Operation RO – Wikipedia

Operation RO
Teil von: Zweiter Weltkrieg, Pazifikkrieg

Karte von Rabaul mit eingezeichneten Flugfeldern
Datum 12. Oktober bis 12. November 1943
Ort Rabaul, Neubritannien, Territorium Neuguinea
Ausgang Isolation Rabauls
Konfliktparteien

Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten
Australien Australien
Neuseeland Neuseeland

Japanisches Kaiserreich Japan

Die Operation RO (ろ 号作戦) Ro-gō sakusen war der japanische Plan, die Alliierten bei der Festung Rabaul aufzuhalten. Seit der Schlacht um Rabaul im Januar 1942 war der Stützpunkt von der japanischen Armee und der japanischen Marine zu einer starken Festung ausgebaut worden. Es gab 15 Lazarette, fünf Start- und Landebahnen, einen Stützpunkt für Wasserflugzeuge, einen Militärhafen und eine U-Bootbasis. Die Besatzung bestand zeitweise aus 200.000 Soldaten.

Alliierte Vorbereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 12. Oktober 1943 begann die 5. US Luftflotte mit 349 Flugzeugen eine Luftoffensive gegen Rabaul. B-24, B-25, P-38 der USAAF sowie Beaufighter der RAAF griffen den Hafen und die Flugplätze Rabauls an. Sie versenkten zwei Transporter, beschädigten drei Zerstörer und drei U-Boote sowie mehrere Hilfsschiffe.[1]

Japanische Reaktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Luftoffensive veranlasste die japanische Armee und die japanische Marine dazu, Rabaul zur Abwehr eines erwarteten Angriffes zu verstärken. Die Trägerflugzeuge der japanischen 3. Flotte bestehend aus dem 1. Träger-Geschwader mit Zuikaku, Shōkaku und Zuihō und dem 2. Träger-Geschwader mit Jun’yō, Hiyō und Ryūhō verlegten von Truk nach Rabaul zur Verstärkung des Stützpunkts und für eine Luftoffensive gegen die Zentralen Salomonen. Bei den US Trägerangriffen erlitten die Trägerflugzeuge allerdings schwere Verluste und sie wurden, als bis Anfang November noch kein Angriff erfolgte, am 12. November 1943 wieder abgezogen. Die Träger kehrten bis nach Japan zurück.[1]

Die Vereinigte Japanische Flotte unter Admiral Koga lag weiterhin in Alarmbereitschaft in Truk. Sie bestand, nachdem die sechs Flugzeugträger der beiden Trägergeschwader nach Japan zurückgezogen worden waren, noch aus den Schlachtschiffen Yamato, Musashi, Kongō und Haruna, zehn Kreuzern und zwanzig Zerstörern. Ein Kreuzer und elf Zerstörer waren direkt nach Rabaul verlegt worden.[1]

Alliierte Unternehmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmungen von Alliierten und Japanern von Juni 1943 bis April 1944

Landung auf Bougainville[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Alliierten planten, auf Bougainville Radarstationen und Flugplätze zu errichten, um Rabaul weiter zu isolieren und um eine Basis zu haben, um den wichtigen japanischen Stützpunkt Truk anzugreifen, der durch Rabaul geschützt war, das wiederum durch Bougainville gedeckt war.[2][3]

Am 1. November 1943 begann die Landung von alliierten Truppen auf Bougainville. Zunächst landeten US-Truppen am Kap Torokina.[4] Später kamen auch noch Landungen von neuseeländischen und australischen Truppen auf Bougainville hinzu. Die Landungen auf Bougainville erfüllten ihren Zweck, was die Isolation Rabauls anbelangt, da aber die Insel nie vollständig besetzt wurde, zogen sich die verlustreichen Kämpfe bis Kriegsende hin und endeten erst mit der Kapitulation der japanischen Streitkräfte gegenüber den australischen Einheiten auf Bougainville am 21. August 1945.

Landung auf Neubritannien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tatsächlich landeten US-amerikanische Truppen auch auf Neubritannien, bei Arawe im Westen der Insel (→ Schlacht um Arawe). Allerdings ohne die Nordspitze mit Rabaul anzugreifen, sondern nur, um die Isolation des Stützpunktes zu verstärken.[4] Die Hauptlandung am Kap Gloucester fand am 26. Dezember 1944 nach der Ablenkungsaktion in Arawe statt. Später übernahmen australische Truppen die Stellungen der Amerikaner und führten die Operationen fort.[5] Die Japanische Armeeführung betrachtete den Neubritannienfeldzug als Ablenkungsangriff und konzentrierten ihre Streitkräfte weiterhin in Rabaul in Erwartung eines dortigen Angriffs, der aber dort niemals eintrat.

Fazit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt kann man die Operation RO als verfehlt ansehen, denn der starke Stützpunkt Rabaul hatte keinerlei Nutzen für die japanische Kriegsführung. Allerdings besteht doch die Möglichkeit, dass Rabaul angegriffen worden wäre, wenn es nicht so sehr verstärkt worden wäre.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Jürgen Rohwer: Chronik des Seekrieges 1939–1945, Oktober 1943. Württembergische Landesbibliothek Stuttgart 2007 bis 2020, abgerufen am 10. März 2021.
  2. Kramer J. Rohfleisch: Army Air Forces in WWII: Vol. IV. In: www.ibiblio.org/hyperwar. Office of Air Force History, abgerufen am 16. Mai 2021 (englisch).
  3. John N. Rentz: USMC Monograph--Marines in the Central Solomons. In: www.ibiblio.org/hyperwar. Historical Branch, Headquarters, U.S. Marine Corps, 1946, abgerufen am 16. Mai 2021 (englisch).
  4. a b The US Army Campaigns of World War II. In: history.army.mil. Abgerufen am 16. Mai 2021 (englisch).
  5. Eustace Keogh: South West Pacific 1941–45. Melbourne: Grayflower Publications. 1965. Seite 339. OCLC 7185705.