Museum voor Communicatie – Wikipedia

Das COMM (bis 2016 Museum voor Communicatie) ist ein Museum für Postwesen und Kommunikation und befindet sich in Den Haag.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1929 wurde das Postmuseum des staatlichen Post- und Telekommunikationsunternehmens der Niederlande (PTT) gegründet.[1] Seit dem Zweiten Weltkrieg befindet es sich an seinem heutigen Sitz in der Zeestraat. 1999 erhielt das Museum seinen heutigen Namen.

Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum bietet einen Überblick über die Entwicklung der Post- und Telekommunikation von den ersten Briefen bis zur modernen Satellitenübertragung. Ausgestellt werden ein altes niederländisches Postamt von 1928 mit Bündelungs- und Sortiermaschinen, eine Telefonzentrale mit Handbedienung von 1912, die ersten Telefone sowie Telefax- und Memocomgeräte zur Selbstbedienung, ferner eine komplette Sammlung von Briefmarken der Niederlande und ihrer ehemaligen Kolonien sowie eine ausführliche philatelistische Sammlung aus anderen Ländern.

Die interaktive Ausstellung „Eureka“ erklärt durch experimentelles Lernen die Technik von Computern, Telefax und Telefonen.

1926 wurde dem Museum ein Koffer mit Briefen vermacht.[2][3] Er hatte dem Ehepaar Marie und Simon de Brienne gehört, die im 17. Jahrhundert Postmeister in Den Haag waren. Er enthielt etwa 2600 ungeöffnete Briefe aus den Jahren 1689 bis 1706 aus ganz Europa, die von ihren Empfängern nicht bei den Postmeistern abgeholt worden waren. Damals musste nicht nur der Absender, sondern auch der Empfänger Postgebühren bezahlen. Wurde die Sendung aber nicht abgeholt, so konnten keine Gebühren eingezogen werden. Die meisten Postmeister erachteten solche Briefe als wertlos und vernichteten sie, aber die de Briennes hofften, jemand werde die Briefe zurückverlangen und dann das Porto bezahlen. Daher gaben sie dem Koffer den Spitznamen Sparschwein und bewahrten die Sendungen auf.[3] Die Briefe ermöglichen einen unzensierten Einblick in das Leben in der frühen Neuzeit, 600 davon sind sogar ungeöffnet.[4] Eine Forschungsgruppe um Jana Dambrogio arbeitet an der Entschlüsselung der Dokumente. Einige dieser Briefe waren zum Schutz vor fremden Blicken mithilfe der Letterlocking-Technik so verschlossen worden, dass man sie nicht öffnen konnte, ohne sie zu zerstören.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Museum voor Communicatie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. November 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.comm.nl
  2. "Very rare and extremely cool": X-rays to begin on thousands of 17th century letters which were never read. Abgerufen am 7. März 2022 (englisch).
  3. a b A Postal Treasure Trove. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Dezember 2021; abgerufen am 7. März 2022 (amerikanisches Englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/brienne.org
  4. The Brienne Collection – EMLO. Abgerufen am 7. März 2022.
  5. Sofia Glasl: Briefgeheimnis: Wie Könige ihre Schreiben früher verschlüsselten. Abgerufen am 7. März 2022.

Koordinaten: 52° 5′ 9,4″ N, 4° 18′ 6,2″ O