N’Djamena – Wikipedia

N’Djamena
انجمينا
N’Djamena انجمينا (Tschad)
N’Djamena
انجمينا (Tschad)
N’Djamena
انجمينا
Koordinaten 12° 7′ N, 15° 4′ OKoordinaten: 12° 7′ N, 15° 4′ O
Symbole
Wappen
Wappen von N’Djamena
Basisdaten
Staat Tschad
Provinz N’Djamena
Höhe 295 m
Fläche 104 km²
Metropolregion 166 km²
Einwohner 1.092.000 (2012)
Metropolregion 1.518.988 (2012)
Dichte 10.500 Ew./km²
Metropolregion 9.150,5 Ew./km²
Gründung 1900
N’Djamena von der ISS aus gesehen
N’Djamena von der ISS aus gesehen
N’Djamena von der ISS aus gesehen

N’Djamena (ɨndʒəˈmeɪnə, bis 1973 Fort-Lamy; arabisch اِنْجَمِينَا, DMG Inǧamīnā ‚Indschamina‘) ist die Hauptstadt der Republik Tschad und zugleich größte Stadt des Landes. Ehemaliger Name ist Fort Lamy.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt im Südwesten des Landes am Zusammenfluss der Flüsse Logone und Schari, der hier die Grenze zu Kamerun bildet. Eine Brücke verbindet die Stadt mit Kousséri auf der anderen Seite.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

N'Djaména gliedert sich in 10 Arrondissements. Diese werden weiter untergliedert in insgesamt 64 Quartiers:

Arrondissement Anzahl
Quartiers
Bevölkerung
(2009)
zugehörige Quartiers
01er arrondissement 11 75.203 Allaya • Amsinéné • Ardeb-Timan • Djougoulier • Farcha • Guimeye • Karkandjeri • Madjorio • Massil Abcoma • Milezi • Zaraf
02e arrondissement 05 59.260 Bololo • Djamba Ngato • Goudji • Klémat • Mardjandaffack
03e arrondissement 06 40.928 Ambassatna • Ardep • Djoumal • Djambalbarh • Gardolé1 • Kabalaye • Sabangali
04e arrondissement 04 72.067 Blabine • Naga I • Naga II • Repos
05e arrondissement 03 100.948 Am-Riguebé • Champ de Fils • Ridina
06e arrondissement 02 45.500 Moursal • Paris-Congo
07e arrondissement 10 223.231 Ambatta • Amtoukoui • Atrone • Boutalbagara • Chagoua • Dembé • Gassi • Habena • Kilwiti • Kourmanadji
08e arrondissement 06 184.641 Angabo • Diguel • Machaga • Ndjari • Zaffaye-Est • Zaffaye-Ouest
09e arrondissement 07 75.593 Digangali • Gardolé 2 • Kabé • Ngoumna • Ngueli • Toukra • Walia
10e arrondissement 10 74.047 Achawayil • Djaballiro • Fondoré • Gaoui • Goudji-Charffa • Gozator • Hillé Houdjaj • Lamadji • Ouroula • Sadjeri
N'Djaména 64 951.418

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Temperatur in N’Djamena beträgt im Jahresmittel 28,1 °C, der durchschnittliche Niederschlag liegt jährlich bei 628 mm und ist hauptsächlich auf die Monate Juni bis September verteilt.

Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 32,4 35,2 38,7 41,0 39,9 37,2 33,5 31,6 33,7 36,9 35,8 33,5 35,8
Mittl. Tagesmin. (°C) 14,3 16,6 21,0 24,8 25,8 24,7 23,1 22,4 22,7 21,8 17,8 14,8 20,8
Niederschlag (mm) 0 0 0 10 26 50 144 174 84 20 0 0 Σ 508
Sonnenstunden (h/d) 9,6 9,9 9,1 9,1 9,2 8,6 6,9 6,5 7,6 9,2 10,0 9,8 8,8
Regentage (d) 0 0 0 1 4 5 11 13 8 2 0 0 Σ 44
Luftfeuchtigkeit (%) 29 23 21 28 39 52 68 76 72 49 33 31 43,5
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Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

N’Djamena hatte im Jahr 2012 ca. 1,1 Millionen Einwohner in der eigentlichen Stadt und 1,5 Millionen im Ballungsraum. Für 2035 wird mit einer Bevölkerung von 2,6 Millionen Menschen in der Stadt gerechnet.[1]

Bevölkerungsentwicklung:[2]

Jahr Einwohner
Stadt Ballungsraum
1993 (Zensus) 530.965 650.000
2012 (Berechnung) 1.092.000 1.518.988

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegründet wurde der Ort von Émile Gentil zu Beginn der französischen Kolonialherrschaft am 29. Mai 1900 unter dem Namen Fort-Lamy. Benannt wurde er nach dem Afrikaforscher und Militärführer François Joseph Amédée Lamy, der fünf Wochen zuvor, am 22. April 1900, in der für die Franzosen siegreichen Schlacht bei Kousséri (Fort-Fureau), am gegenüberliegenden Ufer des Schari, gegen den arabischen Usurpator von Bornu, Rabeh-az Zubayr, gefallen war. Bis zur Unabhängigkeit des Landes 1960 war hier der Sitz der französischen Verwaltung. Im Zweiten Weltkrieg diente die Stadt als Hauptumschlagplatz für Nachschublieferungen durch die Alliierten. Deswegen wurde Fort Lamy am 20. Januar 1942 in einer Geheimaktion von zwei deutschen Flugzeugen angegriffen. Am 6. November 1973 wurde die Stadt in N’Djamena umbenannt; der arabische Name stammte von einem kleinen Ort in der Nähe und bedeutet „hier haben wir geruht“. Die Bevölkerung wuchs von 9.976 im Jahr 1937 über 126.483 1968 auf inzwischen rund eine Million Einwohner.

Während der Bürgerkriege in den 1970er und 1980er Jahren war die Stadt mehrfach umkämpft.

Während des Bürgerkrieges gab es auf die Hauptstadt 2006 und 2008 schwere Angriffe durch die Vereinigte Front für Wandel.

Im Juni 2015 töteten Attentäter der islamistischen Terrororganisation Boko Haram bei zwei Selbstmordanschlägen in N’Djamena 38 Menschen. Zehn Tatverdächtige wurden im August zum Tod durch Erschießen verurteilt.[3]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In N’Djamena kreuzen sich drei transafrikanische Straßenrouten:

N’Djamena verfügt über den internationalen Flughafen N’Djamena (IATA-Code NDJ), der von Cargolux, Air France, Ethiopian Airlines, Sudan Airways, Camair-Co und Turkish Airlines angeflogen wird. Es gibt keine Bahn-Anbindung. 2012 soll das Verkehrsministerium des Tschad mit einem chinesischen Unternehmen ein Abkommen geschlossen haben: Demnach sollte eine Bahnlinie von N’Djamena nach Süden zur Grenze mit Kamerun gebaut werden, eine weitere Bahnlinie sollte von N’Djamena aus nach Osten zur Grenze mit dem Sudan führen (siehe Schienenverkehr im Tschad).[4]

In der Hauptstadt befindet sich die Universität N’Djamena. Die 1970 gegründete Einrichtung ist im Tschad die einzige ihrer Art.

Es gibt Fleischfabriken und eine Erdölraffinerie.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Musée National du Tchad und die Altstadt.

Organisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt ist Sitz der Tschadseebecken-Kommission.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alain Vivien: N'Djamena (naguère Fort-Lamy). Histoire d'une capitale africaine. Sépia, Paris 2006, ISBN 2-84280-108-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: N'Djamena – Sammlung von Bildern und Videos
Wiktionary: N’Djamena – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. World 101 largest Cities. Abgerufen am 23. Juli 2018.
  2. World Gazetteer: Tschad - die wichtigsten Städte (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive)
  3. Chad to execute bombing suspects. In: Regions › Africa. Deutsche Welle (DW), 29. August 2015. Auf DW.com, abgerufen am 15. November 2023 (englisch).
  4. Chad signs $7.5 bln rail deal with China's CCECC. In: reuters.com. 14. März 2011, abgerufen am 18. November 2023 (englisch).
  5. Toulouse-N'Djamena: une solidarité durable, abgerufen am 24. September 2021
  6. ru:Российско-чадские отношения. Außenministerium der Russischen Föderation, 16. Februar 2009, archiviert vom Original; abgerufen am 24. September 2021 (russisch).