Sexuelle Gewalt in Ägypten – Wikipedia

Sexuelle Belästigung und Übergriffe waren und sind ein erhebliches Problem im modernen Ägypten. Durch besonders prominente Fälle seit Mitte der 2000er Jahre ausgelöste öffentliche Diskussionen hierüber haben zu einer Reihe von zivilgesellschaftlichen Initiativen und der Gründung mehrerer Nichtregierungsorganisationen geführt. Neue Brisanz und verstärkte internationale Aufmerksamkeit erhielt das Phänomen durch vermehrte sexuelle Übergriffen auf Frauen, darunter Vergewaltigungen durch Gruppen von Männern, bei Massendemonstrationen auf dem Kairoer Tahrir-Platz im Rahmen der Revolution in Ägypten 2011. Die fortlaufende öffentliche Debatte führte 2014 zu ersten Änderungen im Sexualstrafrecht.

Qāsim Amīn (1863–1908), ägyptischer Frauenrechtler und Verfasser der Werke Die Befreiung der Frau (Tahrir Al-Mar’ah, 1899) und Die neue Frau (Al-Mar’ah Al-Jadidah, 1901)

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ägypten zählt zu den bevölkerungsreichsten arabischen Ländern,[1] der Anteil an Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung ist sehr hoch.[2] 2012 war das Durchschnittsalter knapp 25 Jahre, und knapp ein Drittel der Gesamtbevölkerung war jünger als 15 Jahre.[3]

In Ägypten hatte es bereits im 19. Jahrhundert einflussreiche Frauenrechtlerinnen wie die Poetin Aïscha Taimur (1840–1902) gegeben.[4] Diese entstammte einer Familie, die eng mit dem Aufstieg der Dynastie des Muhammad Ali verbunden war.[5] Um 1900 entbrannte ein erster Streit um Geschlechtertrennung und Verschleierung. Die Reformkräfte im Land, einflussreich unter anderem Qasim Amin, äußerten Kritik an den vorherrschenden Verhältnissen besonders in Bezug auf Frauenrechte und nahmen dabei alte Elite wie einheimische Unterschichten aufs Korn.[6] Man setzte sich für eine verbesserte Frauenbildung ein, stilisierte aber gleichzeitig Ehe und Familie als Ort nationaler und religiöser Authentizität. Politische Rechte blieben den Frauen verwehrt, gleichzeitig waren Frauen bei den Protesten gegen die englische Kolonialherrschaft maßgeblich beteiligt.[6] Ägyptens Gesellschaft macht kulturell wie rechtlich einen starken Gegensatz zwischen den unterschiedlichen Naturen von Männern und Frauen. Die weibliche Sexualität wird dabei als inhärente Gefahr dargestellt.[2]

Wie in anderen islamisch geprägten Ländern auch, ziehen sich Versuche der Emanzipierung oder der Ausschaltung traditioneller Geschlechterbilder durch autoritäre Regierungen wie ein roter Faden durch die jüngere Geschichte.[7] Die Emanzipierungsmaßnahmen „von oben“ wurden dabei auch immer als Überfremdung durch westlichen dekadent-unmoralischen Einfluss und Teil einer fremden mit Gewalt oktroyierten Ordnung empfunden.[7] In den 1960er Jahren kam es zu (solchen) verschiedenen Modernisierungsansätzen, die unter anderem das 1960 von General Gamal Abdel Nasser eingeführte Frauenwahlrecht ermöglichten.

Weitere Reformen für die Sache der Frauen sind eng mit der wirtschaftlichen Öffnung seines Nachfolgers Anwar as-Sadat gegenüber den USA und mit Reformprojekten seiner Frau bzw. (seit Sadats Ermordung 1981) Witwe Jehan Sadat verbunden. Jehans Gesetze, setzten ein (umstrittenes, obwohl die Praxis als solche kaum verbreitet oder wirtschaftlich möglich ist[2]) Verbot der Vielehe, das Recht auf Alimente und ein verbessertes Sorgerecht für die Kinder nach einer Scheidung durch. Die Öffnungspolitik erwies sich als zwiespältig für die Lage der Frauen und der armen Schichten insgesamt, weil sie vor allem den privaten Sektor stärkte, die traditionellen Arbeitsbereiche für sozial Schwache aber reduzierte.[8] Gleichzeitig verstärkten sich mächtige fundamentalistische Strömungen (vgl. Muslimbrüder), die Frauen auf Heim und Familie reduzieren wollten. Verfassungsrechtlich wurde die Gleichstellung insoweit eingeschränkt, als jedwede Gleichstellung von Frauen mit der Shari'a, dem hergebrachten islamischen Recht, in Gleichklang sein müsse.[9] Eine zwischenzeitliche Reduktion der insgesamt in Ägypten, auch wie bei der koptischen christlichen Minderheit weitverbreiteten Weiblichen Genitalverstümmelung, wie sie 1994 nach der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo erlassen wurde, stieß auf erbitterten Widerstand. Schon 1997 wurde die 1994 erlassene Beschränkung des Eingriffs auf Krankenhäuser wieder aufgehoben.[2] Die Gleichsetzung von Gleichberechtigung und herrschenden politischen Machtinteressen setzte sich bei dem unter Mubarak im Jahre 2000 gegründeten National Council for Women (NCW)[10] fort, der von seiner Ehefrau Suzanne Mubarak geleitet wurde. Die enge Zusammenarbeit des NCW mit den Vereinten Nationen und das Zusammenspiel mit der Nationaldemokratischen Partei Ägyptens diskreditierte teilweise den Einsatz für mehr Frauenrechte als Teil der autoritären Regierungsstrategie.[11] Das Internet und insbesondere die sozialen Netzwerke ermöglichen Frauen zunehmend einen eigenständigen Raum jenseits der „Reformen von oben“.[7]

Ägypten wird aktuell (2013) eine profunde Kultur der Missachtung von Frauen in öffentlichen Bereichen konstatiert.[12]

Eine 2008 erschienene – auch mit EU-Mitteln geförderte – Studie einer ägyptischen Nichtregierungsorganisation beschrieb den gesamten Bereich des belästigenden Verhaltens bis einschließlich der Vergewaltigung.[13] Die Studie wurde unter dem englischen Titel Clouds in Egypt’s Sky (Wolken am Himmel Ägyptens) öffentlich bekannt und verbreitet.[13][14] Sexuelle Übergriffe gegen Frauen sind in der ägyptischen Öffentlichkeit alltäglich und finden unabhängig vom Regimetyp statt;[12] sexuelle Gewalt und Belästigung sind auch als politisches Mittel eingesetzt worden (siehe nächsten Abschnitt).

Sexuelle Gewalt und Belästigung im öffentlichen Raum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Begriffsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Beschreibung und Thematisierung von sexueller Belästigung ist in Ägypten selbst bei den verwandten Begrifflichkeiten umstritten. Für sexuelle Belästigung beziehungsweise einseitige Avancen im öffentlichen Raum wurde (und wird teilweise noch[14]) das Wort mu’aksa (معاكسة) verwendet. Abdelmonem sieht eine (umstrittene) Verschiebung zum Begriff taharrusch („Belästigung“) bzw. taharrusch dschinsi (arabisch تحرش جنسي sexuelle Belästigung) hin. Dieser bezog sich laut Abdelmonem bis 2006 eher auf die Belästigung und Vergewaltigung von Minderjährigen. Die Organisation „Ägyptisches Zentrum für Frauenrechte“ hatte bereits zuvor den Begriff taharrusch für ihre Kampagne gegen sexuelle Belästigung im Alltag gewählt; andere Initiativen behielten dies bei.[15] Mit der Ergänzung des Strafrechtsparagraphen 306 um einen eigenen Absatz fand der Begriff sexuelle Belästigung (taharrusch dschinsi) 2014 erstmals Eingang in einen Gesetzestext.[16][17]

Fallbeispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Frühjahr 2005 wurden ägyptische Frauenrechtlerinnen, die sich gegen die 2005 geplante Verfassungsabstimmung zur Direktwahl des Präsidenten wandten, in der Innenstadt Kairos von Polizisten und „baltigiyya“, vermutlich staatlich angeheuerten Agent Provocateurs, angegriffen und misshandelt; das Ereignis wurde als Schwarzer Mittwoch bekannt. Julia Gerlach sieht solche Angriffe in Ägypten als schon länger etabliertes politisches Mittel, um Aufstände zu bekämpfen: „Dazu wird sexuelle Belästigung in Ägypten schon seit Jahrzehnten eingesetzt. Zivilpolizisten mischen oft Demonstrationen auf, fassen Frauen in die Hose oder reißen ihnen die Kleider weg.“[18]

Ein in Ägypten sehr prominentes Beispiel für sexuelle Übergriffe ereignete sich 2006 während des Feiertags zum Fastenbrechen, bei dem eine Gruppe junger Männer, die zuvor an einem überfüllten Kino abgewiesen worden waren, Frauen und Mädchen in der Innenstadt aggressiv belästigten. Videoaufnahmen der von den staatlichen Autoritäten zunächst ignorierten und abgestrittenen Vorkommnisse wurden von ägyptischen Bloggern wie Wael Abbas und Malek X. bekannt gemacht. Das Verschweigen der Vorkommnisse wurde damit öffentlich und in der Folge massiv kritisiert.[14][19] Es folgte eine breite öffentliche Debatte der Vorfälle, die vor allem in unabhängigen Zeitungen stattfand.[20]

2008 gelang es Noha Rushdie, einer damals 27-jährigen Filmemacherin, zum ersten Male in Ägypten einen Gerichtsprozess in Sachen sexueller Belästigung erfolgreich abzuschließen. Basis war eine unziemliche Verletzung der Sittsamkeit und eine Verletzung ihrer Ehre.[21]

Sexuelle Gewalt am Tahrir-Platz seit 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Massendemonstration am Tahrirplatz am 9. February 2011 wenige Tage vor dem Rücktritt Mubaraks

Das spezifische Phänomen von gemeinschaftlich begangenen sexuellen Übergriffen wurde 2011 bei den politischen Massendemonstrationen auf dem Kairoer Tahrir-Platz beobachtet und international thematisiert.[22] Dabei wurden Frauen auf Demonstrationen umringt und angegriffen, oder unter Gewaltandrohung in Seitenstraßen und Restaurants verbracht. Teilweise wurde Kleidung zerschnitten oder entrissen; das Gleiche passierte auch Begleitern und Passanten, die der Angegriffenen helfen wollten.[14] Neben zahlreichen ägyptischen Demonstrantinnen wurden zwischen 2011 und 2013 auch mehrere ausländische Journalistinnen Opfer von Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffen im Umfeld des Tahrir-Platzes.[23][24][25]

Internationale Schlagzeilen machte der Fall der südafrikanischen Fernsehjournalistin Lara Logan, die am 11. Februar 2011 als CBS-Chefkorrespondentin über die Massenfeiern zum am Vortag erfolgten Rücktritt Präsident Hosni Mubaraks berichtete, als sie von rund 250 Männern von ihrem Team getrennt, geschlagen und vergewaltigt wurde. Der Vorfall lenkte internationale Aufmerksamkeit auf das Phänomen. US-Präsident Barack Obama sprach Logan persönlich seine Anteilnahme aus.[26][27] Aus der Perspektive der Frauen in Kairo blieben die 18 Tage vor dem Sturz von Mubarak als diejenigen in Erinnerung, in denen so gut wie keine Belästigung stattfand, bevor sie dann wieder mit größerer Härte einsetzte.[28]

Öffentliche Thematisierung nach 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ägypten werden sexuelle Übergriffe in der Öffentlichkeit seit der Revolution 2011 deutlich öfter beobachtet, sind aber auch Gegenstand einer zivilgesellschaftlichen Gegenbewegung, die unter dem vorigen Regime undenkbar gewesen wäre.[29][30] Zu den von Frauenorganisationen mit dem Ziel der öffentlichen Anklage gesammelten und dokumentierten Opferberichten gehören auch solche von Gruppenvergewaltigungen am Tahrir-Platz.[31] Das Phänomen sexueller Gewalt gegen Frauen und auch Gegenbewegungen, etwa das Internetportal HarassMap.org, sind im wissenschaftlichen Diskurs angekommen und teilweise kontrovers diskutiert worden.[32]

Schlagzeilen in Ägypten machte der Umgang der Sicherheitsbehörden mit Demonstranten am 9. März 2011, einen Tag nach dem Internationalen Frauentag. Dabei wurde eine Reihe von ägyptischen Aktivistinnen nach einer Demonstration auf dem Tahrir-Platz verhaftet und einem zwangsweisen Jungfräulichkeitstest unterzogen (kashef el-’adhariyya).[14] General Abd al-Fattah as-Sisi, der spätere Militärputschführer und Staatspräsident, ging so weit, das Vorgehen öffentlich zu rechtfertigen; man habe dies tun müssen, um die Polizei vor Vergewaltigungsvorwürfen zu schützen. Einige Vorkommnisse wie das Mädchen mit dem blauen BH (Blue Bra oder Tahrir Girl, Sit al Banat) – ein Handyvideo zu einer solchen Misshandlung – oder die Stellungnahme zur brutalen Vergewaltigung der Musikerin Yasmine el-Baramawy wurden über soziale Medien in Ägypten weit verbreitet und thematisiert.[14] Die finnische Islamwissenschaftlerin Susanne Dahlgren betonte in einer von einer lokalen Boulevardzeitung zitierten Stellungnahme, das Phänomen sei nicht auf unverschleierte Frauen beschränkt.[33] Das Mädchen mit dem blauen BH hatte eine Abaya getragen. Clouds in Egypt’s Sky nennt Umfragen, wonach drei Viertel der von öffentlichen sexuellen Übergriffen betroffenen Frauen verschleiert waren.[13]

Samira Ibrahim (wie el-Baramawy) wurde auch dafür bekannt, sich mutig und öffentlich zu dem beschämenden Vorgehen zu äußern und im Falle Ibrahims engagiert juristisch auch gegen Regierungsstellen vorzugehen.

Rolle während der Regierung Mursi 2012–2013[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sexuelle Gewalt als politisches Mittel wurde unter anderem in einer Studie im Umfeld der Heinrich-Böll-Stiftung vor allem der Regierungszeit Mohammed Mursis zugeschrieben.[34] Mohammed Mursi war allerdings nur 2012 bis zu einem Staatsstreich am 3. Juli 2013 Staatspräsident Ägyptens und Vorsitzender der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei, der politischen Partei der islamistischen Muslimbruderschaft und erster demokratisch gewählter Präsident Ägyptens. Sexuelle Übergriffe, auch politisch motivierter Natur, waren wie beschrieben auch vorher aufgetreten. Die politische Instrumentalisierung der Angriffe durch die Muslimbrüder ging über die Ansätze des Militärs hinaus, da sie auch religiöse Motive mit einbezog, um die Betroffenen zu diskriminieren.[35] Der Staatsapparat war nach wie vor von Anhängern des vorigen Regimes durchsetzt. Die Muslimbrüder versuchten, die Vorkommnisse zu verharmlosen oder sie auf die betroffenen Frauen zu schieben und nicht zuletzt die Oppositionsbewegung damit zu diskreditieren. Nach Abu Islam, einem bekannten Kleriker und häufigen Gast bei Fernsehsendungen, wäre einen Mann für sexuelle Übergriffe zu verklagen, wie einer Katze vorzuwerfen, wenn sie frei herumliegendes Fleisch fresse.[36]

Aktivistinnen wie Noora Flinkman von HarassMap oder Mariam Kirollos von OpAntiSH[28] nehmen die (weiter oben angeführte) Frustration ägyptischer Männer durchaus wahr, wehren sich aber vehement gegen das Argument, das entschuldige in irgendeiner Weise die alltägliche Terrorisierung von Frauen mit anzüglichen Bemerkungen, Schnalzlauten und körperlichen Grapschattacken ohne jedes Unrechtsbewusstsein.[37]

Am Abend des zweiten Jahrestages der Revolution in Ägypten (25. Januar 2013) trafen sich, nach erneuten massiven Vorkommnissen bei der zugehörigen Demonstration, betroffene Frauen informell im Café Riche (am Talaat Harb nahe am Tahrirplatz). Sie beschlossen, die Vorkommnisse öffentlich zu machen. Lamis El Hadidy, eine bekannte politische Fernsehanalystin und Anchorfrau, widmete Anfang Februar 2013 eine komplette Fernsehsendung den Vorkommnissen. Es kam zu einer breiteren Koalition von politischen Gruppen und NGOs, die eine gemeinsame Erklärung gegen die Vorkommnisse (und deren mutmaßliche Hinterleute) veröffentlichten.[14] Vorher war dies nicht systematisch passiert, da die Opfer befürchteten, die Demokratiebewegung zu schwächen. Keine der islamistischen Parteien oder religiösen Organisationen beteiligte sich an der Erklärung.[38] Anzeigen der betroffenen Frauen verliefen im Sande beziehungsweise wurden von der Staatsanwaltschaft auf unbestimmte Zeit verschoben.[38]

Erste Gesetzesinitiative 2013[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine dabei geforderte und initiierte Abänderung des Strafrechts in Ägypten wurde abgelehnt. Der Gesetzesvorschlag wurde von Amr Hamzawy mit unterstützt und auf den Weg gebracht, Azza al Garf, eine Parlamentarierin der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei, machte die Betroffenen für die Vorfälle selbst verantwortlich,[39] ihr Kollege Reda Al Hefnawy sah die Behörden nicht in der Lage, Frauen zu schützen, die an Demonstrationen mit „thugs“ (Gaunern) teilnahmen und sich freiwillig in eine solche Gruppe von Männern begaben.[39] Im März 2013 lehnte die Muslimbrüderschaft die Erklärung über die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen der Vereinten Nationen mit scharfen Worten ab, die Erklärung stünde im Gegensatz zu wichtigen Grundlagen der ägyptischen Gesellschaft.[36][40] Hintergrund war nicht zuletzt die massive Beteiligung von Frauen an den öffentlichen Demonstrationen.[36] Diese richteten sich gegen auch massive Versorgungsengpässe, Lebensmittelteuerung und Benzinverknappung und eine desolate wirtschaftliche Situation. Das Klima der politischen Auseinandersetzung war heillos zerrüttet.[41] Der erneute Militärputsch in Ägypten 2013 führte zu einer Staatskrise in Ägypten 2013 und 2014.

Rolle im ägyptischen Kino[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch in ägyptischen Spielfilmen wurde ab Mitte der 2000er Jahre die alltägliche sexuelle Belästigung thematisiert. Angesichts des nach wie vor großen Anteils von Analphabeten sind Kinofilme in Ägypten, wie der arabischen Welt insgesamt, wichtige breit zugängliche und politisch relevante Medien.[42] In der Zeit entstanden einige Kinofilme zu Unterdrückung und Belästigung von Frauen.[42] Insbesondere Ihkî yâ Shahrâzâd (Die Frauen/Mädchen von Kairo, Yusrî Nasr Allâh, 2009) und 678 (Muhammad Diyâb, 2010) ragen dabei heraus. Der Kinofilm 678 (deutsch Kairo 678) zeigte beispielhaft das Phänomen der verschiedenen Formen sexueller Gewalt in Ägypten anhand von drei Frauen unterschiedlicher Herkunft, führt es aber auf die sexuelle Frustration ägyptischer Männer zurück.[43][42] Die gesellschaftlichen Zwänge reduzieren ein geregeltes Sexualleben auf die Ehe, die wegen des finanziellen Aufwands für eine Hochzeit wie eine eigene Wohnung erst spät (wenn überhaupt) erfolgt.[37] Von den drei Protagonistinnen wird die erste von einem Einzeltäter, die zweite im Beisein ihres Ehemannes, der ihr nicht helfen kann, von einer Gruppe attackiert, wodurch die Ehe scheitert. Die dritte ruft eine Gruppe herbei, um sich gegen einen Einzeltäter erfolgreich zu wehren, wird aber bei der Erstattung einer Anzeige bei der Polizei abgewiesen. Als erste Frau, die es wagt, bei so einem Vorkommnis Anzeige zu erstatten, wird sie aber in einer Fernsehsendung eingeladen. Der Film war unter anderem umstritten, weil eine der drei dargestellten Frauen ein Messer mitführt, um sich gegen die Attacken wehren zu können. Das sah Mahmoud Hanfy Mahmoud, Sprecher einer Menschenrechtsorganisation, schon als Grund, den Film verbieten zu lassen.[44] Die Autoren wehrten sich und argumentierten, sie stellten einfach die alltägliche Vorgehensweise von Frauen dar.[44]

Strafrecht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das ägyptische Strafrecht hat in sexuellen Themen wichtige Lücken, sowohl was die Regelungen zu Vergewaltigungen wie auch was sexuelle Übergriffe angeht, und lässt insbesondere die Möglichkeit offen, das Opfer wegen Unzucht anzuklagen, wenn Zweifel an der mangelnden Freiwilligkeit aufgebracht werden.[45] Vergewaltigung in der Ehe ist kein Tatbestand. Sexuelle Gewalt gegen Männer wird ebenso nicht behandelt,[45] auch wenn entsprechende Vorfälle, auch durch die Polizeikräfte, bereits 2007 international bekannt wurden.[46]

2014 wurde dann eine Gesetzeserweiterung ratifiziert, die den Artikel 306 des Strafgesetzbuches erweiterte und entsprechende Ehren- und Sittsamkeitsdelikte stärker unter Strafe stellte. Vorausgegangen war ein erneuter Vorfall am Cairo University College of Law, bei der die Polizei eine junge Frau vom juristischen Universitätscampus eskortieren musste, die von einer großen Gruppe Männer attackiert und belästigt worden war. Die Gesetzesänderung bezog sich auf Verletzung der Sittsamkeit und Stalking und war damit deutlich weniger umfassend als von etlichen NGOs gefordert.[47]

Gegenmaßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegenmaßnahmen beziehen ausdrücklich Männer mit ein. Aktivisten treten in gemischten Gruppen auf und machen auf Belästigung aufmerksam.[35] In gewisser Weise problematisch ist, dass die Unterstützer von Frauen ebenso attackiert werden. Frauen können sich ebenso nicht sicher sein, wer sie unterstützt oder bedroht. Teilweise kennzeichnen sich Antibelästigungspatrouillen, organisiert unter anderem von Organisationen wie OpAntiSH und Tahrir Bodyguard,[28] bei größeren Veranstaltungen mit farbigen Westen.[35] Wichtig ist der Umgang mit den Bystanders, den Zuschauern beziehungsweise Passanten, deren Gleichgültigkeit nicht nur beklagt wird, sondern deren aktiver Einsatz gegen das Phänomen erst herbeigeführt werden muss. Entsprechende Bewusstseinsänderungen sollen unter anderem mit Schulungen und öffentlichen Ansprachen insbesondere der zunächst unbeteiligten Zuschauer herbeigeführt werden.[32] Abdelmonem zitiert dabei auch Arbeiten aus dem Umfeld der deutschen Heinrich-Böll-Stiftung[34][48] und nennt auch Erfahrungen aus dem Schulhofmobbing von Schülergruppen wie A Classmate in Distress.[49]

Internationales Umfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Arbeitspapier des Institute of Development Studies in Sussex beschreibt die Vorgänge, einschließlich der zivilgesellschaftlichen Initiativen. Sie schließt mit expliziten Handlungsempfehlungen an Regierungen, Spendenorganisationen und Zivilgesellschaft und sieht ein Forschungsinteresse zu politisch motivierter sexueller Gewalt nicht nur im Kriegsfall, sondern auch bei politischen Umbrüchen. Insbesondere Libyen, Tunesien und der Jemen böten sich für entsprechende Länderstudien an.[50] Ebenso ist das mit Ägypten zeitweise in einer Länderunion verbundene Syrien von Interesse.

Ausgehend von einer am 10. Januar 2016 in der Welt zitierten Stellungnahme des deutschen Bundeskriminalamts nach den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht 2015/2016 wurde die in Ägypten umstrittene (und vom BKA falsch transkribierte) Bezeichnung „Taharrush gamea“ auch in deutschen und europäischen Medien verwendet.[51] Das BKA sieht die gemeinschaftlich begangenen sexuellen Belästigungen (explizit mit dem Modus Operandi Taharrush gamea) von Frauen in der Öffentlichkeit als eine in mehreren arabischen Ländern gegebene Erscheinung.[52] Eine Stellungnahme des Innenministeriums an den Innenausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags nannte ebenso den Begriff des BKAs.[53]

Christoph Ehrhardt, der FAZ-Korrespondent in Beirut, nannte Stellungnahmen von ägyptischen Feministinnen, die sich über die „Karriere“ des Begriffs wunderten, der (laut Noora Finkelman) „nicht mehr als eine Vokabel“ sei. Erhardt bezog sich auch auf die Entstehungsgeschichte dieses Artikels (noch unter dem Titel Taharrush gamea) in der deutschsprachigen Wikipedia.[37] Er beschrieb Ähnlichkeiten im (bislang bekannten) Vorgehen der Täter in Köln zu dem der Banden auf dem Kairoer Tahrir-Platz nach 2011. Seine Interviewpartnerinnen wiesen aber auf Unterschiede zwischen den beobachteten Phänomenen in Ägypten und Deutschland hin und betonten insbesondere eine völlig andere Rolle der Sicherheitsbehörden und des Alkoholmissbrauchs bei den politischen Kundgebungen in Kairo und der „Massenparty“ in Köln.[37] Eine Trennung zwischen den politisch motivierten Übergriffen und der Vorgehensweise von Jugendbanden nahm auch die frühere Nahostkorrespondentin Julia Gerlach beim Deutschlandradio vor.[54] Andere Autoren kritisierten, dass der arabische Begriff vor allem aus fremdenfeindlichen Motiven propagiert wurde, unter anderem von rechtsgerichteten Politikern und Gruppen.[55][56][57]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dokumentationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. siehe 'Bevölkerungsuhr' (Ende 2017: etwa 96,25 Millionen Menschen)
  2. a b c d The International Encyclopedia of Sexuality: Egypt, in The International Encyclopedia of Sexuality, Volume I – IV 1997–2001, Hrsg. von Robert T. Francoeur. In: sexarchive.info. Abgerufen am 16. Januar 2016.
  3. Frauen in der islamischen Welt. Dt. Orientinstitut, 2013, S. 20.
  4. Mervat Fayez Hatem: Literature, gender, and nation-building in nineteenth-century Egypt: the life and works of ’A’isha Taymur. Literatures and cultures of the Islamic world. Palgrave Macmillan, Basingstoke: 2011, S. 10 ff.
  5. Mervat Fayez Hatem: Literature, gender, and nation-building in nineteenth-century Egypt: the life and works of ’A’isha Taymur. Literatures and cultures of the Islamic world. Palgrave Macmillan, Basingstoke: 2011, S. 8.
  6. a b Frauen in der islamischen Welt. Dt. Orientinstitut, 2013, S. 21.
  7. a b c Frauen in der islamischen Welt. Dt. Orientinstitut, 2013, S. 7 (Einleitung). Näheres im Ägyptenabschnitt siehe S. 20ff.
  8. El-Baz, S.: The impact of social and economic factors on women’s group formation in Egypt. In: D. Cahtty & A. Rabo: Organizing women: Formal and informal women’s groups in the Middle East. Oxford: Berg Publishers. Zitiert beim Eintrag zu Ägypten in The International Encyclopedia of Sexuality, Bd.e I–IV (1997–2001), Hrsg. von Robert T. Francoeur.
  9. Hatem, A.: Economic and political liberalization in Egypt and the demise of state feminism. In International Journal of Middle East Studies, Nr. 24 (1992), zitiert beim Eintrag zu Ägypten in The International Encyclopedia of Sexuality, Volume I–IV (1997–2001), hrsg. von Robert T. Francoeur.
  10. Bedrängt, beschnitten, entrechtet. Spiegel Online, 27. Dezember 2017.
  11. Frauen in der islamischen Welt. Dt. Orientinstitut, 2013, S. 20.
  12. a b Frauen in der islamischen Welt. Dt. Orientinstitut, 2013, S. 24.
  13. a b c Rasha Hassan, Aliyaa Shoukry, Nehad Abul Komsan: Clouds in Egypt’s Sky: Sexual Harassment: From Verbal Harassment to Rape. 1998. Zitiert bei Abdelmonem 2015, egypt.unfpa.org (Memento des Originals vom 7. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/egypt.unfpa.org (PDF).
  14. a b c d e f g Angie Abdelmonem: Reconceptualizing Sexual Harassment in Egypt: A Longitudinal Assessment of el-Taharrush el-Ginsy in Arabic Online Forums and Anti-Sexual Harassment Activism. (Memento des Originals vom 25. Januar 2016 im Internet Archive; PDF)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/harassmap.org In: Kohl: A Journal for Body and Gender Research. 1 (Sommer 2015): S. 23–41.
  15. Angie Abdelmonem, Kohl 2015, S. 23 (Abstract)
  16. Angie Abdelmonem, Kohl 2015, S. 34
  17. Paragraph 306 (b) in englischer (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/harassmap.org und arabischer (Memento des Originals vom 18. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/harassmap.org Fassung. HarassMap.org; abgerufen am 18. Januar 2016
  18. Julia Gerlach: Frühling der Frauen am Nil. In: Susanne Schröter (Hrsg.): Geschlechtergerechtigkeit durch Demokratisierung? Transformationen und Genderverhältnisse in der islamischen Welt. Campus, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-8376-2173-0, S. 52.
  19. Eine detaillierte Untersuchung der Rolle der Blogger siehe Sarah Weirich, 2013 Rutgers University. Women’s and Gender Studies, Blogging the Gendered Citizen and the Panoptical Web: The Cases of Egypt, Morocco, Saudi Arabia, and Palestine, zum Vorfall siehe FS 10 The Interior Ministry denied the return of harassment in Cairo and said „Everything is fine, Effendim!“, zitiert nach Mohamed Khayr. Al-Dustur Weekly, 1. November 2006.
  20. Samuli Schielke: Ambivalent Commitments: Troubles of Morality, Religiosity and Aspiration among Young Egyptians. In: Journal of Religion in Africa. 39 (2009) S. 158–185 samuli-schielke.de (PDF; 192 kB), hier S. 158–161 (englisch).
  21. Angie Abdelmonem, 2015 „Kohl“, S. 26, Verweise auf Amar 2011; Ilahi 2008.
  22. Martin Gehlen: Ägypten: Fast 100 sexuelle Übergriffe am Tahrir-Platz (Memento vom 12. Januar 2016 auf WebCite) In: Zeit Online, 3. Juli 2013.
  23. Tahrir-Platz in Kairo: Französische Reporterin wurde sexuell belästigt. Spiegel Online, 21. Oktober 2012; abgerufen am 12. Januar 2016
  24. Gang rape, the dark side of Egypt’s protests. In: CNN.com vom 3. Juli 2013, abgerufen am 12. Januar 2016 (englisch)
  25. UK journalist assaulted in Tahrir Square: 'Please make it stop'. In: CNN.com vom 28. Juni 2012 (englisch)
  26. CBS News’ Lara Logan Assaulted During Egypt Protests. CBS News, 16. Februar 2011, abgerufen am 13. Januar 2016 (englisch)
  27. Brutale Vergewaltigungen im Schatten des Tahrir. Welt Online, 1. Februar 2013.
  28. a b c “This Is Our Square”. In: merip.org. Middle East Research and Information Project, abgerufen am 15. Januar 2016.
  29. Viktoria Kleber: Frauen in Ägypten: Mit Crowdsourcing gegen sexuelle Übergriffe. In: Zeit Online vom 17. August 2011.
  30. Vickie Langohr: Women’s Rights Movements during Political Transitions: Activism against Public Sexual Violence in Egypt. In: International Journal of Middle East Studies. Band 47, Nr. 01, 1. Februar 2015, ISSN 1471-6380, S. 131–135, doi:10.1017/S0020743814001482 (cambridge.org [abgerufen am 12. Januar 2016]).
  31. Vgl. Testimony from a Survival of Gang Rape on Tahrir Square Vicinity. In: Nazra.org vom 26. Januar 2013, abgerufen am 13. Januar 2016 (englisch)
  32. a b Angie Abdelmonem: Reconsidering de-politicization: HarassMap’s bystander approach and creating critical mass to combat sexual harassment in Egypt. In: Égypte/Monde arabe. Nr. 13, 10. November 2015, ISSN 1110-5097 (revues.org [abgerufen am 12. Januar 2016]).
  33. Naisten joukkoahdistelu ”taharrush gamae” nousi otsikoihin Saksassa: ”Yritettiin kokeilla, meneekö läpi tällainen” (Finnische Quelle, die den Bezug explizit herstellt). In: Ilta-Sanomat. 11. Januar 2016, abgerufen am 12. Januar 2016 (finnisch).
  34. a b Mariz Tadros: Whose Shame Is It? The Politics of Sexual Assault in Morsi’s Egypt. Heinrich-Böll-Stiftung, Afrique Du Nord Tunis, 2013. Zitiert bei Abdelmonem 2015, Reconsidering de-politicization ff
  35. a b c Sandra A. Fernandez: Male voices in a Cairo social movement. In: Égypte/Monde arabe. Nr. 13, 10. November 2015, ISSN 1110-5097 (revues.org [abgerufen am 12. Januar 2016]).
  36. a b c Exploiting Egypt’s Rape Culture for Political Gain. In: The Nation. 8. August 2013, ISSN 0027-8378 (thenation.com [abgerufen am 15. Januar 2016]).
  37. a b c d Christoph Ehrhardt: Gewalt gegen Frauen in Ägypten Wo sexuelle Belästigung Alltag ist. In: FAZ. 15. Januar 2016 (faz.net [abgerufen am 15. Januar 2016]).
  38. a b Mariz Tadros: Politically Motivated Sexual Assault and the Law in Violent Transitions: A Case Study From Egypt. Institute of Development Studies, 2013, S. 23 ff.
  39. a b Mariz Tadros: Politically Motivated Sexual Assault and the Law in Violent Transitions: A Case Study From Egypt. Institute of Development Studies, 2013, S. 26, -27 (PDF; 393 kB).
  40. The Muslim Brotherhood has shown its contempt for Egypt’s women. In: The Guardian. 18. März 2013, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 15. Januar 2016]).
  41. M. Gehlen: Hass auf Polizei. Ägypten kollabiert – Der Hass der politischen Lager lähmt Ägypten und verleitet immer mehr Menschen dazu, ihren Frust an Vertretern der Regierung auszulassen. Die Zeit, 27. Januar 2013.
  42. a b c Nabil Mouline: Un ticket pour la liberté. In: Revue des mondes musulmans et de la Méditerranée. Nr. 134, 17. Dezember 2013, ISSN 0997-1327, S. 131–144, doi:10.4000/remmm.8297 (französisch, revues.org).
  43. Angie Abdelmonem, 2015 „Kohl“, S. 26
  44. a b Citing potential harm to men’s ‘sensitive spots’, activist urges film ban, Al-Masry Al-Youm, 27. Dezember 2010 
  45. a b Mariz Tadros: Politically Motivated Sexual Assault and the Law in Violent Transitions: A Case Study From Egypt. Institute of Development Studies, 2013, S. 24 und 25.
  46. YouTube restores account of Egypt anti-torture blogger. In: Reuters. 3. Dezember 2007 (reuters.com [abgerufen am 17. Januar 2016]).
  47. Angie Abdelmonem, 2015, „Kohl“ S. 34, nach Mada Masr. “Victim Blamed After Sexual Assault at Cairo University.” Mada Masr, 3-18-2014. 2014. madamasr.com (Memento des Originals vom 13. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.madamasr.com
  48. Mariz Tadros: Politically Motivated Sexual Assault and the Law in Violent Transitions: A Case Study From Egypt. Institute of Development Studies, 2013, opendocs.ids.ac.uk (PDF; 393 kB) Zitiert bei Abdelmonem 2015, Reconsidering de-politicization ff.
  49. Thornberg, Robert. 2007. A Classmate in Distress: School Children as Bystanders and Their Reasons for How They Act. Social Psychology of Education, 10: 5-28., zitiert bei Abdelmonem 2015, Reconsidering de-politicization ff.
  50. Mariz Tadros: Politically Motivated Sexual Assault and the Law in Violent Transitions: A Case Study From Egypt. Institute of Development Studies, 2013, S. 29
  51. Nach Kölner Sex-Angriffen: BKA will das Phänomen „taharrush gamea“ bekämpfen. In: Focus Online. 10. Januar 2016, abgerufen am 25. Februar 2017.
  52. Martin Lutz: Das Phänomen „taharrush gamea“ ist in Deutschland angekommen. In: Welt Online. 10. Januar 2016 (online [abgerufen am 13. Januar 2016]).
  53. Ministerium für Inneres und Kommunales NRW (Hrsg.): Bericht des Ministeriums für Inneres und Kommunales über die Übergriffe am Hauptbahnhof Köln in der Silvesternacht. Düsseldorf 10. Januar 2016 (online [PDF; 849 kB; abgerufen am 25. Februar 2017] 15seitiger Bericht und Anschreiben von Minister Jäger an das Landtagspräsidium und den Innenausschuss).
  54. Frust junger Männer entlädt sich in sexueller Gewalt. Deutschlandradio Kultur, 13. Januar 2016.
  55. Alex Shams: Neither Taharrush Gamea Nor Sexism Are Arab ‘Cultural Practices’. In: Huffington Post. 21. Januar 2016, abgerufen am 27. Februar 2017 (englisch): „In recent days, a new term has suddenly appeared in the media to describe a supposedly Arab cultural practice: “taharrush gamea.” The term, which is misspelled (the second word should read gama’ei), just means “group harassment” in Arabic, but right-wing commentators are trying their hardest to convince you that it actually means “sexual assault by a bunch of Arab men” or “gang-rape game” and that it’s a normal thing in the Arab World. They’re wrong, of course, on all fronts. But the invention of the term and the sudden currency it has gained in the mainstream Western media tells a darker tale of how xenophobic right-wing groups in Europe have cynically used reports of sexual violence against women to further a deeply racist, anti-refugee agenda.“
  56. Abdelmonem et al.: The 'Taharrush’ Connection: Xenophobia, Islamophobia, and Sexual Violence in Germany and Beyond. Abgerufen am 27. Februar 2017 (englisch).
  57. Angie Abdelmonem, Rahma Esther Bavelaar, Elisa Wynne-Hughes, Susana Galán: The 'Taharrush’ connection: xenophobia, Islamophobia, and sexual violence in Germany and beyond. (PDF) In: Jadaliyya. Arab Studies Institute, 1. März 2016, abgerufen am 27. Februar 2017 (englisch): „The term “taharrush” has been widely used by Western media and German authorities to portray collective sexual violence as a practice that originates from the Middle East and North Africa and is thus foreign to German and European culture. By connecting Cologne with Egypt in a highly misrepresented way, the media has been able to justify a racist platform against the continued acceptance of migrants and refugees coming to Europe. […] Not surprisingly, far-right leaders have welcomed the connection between sexual violence and refugee/migrant populations across Europe. […] By co-opting feminist demands for women’s emancipation and their right to self-defense, these conservative forces instrumentalize the Cologne sexual assaults for their xenophobic ends.“