Schlacht bei Tassafaronga – Wikipedia

Schlacht bei Tassafaronga
Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg

Karte des Schlachtverlaufs
Datum 30. November 1942
Ort vor Tassafaronga, Guadalcanal, Pazifik
Ausgang japanischer Sieg
Konfliktparteien

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten

Japanisches Kaiserreich Japan

Befehlshaber

Vereinigte Staaten Carleton H. Wright

Japan Tanaka Raizō

Truppenstärke

4 Schwere Kreuzer,
1 Leichter Kreuzer,
4+2 Zerstörer

8 Zerstörer

Verluste

1 Schwerer Kreuzer gesunken,
3 Schwere Kreuzer beschädigt

1 Zerstörer

Überblick – Pazifikkrieg

Die Schlacht bei Tassafaronga war eine Seeschlacht zwischen der amerikanischen und japanischen Flotte im Zweiten Weltkrieg während des Pazifikkriegs am 30. November 1942. Es war die letzte einer Serie im Rahmen der monatelangen Schlacht um Guadalcanal. Die Schlacht wurde in der Straße zwischen Guadalcanal und Savo Island ausgetragen und nach der japanischen Basis Tassafaronga auf Guadalcanal, dem Ziel der japanischen Zerstörer, benannt.

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Seeschlacht von Guadalcanal kamen den japanischen Kommandeuren Zweifel, ob die Insel zurückerobert werden könne. Sie wandten sich deshalb New Georgia im Nordwesten von Guadalcanal zu, um eine weitere Basis aufzubauen.

Die Beschießung von Guadalcanal wurde beendet, aber der Tokyo Express fuhr weiterhin, um Nachschub zu liefern bzw. Evakuierungen vorzunehmen. Eine dieser Fahrten führte zur letzten großen Schlacht dieses Feldzuges.

Am 30. November 1942 führte Konteradmiral Tanaka Raizō acht Zerstörer. Sechs von ihnen dienten als Transporter (Kuroshio, Oyashio, Kagerō, Suzukaze, Kawakaze und Makinami) und wurden mit Nachschub beladen. Nur Tanakas Flaggschiff Naganami und die Takanami waren voll kampfbereit.

Die Task Force 67, eine kürzlich formierte Kreuzer/Zerstörer-Streitmacht, bestehend aus den Schweren Kreuzern USS New Orleans, USS Minneapolis, USS Pensacola und USS Northampton, dem Leichten Kreuzer USS Honolulu und den vier Zerstörern USS Fletcher, USS Drayton, USS Maury, und USS Perkins unter dem Kommando von Konteradmiral Carleton H. Wright kreuzte nördlich von Espirito Santo. Die Zerstörer USS Lamson und USS Lardner kamen von einem Einsatz als Begleitschutz nach Guadalcanal, wo sie den Befehl erhielten, sich der Task Force 67 anzuschließen. Da die Kommandanten aus Zeitmangel nicht mehr eingewiesen werden konnten, wurde ihnen eine Position hinter den Kreuzern zugewiesen.[1]

Die Schlacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Minneapolis hatte kurz nach 23 Uhr Radarkontakt zu den japanischen Schiffen, worauf drei amerikanische Zerstörer zwanzig Torpedos abschossen, während die amerikanischen Kreuzer das Feuer eröffneten. Die Takanami wurde von Granaten getroffen und sank, aber die amerikanischen Torpedos verfehlten ihr Ziel. Das Mündungsfeuer beleuchtete die amerikanischen Schiffe, wodurch die Japaner klare Ziele erkennen konnten und zwanzig Torpedos abschossen. Danach drehten sie ab, um in der Dunkelheit zu entkommen.[1][2][3]

Die amerikanischen Schiffe versäumten es, zu manövrieren, um den Torpedos auszuweichen. Die Minneapolis wurde von zwei Torpedos getroffen, von denen einer das Vorschiff vor der Barbette von Turm A traf, wodurch dieses nach unten abknickte. Der andere Torpedo traf einen Kesselraum, der nach kurzer Zeit unter Wasser stand. Die New Orleans wurde von einem Torpedo getroffen, der ebenfalls das Vorschiff beschädigte. Die Pensacola wurde ebenso getroffen und beschädigt, die Northampton erhielt zwei Treffer, wodurch sie später sank. Die beschädigten Schweren Kreuzer wurden nach Tulagi geleitet, wo Notreparaturen durchgeführt wurden, jedoch waren sie mehr als neun Monate lang nicht einsatzfähig.[1][2][3]

Die USS Minneapolis im Hafen von Tulagi am 1. Dezember 1942. Ein japanischer Torpedotreffer hatte ihr Vorschiff völlig zerstört.

Nachwirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Schlacht unterstrich die amerikanische Unterlegenheit in Nachtkämpfen und führte zu vielen Diskussionen in der Pazifikflotte um die taktischen Grundsätze.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Russell S. Crenshaw Jr.: The Battle of Tassafaronga. Hrsg.: Nautical & Aviation Pub. Co. of America. 1995, ISBN 978-1-877853-37-1 (englisch).
  • Samuel Eliot Morison: History of United States Naval Operations in World War II. Hrsg.: Book Sales. 2001, ISBN 978-0-7628-5431-8 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schlacht bei Tassafaronga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c The Battle of Tassafaronga [ONI Combat Narrative]. In: www.ibiblio.org/hyperwar. Navy Department Office of Naval Intelligence, abgerufen am 15. März 2024 (englisch).
  2. a b Naval History and Heritage Command (Hrsg.): Battle of Tassafaronga, 30 November 1942. 2017, ISBN 978-1-943604-14-2 (englisch, navy.mil [PDF; abgerufen am 15. März 2024]).
  3. a b Samuel J. Cox: The Battle of Tassafaronga — Night of the Long Lances, 30 November–1 December 1942. In: Naval History and Heritage Command. 2017, abgerufen am 15. März 2024 (amerikanisches Englisch).