Martin Haidinger – Wikipedia

Martin Haidinger

Martin Haidinger (* 6. August 1969 in Wien) ist ein österreichischer Historiker, Buchautor und Journalist sowie Wissenschaftsredakteur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Martin Haidinger absolvierte ein Studium der Geschichte (Mag. phil) an der Universität Wien. Seit 1990 ist er als Journalist für den Österreichischen Rundfunk (ORF-Radio) (Journale und Nachrichten des Aktuellen Dienstes, Wissen Aktuell, Dimensionen, Journal Panorama, Österreich 1 Extra: Zeitsprünge, Radiokolleg) und Deutschlandradio bzw. Deutschlandfunk (Hintergrund Politik, DLF-Magazin) sowie für Zeitungen und Zeitschriften tätig. Von 2012 bis 2014 war er Moderator der TV-Diskussionssendung „Österreichs Universitäten“ auf BR-Alpha. Seit Jänner 2014 gestaltet er Sendungen im Rahmen der Ö1-Wissenschaftsreihe Salzburger Nachtstudio. Seit 1. August 2017 leitet er auch die Redaktion dieser Sendereihe.

Haidinger verkörperte von 2011 bis 2015 die kabarettistische Kunstfigur „Herr Martin“, den Ober im Café Sonntag auf Ö1. Er ist als Literaturinterpret, Romancier und Kabarettist in TV-Sendungen (Alles TV, Rapparazzi, De Luca) und auf Bühnen im In- und Ausland engagiert. Haidinger hat Lehraufträge für Medienkunde an der Karl-Franzens-Universität Graz, der Fachhochschule Wiener Neustadt und an der Katholischen Medien Akademie in Wien inne. Haidinger beschäftigt sich intensiv mit dem Couleurstudententum und hat hierzu den satirischen Studentenroman Unter Brüdern verfasst. Selbst ist er Urphilister der Schülerverbindung Borussia Wien im Mittelschüler-Kartell-Verband sowie Mitglied der KAV Capitolina Rom im CV.[1]

Sein Buch Von der Guillotine zur Giftspritze. Fakten Fälle Fehlurteile. Die Geschichte der Todesstrafe wurde in der FAZ vom 5. Oktober 2007 als „gewagt“ eingestuft.[2] Das Werk Unser Hitler. Die Österreicher und ihr Landsmann, das er gemeinsam mit Günther Steinbach im Mai 2009 veröffentlichte, wurde zu einem österreichischen Bestseller.[3][4][5] Nach einer zweibändigen Geschichte Österreichs (2016+2018) legte er 2019 die erste Biographie des SD- und CIC-Agenten Wilhelm Höttl vor, der für die Geschichte des Holocaust und des Kalten Kriegs von großer Bedeutung war. 2021 schrieb er auf Basis eines 30-stündigen Interviews des Verlegers Hannes Steiner das Buch „Hugo Portisch-So sah ich mein Leben“ sowie die 12-teilige Serie „Hugo Portisch-sein Leben“ im „Kurier“ und gestaltete im „Salzburger Nachtstudio“ drei Radiodokumentationen: „Hugo Portisch, wie ihn kaum wer kennt“, „Hugo Portisch, der Österreicher“ und „Hugo Portisch, der Weltbürger“.

Ehrungen und Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sachbücher

  • Martin Haidinger, Klaus Koch: Siebenbürgen: Sagenhaftes Land im Karpatenbogen. Christian Brandstätter, Wien 1996, ISBN 978-3-85447-644-3, S. 183.
  • Martin Haidinger, Reinhold Knoll: Spione, Spitzel und Agenten. Analyse einer Schattenwelt. NP-Buchverlag, St. Pölten - Wien 2001, ISBN 978-3-85326-188-0, S. 471.
  • Heiner Boberski, Peter Gnaiger, Martin Haidinger, Thomas Schaller, Robert Weichinger: Männlich – Mächtig – Mysteriös: Geheimbünde in Österreich. Ecowin, Wien 2005, ISBN 978-3-902404-16-9, S. 319.
  • Martin Haidinger: Von der Guillotine zur Giftspritze. Die Geschichte der Todesstrafe. Fakten - Fälle - Fehlurteile. Ecowin, Wien 2007, ISBN 978-3-902404-45-9, S. 224.
  • Martin Haidinger, Günther Steinbach: Unser Hitler. Die Österreicher und ihr Landsmann. Ecowin, Wien 2009, ISBN 978-3-902404-71-8, S. 328 (Vorwort von Gerhard Jagschitz).
  • Martin Haidinger: Rauchen Sie ruhig weiter ! Eine Kulturgeschichte des Tabakgenusses für Raucher und Nichtraucher. Metroverlag, Wien 2013, ISBN 978-3-99300-147-6, S. 160.
  • Martin Haidinger: Österreichs heimliche Hauptstädte. Flair und Mythos der bedeutenden k. u. k. Metropolen. Metroverlag, Wien 2014, ISBN 978-3-99300-174-2, S. 188.
  • Martin Haidinger, Günther Steinbach: Der Wiener Kongress. Jahrhundertspektakel zur Machtverteilung. Edition Steinbauer, Wien 2014, ISBN 978-3-902494-73-3, S. 208.
  • Martin Haidinger: Franz Josephs Land. Eine kleine Geschichte Österreichs. Amalthea Signum, Wien 2016, ISBN 978-3-99050-028-6, S. 320.
  • Martin Haidinger: Jedermanns Land. Österreichs Reise in die Gegenwart. Amalthea Signum, Wien 2018, ISBN 978-3-99050-124-5, S. 271.
  • Martin Haidinger: Wilhelm Höttl. Spion für Hitler und die USA. Ueberreuter, Wien 2019, ISBN 9783800077304, S. 260.
  • Martin Haidinger, Hannes Steiner: Hugo Portisch: So sah ich Mein Leben. Aufgezeichnet von Hannes Steiner. story.one – the library of life, Wien 2021, ISBN 978-3903715066, S. 80.

Romane

Audio Aufnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die letzten Tage der Menschheit. Textinterpret: Martin Haidinger, Musik: Barbara Klebel-Vock (Violine), Christina Renghofer (Klavier), 2010, ORF-CD Nr. 753 (2 CDs).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Martin Haidinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gesamtverzeichnis des ÖCV 2014, IV. Teil, S. 189-
  2. „Von der Guillotine zur Giftspritze“, Perlentaucher, eingesehen am 30. März 2010
  3. Peter Mayr: Ein neuer Blick auf „unseren Hitler“, Der Standard, Print-Ausgabe, 16. Juli 2009
  4. Andreas Höferl: „Rezension Martin Haidinger / Günther Steinbach – Unser Hitler“@1@2Vorlage:Toter Link/www.politikberatung.or.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2,3 MB), Österreichische Gesellschaft für Politikberatung und Politikentwicklung
  5. Günter Kaindlstorfer: „Unser Hitler“ (Memento vom 27. Februar 2010 im Internet Archive), ORF-Rezensionen in Ö1