Sindelsdorf – Wikipedia

Wappen Deutschlandkarte
Sindelsdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sindelsdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 43′ N, 11° 20′ OKoordinaten: 47° 43′ N, 11° 20′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Weilheim-Schongau
Verwaltungs­gemeinschaft: Habach
Höhe: 609 m ü. NHN
Fläche: 17,5 km2
Einwohner: 1211 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner je km2
Postleitzahl: 82404
Vorwahl: 08856
Kfz-Kennzeichen: WM, SOG
Gemeindeschlüssel: 09 1 90 153
Gemeindegliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schulgasse 2
82404 Sindelsdorf
Website: www.sindelsdorf.de
Erster Bürgermeister: Andreas Obermaier (CSU/Offene Bürgerliste)
Lage der Gemeinde Sindelsdorf im Landkreis Weilheim-Schongau
KarteStarnberger SeeAmmerseeLandkreis OstallgäuLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis StarnbergLandkreis Landsberg am LechWildsteigWielenbachWessobrunnWeilheim in OberbayernSteingadenSindelsdorfSeeshauptSchwabsoienSchwabbruckSchongauRottenbuchRaistingPremPolling (bei Weilheim)PenzbergPeitingPeißenbergPählObersöcheringOberhausen (bei Peißenberg)IngenriedIffeldorfHuglfingHohenpeißenbergHohenfurchHabachEglfingEberfingBurggenBöbingBernried am Starnberger SeeBernbeurenAntdorfAltenstadt (Oberbayern)
Karte
Pfarrkirche St. Georg
Sindelsdorf von Nordwesten
Riederner Weiher, Sindelsdorf
Filze südlich von Sindelsdorf

Sindelsdorf ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Habach.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt in der Region Oberland. Südöstlich des Ortes befindet sich das Naturschutzgebiet Fichtsee im Sindelsbachfilz.

Es gibt fünf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt nur die Gemarkung Sindelsdorf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wird in einer Urkunde anlässlich der Gründung des Klosters Scharnitz im Jahr 763 erstmals erwähnt.

Sindelsdorf im heutigen Oberbayern gehörte zum Kloster Benediktbeuern unter der Landeshoheit des Kurfürstentums Bayern.

Mit dem Gemeindeedikt von 1818 entstand die Gemeinde Sindelsdorf, die zum Landgericht Weilheim gehörte.

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sindelsdorf war wie Murnau ein Zentrum der Redaktionsgemeinschaft des Blauen Reiters. Von 1909 bis 1914 lebten hier Franz Marc, Jean-Bloé Niestlé und Heinrich Campendonk. Nicht weniger bekannte Künstler wie Wassily Kandinsky, August und Helmuth Macke, Gabriele Münter sowie Alexej von Jawlensky kamen zu Arbeitsgesprächen zu Besuch. Viele berühmte Gemälde wie Der Turm der blauen Pferde von Marc entstanden in Sindelsdorf.[4]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 808 auf 1203 um 395 Einwohner bzw. um 48,9 %.

Jahr Einwohner[5]
1871 406
1925 883
1950 846
1970 681
1987 783
1991 895
1995 899
2000 1011
2010 1078
2015 1199

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahl 2020 erbrachte folgende Sitzverteilung:[6]

  • CSU/Offene Bürgerliste Sindelsdorf: 7 Sitze
  • Unabhängige Wählergruppe Sindelsdorf: 5 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister ist seit Mai 2020 Andreas Obermaier von der CSU/Offene Bürgerliste. Sein Amtsvorgänger war ab Mai 1990 Josef Buchner von der Unabhängigen Wählergruppe (UWS).

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Rot ein silbernes Balkenkreuz, dessen Querbalken einen vorne stehenden goldenen Abtstab überdeckt; im linken oberen Winkel ein goldenes Widderhorn, im linken unteren Winkel ein sechsstrahliger goldener Stern.“[7]

Wappenführung seit 1978

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bodendenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gab 1998 352 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 38 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 823 ha. Davon waren 47 ha Ackerfläche und 776 ha Dauergrünfläche.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde bestehen keine Schulen. Es gibt eine Kindertageseinrichtung mit 62 genehmigten Plätzen in der 2018 insgesamt 49 Kinder betreut wurden.[8]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter von Sindelsdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen, die vor Ort gewirkt haben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Campendonk (1889–1957), deutsch-niederländischer Maler des Blauen Reiters, in Sindelsdorf von 1911 bis 1916
  • Franz Marc (1880–1916), deutscher expressionistischer Maler des Blauen Reiters, in Sindelsdorf von 1910 bis 1914
  • Jean-Bloé Niestlé (1884–1942), Schweizer Maler des Blauen Reiters, in Sindelsdorf von 1910 bis 1914[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Steinberger: Aus der Geschichte von Sindelsdorf. Gemeindeverwaltung Sindelsdorf, 1982

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sindelsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Sindelsdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 4. September 2019.
  3. Gemeinde Sindelsdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Dezember 2021.
  4. Franz Marc, sindelsdorf.de, abgerufen am 3. April 2011
  5. Gemeinde Sindelsdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 24. Mai 2016.
  6. Sindelsdorf - Kommunalwahl 2020. Abgerufen am 2. Januar 2021.
  7. Eintrag zum Wappen von Sindelsdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  8. Sindelsdorf: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik, 2018, Seiten 16–17
  9. Thomas Quercher in der Parlamentsdatenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte in der Bavariathek
  10. Jean-Bloé Niestlé. In: sindelsdorf.de. Abgerufen am 24. November 2020.