Peter Hussing – Wikipedia

Peter Hussing Boxer
Daten
Geburtsname Peter Hussing
Geburtstag 15. Mai 1948
Geburtsort Kirchen (Sieg), Deutschland
Todestag 8. September 2012
Todesort Siegen, Deutschland
Nationalität Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland
Kampfname(n) Bär von Brachbach
Gewichtsklasse Schwergewicht, Superschwergewicht
Stil Rechtsauslage
Größe 1,98 m
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze 1972 München Schwergewicht
Weltmeisterschaften
Bronze 1982 München Superschwergewicht
Europameisterschaften
Bronze 1969 Bukarest Schwergewicht
Silber 1971 Madrid Schwergewicht
Silber 1973 Belgrad Schwergewicht
Gold 1979 Köln Superschwergewicht

Peter Hussing (* 15. Mai 1948 in Kirchen (Sieg), Rheinland-Pfalz; † 8. September 2012 in Siegen, Nordrhein-Westfalen) war ein deutscher Boxer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karriere als Boxer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hussing begann im Alter von 14 Jahren mit dem Boxen beim ABC Siegerland in Siegen, wechselte 1971 zu Ringfrei Mülheim und 1979 zu Bayer 04 Leverkusen. Er wurde bei den Erwachsenen 16-facher Deutscher Meister (1969–1978 im Schwergewicht, 1979–1983 und 1985 im Superschwergewicht), sowie mit Mühlheim und Leverkusen 5-facher Deutscher Mannschaftsmeister.[1]

Er konnte im Laufe seiner Karriere an drei Olympischen Spielen teilnehmen; 1972 in München gewann er nach einer Halbfinalniederlage gegen Teófilo Stevenson eine Bronzemedaille im Schwergewicht[2], während er 1976 in Montreal im Viertelfinale des Schwergewichts gegen John Tate[3] und 1984 in Los Angeles im Viertelfinale der Superschwergewichtsklasse mit 2:3 gegen Aziz Salihu ausgeschieden war.[4] Die Olympischen Spiele 1980 in Moskau waren vom Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland boykottiert worden.

Bei der Europameisterschaft 1969 in Bukarest verlor er im Halbfinale gegen Ion Alexe und schied daher mit einer Bronzemedaille im Schwergewicht aus.[5] 1971 in Madrid und 1973 in Belgrad wurde er dann jeweils Vize-Europameister im Schwergewicht, nachdem er erst in den Finalkämpfen gegen Wladimir Tschernyschow bzw. Wiktor Uljanitsch unterlegen war.[6][7] Er startete dann auch bei der ersten Weltmeisterschaft 1974 in Havanna, wo er im Viertelfinale gegen Teófilo Stevenson ausschied.[8]

Nach einer Niederlage gegen Andrzej Biegalski im Viertelfinale der EM 1975 in Katowice[9] und einem Ausscheiden gegen Jürgen Fanghänel im Achtelfinale der WM 1978 in Belgrad[10], erzielte er mit dem Gewinn des Europameistertitels 1979 in Köln einen seiner größten Erfolge, nachdem er sich im Superschwergewicht jeweils gegen Petar Stoimenow, Jürgen Fanghänel und Ferenc Somodi durchgesetzt hatte.[11] Bei der Weltmeisterschaft 1982 in München gewann er mit Siegen gegen Anders Eklund und Willie deWit, sowie einer Niederlage im Halbfinale gegen Tyrell Biggs eine Bronzemedaille im Superschwergewicht.[12]

Am 27. Dezember 1985 bestritt er seinen letzten von insgesamt 439 Kämpfen, ehe er aufgrund der Altersbeschränkung des Deutschen Boxsport-Verbands seine Karriere im Alter von 37 Jahren beenden musste. Einen Wechsel in das Profilager vollzog er nie.

Außerhalb des Sports[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Hussing bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in Mainz (2008)

Hussing war als Maurer tätig und seit 1971 verheiratet.[13] Er absolvierte die Fachoberschule und studierte von 1974 bis 1980 Architektur an der Universität Siegen.[14] Nach sechsjähriger Selbstständigkeit arbeitete er ab 1986 als Bauleiter bei der Viterra AG.

Ab dem 29. September 2008 war Hussing Ortsbürgermeister seiner Heimatgemeinde.[15] Er war sozial sehr engagiert und nahm an Benefizeinsätzen und Radtouren zugunsten krebskranker Kinder teil („Tour der Hoffnung“, „Tour Ginkgo“).[16]

Wegen seines Engagements für krebskranke Kinder und in Würdigung seiner Boxsportkarriere wurde Peter Hussing am 11. Juli 2008 in Mainz das Bundesverdienstkreuz verliehen.[17]

Am 8. September 2012 erlag Hussing im Alter von 64 Jahren in einem Krankenhaus in Siegen einem Krebsleiden.[18]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. German National Champions
  2. Olympic Games 1972
  3. Olympic Games 1972
  4. Olympic Games 1984
  5. European Championships 1969
  6. European Championships 1971
  7. European Championships 1973
  8. World Championships 1974
  9. European Championships 1975
  10. World Championships 1978
  11. European Championships 1979
  12. World Championships 1982
  13. @1@2Vorlage:Toter Link/www.abendblatt.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Januar 2024. Suche in Webarchiven) In: abendblatt.de (PDF)
  14. Webseite der Universität Siegen
  15. @1@2Vorlage:Toter Link/www.siegener-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
  16. Information über die Tour Ginkgo
  17. @1@2Vorlage:Toter Link/www.ism.rlp.deWebseite des Innenministeriums Rheinland-Pfalz (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2019. Suche in Webarchiven)
  18. Ex-Europameister Peter Hussing ist tot. swr.de, 9. September 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 9. September 2012.@1@2Vorlage:Toter Link/www.swr.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)