Liste von Burgen, Schlössern und Festungen in der Republik Moldau – Wikipedia

Diese Liste führt Burgen, Schlösser und Festungen in der Republik Moldau auf, auch Anlagen auf dem Gebiet des abtrünnigen Transnistrien (Pridnestrowien) sind mit aufgeführt. Die Anlagen sind meist mehrfach überformt und wurden teils stark erweitert bzw. verändert. Über einen Status als geschütztes Kulturgut ist nur wenig bekannt.

Viele moldauische Burgen aus dem Mittelalter (historische Gebiete waren z. B. Fürstentum Moldau, Bessarabien) liegen heute auf den Territorien Rumäniens und der Ukraine und sind hier nicht aufgeführt. Viele kulturhistorisch wertvolle Gebäude befinden sich in der Hauptstadt Chișinău. Einige davon könnten als Stadtpalais angesehen werden.[1] Die moldauische Denkmalschutzbehörde AIRM weist 853 Baudenkmäler aus, darunter 49 Herrenhäuser von Bojaren, aber ohne Burgen, Schlösser, Festungen oder Stadtpalais gesondert aufzulisten.[2] Mehrere Kloster bzw. Kirchen könnten wegen ihrer Wehrhaftigkeit und Lage als Kirchenburgen angesehen werden.

Liste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Ort Typ Entstehungszeit/
Geschichte
Erhaltungszustand/
heutige Nutzung
Bild
Bischofssitz Bălți

(Lage: 47° 45′ 58″ N, 27° 53′ 45″ O)
Bălți (Belzy, Belz) Kirchenschloss, Bischofsresidenz 1924–1934 als Residenz des Bischofs von Hotin von den Architekten A. Gabrielescu und A. Mihăiescu für den damaligen bessarabischen Bischof von Hotin, Visarion Puiu[A 1], errichtet. Die Residenz umfasst: den Bischofspalast, die Verwaltungsgebäude, das Torhaus. Die Architektur hat sich weitestgehend erhalten. Erhalten, renoviert. Während der Sowjetzeit diente es als Verwaltungssitz eines agrarwissenschaftlichen Forschungsinstituts, seit 1991 Residenz des Bischofs von Bălți.
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Manuc Bey Palast

(Lage: 46° 49′ 32″ N, 28° 34′ 57″ O)
Hîncești Neuzeitlicher Schloss-Komplex Ab 1817 im Auftrag des armenischen, und in Bukarest lebenden Diplomaten Emanuel Mârzayan (romanisiert Manuc Bey oder Manuc Bei) (* 1767 in Russe, † Chişinău 1817) erbaut, aber erst von seinem Sohn Murat und Enkel Gregory fertiggestellt. Gebäudekomplex bestehend aus Palast, dem Jagdschloss der Gräfin Çadır, dem Gerichtsvollzieher Haus, einem Wartturm und weiterer Gebäude; mehrfach stark beschädigt (u. a. Erdbeben 1986), 2013–15 umfangreiche Sanierung, Schloss ist Kulturdenkmal der Republik Moldau.
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Castelul Mimi[3]

(Lage: 46° 53′ 30″ N, 29° 17′ 31″ O)
Bulboaca Neuzeitliches Schloss mit ursprünglichem Weingut Zwischen 1893 und 1901[4] auf dem Land seiner Familie im Auftrag des späteren Diplomaten und Weinbauers Constantin A. Mimi[5] erbaut; Formen des Klassizismus und Historismus, wohl erstes moldauisches Gebäude in Stahlbeton; anfangs überwiegend als Weingut genutzt. 2011–2016 saniert, Hotel- und Restaurantkomplex, Weingut, Museum und Kunstgalerie; gelistet als nationales Kulturdenkmal

[6]

Festung Schehr al-Jadid
(Festung Orhei)

(Lage: 47° 18′ 19″ N, 28° 57′ 49″ O)
Orheiul Vechi Festung, Zitadelle, Stadtburg Um 1360 als tatarische Stadtburg und Zitadelle erbaut, nach Abzug der Goldenen Horde 1369 unter Kontrolle des moldauischen Fürsten, 2. Hälfte des 15. Jh. Bojaren-Sitz, 1510 durch Krimtataren zerstört. Mauerzüge und Umfassungsmauern mit Ruinen der Ecktürme wurden restauriert.[7]
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Festung Soroca
(Burg Soroca, Burg Olihonia)

(Lage: 48° 9′ 40″ N, 28° 18′ 20″ O)
Soroca Kastellburg Ab 1545 zur Zeit der zweiten Herrschaft von Petru Rareș an Stelle einer älteren Motte aus Holz erbaut.[8] Erhalten, renoviert, 5 Zinnentürme: Die Burg Soroca weist vier Rundtürme und einen quadratischen Turm (Bergfried) auf, die in einem Pentagramm zueinander stehen und in einer kreisrunden Burgmauer eingebunden sind; jetzt durch Kegeldächer geschützt.
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Festung Tighina
(Festung Bender, Burg Bender)

(Lage: 46° 50′ 17″ N, 29° 29′ 15″ O)
Bender Niederungsburg zur Festung ausgebaut 1408 urkundlich, ausgebaut Anfang des 16. Jh. unter Fürst Ștefan cel Mare, nach osmanischer Eroberung 1538: Mitte des 16. Jh. unter Süleyman I. und Nachfolger zur Festung ausgebaut. Erhalten, Museum, mit Münchhausen-Kugel[9]
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Festung Tiraspol

(Lage: 46° 50′ 4″ N, 29° 35′ 33″ O)
Tiraspol Festung 1792 unter dem russischen Feldherrn Alexander Suworow als Festung erbaut, daraus hat sich die Stadt Tiraspol entwickelt. Nur kleine Reste teilweise als Ruinen erhalten, der Rest wurde überbaut.
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Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Denkmäler. Webseite der moldauischen Denkmalschutzbehörde Agentia de Inspectare si Restaurare a Monumentelor (AIRM).

Verweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Puiu war später als Metropolit der Bukowina in den Holocaust verstrickt. Siehe dazu: Visarion Puiu in der englischen Wikipedia

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Monumentele de arhitectură în Centrul Istoric al Chişinăului, abgerufen am 21. Dezember 2016
  2. Denkmäler Webseite der Agentia de Inspectare si Restaurare a Monumentelor (AIRM), abgerufen am 21. Dezember 2016
  3. Castel Mimi: Geschichte (in rumänisch), abgerufen am 15. Dezember 2016
  4. Istoria vinului „mimi”. 25. Oktober 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Dezember 2016; abgerufen am 7. November 2021 (rumänisch).
  5. Constantin A. Mimi, die Familie griechisch-albanischen Ursprungs (Memento des Originals vom 12. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/archiva.flux.md: *1868/1869 (unterschiedliche Angaben), † 17. April 1935, ab 1903 Verwaltungschef des Kreises Bender, am 28. Juni 1914 geadelt, 1913–1917 letzter Gouverneur Bessarabiens, 1926 Direktor der rumänischen Zentralbank
  6. Bilder zum sanierten Palastkomplex Website des Betreibers, abgerufen am 19. Dezember 2016
  7. Tripadvisor: Old Orhei Archeological Complex
  8. Moldawien für Unorthodoxe: Eine Bedienungsanleitung von Bernhard Mayer. Books on Demand, 2016, keine Seitenangabe
  9. Tripadvisor: Festung Tighina