Politik in Cottbus – Wikipedia

Stadtwappen
Stadtwappen
Wahl der Cottbuser Stadtverordnetenversammlung 2019[1]
Wahlbeteiligung: 56,3 Prozent (2014: 39,7 Prozent)
 %
30
20
10
0
22,3 %
17,2 %
15,6 %
13,7 %
9,4 %
9,1 %
5,9 %
4,1 %
1,8 %
0,8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
+15,1 %p
−10,5 %p
−5,3 %p
−7,3 %p
+9,4 %p
+2,8 %p
−0,4 %p
+1,0 %p
−0,4 %p
−1,9 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
e Unser Cottbus!
g Aktive Unabhängige Bürger/BVB/Freie Wähler
i Sozialer Umbruch

In den folgenden Listen werden die Ergebnisse verschiedener Wahlen in Cottbus aufgelistet. Es werden die Ergebnisse der Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung ab 1990, zum Oberbürgermeister ab 2002 und die Ergebnisse weiterer Wahlen ab 2004 angegeben.

Es werden nur diejenigen Parteien und Wählergruppen aufgelistet, die bei wenigstens einer Wahl über 1,5 Prozent der gültigen Stimmen gekommen sind. Bei mehrmaligem Überschreiten dieser Grenze werden auch Ergebnisse ab einem Prozent aufgeführt. Das Feld der Partei, die bei der jeweiligen Wahl die meisten Stimmen bzw. Sitze erhalten hat, ist farblich gekennzeichnet.

Kommunalwahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neues Rathaus: Sitz des Oberbürgermeisters und der Stadtverwaltung
Stadthaus: Tagungsort der Stadtverordnetenversammlung zwischen 1996 und 2012
Neues Stadthaus: Tagungsort der Stadtverordnetenversammlung seit 2013

An der Spitze der Stadt Cottbus stand wohl schon seit dem 13. Jahrhundert ein Bürgermeister, doch sind nur einige Namen überliefert. Sie fungierten wohl als Sprecher der Bewohner und waren dem Schlossherrn unterstellt. Spätestens seit dem 16. Jahrhundert gab es auch einen Rat, der aus Ratsmännern und vier Bürgermeistern bestand. Später änderte sich die Zahl der Bürgermeister. Seit dem 19. Jahrhundert trug das Stadtoberhaupt meist den Titel „Oberbürgermeister“. Der Rat trug dann die Bezeichnung Stadtverordnetenversammlung.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister nach den Bestimmungen der Deutschen Gemeindeordnung von der NSDAP eingesetzt und die Stadtverordnetenversammlung aufgelöst. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete die sowjetische Besatzungszone den „Rat der Stadt“ mit einem Oberbürgermeister. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde die Stadtverordnetenversammlung wieder frei gewählt. Sie ist das Hauptorgan der Stadtverwaltung und wurde zuletzt in der Kommunalwahl am 28. September 2008 von den Bürgern für sechs Jahre gewählt. Das Gremium wählt aus seiner Mitte den Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung. Der Oberbürgermeister wird direkt vom Volk gewählt.

Wahlen zum Oberbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahl 2002[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Oberbürgermeister-Wahl am 24. Februar 2002 konnte sich kein Kandidat durchsetzen. Erst in der Stichwahl am 17. März 2002 wurde die parteilose Karin Rätzel gewählt. Sie war früher ein Mitglied der SPD.

Stimmenanteile der Bewerber in Prozent
Wahltag Klaus Zacharias (SPD) Karin Kühl (PDS) Markus Derling (CDU) Hans-Joachim Weißflog (Grüne) Martin Neumann (FDP) Sven Pautz Karin Rätzel André Schneider
24.02.2002[2] 16,48 12,58 17,04 5,94 11,62 4,62 29,76 1,97
17.03.2002 (Stichwahl) 33,67 66,33

Die Enttäuschung über die Kommunalpolitik der Parteien führte bei der Kommunalwahl 2003 zu der sehr geringen Wahlbeteiligung von 28,41 Prozent und dem Stimmengewinn der parteilosen Liste „Aktive Unabhängige Bürger“.

Wahl 2006[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frank Szymanski
Holger Kelch

Am 3. Mai 2006 stimmten die Stadtverordneten über die Einleitung eines Bürgerentscheides zu Abberufung der Oberbürgermeisterin ab. Dieser Antrag wurde mit 41 Ja-Stimmen, 6 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. Frau Rätzel wurden kostspielige Fehler im Zusammenhang mit den defizitären Stadtwerken und einem Schwimmbadneubau vorgeworfen. Der Bürgerentscheid fand am Sonntag, dem 2. Juli 2006 statt. Das Abwahlbegehren war erfolgreich, da sich mehr als das erforderliche Viertel der 87.925 Wahlberechtigten gegen die Amtsinhaberin entschieden. Von den 31.311 abgegebenen Stimmen (Wahlbeteiligung von 35,61 %) votierten 27.901 (89,11 %) gegen Frau Karin Rätzel als Oberbürgermeisterin. 3229 (10,31 %) stimmten für ihren Verbleib im Amt. Ihre Amtszeit endete mit Feststellung des amtlichen Wahlergebnisses am 6. Juli 2006. Einen Tag später wurden dem Beigeordneten des Dezernates Sicherheit, Ordnung und Umwelt, Holger Kelch (CDU), von der Stadtverordnetenversammlung die Aufgaben des allgemeinen Vertreters des Oberbürgermeisters der Stadt Cottbus bis zur Neuwahl des Stadtoberhauptes übertragen.

Am 22. Oktober 2006 fand die vorgezogene Wahl zum Oberbürgermeister statt. Nur zwei Kandidaten wurden vom Landeswahlausschuss zugelassen, Einsprüche gegen die Nichtzulassung von weiteren Bewerbern wurden aus formalen Gründen abgewiesen. Für die SPD kandidierte der brandenburgische Minister für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr, Frank Szymanski, der auch von den Grünen unterstützt wurde. Sein Kontrahent war der amtierende Oberbürgermeister Holger Kelch, Kandidat des „Bündnis Cottbus“. Hinter diesem Bündnis stand eine Listenvereinigung von fünf in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Parteien und politischen Vereinigungen. Das waren Linkspartei.PDS, CDU, Aktive unabhängige Bürger (AUB), FDP und Frauenliste. Eine Besonderheit war dabei die gegen starke Widerstände der Landes-CDU erfolgte Einigung der lokalen CDU mit der Linkspartei.PDS.

Nach dem Endergebnis der Wahl des Oberbürgermeisters der Stadt wählten 13.509 Bürger Holger Kelch und 21.273 Bürger Frank Szymanski.

Stimmenanteile der Bewerber in Prozent
Jahr Frank Szymanski Holger Kelch
2006 61,16 38,84

Von den 87.532 Wahlberechtigten gaben 35.325 (40,36 %) ihre Stimme ab.

Die Ernennung Szymanskis zum Oberbürgermeister der Stadt Cottbus fand am 29. November 2006 statt. Die Ernennung verzögerte sich, da wegen der Benutzung von Wahlcomputern bei der Wahl Einspruch erhoben worden ist, welcher aber abgelehnt wurde. Nach acht Jahren – am 14. September 2014 – musste sich Szymanski einer Wiederwahl stellen[3], die er verlor. Neuer Oberbürgermeister der Stadt Cottbus wurde der ebenfalls wieder angetretene Holger Kelch.

Wahl 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stimmenanteile der Bewerber in Prozent
Jahr Frank Szymanski Holger Kelch Lars Krause
2014 37,27 50,66 12,07

Von den 85.141 Wahlberechtigten gaben 40.736 (48,82 %) ihre Stimme ab.

Wahl 2022[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Wahlgang der Oberbürgermeisterwahl fand am 11. September 2022 statt. Der bisherige Amtsinhaber Holger Kelch trat aus gesundheitlichen Gründen nicht erneut an.[4] Für die CDU trat der Ordnungsdezernent der Stadt Cottbus, Thomas Bergner, an, für die SPD der Geschäftsführer des Stadtsportbundes Cottbus, Tobias Schick, für die FDP der Unternehmer Felix Sicker und für die AfD der Landtagsabgeordnete Lars Schieske.[4] Weitere Kandidaten waren Sven Benken (Unser Cottbus), Lysann Kobbe (dieBasis) sowie Johann Staudinger[5] als parteiloser Kandidat.

Da im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erreichen konnte, wurde am 9. Oktober 2022 eine Stichwahl durchgeführt, die Tobias Schick gegen Lars Schieske gewann.

Stimmenanteile der Bewerber in Prozent
Jahr Lars Schieske (AfD) Thomas Bergner (CDU) Tobias Schick (SPD) Sven Benken (UC!) Felix Sicker (FDP) Lysann Kobbe (dieBasis) Johann Staudinger (parteilos)
11. September 2022[6] 26,4 24,6 31,8 5,9 5,7 3,9 1,7
9. Oktober 2022[7] 31,4 68,6

Im ersten Wahlgang gaben von 42.087 Wähler (53,3 %) ihre Stimme ab, im zweiten Wahlgang lag die Wahlbeteiligung mit 43.397 Wählern bei 55,0 Prozent.

Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stimmenanteile der Parteien in Prozent
Jahr Wbt. in % SPD Linke CDU AUB1 FDP Grüne FLC NPD DSU BüBü SUB AfD UC! Sonstige
1990[8] 64,0 20,6 24,3 30,4 4,83 11,5 2,6 5,82
1993[8] 57,58 28,5 27,9 20,1 5,0 6,0 5,5 1,6 4,9 0,5
1998[8] 78,16 36,4 23,9 23,8 3,1 5,8 4,0 1,5 1,5
2003[9] 28,41 20,0 26,8 24,1 14,0 4,8 6,1 3,2 1,1
2008[10] 42,7 28,6 26,9 18,2 8,4 5,7 4,8 3,1 3,0
2014[11] 39,7 20,9 21,0 27,7 6,3 3,1 6,3 2,5 2,7 2,2 7,2
2019[12] 56,3 15,6 13,7 17,2 5,9 4,1 9,1 0,8 1,8 22,3 9,4
1 
2014 und 2019 gemeinsam mit BVB/Freie Wähler
2 
Sonstige 1990: darunter: DFD: 1,2 %, DA: 1,1 %, VBS: 1,1 %, KB: 0,7 %, DBD: 0,5 % und LL: 0,4 %
Sitzverteilung
Jahr Ges. SPD Linke CDU AUB FDP Grüne FLC NPD DSU BüBü SUB AfD UC!
1990 891 18 22 27 4 10 2
1993 50 14 14 10 3 3 3 1 2
1998 50 18 12 12 1 3 2 1 1
2003 50 10 13 12 7 2 3 2 1
2008 50 14 14 9 4 3 2 2 2
2014 46 10 10 13 3 1 3 1 1 1 3
2019 50 8 7 9 3 2 4 1 11 5
1 
1990: zusätzlich: DFD: 1 Sitz, DA: 1 Sitz, VBS: 1 Sitz, KB: 1 Sitz, DBD: 1 Sitz und LL: 1 Sitz

Legende:

Die Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl zur Stadtverordnetenversammlung 2019 betrug 56,3 %, 2014 39,7 % und 2008 42,7 %. Bei der Wahl (2003) lag sie noch bei 28,4 %.

Stadtverordnetenversammlung seit 2019
Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Cottbus (Stand Januar 2024)
8
8
4
4
6
9
3
7
1
Insgesamt 50 Sitze
  • Linke: 8
  • SPD: 8
  • Grüne: 4
  • AUB/SUB: 4
  • UC!/FDP: 6
  • CDU: 9
  • GfC: 3
  • AfD: 7
  • fraktionslos: 1

Die Stadtverordnetenversammlung hat mit Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) 50 Mitglieder. Tagungsort ist das Stadthaus am Erich-Kästner-Platz 1.

Im Januar 2024 setzten sich die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung wie folgt zusammen: Die Linke (8 Mitglieder), SPD (8 Mitglieder), Unser Cottbus!/FDP (6 Mitglieder), Gemeinsam für Cottbus (3 Mitglieder), CDU (9 Mitglieder), Bündnis 90/Die Grünen (4 Mitglieder), AUB – FW/SUB (4 Mitglieder) und AfD (7 Mitglieder); ein Stadtverordneter ist fraktionslos.

Der aktuelle Vorsitzende ist Reinhard Drogla (SPD). Die nächste Wahl zur Stadtverordnetenversammlung findet am 9. Juni 2024 statt.

Ortsbeiratswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Branitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stimmenanteile der Parteien in Prozent
Jahr Wbt. WGB SPD CDU Linke BVB
2008 53,0 83,4
2014 49,7 77,5 22,5
2019 69,3 86,1 13,9
Sitzverteilung
Jahr Gesamt WGB CDU Linke BVB
2008 3 3
2014 3 2 1
2019 3 3

Dissenchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stimmenanteile der Parteien in Prozent
Jahr Wbt. EWV
20081 47,2 100
20142 45,9 100
20193 65,0 100
Sitzverteilung
Jahr Gesamt EWV
2008 3 3
2014 3 3
2019 3 3
1 
2008: darunter: EWV Hiersick-Anders: 28,9 % (1 Sitz), EWV Hoffmann: 25,5 % (1 Sitz) und EWV Hockwin: 24,0 % (1 Sitz)
2 
2014: darunter: EWV Hoffmann: 50,1 % (1 Sitz), EWV Hiersick-Anders: 27,7 % (1 Sitz) und EWV Hockwin: 22,2 % (1 Sitz)
3 
2019: darunter: EWV Hockwin: 39,4 % (1 Sitz), EWV Rumpel: 34,3 % (1 Sitz) und EWV Otto: 26,2 % (1 Sitz)

Döbbrick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stimmenanteile der Parteien in Prozent
Jahr Wbt. FDP CDU HV DMS EWV
2008 45,4 16,8 67,81
2014 47,0 12,4 15,8 67,4 4,4
2019 62,8 55,1 44,9
1 
2008: darunter: EWV Thomas: 31,2 % (1 Sitz) und EWV Werner: 22,1 % (1 Sitz)
Sitzverteilung
Jahr Gesamt FDP CDU HV DMS EWV
2008 3 1 2
2014 6 1 1 4
20191 5 (6) 3 2
1 
2019: Da die FDP von den ihr zustehenden 4 Sitzen nur 3 besetzen konnte, verringerte sich die Zahl der Gesamtsitze auf 5 Sitze.

Legende:

  • BVB: Bürgerverein Branitz e.V.
  • EWV: Einzelwahlvorschlag/-äge
  • HV DMS: Heimatverein Döbbrick-Maiberg/Skadow e.V.
  • WGB: Wählergruppe Branitz
  • Wbt.: Wahlbeteiligung

Weitere Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im nachfolgenden sind weitere Wahlergebnisse der Stadt Cottbus (ohne Stimmanteile aus nicht zur Stadt gehörenden Gemeinden bzw. dem Landkreis Spree-Neiße) zu Landtags-, Bundestags- und Europawahlen der zurückliegenden zehn Jahre aufgelistet:

Landtagswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlkreis 43 – Cottbus I
Wahlkreis 44 – Cottbus II
Stimmenanteile der Parteien in Prozent (Zweitstimmen)
Jahr SPD Linke CDU AfD DVU FDP Grüne NPD FW Sonstige
2004[13] 34,1 29,3 16,6 5,1 3,1 3,4 8,4
2009 33,5 29,3 18,5 6,6 5,3 2,6 2,1 2,1
2014 30,7 17,4 29,4 10,7 1,2 4,8 1,9 1,6 2,4
2019[14] 24,7 10,9 15,4 26,8 5,6 8,3 4,0 4,2

Die Wahlbeteiligung betrug 2004 52,8 %, stieg fünf Jahre später um 10,6 Prozentpunkte auf 63,4 % und war damit nahezu identisch mit der Wahlbeteiligung der zur selben Zeit stattfindenden Bundestagswahl 2009.

Bei den letzten Landtagswahlen wurde die Stadt Cottbus in zwei Wahlkreise eingeteilt:

Bundestagswahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bundestagswahlkreis Cottbus – Spree-Neiße bei der Bundestagswahl 2021
Stimmenanteile der Parteien in Prozent (Zweitstimmen)
Jahr Linke SPD CDU FDP Grüne Piraten NPD AfD Sonstige
2005[15] 27,4 39,3 17,5 6,3 5,3 2,6 1,6
2009 30,5 25,0 22,2 8,6 5,7 3,7 2,3 2,0
2013[16] 24,2 23,2 32,8 2,4 4,3 2,6 2,2 6,8 1,5
2017 16,5 15,2 24,1 7,6 3,1 1,1 26,8 5,5
2021 7,6 28,5 13,8 10,7 5,5 0,3 24,3 9,3

Die Wahlbeteiligung betrug 2005 72,0 %, fiel vier Jahre später um 8,7 Prozentpunkte auf 63,3 %. 2013 stieg sie wieder leicht auf 65,75 %.

Bei der Wahl zum 17. deutschen Bundestag (2009) bildete die kreisfreie Stadt Cottbus mit dem Landkreis Spree-Neiße den Bundestagswahlkreis Cottbus – Spree-Neiße (2005 und seit 2013: Wahlkreis 64; 2009: Wahlkreis 64). Als Direktkandidat (Erststimme) zog Wolfgang Nešković (Die Linke) in den Bundestag und konnte sich damit gegen den wieder antretenden Steffen Reiche (SPD) durchsetzen. Nešković trat am 13. Dezember 2012 aus der Linksfraktion aus. Sein Direktmandat führte er aber bis zum Ende der Legislaturperiode fort und wollte es dann als unabhängiger Kandidat bei der Bundestagswahl 2013 verteidigen.[17] Mit nur 9,39 % der Stimmen ist ihm dies nicht gelungen. Stattdessen konnte sich mit 31,17 % der Stimmen der Direktkandidat der CDU Klaus-Peter Schulze gegen die ebenfalls starken Kandidaten von SPD (Ullrich Freese) mit 25,95 % und der Linken (Birgit Wöllert) mit 21,04 % durchsetzen.[18] Bei der Wahl 2017 wurde Schulze mit 28,41 % der Stimmen wiedergewählt, bei der Bundestagswahl 2021 wurde Maja Wallstein (SPD) mit 27,6 % der Stimmen gewählt.

Europawahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stimmenanteile der Parteien in Prozent
Jahr Linke SPD CDU Grüne FDP AfD NPD Die PARTEI Sonstige
2004 36,5 21,2 19,6 4,7 9,7 8,7
2009 28,5 23,7 21,0 8,9 6,0 12,0
2014[19] 21,5 25,5 23,8 6,0 2,1 9,7 2,3 1,7 7,4
2019[20] 12,6 15,9 16,2 9,8 4,9 24,6 0,6 3,1 12,3

Die Wahlbeteiligung betrug 2004 22,6 %, stieg fünf Jahre später um 3,2 Prozentpunkte auf 25,8 %. Bei der Wahl im Jahr 2014 – die zeitgleich mit der Kommunalwahl stattfand – betrug die Wahlbeteiligung 40,2 %. Bei der Wahl 2019 stieg die Wahlbeteiligung auf 57,3 %.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bereich Statistik und Wahlen der Stadt Cottbus: Wahlergebnis der Kommunalwahl am 6. Mai 1990 in Cottbus. Cottbus, Oktober 2020.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Politik in Cottbus – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wahlen der Kreistage der Landkreise und Stadtverordnetenversammlungen der kreisfreien Städte am 26. Mai 2019 im Land Brandenburg: Cottbus, Stadt. Endgültiges Ergebnis
  2. Ergebnisse der Oberbürgermeisterwahl vom 24. Februar 2002 und Stichwahl vom 17. März 2002 der Stadt Cottbus (S.14 & 17) (PDF; 1,2 MB)
  3. Gesetz über die Kommunalwahlen im Land Brandenburg – § 74 Amtszeit der hauptamtlichen Bürgermeister und Oberbürgermeister
  4. a b Peggy Kompalla / Daniel Steiger: Wahl Oberbürgermeister 2022 in Cottbus: Termin, Kandidaten - Alles zur OB-Wahl. In: lr-online.de. Lausitzer Rundschau, 10. Mai 2022, abgerufen am 21. Juni 2022.
  5. Lausitzer Rundschau: OB-Wahl in Cottbus: Johann Staudinger legt sein Sprecheramt nieder. 18. Mai 2022, abgerufen am 11. August 2022.
  6. Wahl der Oberbürgermeisterin oder des Oberbürgermeisters der Stadt Cottbus/Chóśebuz. Stadt Cottbus, abgerufen am 22. Oktober 2022.
  7. Stichwahl des Oberbürgermeisters der Stadt Cottbus/Chóśebuz. Stadt Cottbus, abgerufen am 22. Oktober 2022.
  8. a b c Ergebnisse der Kommunalwahlen 1990, 1993 und 1998. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg, Potsdam 2003, S. 10. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  9. Wahlen zu den Kreistagen der Landkreise und Stadtverordnetenversammlungen der kreisfreien Städte. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg, Potsdam 2003, S. 8–16. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  10. Wahlen zu den Kreistagen der Landkreise und Stadtverordnetenversammlungen der kreisfreien Städte. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Potsdam 2008, S. 12. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  11. Wahlen der Vertretungen in den Städten und Gemeinden im Land Brandenburg am 25.05.2014. Wahlleiter des Landes Brandenburg, abgerufen am 14. Januar 2024.
  12. Wahlen der Vertretungen in den Städten und Gemeinden im Land Brandenburg am 26.05.2019. Wahlleiter des Landes Brandenburg, abgerufen am 14. Januar 2024.
  13. Ergebnisse der Landtagswahl vom 19. September 2004 und 27. September 2009 für die Stadt Cottbus (S.55) (PDF; 4,6 MB)
  14. Brandenburger Wahlergebnisse. In: Landeswahlleiter Brandenburg. Abgerufen am 10. Oktober 2022.
  15. Ergebnisse der Bundestagswahl vom 18. September 2005 und 27. September 2009 für die Stadt Cottbus (S.21) (PDF; 2,7 MB)
  16. Ergebnis Bundestagswahl 22. September 2013 Zweitstimme Cottbus (Memento vom 27. September 2013 im Internet Archive)
  17. Erklärung Nešković' zum Austritt aus der Linksfraktion (Memento vom 15. Dezember 2012 im Internet Archive)
  18. Ergebnis Bundestagswahl 22. September 2014 Erststimme Cottbus (Memento vom 26. September 2013 im Internet Archive)
  19. Europawahl 2014 im Land Brandenburg. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Potsdam 2014, S. 8f. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  20. Ergebnis Europawahl Cottbus 2019. Stadt Cottbus, abgerufen am 14. Januar 2024.