Manfred Zapatka – Wikipedia

Manfred Zapatka mit seiner Frau Margarete (2017)

Manfred Zapatka (* 2. Oktober 1942 in Bremen) ist ein deutscher Schauspieler und Hörbuch- sowie Hörspielsprecher. Seit Anfang der 1960er Jahre spielte er in über 120 Film- und Fernsehproduktionen. Einem breiten Fernsehpublikum wurde er in der Rolle des intriganten Geschäftsmanns Hans-Otto Gruber in der ZDF-Serie Rivalen der Rennbahn bekannt. Auf der Bühne wirkte er in etlichen Theaterinszenierungen, etwa unter Claus Peymann am Staatstheater Stuttgart und an den Münchner Kammerspielen unter der Leitung von Dieter Dorn.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Manfred Zapatka, der Sohn eines Redakteurs und einer Hausfrau, wuchs in Cloppenburg auf, wo er 1962 sein Abitur machte.[1] Von 1962 bis 1964 absolvierte er die Schauspielschule Bochum (ehemals Westfälische Schauspielschule).[2]

2004 war er Mitglied der 12. Bundesversammlung. Er wurde von der SPD nominiert und vertrat das Land Niedersachsen. Zapatka war in erster Ehe mit der Schauspielerin Regine Vergeen zusammen. Aus dieser Beziehung entstammen die Schauspielerin Katharina Zapatka sowie ein weiteres Kind. Seit 1978 ist er in zweiter Ehe mit Margarete verheiratet; aus dieser Ehe stammen drei Kinder (davon ein Adoptivkind). Er lebt in Berlin.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Ausbildung an der Schauspielschule Bochum (ehemals Westfälische Schauspielschule) von 1962 bis 1964[3] folgten für Zapatka erste Engagements am Theater Freiburg und am Theater in Essen. Claus Peymann engagierte ihn Mitte der 1970er Jahre am Staatstheater Stuttgart, wo er u. a. den Franz in Friedrich Schillers Drama Die Räuber spielte. Als Peymann ans Schauspielhaus Bochum wechselte, ging Zapatka an die Münchner Kammerspiele. Mehr als zwanzig Jahre lang war er einer der Protagonisten des Theaters von Dieter Dorn. Später wechselte er an das Residenztheater München, wo er bis 2019 zum festen Ensemble gehörte.

In den Jahren 2003, 2004 und 2005 stand er als Hagen von Tronje bei den Nibelungenfestspielen in Worms auf der Bühne. Im Sommer 2019 beendete Zapatka seine Bühnenkarriere.[4]

2022 kehrte Zapatka auf die Bühne des Deutschen Theater Berlin für Karin Henkels Inszenierung Auslöschung. Ein Zerfall von Thomas Bernhard zurück.[5] 2023 wirkte Zapatka in Claus Peymanns Inszenierung Minetti am Residenztheater München mit.[6]

Film, Fernsehen und Hörspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine erste Kinohauptrolle war die des Zuhälters Heinz in Utopia von Sohrab Shahid Saless, der 1983 im Wettbewerb der Berlinale gezeigt wurde. Einem breiten Fernsehpublikum wurde er 1989 an der Seite von Maja Maranow durch seine Rolle als intriganter Geschäftsmann Hans-Otto Gruber in der ZDF-Serie Rivalen der Rennbahn bekannt. Im selben Jahr spielte er die Hauptrolle des Oberleutnants Karl Krafft im vierteiligen Film Fabrik der Offiziere. 1993 folgte seine Rolle als Richard Maiers in Dieter Wedels Vierteiler Der große Bellheim als Nachfolger des von Mario Adorf verkörperten Kaufhausgiganten Bellheim. In Heinrich Breloers Doku-Drama Todesspiel über die Entführung Hanns Martin Schleyers und die Entführung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ nach Mogadischu spielte er 1997 den Bundeskanzler Helmut Schmidt.

In den 2000ern arbeitete er wiederholt mit dem Filmregisseur Romuald Karmakar zusammen. Unter dessen Regie verlas er eine der sogenannten Posener Reden von Heinrich Himmler in Das Himmler-Projekt, spielte 2004 in Die Nacht singt ihre Lieder, der auch im Wettbewerb der Berlinale 2004 zu sehen war, und 2006 in Karmakars Hamburger Lektionen. 2005 besetzte ihn Matti Geschonneck in seiner Romanverfilmung Mord am Meer in der Rolle des Veith Seewald. Im Film Autopiloten von Regisseur Bastian Günther interpretierte Zapatka 2007 in der Rolle des alternden Schlagersängers Chris Kaiser die für diesen Film von Bernd Begemann geschriebenen Stücke Komm schon, Katharina und Geh mit mir viel zu weit. In Niki Steins Filmdrama Der Tote im Eis übernahm er 2013 die Hauptrolle des Bauunternehmers Karl Kress, dessen ältester Sohn seit einer gemeinsamen Bergtour vor zwanzig Jahren als verschollen gilt.

Neben seiner Tätigkeit als Schauspieler spricht Zapatka auch zahlreiche Hörspiele und Hörbücher ein, unter anderem wirkte er 2012 als Erzähler im Hörspiel Ulysses nach James Joyce mit, dem mit einer Laufzeit von mehr als 22 Stunden bis dahin längsten Hörspiel des Südwestrundfunks und einer der aufwendigsten Hörspielproduktionen der ARD.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filme (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehserien und -reihen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörspiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hörbücher (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manfred Zapatka – Cloppenburgs großer Sohn. Abgerufen am 1. April 2024.
  2. Manfred Zapatka im Munzinger-Archiv, abgerufen am 28. Juni 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
  3. Manfred Zapatka im Munzinger-Archiv, abgerufen am 28. Juni 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Christoph Cadenbach, Fabian Zapatka: Der Vorhang fällt. 9. Januar 2020, abgerufen am 9. Januar 2020.
  5. Frauke Adrians: Auslöschung. Ein Zerfall – Deutsches Theater Berlin – Karin Henkel inszeniert den bestürzend gut gealterten Text von Thomas Bernhard. Abgerufen am 5. Juni 2022 (deutsch).
  6. Sascha Westphal: Minetti – Residenztheater München – Claus Peymann holt Thomas Bernhards Stück noch einmal in die Gegenwart. 25. März 2024, abgerufen am 25. März 2024 (deutsch).
  7. BR Hörspiel Pool - Hoffmann, Die Serapions-Brüder
  8. BR Hörspiel Pool - Bulgakow, Meister und Margarita