Ronny Heer – Wikipedia

Ronny Heer
Ronny Herr beim Grand Prix 2004 in Steinbach-Hallenberg

Ronny Herr beim
Grand Prix 2004 in Steinbach-Hallenberg

Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 9. Januar 1981
Geburtsort Wolhusen
Grösse 176 cm
Gewicht 65 kg
Beruf Kaufmännischer Angestellter
Treuhand
Karriere
Verein SC Horw
Trainer Robert Treitinger
Peter Leiner
Nationalkader seit 1999
Status zurückgetreten
Karriereende März 2011
Medaillenspiegel
JWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
SM-Medaillen 4 × Goldmedaille 5 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Nordische Junioren-Ski-WM
Silber 1999 Saalfelden Team
 Schweizer Meisterschaften
Bronze 2000 Prémanon Einzel
Silber 2001 St. Moritz Einzel
Silber 2002 Les Tuffes Einzel
Silber 2003 Kandersteg Einzel
Silber 2004 Hinterzarten Einzel
Silber 2005 Kandersteg Einzel
Gold 2007 Kandersteg Einzel
Gold 2008 Einsiedeln Einzel
Gold 2009 Einsiedeln Einzel
Gold 2010 Einsiedeln Einzel
Platzierungen im Weltcup
 Debüt im Weltcup 05. Februar 2000
 Gesamtweltcup 19. (2001/02, 2005/06)
 Sprintweltcup 15. (2001/02)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Team 0 0 1
Platzierungen im Grand Prix
 Debüt im Grand Prix 26. August 2000
 Grand-Prix-Siege (Einzel) 03  (Details)
 Gesamtwertung 03. (2008, 2009)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 3 0 0
 

Ronny Heer (* 9. Januar 1981 in Wolhusen) ist ein ehemaliger Schweizer Nordischer Kombinierer.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heer, der seit seinem zwölften Lebensjahr beim SC Horw Skisport betreibt, gab sein internationales Debüt 1999 im B-Weltcup der Nordischen Kombination. Bereits in den ersten Wettkämpfen erzielte er 19 Punkte und damit am Ende den 61. Platz in der Gesamtwertung. Bei der Junioren-Weltmeisterschaft 1999 in Saalfelden gewann Heer mit der Mannschaft im Teamwettbewerb die Silbermedaille.

Auch in die Saison 1999/2000 startete er erfolgreich, so dass er am 5. Februar 2000 im japanischen Hakuba sein Debüt im Weltcup der Nordischen Kombination gab. Da ihm aber in den ersten Rennen das Erreichen von Weltcuppunkten verwehrt blieb, startete er weiterhin fest im B-Weltcup, wo er seine Leistungen stetig steigern konnte. Bei den Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2000 im französischen Prémanon erreichte er hinter Urs Kunz und Andreas Hurschler die Bronzemedaille.[1] Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2001 in Lahti gehörte er zur Schweizer Mannschaft. Im Einzelrennen ging er jedoch trotz Meldung nicht an den Start. Im Teamwettbewerb erreichte er gemeinsam mit Andreas Hurschler, Ivan Rieder und Andy Hartmann den zehnten Platz. Am 1. Dezember 2001 gelang Heer in Lillehammer erstmals der Gewinn von Weltcup-Punkten. Kurz zuvor konnte er bereits bei den Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2001 hinter Andy Hartmann Silber gewinnen.[2] Am 9. Dezember 2001 erreichte Heer mit dem sechsten Platz beim Weltcup in Štrbské Pleso erstmals eine Platzierung unter den besten zehn. Auch in den folgenden Rennen gewann er Weltcup-Punkte und erreichte dabei im Sprint von Oberwiesenthal erneut Platz sechs.

Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City kam Heer im Sprint wie auch im Einzel jeweils auf den 29. Platz. Im Teamwettbewerb gelang ihm gemeinsam mit Andreas Hurschler, Jan Schmid und Ivan Rieder das Erreichen des siebenten Platzes. Zum Ende der laufenden Saison 2001/02 gelangen ihm noch weitere Punktegewinne, so dass er schliesslich den 19. Platz in der Weltcup-Gesamtwertung belegte. In der Sprintwertung erreichte er den 15. Platz. Bei den Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2002 im französischen Les Tuffes gewann er wie bereits 2001 erneut Silber.[3] Der Start in die neue Saison 2002/03 verlief für Heer weniger gut, so dass er Platzierungen unter den besten zehn meist deutlich verpasste. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2003 in Val di Fiemme erreichte er im Sprint den 21. Platz, im Einzel den 31. Platz und mit der Mannschaft im Teamwettbewerb den achten Platz. Nachdem er nach der Weltmeisterschaft erneut nur mittelmässige Platzierungen erreicht hatte, musste er sich mit dem 36. Platz in der Weltcup-Gesamtwertung zufriedengeben.

Auch in den folgenden zwei Jahren konnte er seine Leistungen nur selten auf das Niveau von 2001 bringen und hielt sich meist im konstanten Bereich um die Plätze 20 bis 30. Bei den Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2003 hingegen gewann er hinter Ivan Rieder erneut Silber im Einzelwettbewerb.[4] Auch bei den Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2004 wurde es erneut die Silbermedaille.[5]

Am 11. Februar 2005 erreichte Heer mit dem dritten Rang im Teamwettbewerb in Pragelato den einzigen Weltcup-Podestplatz seiner Karriere. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2005 in Oberstdorf erreichte er im Gundersen den 28. Platz und im Sprint den 31. Platz. Mit der Mannschaft erreichte er im Teamwettbewerb den sechsten Platz. Nach der Weltmeisterschaft startete er für ein Jahr wieder im B-Weltcup. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin erreichte er im Sprint den 20. Platz und im Einzel den 24. Platz. Mit der Mannschaft verpasste er im Teamwettbewerb mit dem vierten Platz nur knapp die Medaillenränge. Nach den Olympischen Spielen startete er wieder im Weltcup und erreichte auch von Anfang an Weltcup-Punkte. Bis zum Ende der Saison 2005/06 erreichte er jeweils eine Platzierung unter den besten zwanzig und somit am Ende nach 2001/02 erneut den 19. Platz in der Weltcup-Gesamtwertung.

Im folgenden Jahr gelang Heer in Zakopane mit dem achten Platz im Massenstart erstmals wieder eine Platzierung unter den besten zehn. Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2007 in Sapporo konnte er jedoch erneut keine vorderen Platzierungen erreichen und belegte am Ende den 18. Platz im Sprint sowie den 21. Platz im Gundersen. Mit der Mannschaft erreichte er Platz fünf im Teamwettbewerb. Bei den Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2007 konnte Heer zum ersten Mal in seiner Karriere den Titel gewinnen.[6] Im Weltcup liessen seine Leistungen im Anschluss an die WM wieder nach. Erst Anfang 2008 konnte er sich wieder unter den besten zwanzig platzieren. Am 1. August 2008 gewann Heer in Einsiedeln seinen ersten Wettbewerb im Grand Prix. Bei den Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2008 in Einsiedeln gewann Heer vor Seppi Hurschler und Joel Bieri die Goldmedaille im Einzel.[7]

In Liberec erreichte er bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 2009 im Gundersen von der Normalschanze den 14. Platz und von der Grossschanze den 28. Platz. Im Massenstart kam er auf den 31. Platz. Beim Sommer-Grand-Prix 2009 konnte Heer zwei von vier Wettbewerben gewinnen und belegte am Ende wie schon 2008 den dritten Platz in der Gesamtwertung. Im Weltcup musste er sich hingegen für den Rest des Jahres mit hinteren Platzierungen zufriedengeben, meist sogar ausserhalb der Punkteränge. Erst im Januar 2010 erreichte er erneut vordere Top-Platzierungen und wurde so auch wieder für die Olympischen Spiele nominiert.

Bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver erreichte Heer im Einzel von der Normalschanze den 11. Platz und im Einzel von der Grossschanze den 22. Platz. Im Teamwettbewerb belegte er mit seinen Mannschaftskollegen Platz neun. Nach den Spielen erreichte er im Weltcup weiterhin gute Ergebnisse und belegte am Ende den 24. Platz in der Weltcup-Gesamtwertung. Bei den Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2010 in Einsiedeln gewann Heer zum vierten Mal in Folge die Goldmedaille im Einzel.[8] Seine letzte Weltcupsaison 2010/11 beendete Heer mit fünf Top-20-Platzierungen auf dem 27. Gesamtrang. Bei der Weltmeisterschaft 2011 in Oslo wurde er 25. im Einzel von der Normalschanze und 27. im Einzel von der Grossschanze. Im Teamwettbewerb von der Grossschanze wurde er Achter. Mit Ende der Saison 2010/11 beendete Heer seine Karriere.[9][10]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grand-Prix-Siege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 1. August 2008 Schweiz Einsiedeln Gundersen Grossschanze
2. 8. August 2009 Deutschland Hinterzarten Gundersen Normalschanze
3. 15. August 2009 Schweiz Einsiedeln Gundersen Grossschanze

B-Weltcup-Siege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 13. Januar 2006 Frankreich Chaux-Neuve Sprint Normalschanze
2. 20. Januar 2006 Deutschland Oberstdorf Sprint Grossschanze
3. 27. Januar 2006 Polen Karpacz Gundersen Normalschanze
4. 28. Januar 2006 Polen Karpacz Sprint Normalschanze

B-Weltcup-Siege im Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 10. März 2005 Finnland Vuokatti Team Normalschanze

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilnahmen an Olympischen Winterspielen [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen NH Gundersen LH Sprint Team
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 2002 Park City 29. 29. 07.
ItalienItalien 2006 Turin 24. 20. 04.
Kanada 2010 Vancouver 11. 22. 09.

Weltcup-Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Platz Punkte
1999/00 61. 021
2000/01 54. 063
2001/02 19. 517
2002/03 36. 098
2003/04 30. 126
2004/05 52. 039
2005/06 19. 273
2006/07 21. 149
2007/08 33. 155
2008/09 27. 183
2009/10 24. 198
2010/11 27. 088

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2000. (PDF; 15 kB) Swiss-Ski, 2000, archiviert vom Original am 30. Januar 2010; abgerufen am 22. November 2010.
  2. Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2001. (PDF; 15 kB) Swiss-Ski, 2001, archiviert vom Original am 30. Januar 2010; abgerufen am 22. November 2010.
  3. Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2002. (PDF; 15 kB) Swiss-Ski, 2002, archiviert vom Original am 30. Januar 2010; abgerufen am 22. November 2010.
  4. Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2003. (PDF; 15 kB) Swiss-Ski, 2003, archiviert vom Original am 30. Januar 2010; abgerufen am 22. November 2010.
  5. Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2004. (PDF; 15 kB) Swiss-Ski, 2004, archiviert vom Original am 30. Januar 2010; abgerufen am 22. November 2010.
  6. Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2007. (PDF; 15 kB) Swiss-Ski, 2007, archiviert vom Original am 30. Januar 2010; abgerufen am 22. November 2010.
  7. Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2008. (PDF; 15 kB) Swiss-Ski, 2008, archiviert vom Original am 30. Januar 2010; abgerufen am 22. November 2010.
  8. Schweizer Meisterschaften in der Nordischen Kombination 2010. (PDF; 20 kB) Swiss-Ski, 2010, archiviert vom Original am 16. Dezember 2013; abgerufen am 22. November 2010.
  9. Bye bye Spitzensport (Memento vom 26. August 2011 im Internet Archive). Ehemalige Website von Ronny Heer, 10. März 2011.
  10. Ronny Heer tritt zurück (Memento vom 6. Juni 2011 im Internet Archive). Swiss-Ski, 10. März 2011, abgerufen am 14. Mai 2011.