Rallye Dakar – Wikipedia

Rallye Dakar
Aktuelle Saison Rallye Dakar 2024
Fahrzeugtyp Prototypen
Land oder Region International
Aktueller Name Rallye Dakar
Bisherige Namen Rallye Paris-Dakar
Erste Saison 1979
Offizielle Website dakar.com

Die Rallye Dakar (früherer Name Rallye Paris–Dakar) ist ein Rallye-Raid-Wettbewerb, der als die bedeutendste Langstrecken- und Wüstenrallye der Welt gilt. Die Rallye Dakar ist seit 2022 Teil der World Rally-Raid Championship (W2RC). Sie wurde von 1979 bis 2007 einmal jährlich hauptsächlich auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen. Im Jahr 2008 wurde die Rallye Dakar aufgrund einer Terrordrohung abgesagt. Von 2009 bis 2019 wurde sie aus Sicherheitsgründen in Südamerika durchgeführt. Seit 2020 findet die Rallye in Saudi-Arabien statt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BMW, auf der Gaston Rahier 1985 die Rallye gewann (im Zweirad-Museum Neckarsulm)
Fahrzeuge der Rallye in Paris, 1992

Die erste Rallye Dakar wurde am 26. Dezember 1978 in Paris gestartet und endete am 14. Januar 1979 in Dakar. Gründer der Veranstaltung war der Franzose Thierry Sabine. Veranstalter war zu dieser Zeit die Thierry Sabine Organisation. Nach seinem Tod übernahm sein Vater für einige Jahre die Rallye, verkaufte die Rechte daran aber anschließend an die Amaury Sport Organisation (A.S.O.), die die Rallye bis heute durchführt. Die A.S.O. ist ein großes französisches Sportunternehmen, das z. B. auch die Tour de France veranstaltet.

Inspiriert hatte Sabine die Teilnahme an der Rallye Abidjan-Nizza, auf der er sich 1977 mit seinem Motorrad in der libyschen Wüste verirrte. Sabines häufig zitiertes Motto lautete “If life gets boring, risk it!” – er selbst kam am 14. Januar 1986 in Mali bei einem Hubschrauberabsturz in einem Sandsturm während „seiner“ Dakar-Rallye ums Leben. Zum Gedenken an ihn wurde ein kleiner Akazienbaum auf einem Hügel im Nordosten von Niger Arbre Thierry Sabine genannt. Ein Gedenkstein und ein dort zu findender Bildband erinnern an ihn und seinen Unfall.

2008 fand die Rallye Dakar erstmals in ihrer 30-jährigen Geschichte nicht statt. Am 4. Januar, nur einen Tag vor dem geplanten Start in Lissabon, sagte der Veranstalter aufgrund einer dringenden Reisewarnung der französischen Regierung den Wettbewerb ab. Neben dem Mord an vier französischen Touristen am 24. Dezember 2007 und einem tödlichen Überfall auf drei Soldaten an der Grenze zu Algerien hatte es auch eine Terrordrohung gegen die Rallye selbst gegeben.

Als Konsequenz aus der Terrordrohung und der Absage im Jahr 2008 fand die Rallye Dakar im Jahr 2009 nicht mehr in Afrika, sondern in Südamerika statt. Die Rallye startete am 3. Januar 2009 in Buenos Aires und endete am 18. Januar 2009 ebenda. Insgesamt waren rund 6000 km Wertungstrecke zu bewältigen,[1] dabei führte die Rallye nicht nur durch Argentinien, sondern auch durch Chile.[2]

Der vormalige Renndirektor der Rallye Dakar, Hubert Auriol, organisierte daraufhin mit René Metge das Africa Eco Race, das 2009 erstmals stattfand. Die Amaury Sport Organisation ließ daraufhin per einstweiliger Verfügung eine weitere Mitarbeit Auriols am Africa Eco Race untersagen.[3]

2010 fand die Rallye Dakar wieder in Argentinien und Chile statt. Die Rallye wurde am 2. Januar 2010 in Buenos Aires gestartet, wo am 17. Januar auch die Siegerehrung durchgeführt wurde. Die Dakar 2011 begann am 1. Januar 2011 wieder in Buenos Aires und endete am 15. Januar 2011. 2012 führte die Route vom argentinischen Mar del Plata über Chile nach Lima (Peru).

Nachdem immer mehr Länder ihre Teilnahme aus Kostengründen abgesagt hatten, fand die Rallye 2019 zum ersten Mal in ihrer Geschichte nur in einem Land – Peru – statt. Start und Ziel war Lima. Seit 2020 findet die Rallye in Saudi-Arabien statt. Neuer Renndirektor ist seit 2020 David Castera, vormaliger Veranstalter der Rallye du Maroc.[4] Der Vertrag über die Austragungen in Saudi-Arabien wurde von der A.S.O. zunächst bis 2025 geschlossen. Im Juni 2023 verlängerte die Amaury Sport Organisation, als Veranstalter der Rallye, den Vertrag über die Austragungen in Saudi-Arabien bis 2029. Der Vertrag sieht ab 2025 nun auch vor, gegebenenfalls weitere Austragungsländer aufzunehmen und die Rallye nicht mehr exklusiv in Saudi-Arabien stattfinden zu lassen.[5]

Seit dem Teilnehmerrekord von 2007 mit 525 Fahrzeugen sinken die Teilnehmerzahlen seit 2009 mit dem Wechsel nach Südamerika und dem seit demselben Jahr stattfindenden Africa Eco Race kontinuierlich. 2009 nahmen noch 500 Fahrzeuge an der Rallye teil. Mit dem Wechsel nach Saudi-Arabien 2020 waren es 342 und 2021 nur noch 296.[6] Seit 2009 nehmen an der Rallye Dakar knapp 160 Fahrzeuge weniger teil, im selben Zeitraum fahren etwa genauso viele das Africa Eco Race. Das Africa Eco Race wird von den etablierten Rallye-Raid-Teams und internationaler Sportpresse als Konkurrenzveranstaltung in Afrika zur Rallye Dakar gesehen.[7][8][9]

Parallel zur Rallye Dakar findet seit 2021 erstmals die Dakar Classic statt, bei der nur klassische Rallyefahrzeuge, die vor 2000 gebaut wurden, eingesetzt werden dürfen.[10]

Charakter der Wüstenrallye[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Motorrad-Sieger 2009 Marc Coma in den unwirtlichen Wüsten-Verhältnissen

Im Gegensatz zu beispielsweise den Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), bei denen während eines langen Wochenendes eine Reihe von kurzen Prüfungen gefahren werden, ist „die Dakar“ als Rallye Raid ein echtes Marathonrennen, bei dem einzelne Etappen von über 800 km Länge zurückgelegt werden, der Großteil davon auf Wüstenboden.

Erschwerend wirkt sich die Tatsache aus, dass die Teilnehmer – mit Ausnahme eines Ruhetags in der Mitte des Rennens – jeden Tag unterwegs sind. Insbesondere für Privatiers ohne Werksunterstützung oder Mechanikerteam bedeutet dies eine enorme Belastung: Sind die Etappen innerhalb des festgesetzten Zeitlimits bewältigt, müssen die Privatiers ihr Fahrzeug selber reparieren oder Verschleißteile wechseln. Wenn diese Fahrer das Ziel erst in der Nacht erreichen, müssen Schlaf und Service also reduziert oder der Start zur nächsten Etappe verschoben werden. Insgesamt beträgt die Ausfallquote bei Motorrädern und Autos deshalb jeweils weit über 50 Prozent.

Route[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2006: Die Streckenführung von Lissabon nach Dakar
Streckenverlauf der Dakar 2012 in Südamerika

Der Wettbewerb fand seinem ursprünglichen Namen „Rallye Paris-Dakar“ entsprechend zunächst zwischen der französischen und der senegalesischen Hauptstadt statt. Später variierten die Streckenführung sowie der Start- und Zielort von Jahr zu Jahr. Die Rallye 2006 beispielsweise führte in 15 Etappen[11] von Lissabon (Portugal) über Spanien, Marokko, West-Sahara, Mauretanien, Mali, Guinea und Senegal zum Zielort Dakar.

1992 wurde die Rallye um eine Woche verlängert, um nach der Durchquerung ganz Afrikas das Ziel in Kapstadt zu erreichen. Aus motorsportlicher Sicht war diese Route jedoch für die meisten Teilnehmer unbefriedigend, auf den engen Pisten in Zentralafrika konnte nur selten überholt werden.

Im Jahr 2009 wurde die Rallye Dakar zum ersten Mal nicht in Europa und Afrika ausgetragen, sondern in den südamerikanischen Ländern Argentinien (mit Start und Ziel in Buenos Aires) und Chile (mit einem Ruhetag in Valparaíso).

Im Jahr 2019 fand die Rallye Dakar ausschließlich in Peru statt. Die Streckenlänge betrug insgesamt ca. 5600 Kilometer mit ca. 3000 Kilometer Wertungsprüfung. Davon waren etwa 70 % Sandanteil.[12]

Die 2020er Ausgabe der Rallye fand in Saudi-Arabien statt und verlief über ca. 7900 km von Dschidda nach Al-Qiddiya nahe Riad.

Sieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

KamAZ-4911 von Wladimir Tschagin
Jutta Kleinschmidt gewann 2001 als erste Frau die Rallye Dakar

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bisherige Rekordsieger der Dakar ist der Franzose Stéphane Peterhansel. Er gewann die Motorradwertung sechsmal in den Jahren 1991, 1992, 1993, 1995, 1997 und 1998. Die Automobilwertung konnte er bisher achtmal, nämlich 2004, 2005, 2007, 2012, 2013, 2016, 2017 und 2021 gewinnen.

Neben Peterhansel sind Hubert Auriol (Motorrad 1981 und 1983, Auto 1992) und Nani Roma (Motorrad 2004, Auto 2014) die einzigen Fahrer, die das Rennen sowohl auf zwei als auch auf vier Rädern gewinnen konnten.

Der erfolgreichste Autofahrer ist mit acht Siegen Peterhansel, gefolgt vom Katarer Nasser Al-Attiyah mit fünf Siegen (2011, 2015, 2019, 2022 und 2023) sowie dem Finnen Ari Vatanen (zwischen 1987 und 1991) und Carlos Sainz senior (2010, 2018, 2020, 2024) mit jeweils vier Siegen Im Jahr 2001 war die Deutsche Jutta Kleinschmidt die erste Frau, die die Autowertung der Dakar gewinnen konnte.

Erfolgreichster Fahrer in der Kategorie der Trucks ist der Russe Wladimir Tschagin, der das Rennen insgesamt sieben Mal für sich entscheiden konnte (2000, 2002–2004, 2006, 2010 und 2011). Hinter ihm folgt der Tscheche Karel Loprais mit sechs Siegen (1988, 1994, 1995, 1998, 1999 und 2001).

Karl-Friedrich Capito gewann 1985 mit seinem Sohn Jost Capito als Beifahrer als einziger Deutscher die LKW-Wertung der Rallye. 1997 konnten die beiden Österreicher Peter Reif und Johann Deinhofer die LKW-Wertung auf einem Hino-LKW gewinnen.

Der Franzose Luc Alphand, Sieger 2006, war zuvor in einer anderen Sportart sehr erfolgreich: Im Jahr 1997 gewann er den Gesamtweltcup der Alpinen Skifahrer – als bisher einziger Speedspezialist, also ausschließlich mit Ergebnissen aus Abfahrt und Super-G.[13]

Die erfolgreichste Pkw-Marke ist Mitsubishi Motors mit dem Mitsubishi Pajero Evolution und insgesamt 12 Dakar-Gesamtsiegen.

Die erfolgreichste Lkw-Marke ist KAMAZ mit insgesamt 19 Dakar-Gesamtsiegen.

Die erfolgreichste Motorrad-Marke ist KTM. Der Hersteller aus Österreich stellte von 2001 bis 2019 ununterbrochen den Gesamtsieger. 2018 gewann zudem Matthias Walkner als erster Österreicher die Motorradwertung.[14][15][16] Mittlerweile steht KTM bei 19 Dakar-Gesamtsiegen.

Die Sieger und Strecken der Rallye Dakar seit 1979[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Autos Motorräder Trucks Quads UTVs Strecke
Fahrer Marke Fahrer Marke Fahrer Marke Fahrer Marke Fahrer Marke
1979 Frankreich Alain Génestier Range Rover Frankreich Cyril Neveu Yamaha ParisAlgierDakar
1980 Schweden Freddy Kottulinsky Volkswagen FrankreichFrankreich Cyril Neveu Yamaha Algerien Miloud Ataouat Sonacome Paris–Algier–Dakar
1981 Frankreich René Metge Range Rover Frankreich Hubert Auriol BMW Frankreich Adrien Villette ALM/ACMAT Paris–Algier–Dakar
1982 Frankreich Claude Marreau Renault FrankreichFrankreich Cyril Neveu Honda Frankreich Georges Groine Mercedes-Benz Paris–Algier–Dakar
1983 Belgien Jacky Ickx Mercedes-Benz FrankreichFrankreich Hubert Auriol BMW FrankreichFrankreich Georges Groine Mercedes-Benz Paris–Algier–Dakar
1984 FrankreichFrankreich René Metge Porsche Belgien Gaston Rahier BMW Frankreich Pierre Laleu Mercedes-Benz Paris–Algier–Dakar
1985 Frankreich Patrick Zaniroli Mitsubishi Belgien Gaston Rahier BMW Deutschland Karl-Friedrich Capito Mercedes-Benz Paris–Algier–Dakar
1986 FrankreichFrankreich René Metge Porsche FrankreichFrankreich Cyril Neveu Honda Italien Giacomo Vismara Mercedes-Benz Paris–Algier–Dakar
1987 Finnland Ari Vatanen Peugeot FrankreichFrankreich Cyril Neveu Honda Niederlande Jan de Rooy DAF Paris–Algier–Dakar
1988 Finnland Juha Kankkunen Peugeot Italien Edi Orioli Honda Tschechien Karel Loprais Tatra Paris–Algier–Dakar
1989 Finnland Ari Vatanen Peugeot Frankreich Gilles Lalay Honda Paris–Tunis–Dakar
1990 Finnland Ari Vatanen Peugeot ItalienItalien Edi Orioli Cagiva Italien Giorgio Villa Perlini Paris–Tripolis–Dakar
1991 Finnland Ari Vatanen Citroën Frankreich Stéphane Peterhansel Yamaha Frankreich Jacques Houssat Perlini Paris–Tripolis–Dakar
1992 FrankreichFrankreich Hubert Auriol Mitsubishi FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Yamaha Italien Francesco Perlini Perlini Paris–SirtKapstadt
1993 Frankreich Bruno Saby Mitsubishi FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Yamaha ItalienItalien Francesco Perlini Perlini Paris–Tanger–Dakar
1994 Frankreich Pierre Lartigue Citroën ItalienItalien Edi Orioli Cagiva Tschechien Karel Loprais Tatra Paris–Dakar–Paris
1995 FrankreichFrankreich Pierre Lartigue Citroën FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Yamaha Tschechien Karel Loprais Tatra Granada–Dakar
1996 FrankreichFrankreich Pierre Lartigue Citroën ItalienItalien Edi Orioli Yamaha Russland Wiktor Moskowskich KAMAZ Granada–Dakar
1997 Japan Kenjirō Shinozuka Mitsubishi FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Yamaha Osterreich Peter Reif Hino Dakar–Agadez–Dakar
1998 Frankreich Jean-Pierre Fontenay Mitsubishi FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Yamaha Tschechien Karel Loprais Tatra Paris–Granada–Dakar
1999 Frankreich Jean-Louis Schlesser Schlesser Buggy Frankreich Richard Sainct BMW Tschechien Karel Loprais Tatra Granada–Dakar
2000 FrankreichFrankreich Jean-Louis Schlesser Schlesser Buggy FrankreichFrankreich Richard Sainct BMW Russland Wladimir Tschagin KAMAZ Dakar–Kairo
2001 Deutschland Jutta Kleinschmidt Mitsubishi Italien Fabrizio Meoni KTM Tschechien Karel Loprais Tatra Paris–Dakar
2002 Japan Hiroshi Masuoka Mitsubishi ItalienItalien Fabrizio Meoni KTM RusslandRussland Wladimir Tschagin KAMAZ ArrasMadrid–Dakar
2003 JapanJapan Hiroshi Masuoka Mitsubishi FrankreichFrankreich Richard Sainct KTM RusslandRussland Wladimir Tschagin KAMAZ MarseilleScharm El-Scheich
2004 FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Mitsubishi Spanien Nani Roma KTM RusslandRussland Wladimir Tschagin KAMAZ Clermont-Ferrand–Dakar
2005 FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Mitsubishi Frankreich Cyril Despres KTM Russland Firdaus Kabirow KAMAZ Barcelona–Dakar
2006 Frankreich Luc Alphand Mitsubishi Spanien Marc Coma KTM RusslandRussland Wladimir Tschagin KAMAZ Lissabon–Dakar
2007 FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Mitsubishi FrankreichFrankreich Cyril Despres KTM Niederlande Hans Stacey MAN Lissabon–Dakar
2008 Am 4. Januar 2008, einen Tag vor dem geplanten Start, aus Sicherheitsgründen abgesagt.[17] Ersatzveranstaltung war die Mitteleuropa-Rallye. Ursprünglich geplante Route: Lissabon–Dakar
2009 Sudafrika Giniel de Villiers Volkswagen SpanienSpanien Marc Coma KTM RusslandRussland Firdaus Kabirow KAMAZ Tschechien Josef Macháček Yamaha Buenos AiresValparaíso–Buenos Aires
2010 Spanien Carlos Sainz Volkswagen FrankreichFrankreich Cyril Despres KTM RusslandRussland Wladimir Tschagin KAMAZ Argentinien Marcos Patronelli Yamaha Buenos Aires-Antofagasta–Buenos Aires
2011 Katar Nasser Al-Attiyah Volkswagen SpanienSpanien Marc Coma KTM RusslandRussland Wladimir Tschagin KAMAZ Argentinien Alejandro Patronelli Yamaha Buenos Aires–Arica–Buenos Aires
2012 FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Mini FrankreichFrankreich Cyril Despres KTM Niederlande Gerard de Rooy Iveco Argentinien Alejandro Patronelli Yamaha Mar del PlataLima
2013 FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Mini FrankreichFrankreich Cyril Despres KTM Russland Eduard Nikolajew KAMAZ Argentinien Marcos Patronelli Yamaha Lima–Santiago de Chile
2014 SpanienSpanien Nani Roma Mini SpanienSpanien Marc Coma KTM Russland Andrei Karginow KAMAZ Chile Ignacio Casale Yamaha Rosario–Valparaíso
2015 Katar Nasser Al-Attiyah Mini SpanienSpanien Marc Coma KTM Russland Airat Mardejew KAMAZ Polen Rafał Sonik Yamaha Buenos Aires–Iquique–Buenos Aires
2016 FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Peugeot Australien Toby Price KTM NiederlandeNiederlande Gerard de Rooy Iveco Argentinien Marcos Patronelli Yamaha Buenos Aires–Rosario
2017 FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Peugeot Vereinigtes Konigreich Sam Sunderland KTM RusslandRussland Eduard Nikolajew KAMAZ Russland Sergei Karjakin Yamaha Brasilien Leandro Torres Polaris Asunción–Rio Cuarto–Buenos Aires
2018 SpanienSpanien Carlos Sainz Peugeot Osterreich Matthias Walkner KTM RusslandRussland Eduard Nikolajew KAMAZ Chile Ignacio Casale Yamaha Brasilien Reinaldo Varela Can-Am Lima–La Paz–Córdoba
2019 Katar Nasser Al-Attiyah Toyota AustralienAustralien Toby Price KTM RusslandRussland Eduard Nikolajew KAMAZ Argentinien Nicolás Cavigliasso Yamaha Chile Francisco López Contardo Can-Am Lima–Arequipa–Lima
2020 SpanienSpanien Carlos Sainz Mini Vereinigte Staaten Ricky Brabec Honda RusslandRussland Andrei Karginow KAMAZ Chile Ignacio Casale Yamaha Vereinigte Staaten Casey Currie Can-Am Dschidda–Quiddiya
2021 FrankreichFrankreich Stéphane Peterhansel Mini Argentinien Kevin Benavides Honda Russland Dmitri Sotnikow KAMAZ Argentinien Manuel Andújar Yamaha Chile Francisco López Contardo Can-Am Dschidda–Dschidda
2022 Katar Nasser Al-Attiyah Toyota Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sam Sunderland GasGas RusslandRussland Dmitri Sotnikow KAMAZ Frankreich Alexandre Giroud Yamaha Vereinigte Staaten Austin Jones Can-Am Dschidda–Dschidda
2023 Katar Nasser Al-Attiyah Toyota Argentinien Kevin Benavides KTM Niederlande Janus van Kasteren Iveco FrankreichFrankreich Alexandre Giroud Yamaha Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Austin Jones Can-Am Dschidda–Dammam
2024 SpanienSpanien Carlos Sainz Audi Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ricky Brabec Honda Tschechien Martin Macík Iveco Argentinien Manuel Andújar Yamaha Frankreich Xavier de Soultrait Polaris al-ʿUla-Yanbu

Konstrukteurssiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siege Konstrukteur Jahr(e)
12 Japan Mitsubishi 1985, 1992, 1993, 1997, 1998, 2001–2007
7 Frankreich Peugeot 1987–1990, 2016–2018
6 Vereinigtes Konigreich Mini 2012–2015, 2020–2021
4 Frankreich Citroën 1991, 1994–1996
Deutschland Volkswagen 1980, 2009–2011
3 Frankreich Renault 1982, 1999, 2000
JapanJapan Toyota 2019, 2022, 2023
2 Vereinigtes Konigreich Land Rover 1979, 1981
Deutschland Porsche 1984, 1986
1 Deutschland Audi 2024
Deutschland Mercedes-Benz 1983

Motorräder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siege Konstrukteur Jahr(e)
19 Osterreich KTM 2001–2007, 2009–2019, 2023
9 Japan Yamaha 1979, 1980, 1991–1993, 1995–1998
8 Japan Honda 1982, 1986–1989, 2020–2021, 2024
6 Deutschland BMW 1981, 1983–1985, 1999, 2000
2 Italien Cagiva 1990, 1994
1 Spanien GasGas 2022

Trucks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siege Konstrukteur Jahr(e)
19 Russland KAMAZ 1996, 2000, 2002–2006, 2009–2011, 2013–2015, 2017–2022
6 Tschechien Tatra 1988, 1994, 1995, 1998, 1999, 2001
5 Deutschland Mercedes-Benz 1982–1986
4 Italien Perlini 1990–1993
Italien Iveco 2012, 2016, 2023, 2024
1 Algerien Sonacome 1980
Frankreich ACMAT 1981
Niederlande DAF 1987
Japan Hino 1997
Deutschland MAN 2007

Quads[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siege Konstrukteur Jahr(e)
16 Japan Yamaha 2009–2024

Side-by-Sides[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siege Konstrukteur Jahr(e)
6 Kanada Can-Am 2018–2023
2 Vereinigte Staaten Polaris 2017, 2024

Zwischenfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Todesfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wrack des im Januar 1988 mit Todesfolge (Kees van Loevezijn) verunglückten DAF FAV 3600 95X2 TurboTwin in der nördlichen Ténéré

Durch die hohe Anzahl von Todesfällen bei Rennfahrern, Zuschauern und im Organisationsteam geriet die Rallye Dakar immer wieder in die Schlagzeilen. Die Rallye hat seit ihrem Debüt mehr als 70 bekannt gewordene Todesopfer gefordert:

  • Thierry Sabine, der Gründer der Rallye, der Sänger Daniel Balavoine, der Pilot François-Xavier Bagnoud, der Funker Jean-Paul Le Fur und Nathalie Odent, eine Journalistin der Wochenzeitung Le Journal du Dimanche, starben, als ihr Hubschrauber am 14. Januar 1986 abstürzte.
  • Neun Kinder wurden von Rallyeteilnehmern angefahren, obwohl die Veranstalter seit einigen Jahren verschiedene Sicherheitsmaßnahmen ergriffen haben (Tempolimits beim Durchfahren der Ortschaften, verbunden mit Strafen bei Nichtbeachtung, Maßnahmen gegen mögliche Gefahren für die Einwohner, unter Benutzung von Plakaten in der Lokalsprache).
  • In der jüngeren Zeit verunglückten vor allem Motorradfahrer tödlich; so auch der Sieger von 2001 und 2002, Fabrizio Meoni, im Jahr 2005. Ein Jahr später starb der australische Motorradfahrer Andy Caldecott, obwohl vor dem 2006er-Wettbewerb bereits beschlossen worden war, die Geschwindigkeit zukünftig auf 160 km/h zu begrenzen.
  • Über 30 Teilnehmer aller Fahrzeugklassen sowie sieben Journalisten kamen ebenfalls ums Leben.

Angriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurz vor dem Start der Rallye Dakar 2022 wurde am 30. Dezember 2021 das mit fünf Personen besetzte Fahrzeug des französischen Fahrers Philippe Boutron nach dem Verlassen des Hotels in Dschidda durch eine Explosion plötzlich gestoppt. Boutron wurde dabei schwer verletzt. Die örtliche Polizei schloss einen kriminellen Hintergrund nicht aus, das saudische Innenministerium vermeldete auf Twitter hingegen, dass es sich um einen Unfall handele und ein krimineller Verdacht nicht bestünde. Da die saudischen Behörden einen Anschlag nicht ausschließen konnten, wurden die Sicherheitsvorkehrungen an der gesamten Strecke sowie für Hotels und Biwaks erheblich verstärkt und das französische Außenministerium rief in seinen Reisehinweisen zu maximaler Wachsamkeit auf.[18][19][20][21] Am 4. Januar 2022 leitete die französische Antiterror-Staatsanwaltschaft Parquet national antiterroriste ein Ermittlungsverfahren wegen mehrerer versuchter Tötungen im Zusammenhang mit einer terroristischen Vereinigung ein.[22][23] Im Rahmen der Ermittlungen stellte der französische Geheimdienst Direction générale de la sécurité intérieure (DGSI) fest, dass das Fahrzeug mit einer improvisierten Sprengvorrichtung angegriffen wurde.[24]

Am 31. Dezember 2021 wurde ein weiteres Fahrzeug vor dem Start der 1. Etappe von Dschidda nach Ha'il angegriffen. Der Fahrer des Assistenz-LKW der italienischen Fahrerin Camelia Liparoti vernahm eine Explosion und danach schlugen Flammen aus der Mitte des Fahrzeugs. Auf der Rücküberführung des Fahrzeugwracks nach Italien wurde es, während der Durchfahrt durch Frankreich, von Ermittlern der DGSI untersucht. Die Ermittler fanden in der Fahrerkabine Einschlagsmarken von Metallkugeln und weitere Hinweise, aus denen hervorgeht, dass das Fahrzeug ebenfalls mit einer improvisierten Sprengvorrichtung angegriffen wurde. Die französische DGSI bearbeitete diesen Fall nicht weiter, gab aber ihre Erkenntnisse an die italienische Direzione nazionale antimafia e antiterrorismo für weitere Ermittlungen weiter.

Nach den beiden Angriffen verschärfte das französische Außenministerium die Reisehinweise für Saudi-Arabien.[25] Der französische Außenminister empfahl im Januar 2022 den Abbruch der Rallye[26], das französische Außenministerium rief zeitgleich zu maximaler Wachsamkeit auf und warnte im Juni 2022 vor Reisen nach Saudi-Arabien und der Teilnahme an der Rallye Dakar 2023. Die Teilnahme erfolge 2023 auf eigene Gefahr.[27][28]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Protest nahm durch die Aktion des Verbands CAVAD (Collectif Actions pour les Victimes Anonymes du Dakar; dt. „Aktionskollektiv für die anonymen Opfer der Rallye Dakar“) eine internationale Dimension an. Das CAVAD ist ein Zusammenschluss von Vereinen aus Frankreich, Portugal, Spanien, Marokko, Mali, Guinea und Senegal. Dieser Verband wurde 2006 nach dem Tod von zwei Kindern, Boubacar Diallo und Mohamed Ndaw, gegründet und fordert die Abschaffung der Rallye. Ein Lied, Stoppez le Dakar („Stoppt die Dakar“), komponiert von einer Kinderband aus Marseille, wurde ihnen gewidmet.

Ihre Kritiker sind auch der Auffassung, dass die Rallye eine ökologische Aggression und eine menschliche Verachtung der afrikanischen Länder darstelle. Dieser Protest kommt auch in dem Song 500 connards sur la ligne de départ („500 Vollidioten auf der Startlinie“) des französischen Chansonniers Renaud zum Ausdruck.

Einen kritischen Blick auf die Rallye wirft auch der Regisseur und Kameramann Nikolaus Geyrhalter in seinem 2008 fertiggestellten Dokumentarfilm 7915 KM. Er zeigt, entlang der Rallyestrecke, afrikanische Orte in ihrer Vielschichtigkeit und thematisiert zugleich weiterreichende wirtschaftliche und politische Verhältnisse.

Ein weiterer Kritikpunkt sind die übertriebenen finanziellen Forderungen des Veranstalters Amaury Sport Organisation an die gastgebenden Länder, in denen große Bevölkerungsteile noch in bitterer Armut leben. Die ASO beteiligt sich in keiner Weise an den Kosten der durch die Rallye entstandenen Geländeschäden. Sie stellt an den Starts und Zielen für die Tausenden von Besuchern noch nicht einmal Toiletten auf.[29] Aus diesem Grund haben sich immer mehr Länder Südamerikas der Teilnahme verweigert, bis bei der Rallye 2019 nur noch Peru übrig blieb.

Teilnahme und Kosten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gastgeber der Rallye müssen Antrittsgelder in Millionenhöhe an den Veranstalter zahlen. Die peruanische Regierung stellte für die Teilnahme 2019 rund 5,4 Millionen Euro (20,4 Mio. Soles) bereit.[30] Die Kosten einer Teilnahme an der Rallye Dakar sind je nach Fahrzeug unterschiedlich. Abgesehen von Startgeld kommen weitere Kosten für Visa und Lizenzgebühren, das Wettbewerbsfahrzeug sowie Transportkosten hinzu und es ist darüber hinaus die Frage der Ersatzteilversorgung und der Wartung bzw. Reparatur des Fahrzeugs sowie der Hin- und Rücktransport und An- und Rückreise zu klären. Allein die Höhe der Startgelder der verschiedenen Klassen liegt 2021 zwischen 15.000 und 40.000 Euro. Bei Privatteilnahme mit dem Motorrad ist insgesamt mit Kosten von mindestens 50.000 Euro zu rechnen, bei Autos etwa 100.000 bis zu 250.000 Euro.[31][32][33]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rallye Dakar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zwischen zwei Ozeanen, ein Extremabenteuer. In: dakar.com.
  2. Dakar 2008 – Die Karawane zieht über die Anden. (Memento vom 25. August 2008 im Internet Archive) In: eurosport.yahoo.com, 12. Februar 2008.
  3. Africa Eco Race: Zahlreiche Förder-Projekte in Afrika, ein Ruhetag in Marokko. auf .marathonrally.com
  4. Dakar-Rallye in Saudi-Arabien: Echtes Abenteuer
  5. Rallye Dakar 2024: Erste Details zur neuen Route und mehr
  6. https://www.dakar.com/en/competitors
  7. speedweek.com
  8. blick.ch Motorsport
  9. marathonrally.com
  10. https://www.dakar.com/en/dakar-classic
  11. Archivierte Kopie (Memento vom 15. März 2012 im Internet Archive)
  12. Rallye Dakar 2019: Zeitplan, Strecke und Starter
  13. Rallye Dakar in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch) (Luc Alphand im Weltcup)
  14. Günther Wiesinger: 15. KTM-Triumph in Folge: Ohne Fleiss kein Price. In: Speedweek Online. Red Bulletin Schweiz AG, 16. Januar 2016, abgerufen am 16. Januar 2016.
  15. Kay Hettich: Rallye Dakar, Finale: KTM, triumphiert, Husky P3! In: Speedweek Online. Red Bulletin Schweiz AG, 16. Januar 2016, abgerufen am 16. Januar 2016.
  16. KTM-Pilot Matthias Walkner gewinnt Rallye Dakar 2018. motorsport.com, 20. Januar 2018, abgerufen am 6. Februar 2019.
  17. A.S.O. cancels the 2008 edition of the Dakar rally. In: dakar.com, 4. Januar 2008 (englisch).
  18. Sorge um Sicherheit der Rallye - Dakar-Pilot bei "plötzlicher Explosion" verletzt
  19. Französischer Fahrer bei Explosion an Fahrzeug verletzt
  20. Explosion bei Hotel in Dschidda: Sicherheit für Rallye Dakar verstärkt
  21. https://www.motorsport-magazin.com/dakar/news-275040-rallye-dakar-fia-gibt-nach-explosion-statement-ab/
  22. Deutschlandfunk: Rallye Dakar in Saudi-Arabien / Französische Anti-Terrorstaatsanwalt schaltet sich nach Explosion ein, 4. Januar 2022.
  23. Guardian staff reporter: France opens terror investigation after Dakar rally explosion | Saudi Arabia. In: theguardian.com. 4. Januar 2022, abgerufen am 4. Februar 2024 (englisch).
  24. Dakar 2022 : la DGSI confirme que l'explosion d'un deuxième véhicule en Arabie Saoudite était bien d'origine criminelle, France Info, 22. Juni 2022
  25. Rallye Dakar - Nach möglichem "Terroranschlag": Frankreich erwägt Abbruch
  26. Wegen Explosion in Dschidda: Frankreich für Abbruch der Rallye Dakar
  27. Sorge um Sicherheit der Rallye - Dakar-Pilot bei "plötzlicher Explosion" verletzt
  28. Dakar 2022: Une deuxième Explosion d'origine criminelle
  29. Rallye Dakar, Start 02.01.2017 paraguay-auswandern.lima-city.de, abgerufen am 23. Januar 2019.
  30. Evento Rally Dakar Perú 2019 recibe S/ 20.4 millones para su financiación gestion.pe, 7. Oktober 2018, abgerufen am 23. Januar 2019.
  31. https://www.zitzewitz.com/die-nachste-kuriositat/
  32. https://blog.ktm.com/de/the-dakar-a-privateers-view-3/
  33. https://www.ottigoesdakar.de/2016/08/16/rally-dakar-kosten/