UNESCO – Wikipedia

Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur
United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization

Organisationsart Sonderorganisation
Kürzel UNESCO, ЮНЕСКО (JUNESKO)
Leitung FrankreichFrankreich Audrey Azoulay
(Generaldirektorin)
Korea Sud Lee Byong-hyun
(Vorsitzender des Exekutivrats)
Gegründet 16. November 1945
Hauptsitz Paris, Frankreich Frankreich
Oberorganisation Vereinte Nationen
en.unesco.org

Die UNESCO (von englisch United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization), für Österreich und Schweiz Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur,[1][2] in Deutschland Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur,[3] ist eine Internationale Organisation und gleichzeitig eine der 17 rechtlich selbstständigen Sonderorganisationen der Vereinten Nationen. Sie hat ihren Sitz in Paris (Frankreich). Seit der Rückkehr der USA im Sommer 2023 hat die UNESCO 194 Mitgliedsstaaten und 12 assoziierte Mitglieder (Stand Oktober 2023).

Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Teilansicht des UNESCO-Gebäudes in Paris
Japanischer Garten oder Garten des Friedens beim UNESCO-Hauptquartier
Modellansicht des UNESCO-Hauptquartiers

Zu den Aufgabengebieten der UNESCO gehören die Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur sowie Kommunikation und Information. Ihr Gründungsvertrag wurde am 16. November 1945 von 37 Staaten in London unterzeichnet und trat am 4. November 1946 nach der Ratifikation durch 20 Staaten in Kraft. Erster Generaldirektor war Julian Huxley.

Aus den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges zogen die Gründungsstaaten die folgende Lehre:

„Ein ausschließlich auf politischen und wirtschaftlichen Abmachungen von Regierungen beruhender Friede kann die einmütige, dauernde und aufrichtige Zustimmung der Völker der Welt nicht finden. Friede muss – wenn er nicht scheitern soll – in der geistigen und moralischen Solidarität der Menschheit verankert werden.“

Weiter aus der Präambel der Verfassung der UNESCO:

„Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“

Erziehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich der Erziehung setzt sich die UNESCO vor allem dafür ein, bis zum Jahre 2015[veraltet] weltweit Bildung für alle (Education For All, EFA) zu erreichen. Hierzu haben sich 164 Länder verpflichtet, sechs Bildungsziele zu erreichen. Auch die Gesundheitserziehung zur Drogen- und AIDS-Prävention sowie der Wiederaufbau des Bildungswesens in Katastrophen- und Krisengebieten gehören zum Wirkungsfeld. Die UNESCO setzt sich auch für eine demokratische Erziehung auf Basis der Menschenrechte ein.

Außerdem entwickelte die UNESCO mit der ISCED (International Standard Classification of Education) eine Klassifikation zur Charakterisierung von Schulsystemen.

Wichtiger Bestandteil der Arbeit der UNESCO ist die Organisation interregionaler und internationaler Konferenzen zum Thema Bildung/Erziehung wie etwa die Konferenz zur Erwachsenenbildung CONFINTEA.

Zum Aufgabenbereich der UNESCO gehören zudem das UNESCO-Schulprojekt und die UNESCO-Lehrstühle.

Die UNESCO koordinierte auch die UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (2005–2014).

Wissenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im wissenschaftlichen Bereich fördert die UNESCO vorrangig die zwischenstaatliche Zusammenarbeit in der Ozeanographie, Hydrologie, Geologie und Umweltwissenschaften mit dem Hauptziel des Erhalts der biologischen Arten und der Trinkwasserressourcen.

Die Folgen des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts der Biowissenschaften haben den Bedarf an international übereinstimmenden Werten, Grundsätzen und Normen der Bioethik erhöht.[4] Die UNESCO hat darauf reagiert und in den vergangenen Jahren drei völkerrechtlich nicht bindende Erklärungen im Bereich von Wissenschaft und Menschenrechten ausarbeiten lassen, die von der Generalkonferenz jeweils einstimmig verabschiedet wurden:

  • Allgemeine Erklärung über das menschliche Genom und Menschenrechte (1997)
  • Internationale Erklärung über humangenetische Daten (2003)
  • Allgemeine Erklärung über Bioethik und Menschenrechte (2005)

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die UNESCO betraut die Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten von 1954, das wichtigste Werkzeug zur Bewahrung von Kulturgut, und die Konvention gegen illegalen Handel mit Kulturgut von 1970, das Werkzeug gegen Plünderung. 2001 entstand die Konvention zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser, womit eine wichtige Lücke im geographischen Abdeckungsgebiet der Haager Konvention geschlossen wurde.

Das Welterbekomitee der UNESCO verwaltet das Welterbe der Menschheit (Welterbekonvention von 1972), welches eine besondere Auszeichnung mit Bewahrungspflicht darstellt. Es setzt sich aus dem Weltkultur- und Weltnaturerbe zusammen, womit die UNESCO ihre Agenden auch in den Bereich der Landschaften und Naturgebilde ausdehnte (entsprechend dem Begriff des Naturdenkmals). Hinsichtlich Kulturgüterschutz besteht eine enge Partnerschaft zwischen der UNESCO und Blue Shield International.[5][6] Da bei vielen Kriegen und Unruhen die Bewegungsfreiheit des Vereinte-Nationen-Personals wegen Sicherheitsbedenken deutlich eingeschränkt ist, wird Blue Shield aufgrund seiner Struktur als besonders geeignet angesehen, um flexibel und autonom in bewaffneten Konflikten zu handeln. Das betrifft auch die Zusammenarbeit der UNESCO mit Blue Shield zur Erhebung von zu schützenden Kulturgut, die Erstellung von „No-strike lists“, die Verknüpfung ziviler und militärischer Strukturen und die Ausbildung von lokalem militärischen Personal hinsichtlich Schutz von Kulturgut.[7][8][9] Schon 1970 wurde das Programm Man and Biosphere (MAB) ins Leben gerufen, welches die enge Verflechtung von Kulturleistungen und Umwelt betont. Zu diesem Programm gehören auch die Biosphärenreservate als Modellregionen. Daher ist die UNESCO auch im Umwelt- und Naturschutz engagiert, in Folge des Programms entstanden wichtige weltweite Konventionen, etwa über die biologische Vielfalt (Biodiversität).

1982 wurde bei der UNESCO-Weltkulturkonferenz Mondiacult in Mexiko ein erneut „erweiterter Kulturbegriff“ festgeschrieben. Die 126 Teilnehmer-Staaten nahmen damit eine konzeptionelle Entwicklung zur Kenntnis; im Grunde ging es darum, den elitären, bildungsbürgerlichen Kulturbegriff und den europalastigen Fokus auf Kulturgut als Bauwerke und Werke der bildendenSchönen Künste“ im musealen Sinne abzulösen.

2005 hat die UNESCO das Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen verabschiedet – eine „Magna Charta“ der Kulturpolitik. In diesen Kontext gehören auch das Weltdokumentenerbe im Rahmen des Programms Memory of the World (MOW) von 1992, das als „Gedächtnis der Welt“ auf die materiellen Zeugnisse bedeutender geistiger Kulturleistungen fokussiert (alte Handschriften, originale Urkunden, Bibliotheken u. ä.). Im Oktober 2003 wurde die Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes verabschiedet. Das Übereinkommen trat am 20. April 2006 in Kraft. Schon das Vorgängerprogramm Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit schützte von 1997 bis 2006 mündliche Ausdrucksformen wie Mythen, Epen und Erzählungen, sowie darstellende Künste Musik, Tanz, Spiele, Bräuche, handwerkliche Fähigkeiten und andere künstlerische Ausdrucksformen, die sich nicht in einem materiellen Werkbegriff äußern.

Medienpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich „Kommunikation und Information“ setzt sich die UNESCO mit den Problemen der Informationsgesellschaft auseinander. Sie engagiert sich für die Pressefreiheit und den Informationszugang, indem sie unter anderem in Entwicklungsländern Medienkompetenz vermittelt, Journalisten ausbildet und Radiostationen bzw. Nachrichtenagenturen aufbaut.

Die UNESCO betreibt unter dem Kürzel EOLSS (Encyclopedia Life Support Systems)[10] eine große wissenschaftliche Online-Enzyklopädie.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Vorgängerinstitution gilt das dem Völkerbund angegliederte Institut International de Coopération Intellectuelle (IICI), das im Januar 1926 in Paris seine Arbeit aufnahm.[11] Das IICI wiederum war ins Leben gerufen worden, weil die 1922 gegründete Commission International de Coopération Intellectuelle (CICI), der vierzehn Mitglieder, unter anderem Albert Einstein, Henri Bergson, Marie Curie und Gonzague de Reynold angehörten, als wenig schlagkräftig galt. Das IICI wurde deshalb als Exekutivorgan der weiterhin bestehenden CICI gegründet und wurde vor allem von Frankreich unterstützt, das auch den überwiegenden Teil des Personals stellte und 80 Prozent der Kosten des Instituts trug. Hauptaufgaben des IICI waren Fragen des Urheberrechts und geistigen Eigentums sowie von Übersetzungen, der Statistik im Kulturbereich und der „moralischen Abrüstung“, das heißt, das IICI sollte komplementär zum Völkerbund wirken, dessen Hauptaufgabe die Friedenssicherung durch politische Maßnahmen, wie etwa Abrüstung und Streitschlichtung war, indem es die Friedensbereitschaft der Völker durch erzieherische und kulturelle Maßnahmen stärkte.

Seit 1942 führte der britische Erziehungsminister Lord Butler in London Gespräche mit Amtskollegen aus acht europäischen Exilregierungen. Ziel war der Wiederaufbau von Bildung und Kultur nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Die Sowjetunion weigerte sich ausdrücklich, an den Beratungen teilzunehmen. Geplant waren zunächst bilaterale Verträge zwischen den beteiligten Staaten. Nachdem jedoch die Gründung der Vereinten Nationen beschlossen war, begann im Frühjahr 1944 der Kreis um Butler, eine ähnliche Struktur für Bildung und Kultur unter dem Dach der späteren UNO und mit Sitz in London zu entwickeln. Ein erster Entwurf für die UNESCO-Verfassung datiert auf den April 1944. Ab diesem Zeitpunkt beteiligten sich auch die Vereinigten Staaten an den Beratungen. Die europäischen Teilnehmer hofften auf US-Finanzhilfen für die Zeit nach dem Krieg. Auf amerikanischer Seite wollte man die UNESCO für die Gestaltung eines demokratischen Europa nach den eigenen Plänen nutzen.[12]

Gründung und Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 16. November 1945 unterzeichneten in London 37 Staaten die Verfassung der UNESCO. Die von der Gründungskonferenz gebildete Vorbereitende Kommission bereitete im Anschluss die erste UNESCO-Generalkonferenz sowie die Entwürfe für Programm und Haushalt der Organisation vor.[13]

Alfred Zimmern wurde am 3. Dezember 1945 zum ersten Generalsekretär gewählt. Im März 1946 trat Julian Huxley dessen Nachfolge an.[13]

Am 4. November 1946 trat mit der Hinterlegung der 20. Ratifizierungsurkunde durch Griechenland die Verfassung der UNESCO offiziell in Kraft.[13]

Im Jahr 1946 wurde der Sitz von London nach Paris verlegt. Neuer Sitz der Vorbereitenden Kommission wurde am 16. September 1946 das Hotel Majestic auf der Avenue Kléber.[13] Das Londoner UNESCO-Büro wurde im April 1947 geschlossen.[13] 1958 wurde der Neubau an der Place de Fontenoy fertiggestellt und ist seitdem Hauptsitz der UNESCO.[14]

Deutschsprachige Länder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luxemburg trat am 27. Oktober 1947 der UNESCO bei. Österreich folgte am 13. August 1948 als 40. Mitglied, vertreten durch die Ständige Vertretung Österreichs bei der UNESCO.[15] Die Schweiz wurde am 18. Januar 1949 Mitglied.[16] Am 11. Juli 1951 wurde die Bundesrepublik Deutschland Mitglied der UNESCO, vertreten durch die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNESCO; im November 1972 auch die Deutsche Demokratische Republik. Liechtenstein ist bis heute (Stand: 2017) zwar Mitglied der Vereinten Nationen, aber kein UNESCO-Mitgliedsstaat.

Zunahme der Zahl der Mitgliedsstaaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verlauf der Entkolonialisierung in den 1950er bis 1970er Jahren traten zahlreiche neu entstandene Staaten der UNESCO bei, so dass die Zahl der Mitgliedsstaaten von 59 im Jahr 1950 auf 99 (1960), 125 (1970), 153 (1980) und 159 (1990) anstieg. 1955 verließ die Südafrikanische Union – einer der Gründungsstaaten – die UNESCO, da diese zu einem „Forum für anti-südafrikanische Agitatoren geworden“ sei.[17] Nach Ende des Apartheid-Regimes trat Südafrika 1994 wieder bei. Die Republik China, die ebenfalls zu den Gründungsstaaten gehörte, wurde 1971 infolge der Resolution 2758 der UN-Generalversammlung aus der UNESCO gedrängt und an ihrer Stelle die Volksrepublik China aufgenommen. Auch Portugal war zwischen 1972 und 1974, dem Jahr der Nelkenrevolution, nicht Mitglied. Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 kamen 12 ehemalige Sowjetrepubliken hinzu, während Russland als Rechtsnachfolger der Sowjetunion fungierte.[18]

Derzeit hat die UNESCO 193 Mitgliedsstaaten und 11 assoziierte Mitglieder (Stand November 2020).[19][20]

Vorübergehender Austritt der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen den Vereinigten Staaten und der UNESCO kam es mehrfach zu ernsthaften Differenzen. Im Jahr 1974 stellte der amerikanische Kongress auf Empfehlung des damaligen Präsidenten Gerald Ford die Zahlungen an die UNESCO vorübergehend ein, nachdem diese in einer Resolution die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) anerkannt und den Staat Israel verurteilt hatte.[21] Am 29. Dezember 1983 leitete die Regierung Reagan das Ende ihrer UNESCO-Mitgliedschaft mit einem Schreiben an die Vereinten Nationen ein,[22] am 19. Dezember 1984 verkündeten sie offiziell den Austritt der USA zum Jahresende.[23] Zur Begründung hieß es, die UNESCO sei „linksgerichtet politisiert“ und ihre Finanzen seien völlig in Unordnung. Die Kritik fokussierte sich stark auf den damaligen Generalsekretär Amadou-Mahtar M'Bow, einen senegalesischen Muslim, dem ein geldverschwendendes Patronage-System vorgeworfen wurde.[24][25] Zum Jahresende 1984 wurde der Austritt wirksam. Zum 31. Dezember 1985 verließ auch das Vereinigte Königreich (UK) unter Premierministerin Margaret Thatcher mit ähnlichen Argumenten und Bedenken wegen der befürchteten Einschränkung der Pressefreiheit durch die neue „Weltinformations- und -kommunikationsordnung“ die UNESCO, trat ihr im Jahr 1997 unter Premierminister Tony Blair aber wieder bei.[26] Singapur trat zeitgleich mit Großbritannien aus und kehrte am 8. Oktober 2007 wieder in die UNESCO zurück.[16][27] Die USA (damals regiert vom Kabinett George W. Bush) trat im Jahr 2003 nach 19 Jahren der Abwesenheit der UNESCO wieder bei.[21][28]

Streit um Palästina[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abstimmung am 31. Oktober 2011 über die UNESCO-Mitgliedschaft der Palästinensischen Autonomiegebiete
Nein (14)
Enthaltung (52)
Ja (107)
Nicht anwesend oder nicht stimmberechtigt wegen ausstehender Mitgliedsschaftsbeiträge (21)

Am 31. Oktober 2011 beschloss die UNESCO-Generalkonferenz mit 107 gegen 14 Stimmen bei 52 Enthaltungen, Palästina als offizielles Mitglied aufzunehmen. Die 14 Gegenstimmen kamen von Australien, Deutschland, Israel, Kanada, Litauen, den Niederlanden, Palau, Panama, Samoa, den Salomonen, Schweden, der Tschechischen Republik, den Vereinigten Staaten und Vanuatu. Zu den Staaten, die sich enthielten, gehörten die Schweiz und das Vereinigte Königreich. Für die Aufnahme stimmten unter anderen Österreich, Frankreich, Russland, China und Indien.[29][30] Danach reduzierten die Vereinigten Staaten, die zu diesem Zeitpunkt etwa ein Fünftel des UNESCO-Budgets finanzierten, ihre Beitragszahlungen zur UNESCO. Zur Begründung hieß es, dass die Aufnahme Palästinas „die internationalen Bemühungen um einen gerechten dauerhaften Frieden im Nahen Osten unterminieren würde.“[31] Wegen des Zahlungsboykotts verloren die USA und Israel im November 2013 ihr Stimmrecht.[32] Für 2016–2017 betrug der reguläre UNESCO-Haushalt insgesamt 653 Millionen US-Dollar. Durch die Aussetzung der Beitragszahlungen der USA und Israels stand allerdings nur ein Ausgabenplan in Höhe von 518 Millionen US-Dollar zur Verfügung.[33]

Austritt der USA und Israels[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. Oktober 2016 verabschiedete die UNESCO auf Antrag arabischer Mitgliedsstaaten eine Resolution unter dem Titel „Sicherstellung des Kulturerbes Palästinas und des eigenständigen Charakters Ost-Jerusalems“, in der die Bedeutung der alten Stadt Jerusalem für die drei monotheistischen Religionen betont wurde. Allerdings wurde der Tempelberg nur mit seinem arabisch-islamischen Namen al-Haram al-Sharif bezeichnet, die viel älteren jüdischen Verbindungen und die Bezeichnung Zion blieben unerwähnt. Israel wurde außerdem wegen angeblicher Gewalt gegen islamische Pilger und wegen archäologischer Ausgrabungen kritisiert. Daraufhin stellte Israel seine Zusammenarbeit mit der UNESCO vorläufig ein.[34]

Die Entscheidung der UNESCO vom 7. Juli 2017, die Altstadt von Hebron zum palästinensischen Weltkulturerbe zu erklären, führte zu Protesten der israelischen Diplomaten, weil die jüdischen Verbindungen zu Hebron (z. B. Beerdigungsort einiger Erzväter, antike Hauptstadt Israels vor Jerusalem) verschwiegen wurden.[35][36] Am 12. Oktober 2017 erklärten zunächst die US-Regierung und Stunden später die israelische Regierung den Austritt aus der UNESCO zum 31. Dezember 2018.[37] Als Anlass galt neben den bisherigen Unstimmigkeiten die mögliche Wahl des Katarers Hamad bin Abdulasis al-Kawari, dem Antisemitismus vorgeworfen wird, zum Generaldirektor der Organisation.[38] Kawari unterlag dann im Exekutivrat in der Stichwahl der französischen Kandidatin Audrey Azoulay.[39] Dem vorausgegangen war eine Kritik von US-Präsident Donald Trump, dass die Vereinten Nationen nicht die ihr gesetzten Ziele erreicht hätten. Trump kritisierte auch den nach seiner Ansicht überproportionalen Anteil der USA an den regulären Ausgaben der Vereinten Nationen (22 %) und an den Ausgaben für friedenserhaltende Maßnahmen (28 %).[40] Auch kritisierten die USA, dass Diktatoren wie etwa der syrische Diktator Baschar al-Assad weiterhin in einem Menschenrechts-Ausschuss der UNESCO sitzen.[41] Die USA streben stattdessen den Status eines permanenten Beobachters bei der UNESCO an, um weiterhin ihre Sichtweise und Expertise bei einigen wichtigen Aktivitäten der Organisation einzubringen.[42] Ende Dezember 2017 reichte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Austritt Israels aus der UNESCO formell ein,[43] der zum 31. Dezember 2018 zusammen mit dem Austritt der USA wirksam wurde.[44]

Im Juni 2023 kündigte die Regierung der Vereinigten Staaten ihren Wiederbeitritt zur UNESCO an, der im Juli 2023 auf der Grundlage eines konkreten Finanzierungsplans erfolgen soll. Audrey Azoulay bezeichnete diese Entscheidung als „starken Akt des Vertrauens in die UNESCO und den Multilateralismus“. Die Rückkehr der USA wurde durch eine Vereinbarung ermöglicht, die der US-Kongress im Dezember 2022 getroffen hatte, um finanzielle Beiträge an die UNESCO zu genehmigen. Die USA haben sich bereit erklärt, ausstehende Zahlungen in Höhe von rund 600 Millionen US-Dollar zu begleichen. Die US-Regierung begründete den Wunsch nach einem Wiedereintritt unter anderem mit der Notwendigkeit, Einfluss auf die Diskussion über Regeln und Standards für künstliche Intelligenz zu nehmen.[45][46][47]

Generaldirektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 13. Oktober 2017 wurde die ehemalige französische Kulturministerin Audrey Azoulay mit 30 gegen 28 Stimmen durch den UNESCO-Exekutivrat zur künftigen Direktorin der UNESCO gewählt. Ihr Gegenkandidat war der katarische Diplomat Hamad bin Abdulasis al-Kawari. Die Wahl wurde am 10. November 2017 von der Generalkonferenz der 195 Mitgliedstaaten der UNESCO bestätigt.[48] Am 15. November 2017 begann die Amtsperiode der neuen Generaldirektorin.[49]

Audrey Azoulay, Generaldirektorin der UNESCO seit 15. November 2017
Bisherige Generaldirektoren der UNESCO
Nr. Name Herkunftsland Amtsperiode
1. Julian Huxley Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1946–1948
2. Jaime Torres Bodet Mexiko 1934 Mexiko 1948–1952
3. John Wilkinson Taylor Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten amtierend 1952–1953
4. Luther Evans Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1953–1958
5. Vittorino Veronese Italien Italien 1958–1961
6. René Maheu Frankreich Frankreich 1961–1974; amtierend 1961
7. Amadou-Mahtar M'Bow Senegal Senegal 1974–1987
8. Federico Mayor Zaragoza Spanien Spanien 1987–1999
9. Kōichirō Matsuura Japan Japan 1999–2009
10. Irina Bokowa Bulgarien Bulgarien 2009–2017
11. Audrey Azoulay Frankreich Frankreich seit 2017

Organisationsstruktur der UNESCO[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Organe der UNESCO sind die Generalkonferenz, der Exekutivrat und das Sekretariat, an dessen Spitze ein Generaldirektor steht.

Generalkonferenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

37. Generalkonferenz der UNESCO am 7. November 2013

Die Generalkonferenz (General Conference) ist das oberste Entscheidungs- und Kontrollorgan der UNESCO. Sie tritt (seit 1954) alle zwei Jahre zu einer ordentlichen Tagung in Paris zusammen. Ein Staat – eine Stimme gilt als Grundsatz in der Generalkonferenz – ein Prinzip, das auch in der Mehrzahl der anderen Sonderorganisationen sowie der Generalversammlung der Vereinten Nationen Anwendung findet.

Die Generalkonferenz ist Entscheidungsträger, denn sie bestimmt die Zielsetzung und die allgemeinen Richtlinien der Arbeit der Organisation und beschließt über die ihr vom Exekutivrat vorgelegten Programme und hat das Budgetrecht. Die politische Zielsetzungen und die Arbeitsrichtlinien werden festgelegt, wobei ein vom Sekretariat in Abstimmung mit den Mitgliedsstaaten vorgelegtes zweijähriges Arbeitsprogramm als Diskussionsgrundlage dient.

Ferner beruft sie internationale Staatenkonferenzen ein, nimmt internationale Empfehlungen oder Übereinkommen an und erörtert die Berichte der Mitgliedstaaten an die Organisation über die Maßnahmen zur Umsetzung von Empfehlungen und Übereinkommen.

Die Generalkonferenz wählt auch die Mitglieder des Exekutivrates für eine vierjährige Amtszeit, der seit 1995 aus 58 Mitgliedern besteht und normalerweise zweimal jährlich zusammentritt.

Parallel zur Generalkonferenz tagt diese auch in wichtigen Komitees und Kommissionen:

  • General Committee (Koordinierung der Arbeit der Kommissionen etc.)
  • PRX Commission (Programm und Budget)
  • ED Commission (Bildung)
  • SC Commission (Naturwissenschaften)
  • SHS Commission (Sozial- und Geisteswissenschaften)
  • CLT Commission (Kultur)
  • CI Commission (Kommunikation und Information)
  • ADM Commission (Personalmanagement und Mittelverwendung)
  • Credentials Committee (Wahlberechtigung)
  • Nominations Committee (Wahlen)
  • Legal Committee (Rechtsfragen)
  • Plenum

Exekutivrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Exekutivrat fungiert als Bindeglied zwischen Generalkonferenz und Sekretariat. Er ist für die Vorbereitungen der Tagesordnung der Generalkonferenz, die Prüfung des Arbeitsprogramms und des entsprechenden Haushaltsplans sowie für die Überwachung des vom Sekretariat verabschiedeten Arbeitsprogramms zuständig. Hinsichtlich der Zusammensetzung des Exekutivrats ist im Laufe der letzten 50 Jahre eine zunehmende Verstaatlichung festzustellen. Bis 1954 galten die Mitglieder als Privatpersonen – gewählt als Vertreter des Geisteslebens, die im Auftrag der Generalkonferenz handeln sollten. Gemäß einem Vorschlag der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs gelten die Vertreter nunmehr nicht mehr als unabhängig, sondern zugleich als Politiker, welche die Staaten vertreten, aus denen sie stammen. Seit 1976 können die Regierungen darüber hinaus ihre Vertreter vor dem Ablauf ihrer vierjährigen Amtszeit und unabhängig von deren Zustimmung abberufen und ersetzen lassen. Gewählt werden nach Artikel V Absatz 2 der UNESCO-Verfassung solche Persönlichkeiten, die über die notwendige Erfahrungen und Fähigkeiten verfügen, um die administrativen und exekutiven Pflichten des Rates zu erfüllen.

Exekutivrat[50][51]
Amtszeit Gruppe I
Westeuropa und Nordamerika
(9 Plätze)
Gruppe II
Osteuropa
(7 Plätze)
Gruppe III
Lateinamerika und Karibik
(10 Plätze)
Gruppe IV
Asien und Pazifik
(12 Plätze)
Gruppe V(a)
Afrika
(14 Plätze)
Gruppe V(b)
Arabische Staaten
(6 Plätze)
2023–27 Deutschland Deutschland

Frankreich Frankreich
Italien Italien
Spanien Spanien
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Albanien Albanien

Serbien Serbien
Slowakei Slowakei
Tschechien Tschechien

Argentinien Argentinien

Brasilien Brasilien
Dominikanische Republik Dominikanische Republik
Kuba Kuba

Australien Australien

Bangladesch Bangladesch
Indonesien Indonesien
Pakistan Pakistan
Sri Lanka Sri Lanka
Korea Sud Südkorea

Burkina Faso Burkina Faso

Elfenbeinküste Elfenbeinküste
Gabun Gabun
Liberia Liberia
Mauritius Mauritius
Mosambik Mosambik
Nigeria Nigeria

Irak Irak

Katar Katar
Oman Oman
Saudi-Arabien Saudi-Arabien

2021–25 Osterreich Österreich

Island Island
Turkei Türkei

Armenien Armenien

Aserbaidschan Aserbaidschan
Litauen Litauen

Chile Chile

Grenada Grenada
Haiti Haiti
Mexiko Mexiko
Paraguay Paraguay
Saint Lucia St. Lucia

Cookinseln Cookinseln

Indien Indien
Japan Japan
Philippinen Philippinen
Vietnam Vietnam
China Volksrepublik Volksrepublik China

Agypten Ägypten

Angola Angola
Benin Benin
Botswana Botswana
Sudafrika Südafrika
Tansania Tansania

Agypten Ägypten

Jordanien Jordanien
Kuwait Kuwait

2019–23

Deutschland Deutschland
Frankreich Frankreich
Italien Italien
Niederlande Niederlande
Schweiz Schweiz
Spanien Spanien

Polen Polen
Russland Russland
Serbien Serbien
Ungarn Ungarn

Argentinien Argentinien
Brasilien Brasilien
Dominikanische Republik Dominikanische Republik
Uruguay Uruguay

Afghanistan Afghanistan
Kirgisistan Kirgisistan
Myanmar Myanmar
Pakistan Pakistan
Korea Sud Südkorea
Thailand Thailand

Benin Benin
Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik Kongo
Ghana Ghana
Guinea-a Guinea
Kenia Kenia
Namibia Namibia
Senegal Senegal
Togo Togo

Saudi-Arabien Saudi-Arabien
Tunesien Tunesien
Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate

2017–21

Finnland Finnland
Portugal Portugal
Turkei Türkei

Albanien Albanien
Bulgarien Bulgarien
Belarus Belarus

Grenada Grenada
Jamaika Jamaika
Kuba Kuba
Saint Lucia St. Lucia
Saint Vincent Grenadinen St. Vincent und die Grenadinen
Venezuela Venezuela

Bangladesch Bangladesch
Indien Indien
Indonesien Indonesien
Japan Japan
Philippinen Philippinen
China Volksrepublik Volksrepublik China

Äquatorialguinea Äquatorialguinea
Athiopien Äthiopien
Burundi Burundi
Madagaskar Madagaskar
Sambia Sambia
Simbabwe Simbabwe

Agypten Ägypten
Jordanien Jordanien
Marokko Marokko

Vorsitzende des Exekutivrats[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vera El Khoury Lacoeuilhe, Vorsitzender des Exekutivrats der UNESCO seit 2023
Lee Byong-hyun, Vorsitzender des Exekutivrats der UNESCO 2017–2019
# Vorsitzende/r Land Jahr(e)
45. Vera El Khoury Lacoeuilhe Libanon Libanon seit 2023
44. Tamara Rastovac Siamashvili Serbien Serbien 2021–2023
43. Agapito Mba Mokuy Äquatorialguinea Äquatorialguinea 2019–2021
42. Lee Byong-hyun Korea Sud Südkorea 2017–2019
41. Michael Worbs Deutschland Deutschland 2015–2017
40. Mohamed Sameh Amr Agypten Ägypten 2013–2015
39. Alissandra Cummins Barbados Barbados 2011–2013
38. Eleonora Valentinovna Mitrofanova Russland Russland 2009–2011
37. Olabiyi Babalola Joseph Yaï Benin Benin 2007–2009
36. Zhang Xinsheng China Volksrepublik Volksrepublik China 2005–2007
35. Hans-Heinrich Wrede Deutschland Deutschland 2003–2005
34. Aziza Bennani Marokko Marokko 2001–2003
33. Sonia Mendieta de Badaroux Honduras Honduras 1999–2001
32. Christopher Chetsanga Simbabwe Simbabwe 1999
31. Pál Pataki Ungarn Ungarn 1997–1999
30. Nouréini Tidjani-Serpos Benin Benin 1995–1997
29. Attiya Inayatullah Pakistan Pakistan 1993–1995
28. Marie Bernard-Meunier Kanada Kanada 1991–1993
27. Yahya Aliyu Nigeria Nigeria 1989–1991
26. José Israel Vargas Brasilien Brasilien 1987–1989
25. Ivo Margan Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 1985–1987
24. Epiphan Patrick Komla Seddoh Ghana Ghana 1983–1985
23. Víctor Massuh Argentinien Argentinien 1980–1983
22. Chams Eldine El-Wakil Agypten 1972 Ägypten 1978–1980
21. Leonard C. J. Martin Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1976–1978
20. Hector Wynter Jamaika Jamaika 1974–1976
19. Fuʼād Ṣarrūf Libanon Libanon 1972–1974
18. Prem Kirpal Indien Indien 1970–1972
17. Gianfranco Pompei Italien Italien 1968–1970
16. Atilio Dell'Oro Maini Argentinien Argentinien 1966–1968
15. Mohammed el Fasi Marokko Marokko 1964–1966
14. Rodolfo Barón Castro El Salvador El Salvador 1964
13. Clarence Edward Beeby Neuseeland Neuseeland 1962–1964
12. Mohammed Awad Agypten 1972 Ägypten 1960–1962
11. Ben Bowen Thomas Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1958–1960
10. Gholam-ʿAli Raʿdi Azarakhshi Iran 1925 Iran 1958
9. Vittorino Veronese Italien Italien 1956–1958
8. Arcot Lakshmanaswami Mudaliar Indien Indien 1954–1956
7. Ronald Forbes Adam Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1952–1954
6. Paulo Estevão Berredo Carneiro Brasilien 1889 Brasilien 1951–1952
5. Stefano Jacini Italien Italien 1950–1951
4. John Redcliffe-Maud, Baron Redcliffe-Maud Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 1949–1950
3. Sarvepalli Radhakrishnan Indien Indien 1948–1949
2. Edward Ronald Walker Australien Australien 1947–1948
1. Victor Doré Kanada 1921 Kanada 1946–1947

Sekretariat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sekretariat ist in mehrere Abteilungen gegliedert. An seinem Hauptsitz in Paris arbeiten derzeit rund 2100 Mitarbeiter aus etwa 170 Nationen. Weitere 700 Mitarbeiter sind in den 65 Außenstellen in aller Welt tätig.

Das Sekretariat wird von einem Generaldirektor geleitet, der auf Vorschlag des Exekutivrats von der Generalkonferenz für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt wird. Der Direktor nimmt an den Sitzungen der Generalkonferenz, des Exekutivrates und der Ausschüsse ohne Stimmrecht teil und erstellt Berichte über die Tätigkeit der Organisation.

UNESCO-Regionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die UNESCO ordnet ihre Mitgliedsstaaten fünf Regionen zu:[52]

  • Afrika
  • Arabische Staaten
  • Asien und Pazifik
  • Europa und Nordamerika
  • Lateinamerika und Karibik

Auch wenn diese Regionen die Bezeichnung von Kontinenten im Namen tragen, sind sie nicht rein geografisch orientiert, sondern richten sich auch nach kulturellen Gesichtspunkten. So können Staaten einer UNESCO-Region zugeordnet sein, die nach einem anderen Kontinent benannt ist als dem, in dem sie geographisch liegen (Beispiel Israel: geographisch Asien, UNESCO-Region Europa und Nordamerika). Auch Staaten, die Gebiete auf mehr als einem Kontinent haben, werden als ganze einer UNESCO-Region zugeordnet (Beispiel Russland: mitsamt seinem asiatischen Teil ganz der UNESCO-Region Europa und Nordamerika zugeordnet, ebenso z. B. Frankreich mit allen Überseegebieten).

Nationalkommissionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die UNESCO-Nationalkommissionen sind keine Organe der UNESCO, jedoch bereits von der UNESCO-Verfassung vorgesehene Stellen in jedem Mitgliedsstaat. Die Staaten sollen ihre „mit Fragen der Erziehung, Wissenschaft und Kultur befassten maßgeblichen Institutionen mit der Arbeit der UNESCO in Verbindung bringen, vorzugsweise durch Bildung einer Nationalkommission, in der die Regierung und die betreffenden Institutionen vertreten sind.“ Nationalkommissionen existieren in allen Mitgliedstaaten, so auch in Deutschland (Deutsche UNESCO-Kommission), Österreich (Österreichische UNESCO-Kommission) und der Schweiz (Schweizerische UNESCO-Kommission).

Partnerorganisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einrichtungen, Initiativen, Förderprogramme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Institute und Zentren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dokumentarfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Angelika Hüfner, Hans Krönner (Hrsg.): Kultur des Friedens – Ein Beitrag zum Bildungsauftrag der UNESCO. Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit e. V., Berlin 2017 (PDF; 8,79 MB).
  • Klaus Hüfner, Wolfgang Reuther (Hrsg.): UNESCO-Handbuch. Luchterhand, Neuwied/Kriftel/Berlin 1996, ISBN 3-472-02489-5 (2. Auflage: UNO-Verlag, Bonn 2005, ISBN 978-3-923904-60-0).
  • Klaus Hüfner: UNESCO – Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur. In: Helmut Volger (Hrsg.): Lexikon der Vereinten Nationen. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München, Wien 2000, ISBN 978-3-486-24795-4, S. 553–556.
  • Klaus Hüfner: UNESCO und Menschenrechte. (= Politikwissenschaft. Band 3). Frank & Timme, Berlin 2007, ISBN 978-3-86596-066-5.
  • Klaus Hüfner: Wer rettet die UNESCO? (= Politikwissenschaft. Band 6). Frank & Timme, Berlin 2013, ISBN 978-3-86596-544-8.
  • Hans-Heinz Krill: Die Gründung der UNESCO. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Jahrgang 16 (1968), Heft 3, S. 247–279 (PDF; 1,54 MB).
  • Christina Lembrecht: Bücher für alle. Die UNESCO und die weltweite Förderung des Buches 1946–1982. (= Archiv für Geschichte des Buchwesens. Band 9). De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-030311-7.
  • Patrice Vermeren: Die Philosophie und die UNESCO. (= Philosophie und Transkulturalität. Band 14). Lang, Berlin u. a. 2011, ISBN 978-3-631-61620-8.
  • Philipp Winkler: Standard-setting in der UNESCO. In: NVwZ-Extra (12/2009). 28. Jahrgang. C.H. Beck, München 2009, ISSN 0721-880X, S. 1–6 (PDF; 105 kB).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: UNESCO – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: UNESCO – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikinews: UNESCO – in den Nachrichten

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Offizielle Übersetzung der Schweizer Regierung: Verfassung der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur. (PDF; 145 kB) 0.401 – Unterzeichnet in London am 16. November 1945; Von der Bundesversammlung genehmigt am 8. Dezember 1948(2); Schweizerische Annahmeurkunde hinterlegt am 28. Januar 1949; In Kraft getreten für die Schweiz am 28. Januar 1949. In: admin.ch. 13. Mai 2015, archiviert vom Original am 31. Oktober 2018; abgerufen am 12. Dezember 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  2. Die Verfassung der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO). BGBl. Nr. 49/1949. Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, Österreich. Abgerufen am 30. Oktober 2018.
  3. Verfassung der Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO). Deutsche UNESCO-Kommission. Abgerufen am 30. Oktober 2018.
  4. Deutsche UNESCO-Kommission e. V., Ziele des Bioethik-Programms
  5. vgl. z. B. Marielle Matthee, Birgit Toebes, Marcel Brus (Hrsg.) "Armed Conflict and International Law: In Search of the Human Face" (2013), S. 195ff.
  6. Friedrich Schipper: "Bildersturm: Die globalen Normen zum Schutz von Kulturgut greifen nicht." In: Der Standard vom 6. März 2015.
  7. Vgl. u. a. Sabine von Schorlemer "Kulturgutzerstörung. Die Auslöschung von Kulturerbe in Krisenländern als Herausforderung für die Vereinten Nationen." (2016), S. 785ff.
  8. Corine Wegener, Marjan Otter "Cultural Property at War: Protecting Heritage during Armed Conflict" in The Getty Conservation Institute, Newsletter 23.1, Spring 2008.
  9. Nico Hines "The Last Crusade. Real-Life Indiana Jones Vs. ISIS" in The Daily Beast vom 7. Mai 2015.
  10. eolss.net
  11. Zum IICI siehe Christine Manigand: Elites et coopération culturelle internationale dans le cadre de la Société des Nations. In: Marta Petricioli und Donatella Cherubini (Hrsg.): Pour la paix ein Europe. Institutions et société civil dans l’entre-deux-guerres. P.I.E. Peter Lang, Brüssel u. a. 2007, ISBN 978-90-5201-364-0 (L’Europe et les Europes – 19e et 20e siècles. Bd. 7), S. 57–71.
  12. Corinne A. Pernet (2014): Twists, Turns and Dead Alleys: The League of Nations and Intellectual Cooperation in Times of War. Journal Of Modern European History 12, no.3, S. 342–358. Abgerufen am 10. März 2016.
  13. a b c d e Geschichte der UNESCO: 1945 bis 1954. In: UNESCO.de. Abgerufen am 12. November 2021.
  14. Geschichte der UNESCO: 1955 bis 1964. In: UNESCO.de. Abgerufen am 12. November 2021.
  15. Österreich und die UNESCO. UNESCO.at, abgerufen am 12. Oktober 2017.
  16. a b Deutsche UNESCO-Kommission e. V. – Mitgliedstaaten der UNESCO. (PDF; 184 kB) Deutsche UNESCO-Kommission e. V., archiviert vom Original am 13. Oktober 2017; abgerufen am 12. Dezember 2023.
  17. T. Davenport, C. Saunders: South Africa: A Modern History. 5. Auflage. 2000, ISBN 978-0-333-79223-0, S. 518, doi:10.1057/9780230287549 (englisch).
  18. UNESCO 1945–1995: A Fact Sheet. (PDF; 626 kB) Document code: ARC.95/WS/1. UNESCO, 1995, abgerufen am 12. Dezember 2022 (englisch).
  19. Member States. In: UNESCO.org. Abgerufen am 17. November 2020 (englisch).
  20. Mitgliedstaaten der UNESCO. In: UNESCO.de. Abgerufen am 17. November 2020.
  21. a b Divina Frau-Meigs: The US’s Return to Unesco: Relaxation or Hardening Before the Ghost of MacBride? In: Quaderns del CAC. Band 21, 2005, S. 101–110 (englisch, .cac.cat (Memento vom 13. Oktober 2017 im Internet Archive) [PDF; 98 kB] Überarbeitung eines Artikels mit dem Titel La documentation française et Bruylant, erschienen in: Annuaire Français de Relations Internationales, Bd. 5, Paris und Brüssel, 2004, S. 860–877).
  22. qucosa.de: Die Beziehungen zwischen der UNESCO und den Vereinigten Staaten von Amerika mit besonderer Beachtung der multilateralen Bildungsfinanzierung (Memento vom 12. November 2019 im Internet Archive)
  23. The Washington Post: UNESCO Withdrawal Announced (Memento vom 11. März 2019 im Internet Archive) (englisch)
  24. Joanne Omang: UNESCO Withdrawal Announced. The Washington Post, 20. Dezember 1984, abgerufen am 12. Oktober 2017 (englisch).
  25. E. J. Dionne Jr.: U.S. leaves room for shift on UNESCO. The New York Times, 11. Mai 1984, abgerufen am 12. Dezember 2022 (amerikanisches Englisch).
  26. Britain Following Lead of U.S., Will Withdraw From UNESCO. Los Angeles Times, 5. Dezember 1985, abgerufen am 12. Dezember 2023 (amerikanisches Englisch).
  27. 70 Jahre UNESCO – eine Chronik: 1985 bis 1994: Aktionsprogramm für Afrika und bildungspolitische Reformen. Deutsche UNESCO-Kommission, abgerufen am 12. Oktober 2017 (englisch).
  28. Owen Bowcott: After 18 years away America rejoins Unesco in surprise announcement. The Guardian, 13. September 2002, abgerufen am 12. Oktober 2017 (englisch).
  29. How Unesco countries voted on Palestinian membership. The Guardian, 1. November 2011, abgerufen am 12. Oktober 2017 (englisch).
  30. Update – UN-Kulturorganisation: USA stoppen Beitragszahlungen an UNESCO. In: tagesspiegel.de. 31. Oktober 2011, abgerufen am 12. Dezember 2023.
  31. Palestinians get Unesco seat as 107 vote in favour. BBC News, 31. Oktober 2011, abgerufen am 12. Dezember 2023 (britisches Englisch).
  32. Wegen Zahlungsboykott bei UNESCO – USA und Israel verlieren UNESCO-Stimmrecht. In: tagesschau.de. 8. November 2013, archiviert vom Original am 10. November 2013; abgerufen am 12. Dezember 2023.
  33. Programm und Haushalt der UNESCO. Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der UNESCO, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2017; abgerufen am 25. Oktober 2017.
  34. Unesco passes contentious Jerusalem resolution. BBC News, 18. Oktober 2016, abgerufen am 12. Dezember 2023 (britisches Englisch).
  35. Kultur- und Bildungsorganisation – USA verlassen Unesco. In: Die Zeit. 12. Oktober 2017, abgerufen am 12. Dezember 2023.
  36. Anti-israelische Abstimmungen werden verschoben. Israelnetz.com, 9. Oktober 2017, abgerufen am 22. Oktober 2017.
  37. The United States Withdraws From UNESCO. In: Website des US-Außenministeriums (Medienmitteilung).
  38. Thomas Pany: Die USA verlassen die Unesco. In: Telepolis. 12, Oktober 2017.
  39. Audrey Azoulay zur neuen Unesco-Chefin gewählt. In: Die Zeit. 13. Oktober 2017.
  40. Donald Trump: The UN has not reached its potential. BBC News, 18. September 2016, abgerufen am 12. Dezember 2023 (britisches Englisch).
  41. Daniel Frick: Das Ende der Geduld. Israelnetz, 17. Dezember 2017, abgerufen am 4. August 2018.
  42. Heather Nauert: Press Statement: The United States Withdraws From UNESCO. state.gov, 12. Oktober 2017, abgerufen am 22. Oktober 2017 (englisch).
  43. Noa Landau: Following in U.S.' Footsteps, Israel Announces Exit From UNESCO. Haaretz, 22. Dezember 2017, abgerufen am 24. Dezember 2017 (englisch).
  44. Israel verlässt aus Protest die UNESCO. In: Israelnetz.de. 4. Januar 2019, abgerufen am 19. Januar 2019.
  45. Sebastian Hesse: USA wollen wieder in die UNESCO. In: tagesschau.de. 12. Dezember 2023, abgerufen am 13. Juni 2023.
  46. Geopolitische Gründe – USA wollen Unesco wieder beitreten. In: Spiegel Online. 12. Juni 2023, abgerufen am 12. Dezember 2023.
  47. Press Releas – The United States of America announces its intention to rejoin UNESCO in July. In: unesco.org. 12. Juni 2023, abgerufen am 12. Dezember 2023 (englisch, Presseerklärung der UNESCO).
  48. Azoulay zur neuen Unesco-Chefin gewählt. FAZ.net, 10. November 2017, abgerufen am 12. Dezember 2022.
  49. Diese Französin soll das Vertrauen zur Unesco wieder aufbauen. In: Die Welt. 13. Oktober 2017, abgerufen am 14. Oktober 2017.
  50. List of Members of the Executive Board UNESCO Membership by Electoral Gruppes. Aufgerufen am 16. November 2023.
  51. Election of Members of the Executive Board. In: UNESCO. 15. November 2023, abgerufen am 16. November 2023 (englisch).
  52. Worldwide. In: www.unesco.org. UNESCO, archiviert vom Original am 29. Dezember 2018; abgerufen am 12. Dezember 2023 (englisch).

Koordinaten: 48° 51′ 0″ N, 2° 18′ 22″ O