darauffolgenden Spielzeit mit fünfzehn Toren und vier Vorlagen zum besten Torschützen. Am Ende der Saison wechselte Reisinger zum TSV 1860 München, dessen Anhänger er nach eigenen Angaben seit Kindesalter ist. Reisingers Wechsel war Teil der Strategie des Vereins, verstärkt junge deutsche (bzw. bayerische) Spieler zu fördern. Reisingers Zeit bei den Löwen war jedoch nicht von Erfolg geprägt, so dass er sich nach einem Jahr erneut der SpVgg Greuther Fürth anschloss. Dort war er drei Jahre Stammspieler. In der ersten Saison erzielte er drei Treffer, und in den beiden folgenden gehörte er mit jeweils zwölf Treffern zu den Leistungsträgern.

Zur Saison 2009/10 wechselte Stefan Reisinger ablösefrei zum SC Freiburg. Sein erstes Pflichtspiel bestritt er am 1. August 2009 in der ersten Runde des DFB-Pokals 2009/10 gegen die Sportvereinigung 07 Elversberg, in dem er als Einwechselspieler ein Tor erzielte. In der Bundesliga debütierte er am ersten Spieltag gegen den Hamburger SV. Am neunten Spieltag erzielte er gegen den FC Bayern München sein erstes Tor. Im Februar 2011 verlängerte Stefan Reisinger seinen Vertrag bei den Breisgauern um zwei Jahre bis Juni 2013.[1]

Zur Saison 2012/13 wechselte er zu Fortuna Düsseldorf. Beim Bundesligaaufsteiger unterschrieb er einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2014.[2] In der Winterpause der Saison 2013/14 wechselte er in die 3. Liga zum 1. FC Saarbrücken, der am Ende der Spielzeit in die Regionalliga abstieg.

Vom Klub aus Saarbrücken erhielt Reisinger eine fristlose Kündigung. Das Arbeitsgericht Saarbrücken entschied im November 2014, dass die fristlose Kündigung unwirksam war. Im Profikader wurde er jedoch nicht mehr berücksichtigt, Reisinger spielte die Saison in der Oberliga-Reserve zu Ende.[3]

Karriere als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Saison 2016/17 trainierte er in der Hinrunde die U19-Mannschaft der SpVgg Unterhaching, verließ den Verein jedoch zur Winterpause und schloss sich daraufhin der SV Elversberg als Co-Trainer unter Michael Wiesinger an. Die SV Elversberg wurde zwar Meister der Regionalliga Südwest, scheiterte aber in den anschließenden Aufstiegsspielen an der SpVgg Unterhaching und verpasste damit den Aufstieg in die 3. Liga.

KFC Uerdingen 05[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reisinger wechselte daraufhin, gemeinsam mit Wiesinger, zur Saison 2017/18 in die viertklassige Regionalliga West zum KFC Uerdingen 05. Nach der Entlassung von Wiesinger im März 2018 behielt Reisinger auch unter dessen Nachfolger Stefan Krämer den Posten als Co-Trainer. Über die Aufstiegsspiele gegen den SV Waldhof Mannheim schafften sie gemeinsam den Aufstieg in die 3. Liga.

Nach der Freistellung von Krämer im Januar 2019 betreute Reisinger die Mannschaft interimsweise und stand bei der 2:3-Auswärtsniederlage gegen den SV Meppen an der Linie. Am 3. Februar 2019 stellte der Verein Norbert Meier als neuen Cheftrainer vor, dem Reisinger fortan assistierte.[4] Auch dem auf Meier folgenden Heiko Vogel assistierte Reisinger von April bis Ende September 2019 und übernahm für diesen nach dessen Entlassung übergangsweise das Amt des Uerdinger Cheftrainers.[5] Da Reisinger nicht über die Fußballlehrer-Lizenz verfügte, durfte er die Mannschaft nicht dauerhaft als Cheftrainer betreuen. Daher wurde mit Daniel Steuernagel ein Fußballlehrer als Cheftrainer verpflichtet, der mit dem „Teamchef“ Reisinger die Mannschaft als Doppelspitze führte.[6][7]

Auch als Steuernagel im März 2020 durch den zurückgekehrten Stefan Krämer ersetzt wurde, behielt Reisinger den Posten als „Teamchef“.[8] Faktisch war er jedoch Krämers Co-Trainer. Zusätzlich übernahm er die Aufgaben des Teammanagers, die u. a. das Buchen von Hotels und Bussen sowie Lizenzierung, Verbandsangelegenheiten und Passwesen umfasste.[9] Ab Mai 2020 wollte Reisinger an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Köln am Lehrgang zum Fußballlehrer teilnehmen[10], setzte diesen Plan aber nicht um.[11]

Vor der Saison 2020/21 wurde der Vertrag von Reisinger als Co-Trainer und Teammanager verlängert.[12] Mitte April 2021 trennte sich der Verein von Krämer, woraufhin Reisinger die Mannschaft, die nach dem 31. Spieltag mit einem Punkt Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz auf dem 17. Platz stand, als Interimstrainer übernahm.[13] Der DFB stellte daraufhin klar, dass Reisinger diesen Posten wegen der fehlenden Fußballlehrer-Lizenz nur für 15 Werktage ausüben dürfe.[14] Nach drei Spielen (ein Sieg, zwei Niederlagen) wurde ab Anfang Mai 2021 Jürgen Press neuer Cheftrainer, während Reisinger erneut „Teamchef“ wurde. Als Duo trugen Press und Reisinger gemeinsam die Verantwortung für die Mannschaft.[15] Das Duo holte in vier Spielen fünf Punkte und konnte somit am letzten Spieltag auf dem 16. Platz den sportlichen Klassenerhalt erreichen. Jedoch konnte der KFC aufgrund finanzieller Schwierigkeiten nicht mehr für die 3. Liga melden. Für die Fußball GmbH gab es daher keine positive Fortführungsprognose mehr, sodass der von den Insolvenzgläubigern beschlossene Insolvenzplan nicht mehr durchführbar war. Daraufhin wurde die GmbH liquidiert.

TSV 1860 München[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Saison 2022/23 wurde Reisinger beim Drittligisten TSV 1860 München Co-Trainer von Michael Köllner.[16] Am 16. Januar 2023 begann Stefan Reisinger seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer.[17]

Ende Januar 2023 trennte sich der Verein von Köllner. Übergangsweise übernahm der Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel die Mannschaft in einer Doppelfunktion und wurde dabei von Reisinger unterstützt.[18] Anschließend wurde Maurizio Jacobacci neuer Cheftrainer.

Am 5. Dezember 2023 wurde er gemeinsam mit Maurizio Jaccobacci freigestellt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reisinger absolvierte eine Lehre zum Bankkaufmann, studierte anschließend BWL und wurde zum Schiedsrichter ausgebildet.[10] Von Februar bis Juni 2022 arbeitete er als Lehrer für Wirtschaft und Sport an der kirchlichen Realschule in Oberroning.[19]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stürmer Reisinger verlängert in Freiburg. In: Focus Online. 9. Februar 2011, abgerufen am 28. Juni 201.
  2. Fortuna Düsseldorf verpflichtet Stefan Reisinger. Mitteilung auf der Website von Fortuna Düsseldorf. 27. Juni 2012, abgerufen am 28. Juni 2012.
  3. Reisinger und das große Saarbrücker Missverständnis. In: Rheinische Post, 10. Januar 2015.
  4. Norbert Meier ist neuer Uerdingen-Trainer, kicker.de, abgerufen am 3. Februar 2019
  5. KFC trennt sich von Trainer Heiko Vogel (Memento des Originals vom 25. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kfc-uerdingen.de, kfc-uerdingen.de, abgerufen am 25. September 2019
  6. Daniel Steuernagel kommt zum KFC, kfc-uerdingen.de, 16. Oktober 2019, abgerufen am 13. April 2021.
  7. Stefan Effenberg holt Trainer Daniel Steuernagel zum KFC Uerdingen - Doppelspitze mit Stefan Reisinger, sportbuzzer.de, 16. Oktober 2019, abgerufen am 25. Oktober 2019.
  8. Aufstiegscoach Krämer ist neuer Trainer beim KFC Uerdingen, kfc-uerdingen.de, abgerufen am 10. März 2020
  9. Ein Mann mit vielen Aufgaben, wz.de, 14. August 2020, abgerufen am 13. April 2021.
  10. a b kicker Sportmagazin, Ausgabe 104/2019, S. 85, abgerufen am 26. Dezember 2019
  11. 67. Fußball-Lehrer-Lehrgang mit Kulig, Klose und "digitalem Campus", dfb.de, 2. Juni 2020, abgerufen am 13. April 2021.
  12. Vertrag mit Stefan Reisinger verlängert – Wolfgang Wimmer wird Torwarttrainer, kfc-uerdingen.de, 3. August 2020, abgerufen am 13. April 2021.
  13. Stefan Krämer nicht mehr Trainer des KFC, kfc-uerdingen.de, 13. April 2021, abgerufen am 13. April 2021.
  14. Interimstrainer ohne erforderliche Lizenz: Das sagen die Regeln, dfb.de, 15. April 2021, abgerufen am 15. April 2021.
  15. Jürgen Press ist neuer Cheftrainer des KFC (Memento des Originals vom 1. Mai 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kfc-uerdingen.de, kfc-uerdingen.de, 30. April 2021, abgerufen am 1. Mai 2021.
  16. Stefan Reisinger assistiert künftig Michael Köllner., tsv1860.de, abgerufen am 31. Januar 2023.
  17. [1].
  18. Löwen trennen sich von Michael Köllner. Günther Gorenzel übernimmt als Interimstrainer., tsv1860.de, 31. Januar 2023, abgerufen am 31. Januar 2023.
  19. [2]