Messerschmitt M17 – Wikipedia

Messerschmitt M 17
Messerschmitt-M-17-Nachbau der Messerschmitt Stiftung
Typ Leichtflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Messerschmitt GmbH
Erstflug Januar 1925
Stückzahl 7 + 1 Nachbau

Die M 17 war das erste Motorflugzeug, das Willy Messerschmitt 1925 in Bamberg baute. Der fast komplett aus Holz gefertigte Zweisitzer wog nur 198 Kilogramm.

Messerschmitt M 17 im Deutschen Museum
Messerschmitt-M-17-Nachbau im Flug

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste gebaute M 17 „Ello“ belegte beim Oberfrankenflug vom 2. bis 4. Mai 1925 mit Heinrich Seywald an Bord den ersten Platz im Höhenflug- und Geschwindigkeits-Differenzflug-Wettbewerb sowie den zweiten Platz im Überlandflug-Wettbewerb.[1] Diese Maschine stürzte wenig später am 14. Mai 1925 in Bamberg ab und wurde dabei total zerstört. Seywald und der ebenfalls mitfliegende Willy Messerschmitt wurden dabei nur leicht verletzt.[2] Beim Schleißheimer „Internationalen Flugwettbewerb“ vom 12. bis 14. September 1925 errang Carl Croneiß mit einer M 17 den jeweils ersten Preis im Höhen- und Geschwindigkeitsflug. Vom 20. bis 29. September 1926 flogen der Pilot Eberhard von Conta und der Schriftsteller Werner von Langsdorff in einer M 17 (D-887) von Bamberg nach Rom.[1] Dabei überquerten sie erstmals mit einem Leichtflugzeug die Zentralalpen. Den 14 Stunden und 20 Minuten dauernden Flug auf der 1620-Kilometer-Strecke mussten die beiden alle drei Stunden zum Auftanken unterbrechen, da der Tank nur 28 Liter fasste. Die Flughöhe betrug teilweise 4500 Meter.

Erhaltene Flugzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den zwischen sechs und acht gebauten Maschinen ist nur eine original erhalten geblieben; sie befindet sich im Deutschen Museum in München.[3]

Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin wurde im Mai 2004 ein Nachbau (D-ERTA) gezeigt, der im Auftrag der Messerschmitt Stiftung von der Firma Bitz Flugzeugbau gebaut wurde. Der Erstflug fand am 14. April 2004 vom Flugplatz Thannhausen aus statt.[4] Dieses Flugzeug wiegt allerdings aufgrund der zusätzlich eingebauten Geräte (zum Beispiel Funkgerät und Rettungssystem) 40 kg mehr als das Original. Die M 17 soll später in das Fliegende Museum in Manching bei Ingolstadt kommen.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dreiseitenansicht
Kenngröße Daten
Besatzung 1
Passagiere 1
Länge 5,85 m
Spannweite 11,60 m
Höhe 1,50 m
Flügelfläche 10,40 m²
Flügelstreckung 12,9
Flächenbelastung 35,6 kg/m²
Leermasse 186 kg
Zuladung 184 kg
max. Startmasse 370 kg
Reisegeschwindigkeit 125 km/h
Höchstgeschwindigkeit 140 km/h
Steigzeit 12,5 min auf 1000 m Höhe
Dienstgipfelhöhe 4000 m
Reichweite 600 km
Triebwerk ein Bristol Cherub mit 22 kW (30 PS) oder ein ABC Scorpion mit 17,6 kW (24 PS)

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans J. Ebert, Johann B. Kaiser, Klaus Peters: Willy Messerschmitt – Pionier der Luftfahrt und des Leichtbaus (= Die deutsche Luftfahrt. Band 17). Bernard & Graefe, Bonn 1992, ISBN 3-7637-6103-9.
  • Günter Brinkmann, Kyrill von Gersdorff, Werner Schwipps: Sport- und Reiseflugzeuge. Leitlinien einer vielfältigen Entwicklung (= Die deutsche Luftfahrt. Band 23). Bernard & Graefe, Bonn 1995, ISBN 3-7637-6110-1.
  • Wolfgang Mühlbauer: Messerschmitts erste Erfolgskonstruktion M 17: Mit 29 PS über die Alpen. In: Flugzeug Classic, Nr. 5/2002. GeraNova, München, ISSN 1617-0725, S. 32–37.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Messerschmitt M17 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Hans J. Ebert, Johann B. Kaiser, Klaus Peters: Willy Messerschmitt – Pionier der Luftfahrt und des Leichtbaus. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 17, Bernard & Graefe, Bonn 1992, ISBN 3-7637-6103-9, S. 43.
  2. Messerschmitt steigt auf. In: FliegerRevue August 2010, S. 56–59.
  3. Motorflugzeug Messerschmitt M 17. In: Deutsches Museum Digital. Abgerufen am 21. März 2023.
  4. Stefan Bartmann: Messerschmitt M 17 Replika startet Flugerprobung: „ELLO“ fliegt. In: Flugzeug Classic, Nr. 6/2004. GeraNova, Oberhaching, ISSN 1617-0725, S. 6.