Sandra von Ruffin – Wikipedia

Sandra von Ruffin (2016)

Sandra Freifrau von Ruffin (* 2. Dezember 1986 in Hamburg) ist eine deutsche Schauspielerin und Produzentin von Kunst- und Kulturprojekten.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sandra von Ruffin ist die jüngere der beiden Töchter der Sängerin Vicky Leandros und Enno Freiherr von Ruffin. Ihre ältere Schwester ist Milana Freifrau von Ruffin. Die beiden haben einen älteren Halbbruder aus der ersten Ehe ihrer Mutter.[1] Ihr Großvater ist der ehemalige griechische Schlagersänger Leo Leandros, der in den 1950er Jahren mit deutschsprachigen Liedern in Deutschland bekannt wurde. Kindheit und Jugend verbrachte Sandra von Ruffin auf dem schleswig-holsteinischen Gut Basthorst, im Alter von 16 Jahren ging sie nach England und machte dort ihr Abitur. Nach Deutschland zurückgekehrt studierte von Ruffin an der Berliner Humboldt-Universität die Fächer Neuere und Neueste Geschichte, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft. 2011 erfolgte der Abschluss als Magister.[2]

Nachdem sie bereits während des Studiums Schauspielunterricht genommen hatte, ging von Ruffin 2011 zurück nach England und setzte ihre Ausbildung an der London Academy of Music and Dramatic Art fort. Seitdem ist sie überwiegend als Film- und Fernsehschauspielerin bekannt.[2] Bereits 2009 debütierte sie in einer Folge von SOKO Wismar. Nach weiteren Gastrollen in anderen Serien stellte sie 2016 in dem Doku-Drama Der Traum von Olympia – Die Nazispiele von 1936 die jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann dar.[3][4] Dafür wurde sie mit dem Jupiter Award „Beste Schauspielerin National“ nominiert. Von 2018 bis 2020 spielte Sandra eine der Hauptrollen in der experimentellen Comedyserie „Festival der Liebe“ des Münchner Senders Tele 5 neben Friedrich Liechtenstein, Saralisa Volm und Komi Mizrajim Togbonou. 2019 ging das Ensemble auch auf eine große Deutschland-Theater Tournee[5] und wurde im Januar 2020 für den Grimme-Preis nominiert.[6][7] Anfang 2019 stellte von Ruffin in der Talkshow Riverboat den Film Das letzte Mahl von Florian Frerichs vor, in dem sie ebenfalls eine der Hauptrollen spielt.[8] Ein Jahr später im Januar 2020 ging sie auf eine Deutschlandtournee zusammen mit dem Weltstar Maria Farantouri und dem israelischen Tenor Assaf Kacholi. Anlässlich des 75. Jahres der Befreiung von Auschwitz rezitierte von Ruffin die Texte des KZ-Überlebenden Iakovos Kambanellis, u. a. neben Iris Berben und Cem Özdemir.[9][10] 2021 ist sie in dem Kinofilm STAND UP! Was bleibt, wenn alles weg ist[11] von Timo Jacobs zu sehen, in dem sie zum ersten Mal auch an Produktion und Regie mitgearbeitet hat.[12] Sandra von Ruffin veröffentlichte auch einige Artikel.[13]

Im Jahr 2016 war Sandra von Ruffin Vize-Direktorin des ersten, von Asteris Kutulas und Ina Kutulas initiierten griechischen Filmfestivals in Berlin, Hellas Filmbox,[14] bei der zweiten Edition 2017 war sie Festival-Direktorin, in den folgenden Jahren Geschäftsführerin und Festival-Direktorin. Jedes Jahr wurden um die 50–60 Filme gezeigt.[15][16] Darüber hinaus kuratierte sie u. a. große Kunstausstellungen wie die HELLAS ART BOX[17][18], holte griechische Theaterstücke auf Berliner Bühnen,[19] organisierte zahlreiche Talkrunden[20] und Workshops[21] mit internationalen Gästen. Zwischen 2015 und 2019 moderierte sie stets auch die Eröffnung des Festivals vor 500 geladenen Gästen,[22] u. a. dabei Bundespräsident a. D. Joachim Gauck,[23][24] Oscar-Preisträger wie Costa-Gavras[25] und Volker Schlöndorff, Ulrich Tukur[26] uvm. Sie ist im Besitz von Segel-, Jagd- und Waffenscheinen[27] und spricht neben Deutsch Englisch und Griechisch.[28]

Im September 2022 wirkte sie als Schauspielerin in Lola Arias’ Rechercheabend Mother Tongue am Maxim Gorki Theater Berlin mit.[29]

Im Oktober 2019 heiratete Sandra von Ruffin den Schriftsteller und Juristen Constantin Klemm.[30][31] Seit 2021 wohnen sie in Hamburg-Ottensen.[32]

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schlagerplanet.com: Vicky Leandros Familie
  2. a b Sandra von Ruffin (Memento vom 19. Juli 2016 im Internet Archive) Biographie bei schumacher-pr.com, abgerufen am 12. Juli 2016
  3. Patrick Kiefer: Ihr großer Sprung. In: Die Welt. 17. Juli 2016, abgerufen am 26. Mai 2021.
  4. Tochter von Vicky Leandros spielt erste Hauptrolle. In: t-online.de, 11. Juli 2016, abgerufen am 12. Juli 2016
  5. Dit is Berlin wa'! / So war der Auftakt der TELE 5 „Festival der Liebe“ Theater Tour in Berlin. In: Manager Planet. 5. November 2019, abgerufen am 26. Mai 2021.
  6. Welch eine Freude: „Festival der Liebe“ von TELE 5 ist für den Grimme-Preis nominiert. In: presseportal.de. 16. Januar 2020, abgerufen am 26. Mai 2021.
  7. Festival der Liebe (Enrico Pallazzo Medienmanufaktur für Tele5). In: grimme-preis.de. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  8. Am Jahrestag der Machtergreifung läuft „Das letzte Mahl“. Hamburger Abendblatt, 29. Januar 2019, abgerufen am 26. Mai 2021.
  9. The Ballad of Mauthausen and other songs about human values. In: farantouri.gr. Abgerufen am 26. Mai 2021 (amerikanisches Englisch).
  10. Maria Fantouri. In: tonhalle.de. 24. Januar 2020, abgerufen am 26. Mai 2021.
  11. StandUp. In: standup-themovie.com. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  12. Stand Up! Looking For Love In All The Wrong Places bei crew united, abgerufen am 26. Mai 2021.
  13. Sandra von Ruffin: Chaos, Unverständnis, Unbehagen – Sandra von Ruffin auf der Documenta. In: Die Welt. 15. Mai 2017, abgerufen am 26. Mai 2021.
  14. Info auf rbb-online.de (Memento vom 13. Juli 2016 im Webarchiv archive.today), abgerufen am 12. Juli 2016
  15. program 2017. In: The Greek Film Festival in Berlin. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  16. Hellas Filmbox 2017 im Kino Babylon-Mitte in Berlin. In: berliner filmfestivals. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  17. HELLAS ART BOX 2018 | ArtBerlin.de. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  18. HELLAS ART BOX 2018 | ArtBerlin.de. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  19. side events 2017. In: The Greek Film Festival in Berlin. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  20. Ina Kutulas: Die Leidenschaft des Überlebens. In: The Greek Film Festival in Berlin. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  21. „Audiovisuelle Industrie: eine Herausforderung für das Wirtschaftswachstum Griechenlands“. In: The Greek Film Festival in Berlin. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  22. Annett Gröschner: Hellas-Filmbox-Festival: Die kleine griechische Berlinale. In: Die Zeit. 22. Januar 2016, abgerufen am 26. Mai 2021.
  23. HellasFilmBox. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. Mai 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/kulturmarken.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  24. Με Μαρία Φαραντούρη άνοιξε τις πύλες του το Hellas Filmbox στο Βερολίνο. Abgerufen am 26. Mai 2021 (griechisch).
  25. Hellas-Filmbox 2018: Kulturaustausch für Cineasten | DW | 29. Januar 2018. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  26. HellasFilmBox. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. Mai 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/kulturmarken.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  27. Sandra von Ruffin: „Einmal Bond-Girl sein – warum nicht?“. In: Bergedorfer Zeitung, 26. Oktober 2014, abgerufen am 12. Juli 2016
  28. Agenturprofil (Memento vom 13. Juli 2016 im Internet Archive) abgerufen am 12. Juli 2016
  29. Christine Wahl: Mother Tongue – Maxim Gorki Theater Berlin – Lola Arias' neuste Recherchearbeit über Elternschaft. Abgerufen am 13. September 2022.
  30. Leute: Glanzvolle Hochzeit auf Gut Basthorst. In: Die Welt. 14. Oktober 2019, abgerufen am 26. Mai 2021.
  31. Die unkonventionellsten Hochzeitskleider der Stars. Abgerufen am 26. Mai 2021.
  32. Sandra von Ruffin ist umgezogen: Vickys Tochter jetzt Hamburger Deern! In: Bild. Abgerufen am 4. Juni 2022.
  33. StandUp. Abgerufen am 26. Mai 2021.