Paulo Machava – Wikipedia

Paulo Machava (* 1954[1]; † 28. August 2015 in Maputo, Mosambik) war ein mosambikanischer Journalist und Geschäftsmann.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Machava begann seine journalistische Karriere beim staatlichen Radiosender Rádio Moçambique in den 1980er Jahren. Er moderierte die Morgensendung Onda Matinal („Morgenwelle“) ab Ende der 1980er Jahre bis Anfang der 1990er Jahre, deren Hauptthema die Kriminalität Maputos war. Mit der Demokratisierung Mosambiks und der Einführung des Mehrparteiensystems wechselte er zur regierungskritischen Wochenzeitung Savana. Dort stieg er später zum Chefredakteur auf. In dieser Position war er maßgeblich an der Berichterstattung um den Skandal der privatisierten Staatsbank Banco Comercial de Moçambique beteiligt. Im Zuge dessen erhielten Machava und sein Kollege Salomão Moyana mehrere Morddrohungen.[2] Carlos Cardoso, der ebenfalls in dem Skandal recherchierte, wurde am 22. November 2000 erschossen.

Später wechselte Machava zur Wochenzeitung Zambeze, bei der er jedoch nur kurz blieb. Kurz darauf wechselte er zum Verlag von Ericino de Salema, der bis heute die (elektronischen) Zeitungen Embondeiro und Diário de Notícias herausgibt.[3] In den letzten Jahren beriet er zudem die Maputoer Gated Community „Kaya Kwanga“ im Veranstaltungsmanagement[2] und galt als Freund des Inhabers der Wohnanlage.[4]

Am 28. August 2015 wurde Paulo Machava in den frühen Morgenstunden beim Joggen im Zentrum Maputos, an der Straßenecke Avenida Vladimir Lenine / Avenida Augustinho Neto, aus einem Auto heraus angeschossen und starb noch am Tatort.[5][6][7] Der Mordanschlag erinnert stark an die Tode von (u. a.) Carlos Cardoso († 2000) und Gilles Cistac († 2015), die ebenfalls auf offener Straße erschossen wurden.

Fernando Mbanze und Salomão Moyana bezweifelten, dass Machavas journalistische Tätigkeit der Grund für den Mord gewesen sein könne, da er bereits seit längerer Zeit keine Texte mehr veröffentlicht habe.[5][4] Auch die Gerüchte, er habe an der Organisation einer Demonstration für die Pressefreiheit im Zuge des Prozesses um Carlos Nuno Castel-Branco, Fernando Mbanze und Fernando Veloso teilgenommen, entsprächen nicht der Wahrheit.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paulo Machava foi a enterrar, Polícia sem pistas dos assassinos e a culpa que não morra solteira... In: A Verdade. 2. September 2015, abgerufen am 14. Juni 2016 (portugiesisch).
  2. a b Jornalista Paulo Machava assassinado a tiros. In: Confidencial. 28. August 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. August 2015; abgerufen am 28. August 2015 (portugiesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/confidencial.co.mz
  3. Christoph Hantel: Journalistenausbildung in Mosambik. Frank & Timme, Berlin 2006, ISBN 3-86596-056-1, S. 185.
  4. a b Isabel Pinto Machado: Jornalista assassinado em Maputo. RFI Português, 28. August 2015, abgerufen am 29. August 2015 (portugiesisch).
  5. a b c João Manuel Rocha: Jornalista moçambicano Paulo Machava assassinado em Maputo. In: Público. 28. August 2015, abgerufen am 28. August 2015 (portugiesisch).
  6. Jornalista Paulo Machava assassinado em Maputo. In: Folha de Maputo. 28. August 2015, abgerufen am 28. August 2015 (portugiesisch).
  7. Nádia Issufo: Assassinato é afronta à liberdade de imprensa, defende MISA-Moçambique. Deutsche Welle, 28. August 2015, abgerufen am 28. August 2015 (portugiesisch).