Società Nazionale Officine di Savigliano – Wikipedia

Società Nazionale Officine di Savigliano
Rechtsform S.p.A.
Gründung 1880
Auflösung 2000
Auflösungsgrund Verkauf
Sitz Savigliano, Piemont Italien Italien
Branche Fahrzeugbau, Flugzeugbau, Rüstungsindustrie, Brückenbau, Funktechnik

Die Società Nazionale Officine di Savigliano, abgekürzt SNOS und bekannt als Savigliano, war ein italienisches metallverarbeitendes und elektrotechnisches Unternehmen mit Sitz in Savigliano in der Region Piemont.

Unternehmensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unternehmen wurde 1880 gegründet, seinen Schwerpunkt bildet die Stahlherstellung sowie der Bahnbau (Schienen und rollendes Material) und der Eisenbrückenbau.

Raupentraktoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während ihres Einsatzes in Russland im Zweiten Weltkrieg wurde die italienische Armee mit Wegeverhältnissen konfrontiert, die ihr bislang unbekannt waren und für die sie auch keine geeigneten Kraftfahrzeuge besaß. Das einzige Fahrzeug, das zumindest in der Matsch- und Schlammperiode den Verhältnissen gewachsen war, war der russische Stalinez-65-Raupenschlepper, von dem etliche erbeutet worden waren. Infolgedessen benötigte die italienische Armee ein ähnliches Fahrzeug, ein Entwicklungsauftrag hierzu erging an die Società Nazionale Officine di Savigliano, ein weiterer an Vender.

Der bei Savigliano entworfene Traktor erhielt die Bezeichnung OS 88. Das Fahrzeug hatte einen Fünfzylinder-Dieselmotor von Lancia und ein Kettenlaufwahrwerk mit fünf Lauf- und zwei Stützrollen. Einen 1942 fertiggestellten Prototyp beschlagnahmte die deutsche Wehrmacht nach der Besetzung Italiens im September 1943.[1]

Gleichwohl begann die Serienfertigung. 1944 wurden 91, im Januar und Februar 1945 zusammen zehn Schlepper fertiggestellt.[2] Nach Kriegsende wurde die Produktion des Schleppers bis 1950 fortgesetzt.

1949 erschien als Nachfolger der Savigliano OS 110 mit stärkerem Motor, der bis 1952 gebaut wurde. Er kostete 1951 10 Mio. Italienische Lira[3], also nach damaligem Kurs etwa 70.000 DM.

Den Schluss bildete der von 1954 bis 1955 in 21 Exemplaren gebaute Savigliano Ciclope 105; damit endete die Fertigung von Raupenfahrzeugen bei Savigliano.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die oben genannten Fahrzeugtypen hatten folgende technischen Daten:[4]

Typ Fahrgest. Bauj. Gew.(kg) Länge(mm) Breite(mm) Motor Zylinder Bo/Hub cm³ PS/min
OS 88 Raupe 1944–50 9030 4440 2150 Lancia 102 5 108/150 6875 93/1600
OS 110 Raupe 1950–52 10.800 4000 2300 Lancia OS 864 6 108/150 8250 110/1700
Ciclope 105 Raupe 1954–55 11.600 4120 2450 Fiat 203.0/15 6 122/145 10.170 105/1500

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dozza, William, Trattori classici italiani dal 1911 al 1955, Vimodrone (Milano) 2004, ISBN 978-88-7911-321-2.
  • Pignato, Nicola / Cappellano, Filippo: Gli autoveicoli tattici e logistici del R.Esercito Italiano fino al 1943, Tomo secondo, Rom 2005, ISBN 978-88-7911-321-2.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Società Nazionale Officine di Savigliano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pignato S. 444
  2. Bundesarchiv, Akten R 3176
  3. Dozza Trattori classici S. 182
  4. Dozza, Trattori classici S. 183