Ljuboslaw Penew – Wikipedia

Ljuboslaw Penew
Ljuboslaw Penew im Jahre 2014
Personalia
Voller Name Ljuboslaw Mladenow Penew
Geburtstag 31. August 1966
Geburtsort DobritschBulgarien
Größe 187 cm
Position Stürmer
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1984–1989 ZSKA Sofia 101 (80)
1989–1995 FC Valencia 167 (67)
1995–1996 Atlético Madrid 37 (16)
1996–1998 SD Compostela 69 (32)
1998–1999 Celta Vigo 32 (14)
2000–2001 ZSKA Sofia 22 0(8)
2002 Lokomotive Plowdiw 4 0(0)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1987–1998 Bulgarien 62 (13)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2009–2010 ZSKA Sofia
2010–2011 Litex Lowetsch
2011–2014 Bulgarien
2014 Botew Plowdiw
2015 ZSKA Sofia
2016 Litex Lowetsch
2017 FC Valencia B
2019 ZSKA Sofia
2020–2021 Zarsko Selo Sofia
2021 ZSKA Sofia
2021 Zarsko Selo Sofia
2022– ZSKA 1948 Sofia
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Ljuboslaw „Lubo“ Mladenow Penew (bulgarisch Любослав Пенев; * 31. August 1966 in Dobritsch) ist ein ehemaliger bulgarischer Fußballspieler und einstiger Trainer der bulgarischen Fußballnationalmannschaft.

Karriere als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Penews erstes Profiteam war ZSKA Sofia aus der bulgarischen Hauptstadt. Sein Debüt in der ersten Mannschaft gab der Neffe Dimitar Penews[1] 1984 als 18-Jähriger. Das ZSKA der späten 1980er Jahre war der Stammklub einiger bulgarischer Fußballspieler, die in den 1990er Jahren Weltklasse wurden. In dieser Zeit spielte Penew zusammen mit Spielern wie Verteidiger Trifon Iwanow, Flügelspieler Emil Kostadinow und Stürmer Christo Stoitschkow. Mit ZSKA gewann Penew zwei Mal die bulgarische Liga (1987 und 1989) und holte drei Mal den bulgarischen Pokal (1987, 1988 und 1989). Auch wurde er 1988 zum bulgarischen Fußballer des Jahres gewählt.

Nachdem er es im bulgarischen Fußball zu großem Ruhm gebracht hatte, verließ er das Land 1989 und machte einen für seine Karriere wichtigen Schritt, indem er nach Spanien wechselte. In der Primera División spielte Penew für vier verschiedene Vereine: FC Valencia, Atlético Madrid, SD Compostela und Celta Vigo. Der Höhepunkt seiner Zeit in Spanien war die Saison 1995/96 mit Atlético, als der Klub sowohl den spanischen Meistertitel als auch den Pokal sichern konnte. Penew war der effizienteste Spieler der Meistermannschaft: In 44 Spielen erzielte er 22 Tore (sowohl in der Liga als auch im Pokal). 2001 beendete er seine Karriere in Bulgarien.

Penew repräsentierte Bulgarien auch an der EM 1996 in England und an der WM 1998 in Frankreich, wo er tragisch auffiel, als er gegen Frankreich ein Eigentor schoss.

Penews Lieblingsposition auf dem Spielfeld war die des Mittelstürmers. Mit seiner eindrucksvollen Statur von beinahe 190 Zentimetern war der Rechtsfüßer oft das Ziel der Flanken seiner Mannschaftskameraden. Zusätzlich zu seinen Fähigkeiten als Torschütze war und ist er für seinen großen Kampfgeist sowohl auf als auch neben dem Platz bekannt. Den größten Rückschlag seiner Karriere erlitt er 1994, als bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert wurde. An der WM 1994 mit der wahrscheinlich besten bulgarischen Mannschaft aller Zeiten konnte er nicht teilnehmen, und das Ende seiner Karriere, wenn nicht sogar seines Lebens, zeichnete sich ab. Penew jedoch erholte sich sehr schnell und war in der nächsten Saison bereits wieder ein Schlüsselspieler beim Double von Atlético. Christo Stoitschkow beschrieb seinen engen Freund als einen wahren Kämpfer. Laut Stoichkov hätte ein schwächerer Mann aufgegeben, doch Penew biss einfach die Zähne zusammen und besiegte die Krankheit.

Karriere als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Penev arbeitete ab 2009 als Trainer im bulgarischen Vereinsfußball, zunächst ein knappes Jahr bei ZSKA Sofia. Im September 2010 heuerte er bei Litex Lowetsch an und führte die Mannschaft zum Meistertitel 2011. Wenige Monate später trat er zurück, um unmittelbar im Anschluss, im Oktober 2011, das Amt des bulgarischen Nationaltrainer zu übernehmen. In dieser Position durfte Penev gut drei Jahre lang wirken, ehe er aufgrund ausbleibenden Erfolgs im November 2014 beurlaubt wurde.[2] Davor verlängerte er seinen auslaufenden Vertrag am 1. November 2013 vorzeitig um weitere zwei Jahre, wobei er der Mannschaft zur Teilnahme an der Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich verhelfen sollte.

Am 6. Juni 2014 wurde Penew als neuer Trainer von Botew Plowdiw vorgestellt, wobei er betonte seine Arbeit mit der bulgarischen Nationalmannschaft nicht zu vernachlässigen.[3] Aufgrund plötzlicher finanzieller Probleme des Klubs wurde sein Vertrag nach nur einem Monat und einem absolvierten Spiel, einem 4:0-Sieg über den AC Libertas in der 1. Qualifikationsrunde zur Europa League 2014/15, wieder aufgelöst.[4] Nach seinem Abgang konzentrierte sich Penew wieder mehr auf seine Tätigkeit bei der bulgarischen Fußballnationalmannschaft.[5] Doch auch diese musste er im November 2014 nach ausstehender Erfolge und einer Reihe schlechter Ergebnisse, zuletzt einem 1:1-Remis gegen Malta, verlassen.[6] Danach heuerte er Ende April 2015 bei seinem ehemaligen Klub ZSKA Sofia an und betreute diesen bis zum Saisonende 2014/15, nachdem er Interimstrainer Galin Iwanow, der für den abgegangenen Stojtscho Mladenow eingesprungen war, ablöste.[7]

Mitte Januar 2016 wurde er wieder von Litex Lowetsch als Trainer eingestellt.[8] Zu diesem Zeitpunkt war bereits der Zwangsabstieg des Vereins in die 2. Liga zur Saison 2016/17 entschieden hoffte. Lowetsch hoffte, unter Penew als Trainer den bulgarischen Pokal zu gewinnen. Nachdem er dort im Halbfinale ausschied, wurde sein Vertrag zum Saisonende beendet.[9]

Nachdem er ein Jahr nicht als Trainer aktiv wurde, wurde er im Sommer 2017 als Trainer der zweiten Mannschaft des spanischen Vereins FC Valencia verpflichtet.[10] Als sich Penew im November 2017 um den Vorsitz des bulgarischen Fußballverbandes bewarb, wurde er von Valencia als Trainer entlassen.[11]

Erneut war er ein Jahr lang nicht als Trainer tätig, bevor er Anfang Februar 2019 erneut bei ZSKA Sofia eingestellt wurde. Nach drei Monate gab er wegen mangelnder Unterstützung durch den Vorstand die Tätigkeit wieder auf.[12]

Nach einem weiteren Jahr Pause wurde er im Mai 2020 Trainer beim Lokalrivalen Zarsko Selo Sofia.[13] Ende März 2021 wechselte er von dort zurück zu ZSKA Sofia und unterschrieb einen Vertrag bis Sommer 2022 mit der Option der Verlängerung um ein Jahr.[14] Dort wurde im Juli 2021, am ersten Tag der neuen Saison, wieder entlassen.[15]

Mitte Oktober 2021 wurde er wieder von Zarsko Selo Sofia als Trainer verpflichtet.[16] Nachdem aus finanziellen Gründen Mitte Dezember 2021 zahlreiche Spieler den Verein verließen und dieser die Saison mit den Junioren beendete, verließ auch Penew den Verein.[17]

Nach einer weiteren Pause wurde er im Mai 2022 von ZSKA 1948 Sofia als Trainer verpflichtet.[18]

Sportliche Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

mit CSKA

  • bulgarischer Meister: 1986/87 und 1988/89
  • bulgarischer Pokalsieger: 1985, 1987, 1988, 1989
  • bulgarische Superpokal: 1989

mit Valencia

  • spanischer Vizemeister: 1989/1990

mit Atlético Madrid

  • spanischer Meister: 1995/1996
  • spanischer Pokalsieger: 1995/1996

Als Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Litex Lowetsch

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ljuboslaw Penew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cheftrainer von ZSKA Sofia zurückgetreten (Memento vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today)
  2. Penev in Bulgarien beurlaubt. In: fussball-em-total.de. FUSSBALL-EM-total, 21. November 2014, abgerufen am 21. November 2014.
  3. Любо Пенев: Работата ми в Ботев ще помогне на националния отбор (bulgarisch), abgerufen am 17. August 2015
  4. Причините, поради които Пенев и Ботев Пд се разделят (видео) (bulgarisch), abgerufen am 17. August 2015
  5. Penev leaves Botev to focus on Bulgaria (englisch), abgerufen am 17. August 2015
  6. Bulgaria sack coach Penev (Memento vom 18. Juli 2015 im Internet Archive) (englisch), abgerufen am 17. August 2015, archiviert am 18. Juli 2015
  7. Въведоха нови правила в съблекалнята (Memento vom 18. Mai 2015 im Internet Archive) (bulgarisch), abgerufen am 17. August 2015
  8. Bulgaria top flight set for legal fight after Litex Lovech's results annulled. In: skysports.com. 22. Januar 2016, abgerufen am 29. August 2022 (englisch).
  9. Любо Пенев го няма и в Ловеч. In: sportlive.bg. 26. Mai 2016, abgerufen am 29. August 2022 (bulgarisch, Lyubo Penev ist auch nicht in Lovech).
  10. Lubo Penev será el entrenador del Valencia Mestalla. In: lavozdegalicia.es. 18. Juli 2017, abgerufen am 29. August 2022 (spanisch).
  11. El Valencia se carga fulminantemente a Lubo Penev como entrenador del Mestalla. In: deportevalenciano.com. 17. November 2017, abgerufen am 29. August 2022 (spanisch).
  12. Lubo Penev quitte déjà son poste d'entraîneur du CSKA Sofia. In: lequipe.fr. 3. Mai 2019, abgerufen am 29. August 2022 (französisch).
  13. Oficial: Tsarsko Selo, Lubo Penev nuevo entrenador. In: nuevofutbol.com. 2. Mai 2020, abgerufen am 29. August 2022 (spanisch).
  14. Lyuboslav Penev with a contract with CSKA until the summer of 2022. In: archynetys.com. 1. April 2021, abgerufen am 29. August 2022 (englisch).
  15. Le CSKA Sofia limoge son entraîneur Lubo Penev. In: lequipe.fr. 26. Juli 2021, abgerufen am 29. August 2022 (französisch).
  16. Lubo Penev led Tsarsko Selo to victory in control. In: darik.news. 12. Oktober 2021, abgerufen am 29. August 2022 (englisch).
  17. Любо Пенев също напуска Царско село. 15. Dezember 2021, archiviert vom Original am 12. Juni 2022; abgerufen am 29. August 2022 (bulgarisch).
  18. CSKA declared Ljuboslav Penev. In: newsfounded.com. Abgerufen am 29. August 2022 (englisch).