Liste der Stolpersteine in Berlin-Schöneberg – Wikipedia

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Drei Stolpersteine in der Passauer Straße 2

Die Liste der Stolpersteine in Berlin-Schöneberg enthält die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Schöneberg im Bezirk Tempelhof-Schöneberg, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Spalten der Tabelle sind selbsterklärend. Die Tabelle erfasst insgesamt 856 Stolpersteine und ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.



Bild Name Standort Verlege­datum Leben
Gaston Eugen Aberlé Cheruskerstraße 20 25. Apr. 2012[1] Gaston Eugen Aberlé kam am 15. April 1912 in Neukölln auf die Welt als Sohn des Straßburgers Armand Aberlé (1880–1941) und dessen Frau Bertha geb. Grünberg (1884–1942). Er hatte einen Bruder Manfred. Gaston Aberlé wurde kaufmännischer Angestellter. Ob er heiratete und Kinder hatte, konnte nicht ermittelt werden. Meistens lebte er als Untermieter, so 1939 in der Cheruskerstraße 20 bei dem Pensionär A. Menzel. Er leistete Zwangsarbeit, zuletzt bei den Pertrix-Werken in Niederschöneweide, in denen Batterien, Taschenlampen und ab 1934 auch Patronenhülsen herstellt wurden. Am 24. Oktober 1941 wurde Gaston Aberlé nach Litzmannstadt (Lodz) verschleppt, von dort am 7. November 1941 nach Posen in ein Zwangsarbeiterlager[2] und schließlich nach Auschwitz. Es liegen Hinweise vor, wonach er überlebte.[3] Seine Eltern wurden ermordet, seinem Bruder Manfred gelang die Flucht nach Schweden.[4] Er legte 1983 für seine Eltern und seinen Bruder auf Yad Vashem zur Erinnerung Pages of Testimony an, laut diesem Gedenkblatt[5] und der Biografie auf stolpersteine-berlin.de wurde Gaston in Auschwitz ermordet.
Charlotte Abraham Münchener Straße38 12. Apr. 2022
Martha Abraham Münchener Straße38 12. Apr. 2022
Max Abraham Münchener Straße38 12. Apr. 2022
Katharina Abrahamsohn Heilbronner Straße 21 29. Nov. 2021 Katharina Lubczynski kam am 20. Mai 1889 in Berlin als Tochter des Siegfried Lubczynski und seiner Frau Henriette geborene Lubczynski zur Welt. Sie hatte eine ältere Schwester Charlotte Wally. Katharina wurde Näherin und heiratete 1919 den Rechtsanwalt Wilhelm Abrahamsohn. Die Tochter Hortense Daisy kam am 3. September 1921 zur Welt, es folgte der Sohn Günther Gerd Siegfried am 26. Oktober 1926. Die Familie wohnte ab 1930 in der Martin-Luther-Straße 54. 1932 beging Katharinas Mann Suizid. Daraufhin erlitt Katharina einen Nervenzusammenbruch. Für die Dauer ihrer Genesung befanden sich ihre Kinder zwei Jahre lang bei befreundeten Nachbarn, die dem orthodoxen Judentum angehörten. Daisy übernahm den orthodoxen Glauben, so dass es nach der Rückkehr in den mütterliche Haushalt zu Spannungen kam, während Katharina und Günther die religiösen Vorschriften lockerer befolgten. Katharina zog 1933 in die Heilbronner Straße 21 in eine 3,5-Zimmer-Wohnung mit gediegener Einrichtung. Sie bereitete die Ausreise ihrer Kinder vor, die die Private Waldschule Kaliski besucht hatten. Daisy besuchte Hachschara Lager und emigrierte im November 1938 nach Palästina. Günther gelangte 1939 mit einem Kindertransport nach England.[6] Katharina Abrahamsohn wurde am 25. Januar 1942 nach Riga deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt. Ihre Kinder trafen sich erstmals wieder 1952. Daisy hatte 1943 Shlomo Denn geheiratet, die Kinder sind Ruthi, Rachel, Mati und Avi. Daisy starb 2013. Günther Abrahamsohn nannte sich später Gunther Abrahamson, er zog nach Kanada und heiratete Inge Hamann, die ebenfalls aus Berlin stammte, er starb 2016 in Kanada.[7]
Friedrich Adler Martin-Luther-Straße 111 19. Aug. 2010[8] Friedrich Adler kam am 11. Januar 1933 in Berlin als drittes Kind des Privatlehrers Alfred Adler und seiner Frau Hedwig geborene Hope zur Welt, seine Geschwister waren Heinrich und Margarete.[9] Die Familie lebte in der Martin-Luther-Straße 58 (heute 111). Sein Vater emigrierte 1936 nach Afrika, kehrte kurz nach Berlin zurück und flüchtete dann nach Rotterdam, seine Geschwister emigrierten nach England. Friedrich musste mit seiner Mutter in die Güntzelstraße 45 ziehen,[10] von dort wurden sie am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet.[11]
Hedwig Adler Martin-Luther-Straße 111 19. Aug. 2010[8] Hedwig Hope kam in Köln am 13. Januar 1896 als zweites Kind des Hautarztes Otto Hope und seiner Frau Elise geborene Weißstock zur Welt.[12] Ihr Bruder Max war 1894 geboren, ihre Schwester Martha folgte 1897. 1911 wurde die Ehe ihrer Eltern geschieden, Otto Hope brachte seine geschiedene Frau Elise und die Tochter Martha in eine Anstalt. Ihr Vater heiratete ein zweites Mal: seine neue Ehefrau war gut 10 Jahre älter als Hedwig. Hedwigs Bruder Max, der Medizin studierte, beging 1918 Suizid. Im selben Jahr heiratete Hedwig den Privatlehrer Alfred Adler, der einen Sohn namens Gerd mit in die Ehe brachte. Die Familie lebte zunächst in Berlin in der Landgrafenstraße, später in der Martin-Luther-Straße 58 (heute 111), wo Alfred Adler eine höhere Privatschule leitete. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Heinrich (1920), Margarete (1923) und Friedrich (1933). Alfred Adler emigrierte bereits 1936 nach Afrika, kehrte kurz nach Berlin zurück und flüchtete 1938 zu seiner Schwester nach Rotterdam. 1947 zog er nach England, wo er 1961 starb.[13] Die Kinder Heinrich und Margarete entkamen 1939 nach England, Gerd war bereits 1935 nach Palästina ausgewandert. Zurück blieb Hedwig Adler mit dem jüngsten Sohn Friedrich. Sie musste noch in die Güntzelstraße 45 ziehen, von dort wurde sie mit ihrem 9 Jahre alten Sohn Friedrich am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert und ermordet.[11]
Wally Adler Barbarossastraße 23 4. Sep. 2018 Wally (Valli) Mokrauer kam am 30. Mai 1873 in Kattowitz auf die Welt. Ihre Eltern waren Julius Jakob Mokrauer und seine Frau Agnes geborene Lustig.[14] Ihre älteren Geschwister waren Fritz (1870) und Anna (1872), ihre jüngeren Geschwister waren Alfred (1876), Robert (1878), Cäcilie Elisabeth und Felix, (1881), Irma Irene (1887) und Gerhard (1890). Anfang des 20. Jahrhunderts zog die Familie nach Berlin. Julius Mokrauer fertigte Gasselbstzünder, Taschenfeuerzeuge usw. an, der soziale Aufstieg lässt sich an den Adressen ablesen: Gneisenaustraße, Rosenheimer Straße, Barbarossastraße. 1913 gebar Wally eine Tochter, Edith Käthe, die bereits 1915 starb. Mutter Agnes starb 1919, 1920 heiratete Wally den geschiedenen Kaufmann Arthur Adler, sie wohnten zunächst in der elterlichen Wohnung, ab 1930 in der Koppenstraße und ab 1935 in der Palisadenstraße. Im September 1942 wurde Arthur Adler aus der Prenzlauer Straße 7a nach Sachsenhausen verbracht, er wurde im KZ Auschwitz am 26. Oktober 1942 ermordet. Wally Adler wurde mit dem 2. Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert,[15] sie starb am 22. Februar 1943 angeblich an Herzschwäche und Darmkatarrh.[16] Von ihren Geschwistern wurden ermordet: ihr Bruder Alfred Mokrauer, ihr Bruder Robert wurde in der Heil- und Pflegeanstalt Obrawalde durch Euthanasie ermordet, dessen Frau Elfriede und die beiden gemeinsamen Kinder Hans und Margarete kamen in Minsk um.
Adolf Aftergut Martin-Luther-Straße 2 Dez. 2020
Fred Aftergut Martin-Luther-Straße 2 Dez. 2020
Gerald Pinchas Aftergut Martin-Luther-Straße 2 Dez. 2020
Regina Rachel Aftergut Martin-Luther-Straße 2 Dez. 2020
Ruth Aftergut Martin-Luther-Straße 2 Dez. 2020
Ernst Alexander Dennewitzstraße 19 24. Nov. 2018 Ernst Alexander kam am 1. September 1882 in Berlin als Sohn des Arztes Salusch Salomon Alexander und seiner Frau Johanna geborene Goldmann zur Welt.[17] Seine ältere Schwester war Frida. Ernst Alexander wurde Kaufmann und handelte mit Schreibwaren und Bürobedarf, zunächst von der Wohnung der Eltern in der Schillstraße aus, dann ab 1921 aus der Nettelbeckstraße 4 (heute An der Urania). Um 1933 zog Ernst Alexander mit seinem Geschäft in die Dennewitzstraße 19. 1937 soll er in die Elberfelder Straße 40 in Moabit gezogen sein, dann wurde er am 24. November 1937 verhaftet und er befand sich vom 11. Dezember 1937 bis 22. September 1938 im KZ Dachau, in den Häftlingsunterlagen ist vermerkt „Rassenschänder, Jude“. Am 22. September 1938 wurde er nach Buchenwald ins Konzentrationslager gebracht und am 24. Oktober 1940 wieder ins KZ Dachau. Dort wurde er am 29. April 1941 ermordet. Auf der Sterbeurkunde steht, dass Ernst Alexander verheiratet und geschieden war, die Ehefrau aber unbekannt sei. Todesursache sei Herz- und Kreislaufversagen.[18] Seine sterblichen Überreste wurden auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee bestattet.[19] Das Haus in der Dennewitzstraße 19 wurde in den 1980er Jahren abgerissen und existiert heute nicht mehr.
Siegfried Alexander Hewaldstraße 2 19. März 2014[20] Siegfried Alexander kam am 6. Juni 1891 in Schroda/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[21] Er hatte einen Bruder Leo und eine Schwester Frieda. Er wurde Kaufmann und arbeitete als Vertreter, bis 1933 für einen Spirituosenhersteller. 1934 heiratete er Hedda Rosenbaum und zog mit ihr in die Hewaldstraße 2. Der Sohn Wolfgang Michael wurde am 5. Juli 1935 geboren. Ab 1935 war Siegfried Alexander herzkrank, er wurde von seinem Bruder Leo Alexander behandelt. 1938 ließ er sich von seiner Frau Hedda scheiden, die alleine in die USA emigrierte. 1942 leistete Siegfried Alexander Zwangsarbeit bei der Firma Berliner Häuteverwertung in Lichtenberg.[22] Vor seiner Deportation am 23. Juni 1942[23] nach Minsk brachte er seinen Sohn Wolfgang Michael bei seinem Bruder Leo und dessen Frau Edith unter. Er wurde unmittelbar nach seiner Ankunft im Vernichtungslager Maly Trostinez ermordet.
Wolfgang Alexander Hewaldstraße 2 19. März 2014[20] Wolfgang Alexander kam am 5. Juli 1935 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Siegfried Alexander und seiner Frau Hedda geborene Rosenbaum zur Welt.[24] Die Familie wohnte in der Hewaldstraße 2.[25] Sein Vater wurde herzkrank und ließ sich von seiner Frau scheiden. Diese emigrierte alleine in die USA, Wolfgang blieb bei seinem Vater.[22] Bevor dieser deportiert wurde, brachte er Wolfgang bei seinem Bruder Leo und dessen Frau Edith Alexander unter. Mit diesen zusammen wurde Wolfgang Alexander am 17. Mai 1943 nach Auschwitz deportiert.[26] Er wurde nur acht Jahre alt.
Elfriede Apt Belziger Straße 30 16. Sep. 2003[27] Elfriede Frieda Apt kam am 17. Mai 1884 in Zabrze/Schlesien als Tochter von Fedor Apt und seiner Frau Amalie geborene Blumenfeld auf die Welt.[28] Sie hatte zwei ältere Brüder: Ernst (1879) und Fritz (1880) sowie eine jüngere Schwester Erna (1888) und eine ältere Schwester Gertrud (1881). Die drei Schwestern blieben ledig und gingen nach Berlin. Elfriede Apt war Stenotypistin und lebte bis 1938 in Oberschöneweide, dann zog sie vermutlich zu ihrer Schwester Gertrud in die Belziger Straße 5. Sie arbeitete für die Firma Louis Schulze GmbH in der Potsdamer Straße 89. Alle drei Schwestern lebten ab 1941 in Untermiete bei Silbermann in der Aschaffenburger Straße 7, danach zogen sie in ein Zimmer in der Belziger Straße 30. Von dort wurden die Schwestern am 17. November 1941 nach Kowno/Litauen deportiert, wo sie am 25. November 1941 ermordet wurden.
Erna Apt Belziger Straße 30 16. Sep. 2003[29] Erna Apt kam am 25. September 1888 in Zabrze/Oberschlesien als Tochter von Fedor Apt und seiner Frau Amalie geborene Blumenfeld auf die Welt.[30] Sie hatte zwei ältere Brüder: Ernst (1879) und Fritz (1880) und zwei ältere Schwestern: Elfriede (1884) und Gertrud (1881). Sie blieb ledig und wohnte ab 1941 mit ihren Schwestern als Untermieterin in der Aschaffenburger Straße 7 bei Silbermann, danach zogen alle drei in die Belziger Straße 30 in ein Zimmer. Die beiden Schwestern waren berufstätig und Erna Apt führte ihnen den Haushalt. Am 17. November 1941 wurde Erna Apt und ihre Schwestern nach Kowno/Litauen deportiert und dort am 25. November 1941 ermordet.
Gertrud Apt Belziger Straße 30 16. Sep. 2003[31] Gertrud Apt kam am 16. Februar 1881 in Lublinitz/Oberschlesien als Tochter des Fedor Apt und seiner Frau Amalie geborene Blumenfeld zur Welt.[32] Sie hatte zwei ältere Brüder: Ernst (1879) und Fritz (1880) und zwei jüngere Schwestern: Elfriede (1884) und Erna (1888). Alle drei Schwestern blieben ledig und zogen nach Berlin. Gertrud Apt war Angestellte und lebte zunächst in der Belziger Straße unter wechselnden Hausnummern. 1935 betrieb sie eine Arbeitsstube für Wollwaren in der Belziger Straße 35. Vermutlich wohnten ab 1938 die drei Schwestern dort zusammen, bis sie gemeinsam in die Aschaffenburger Straße 7 als Untermieter zu Silbermann zogen. Vor ihrer Deportation bewohnten die Schwestern ein Zimmer in der Belziger Straße 30. Gertrud Apt war zu dieser Zeit als Heimarbeiterin tätig für die Firma Schmalfuß & Marggraff in der Kaiser-Wilhelm-Straße 51 in Berlin-Mitte. Am 17. November 1941 wurde Gertrud Apt mit ihren beiden Schwestern nach Kowno/Litauen deportiert und dort am 25. November 1941 ermordet.
Jeanette Arndt Ansbacher Straße 34 10. Mai 2016 Jeanette (Netti) Arndt kam am 24. Oktober 1875 in Filehne/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[33] Ihre ältere Schwester war Martha, die am 8. Oktober 1873 geboren war. Die Schwestern blieben ledig und zogen nach Berlin. Im Mai 1939 wohnte Jeanette Arndt im Sigmundshof 3;[34] sie war als Wirtschafterin tätig. Danach zog sie mit ihrer Schwester Martha als Untermieterin zu Emmi Cohn in die Ansbacher Straße 34 VH. Von dort wurde sie mit ihrer Schwester am 15. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert[35] und von dort am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.
Martha Arndt Ansbacher Straße 34 10. Mai 2016 Martha Arndt kam am 8. Oktober 1873 in Filehne/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[36] Ihre Schwester war Jeanette (Netti), die am 24. Oktober 1875 geboren war. Beide Schwestern blieben ledig und zogen nach Berlin. Martha war Haushaltshilfe und wohnte im Mai 1939 in der Evastraße 4.[34] Danach zog sie mit ihrer Schwester Netti als Untermieterin zu Emmi Cohn in die Ansbacher Straße 34 VH. Am 15. Juli 1942 wurde Martha Arndt zusammen mit ihrer Schwester nach Theresienstadt deportiert und von dort am 19. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka.[35] Ihr Todestag ist unbekannt.
Julius Arnfeld Martin-Luther-Straße 84 10. Sep. 2013[37]
Hans Arnheim Langenscheidtstraße 11 11. Nov. 2009[38] Hans Arnheim kam am 8. Januar 1881 in Berlin als Sohn des Fabrikbesitzers Moritz Arnheim und seiner Frau Feodora geborene Lazarus zur Welt.[39] Er war gehörlos und von Beruf Bildhauer. Er heiratete die ebenfalls gehörlose Elisabeth Barkan.[40] Als Zwangsarbeiter war Hans Arnheim Tischler bei der Kunsttischlerei Otto Gleichner.[41] Arnheim wurde am 15. September 1942 mit dem Transport I/65 nach Theresienstadt deportiert und ermordet. Sein Todesdatum ist nicht bekannt.[42]
Jenny Aron Rosenheimer Straße 34 6. März 2023
Clara Asch Motzstraße 27 18. Okt. 2011[43] Clara Falkenstein kam am 26. Januar 1877 in Frankfurt am Main als Tochter von Emanuel Falkenstein und seiner Frau Emma geborene Cohn zur Welt.[44] Sie heiratete am 19. Januar 1899 in Berlin Martin Asch.[45] Die Kinder wurden geboren: 1900 Kurt, 1901 Hans, 1909 Ellen und 1918 Ralph. Martin Asch war Verkäufer bzw. Geschäftsreisender. Die Familie wohnte von 1920 bis 1938 in der Barbarossastraße 41, 1939 dann als Untermieter in der Münchener Straße 7 bei Fetter.[34] Aus der Motzstraße 27 wurden sie am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist unbekannt.[46] Ihr Sohn Hans wurde ebenfalls ermordet, über das Schicksal der anderen drei Kinder konnte nichts ermittelt werden.
Hans Asch Courbièrestraße 1 18. Okt. 2011[47] Hans Asch kam am 16. Juli 1901 in Berlin als Sohn von Martin Asch und seiner Frau Clara geborene Falkenstein auf die Welt, seine Brüder waren Kurt (1900) und Ralph (1918), seine Schwester Ellen (1909).[48] Er wurde Konzertpianist, heiratete, war aber Anfang der 1940er Jahre wieder geschieden. Er wohnte 1939 in der Lutherstraße 51 (heute Keithstraße 14) und zog dann wahrscheinlich zwangsweise als Untermieter in die Courbièrestraße 1 zu Sarah Elting. Er leistete Zwangsarbeit, zuletzt in der Spinnstofffabrik Zehlendorf AG. Am 28. August 1942 musste er die Vermögenserklärung ausfüllen und am 5. September 1942 wurde er nach Riga deportiert, wo er am 8. September 1942 ermordet wurde.[4][49] Das Haus in der Courbièrestraße 1 existiert heute nicht mehr.
Martin Asch Motzstraße 27 18. Okt. 2011[50] Martin Asch kam am 10. März 1873 in Posen als Sohn von Hermann Asch und seiner Frau Jeanette geborene Neustaedter zur Welt.[51] Er heiratete am 19. Januar 1899 in Berlin Clara Falkenstein. Die Kinder wurden geboren: 1900 Kurt, 1901 Hans, 1909 Ellen und 1918 Ralph. Martin Asch war Verkäufer bzw. Geschäftsreisender. Er wohnte mit seiner Familie von 1920 bis 1938 in der Barbarossastraße 41, 1939 dann als Untermieter in der Münchener Straße 7 bei Fetter.[34] Aus der Motzstraße 27 wurde er mit seiner Frau Clara am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert, sein Todesdatum ist unbekannt.[52] Sein Sohn Hans wurde ebenfalls ermordet, über das Schicksal der anderen drei Kinder konnte nichts ermittelt werden.
Alfred Auerbach Treuchtlinger Straße 8 6. Sep. 2012[53] Alfred Auerbach kam am 21. Juli 1896 als drittes Kind des Chaim Heymann Hermann Auerbach und seiner Frau Julie geborene Schwarz in Berlin zur Welt.[54] Er hatte eine ältere Schwester Hertha Irma, geboren am 6. Juni 1893, und einen älteren Bruder Hans, geboren am 8. November 1894. Sein Vater betrieb eine kleine Zigarettenfabrik. Die Familie lebte zunächst in der Motzstraße, Anfang der 1920er Jahre zog sie in die Haberlandstraße 3 III (ab 1938 Treuchtlinger Straße 8). 1924 starb sein Vater, vermutlich führte Alfred mit seinem Bruder die Zigarettenfabrik weiter. Die Brüder lebten weiter bei ihrer verwitweten Mutter, ihre Schwester hatte 1920 geheiratet und wohnte bei ihrem Mann. 1941 mussten Hans, Alfred und ihre Mutter ausziehen, Julie Auerbach zog in die Motzstraße 70, Hans und Alfred in die Heilbronner Straße 22. Am 29. Januar 1943 wurde Alfred Auerbach mit seinem Bruder Hans in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[55]
Hans Auerbach Treuchtlinger Straße 8 6. Sep. 2012[56] Hans Auerbach kam am 8. November 1894 als zweites Kind des Chaim Heymann Hermann Auerbach und seiner Frau Julie geborene Schwarz in Berlin zur Welt.[57] Er hatte eine ältere Schwester Hertha Irma, geboren am 6. Juni 1893, und einen jüngeren Bruder Alfred, geboren am 21. Juli 1896. Sein Vater betrieb eine kleine Zigarettenfabrik. Die Familie lebte zunächst in der Motzstraße, Anfang der 1920er Jahre zog sie in die Haberlandstraße 3 III (ab 1938 Treuchtlinger Straße 8). 1924 starb sein Vater, vermutlich führte Hans mit seinem Bruder die Zigarettenfabrik weiter. Die Brüder lebten weiter bei ihrer verwitweten Mutter, ihre Schwester hatte 1920 geheiratet und wohnte bei ihrem Mann. 1941 mussten Hans, Alfred und ihre Mutter ausziehen, Julie Auerbach zog in die Motzstraße 70, Hans und Alfred in die Heilbronner Straße 22. Am 29. Januar 1943 wurde Hans Auerbach mit seinem Bruder Alfred in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[55]
Ida Julie Auerbach Treuchtlinger Straße 8 6. Sep. 2012[58] Ida Julie Schwarz kam am 10. März 1866 in Kempen/Polen als Tochter des Gabriel Schwarz und seiner Frau Helene geborene Levy zur Welt.[59] 1892 heiratete sie in Berlin den Kaufmann Chaim Heymann Heinrich Auerbach. Dieser betrieb eine kleine Zigarettenfabrik und vertrieb Tabake. Die Kinder kamen auf die Welt: am 6. Juni 1893 Hertha Irma, am 8. November 1894 Hans und am 21. Juli 1896 Alfred. Nachdem die Familie zunächst in der Motzstraße gewohnt hatte, zog sie Anfang der 1920er Jahre in die Haberlandstraße 3 III (ab 1938 Treuchtlinger Straße 8). Kurze Zeit darauf, 1924, starb ihr Mann Hermann Auerbach. Vermutlich führten die beiden Söhne die Zigarettenfabrik weiter, Hertha Irma hatte 1920 Erich Lewkonja geheiratet, die Söhne wohnten weiter bei der verwitweten Julie Auerbach. 1941 mussten sie die Wohnung aufgeben, Julie Auerbach zog als Untermieterin zu Else Schindler in die Motzstraße 70, ihre Söhne zogen in die Heilbronner Straße 22. Zunächst wurden die Söhne am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert, Julie Auerbach wurde am 17. März 1943 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 23. Juni 1944 ermordet wurde.[60]
Anneliese Bach Barbarossastraße 52 10. Nov. 2021 Anneliese Erika Bach kam am 24. August 1917 in Essen als Tochter des Chemikers Dr. Hermann Bach und seiner Frau Margaretha geborene Völker auf die Welt. Ihre Schwestern waren Gertrud (1919) und Hedwig (1920). Die Familie lebte in einer Dienstwohnung der Emschergenossenschaft in Essen-Rüttenscheid, ihr Vater war Oberchemiker und Laborvorsteher dieser Genossenschaft. Sie besuchte wie ihre Schwestern die Maria-Wächtler-Schule bis, sie diese 1934 wegen der jüdischen Herkunft ihres Vaters verlassen musste. Nachdem ihr Vater zum 31. Dezember 1935 in den Ruhestand versetzt wurde, entschieden ihre Eltern, nach Berlin in die Barbarossastraße 52 zu ziehen. Zum Schutz ihrer Töchter trennten sich ihre Eltern offiziell. Anfang 1943 wurde ihr Vater im Rahmen der sog. „Fabrik-Aktion“ verhaftet. Nachdem ihre Mutter belegen konnte, dass sie und Hermann Bach immer noch verheiratet waren, wurde er wieder freigelassen. Erneut wurde er am 7. Januar 1944 von der Gestapo verhaftet und in das Sammellager Große Hamburger Straße 26 eingeliefert. Er starb dort am gleichen Tag. Bescheinigt wurde ein „natürlicher Tod“. Allerdings sind die genauen Todesumstände nie geklärt worden. Die Beerdigung fand am 12. Januar 1944 auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee statt. Die bereits zu diesem Zeitpunkt schwer erkrankte Margaretha Bach starb am 2. April 1944. Anneliese und ihren Schwestern gelang 1948 die Ausreise in die USA, wo sie Erwin Richards heiratete, 2 Kinder bekam und im Jahr 1997 in Virginia starb.[61]
Gertrud Bach Barbarossastraße 52 10. Nov. 2021 Gertrud Else Bach kam am 16. März 1919 in Essen als Tochter des Chemikers Dr. Hermann Bach und seiner Frau Margaretha geborene Völker zur Welt. Ihre Schwestern waren Anneliese (1917) und Hedwig (1920). Die Familie lebte in einer Dienstwohnung der Emschergenossenschaft in Essen-Rüttenscheid, ihr Vater war Oberchemiker und Laborvorsteher dieser Genossenschaft. Sie besuchte wie ihre Schwestern die Maria-Wächtler-Schule, bis sie diese 1934 wegen der jüdischen Herkunft ihres Vaters verlassen musste. Nachdem ihr Vater zum 31. Dezember 1935 in den Ruhestand versetzt wurde, entschieden ihre Eltern, nach Berlin in die Barbarossastraße 52 zu ziehen. Zum Schutz ihrer Töchter trennten sich ihre Eltern offiziell. Anfang 1943 wurde ihr Vater im Rahmen der sog. „Fabrik-Aktion“ verhaftet. Nachdem ihre Mutter belegen konnte, dass sie und Hermann Bach immer noch verheiratet waren, wurde er wieder freigelassen. Erneut wurde er am 7. Januar 1944 von der Gestapo verhaftet und in das Sammellager Große Hamburger Straße 26 eingeliefert. Er starb dort am gleichen Tag. Bescheinigt wurde ein „natürlicher Tod“. Allerdings sind die genauen Todesumstände nie geklärt worden. Die Beerdigung fand am 12. Januar 1944 auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee statt. Die bereits zu diesem Zeitpunkt schwer erkrankte Margaretha Bach starb am 2. April 1944. Gertrud und ihren Schwestern gelang 1948 die Ausreise in die USA, wo sie Carl Dee Holsinger heiratete, ein Kind bekam und im Jahr 2004 in Michigan starb.[62]
Hedwig Bach Barbarossastraße 52 10. Nov. 2021 Hedwig Lotte Bach kam am 5. September 1920 in Essen als Tochter des Chemikers Dr. Hermann Bach und seiner Frau Margaretha geborene Völker auf die Welt. Ihre Schwestern waren Gertrud (1919) und Anneliese (1917). Die Familie lebte in einer Dienstwohnung der Emschergenossenschaft in Essen-Rüttenscheid, ihr Vater war Oberchemiker und Laborvorsteher dieser Genossenschaft. Sie besuchte wie ihre Schwestern die Maria-Wächtler-Schule, bis sie diese 1934 wegen der jüdischen Herkunft ihres Vaters verlassen musste. Nachdem ihr Vaters zum 31. Dezember 1935 in den Ruhestand versetzt wurde, entschieden ihre Eltern, nach Berlin in die Barbarossastraße 52 zu ziehen. Zum Schutz ihrer Töchter trennten sich ihre Eltern offiziell. Anfang 1943 wurde ihr Vater im Rahmen der sog. „Fabrik-Aktion“ verhaftet. Nachdem ihre Mutter belegen konnte, dass sie und Hermann Bach immer noch verheiratet waren, wurde er wieder freigelassen. Erneut wurde er am 7. Januar 1944 von der Gestapo verhaftet und in das Sammellager Große Hamburger Straße 26 eingeliefert. Er starb dort am gleichen Tag. Bescheinigt wurde ein „natürlicher Tod“. Allerdings sind die genauen Todesumstände nie geklärt worden. Die Beerdigung fand am 12. Januar 1944 auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee statt. Die bereits zu diesem Zeitpunkt schwer erkrankte Margaretha Bach starb am 2. April 1944. Hedwig und ihren Schwestern gelang 1948 die Ausreise in die USA, wo sie Robert Grant Frazier heiratete, vier Kinder bekam und bis ins hohe Alter lebte.[63]
Hermann Bach Barbarossastraße 52 10. Nov. 2021 Hermann Bach kam am 22. März 1875 in Lemberg als Sohn des Landwirtes Israel David Bach und seiner Frau Helene geborene Parnes zur Welt. Er studierte Chemie in Würzburg und Breslau, 1901 erfolgte die Promotion. Erst war er in der Zuckerindustrie tätig, ab 1907 bei der Emschergenossenschaft. Er konvertierte zum evangelischen Glauben und heiratete 1914 die nichtjüdische Margaretha Toni Agnes Völker. Er diente im Ersten Weltkrieg. Ab 1919 war er bei der Emschergenossenschaft als „Oberchemiker“ und Vorsteher der Chemischen Abteilung tätig. Er war Inhaber mehrerer Patente, die sich u. a. auf die biologische Reinigung von phenolhaltigen Abwässern bezogen. Die Töchter wurden geboren: 1917 Anneliese Erika, 1919 Gertrud Else und 1920 Hedwig Lotte. Die Familie wohnte in einer Dienstwohnung der Emschergenossenschaft in Rüttenscheid, wo die Mädchen die Maria-Wächtler-Schule besuchten. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er zum 31. Dezember 1935 in den Ruhestand versetzt, er musste die Dienstwohnung räumen. Die Familie zog nach Berlin in die Barbarossastraße 52. Zum Schutz ihrer Töchter trennte sich das Ehepaar offiziell. Anfang 1943 wurde Dr. Bach im Rahmen der sog. „Fabrik-Aktion“ verhaftet. Nachdem seine Frau belegen konnte, dass sie und Hermann Bach immer noch verheiratet waren, wurde er wieder freigelassen. Erneut wurde er am 7. Januar 1944 von der Gestapo verhaftet und in das Sammellager Große Hamburger Straße 26 eingeliefert. Er starb dort am gleichen Tag. Bescheinigt wurde ein „natürlicher Tod“. Allerdings sind die genauen Todesumstände nie geklärt worden. Die Beerdigung fand am 12. Januar 1944 auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee statt. Die bereits zu diesem Zeitpunkt schwer erkrankte Margaretha Bach starb am 2. April 1944. Den drei Töchtern gelang 1948 die Ausreise in die USA, wo sie Familien gründeten.[64]
Margaretha Bach Barbarossastraße 52 10. Nov. 2021 Margaretha Toni Agnes Völker kam am 22. April 1892 in Stettin auf die Welt als Tochter des Otto Erich Völker und seiner Frau Anna Agathe geborene Flügel. Sie heiratete 1914 den Chemiker Dr. Hermann Bach. Ihr Mann arbeitete als Oberchemiker und Laborvorstand für die Emschergenossenschaft, die Familie bewohnte eine Dienstwohnung in Rüttenscheid. Ihr Mann kämpfte im Ersten Weltkrieg, dann wurden die Töchter geboren: am 24. August 1917 Anneliese Erika, am 16. März 1919 Gertrud Else und am 5. September 1920 Hedwig Lotte. Die Familie war evangelischen Glaubens. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde ihr Mann 1935 in den Ruhestand versetzt, die Familie musste die Dienstwohnung räumen. Sie zog nach Berlin in die Barbarossastraße 52. Zum Schutz ihrer Töchter trennte sich das Ehepaar offiziell. Anfang 1943 wurde Dr. Bach im Rahmen der sog. „Fabrik-Aktion“ verhaftet. Nachdem seine Frau belegen konnte, dass sie und Hermann Bach immer noch verheiratet waren, wurde er wieder freigelassen. Erneut wurde er am 7. Januar 1944 von der Gestapo verhaftet und in das Sammellager Große Hamburger Straße 26 eingeliefert. Er starb dort am gleichen Tag. Bescheinigt wurde ein „natürlicher Tod“. Allerdings sind die genauen Todesumstände nie geklärt worden. Die Beerdigung fand am 12. Januar 1944 auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee statt. Die bereits zu diesem Zeitpunkt schwer erkrankte Margaretha Bach starb am 2. April 1944. Den drei Töchtern gelang 1948 die Ausreise in die USA.[65]
Leo Baeck Fritz-Elsas-Straße 15 11. Sep. 2012[66]
Ida Baer Stübbenstraße 1 24. Nov. 2018 Ida Hofmann kam am 1. März 1874 in Altenkunstadt/Lichtenfels/Bayern als Tochter des Friedrich Hofmann und seiner Frau Rosalie geborene Midas zur Welt.[67] Sie hatte noch eine Schwester Anna, die 1875 geboren war. Ida zog nach Berlin und heiratete den Kaufmann Ivan Baer, der sich Jean Baer nannte. Am 23. März 1903 kam ihr Sohn Heinz Albert auf die Welt.[68] Die Familie wohnte in der Flensburger Straße 11 parterre. Ihr Mann hatte mit seinem Partner Martin Salomon ein Geschäft für confectionierte Pelzwaren und Rauchwaren am Hausvogteiplatz 12 (1928: Firma Baer & Salomon[69]). Das Geschäft lief gut, 1920 nannte Jean Baer sich Fabrikbesitzer. Um 1930 starb er, Ida zog 1932 in die Hewaldstraße 8, in die Nähe ihrer verwitweten Mutter Rosalie und ihrer Schwester Anna, die mit ihrem Mann auch in der Meraner Straße 8 wohnte. 1939 musste Ida Baer in die Stübbenstraße 1 ziehen, wohin ihr ihre Mutter, ihre Schwester und ihr Schwager folgten. Alle vier wurden am 17. August 1942 von dort nach Theresienstadt deportiert.[70] Als erste starb am 16. September 1942 Rosalie Hofmann, dann folgte Ida Bär am 7. November 1942, am 9. November 1942 starb Anna Berger und Alfred Berger starb dort am 11. Januar 1943. Ihr Sohn Heinz Albert war im November 1938 im KZ Dachau, kam dann aber wieder frei und emigrierte im Mai 1939 nach England.
Max Baer Winterfeldtstraße 48
(ehem. Neue Winterfeldtstraße 3a)
19. Juni 2012[71] Max Baer kam am 25. August 1875 in Berlin als Sohn des Benno Baer und seiner Frau Margarete geborene Schlesinger zur Welt.[72] Er war von Beruf Kaufmann und heiratete die Schneiderin Ulrike Henriette Silberstein (geb. 3. April 1877 in Berlin).[72] Die Kinder wurden geboren: Kurt Walter 1907, Werner 1911 und Dorothea. Im Dezember 1937 wurde er verhaftet und am 11. Dezember 1937 im KZ Dachau ermordet.[71] Seiner Witwe und seinen Söhnen gelang Ende 1939 die Ausreise nach Chile.[73][74][75]
Lucie Ballhorn Münchener Straße 40 24. Nov. 2018 Lucie Ballhorn kam am 27. November 1916 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Max Ballhorn und seiner Frau Frieda geborene Leske zur Welt.[76] Sie hatte eine jüngere Schwester Rosemarie, die am 16. Mai 1923 geboren war. Lucie Ballhorn wurde Stenotypistin. Ihre Eltern und ihre Schwester wurden am 9. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert. Als ihre eigene Deportation drohte, nahm Hedwig Porschütz sie und ihre Tante Grete Seelig in ihre Zwei-Zimmer-Mansardenwohnung in der Alexanderstraße auf, neben zwei anderen Jüdinnen, die bereits dort lebten. Als die Lage kritisch wurde, besorgte Hedwig Porschütz für Lucie Ballhorn und Grete Seelig eine Unterkunft bei ihrer Mutter in der Fritz-Reuter-Straße 10. Lucie Ballhorn wurde verhaftet und am 14. Oktober 1943 nach Auschwitz deportiert.[77] Sie wurde am 8. Dezember 1943 ermordet.[78] Das Haus in der Münchener Straße 40 existiert heute nicht mehr.
Betty Bashka Balson Motzstraße 68 5. Juni 2023
Leopold Leib Balson Motzstraße 68 5. Juni 2023
Erna Bamberger Barbarossastraße 41 25. Aug. 2014 Erna Lesser kam am 13. April 1889 als Tochter von Moritz Lesser und seiner Frau Rosalie geborene Meyer in Naugard/Pommern zur Welt.[79] Sie heiratete den Kaufmann Wolff (Willy) Bamberger und wohnte mit ihm in Naugard/Pommern in der Breitestraße, wo sie einen Kurzwarenladen mit dem Namen Bambergers führten, in dem sie Bänder, Schnallen, Knöpfe, Nadeln, Reißverschlüsse und etwas Kleidung verkauften. Am 12. Mai 1914 kam die Tochter Vera auf die Welt. Vermutlich in den 1920er Jahren zog die Familie nach Berlin und wohnte dort zunächst in der Stübbenstraße, ab 1925 in der Bülowstraße 43 und ab 1938 in der Barbarossastraße 41. Die Tochter Vera konnte am 30. Juni 1939 nach England fliehen. Erna Bamberger und ihr Mann wurden am 19. Februar 1943 mit dem 29. Osttransport nach Auschwitz deportiert.[80] Ihr Todesdatum ist unbekannt.
Wolff Bamberger Barbarossastraße 41 25. Aug. 2014 Wolff Bamberger kam am 15. Oktober 1888 als Sohn von Michael Bamberger und seiner Frau Karoline geborene Kann in Lissa/Posen zur Welt.[81] Seine Familie nannte ihn „Willy“. Er erlernte einen kaufmännischen Beruf, heiratete Erna Lesser und wohnte mit ihr in Naugard/Posen in der Breitestraße. Dort führte er einen Kurzwarenladen mit dem Namen Bambergers, in dem Bänder, Schnallen, Knöpfe, Nadeln, Reißverschlüsse und etwas Kleidung verkauft wurden. Am 12. Mai 1914 kam die Tochter Vera auf die Welt. Vermutlich in den 1920er Jahren zog die Familie nach Berlin und wohnte dort zunächst in der Stübbenstraße, ab 1925 in der Bülowstraße 43 und ab 1938 in der Barbarossastraße 41. Die Tochter Vera konnte am 30. Juni 1939 nach England fliehen. Wolff Bamberger und seine Frau wurden am 19. Februar 1943 mit dem 29. Osttransport nach Auschwitz deportiert.[80] Sein Todesdatum ist unbekannt.
Irene Bardach Schwäbische Straße 17 19. Nov. 2012[82] Irene Bruck kam am 12. Juni 1905 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Gustav Ludwig Bruck und seiner Frau Mathilde geborene Lesser zur Welt.[83] Sie heiratete 1934 den Tabakwarenhändler Willy Bardach.[84] Das Paar lebte in der Nettelbeckstraße (heute An der Urania) und in der Lutherstraße (heute Keithstraße). Am 27. November 1935 kam ihr Sohn Peter Max auf die Welt.[85] 1939 lebte die Familie in der Schwäbischen Straße 17. Vermutlich mussten Irene und Willy Bardach Zwangsarbeit leisten, sie wurden mit dem ersten Transport der Fabrikaktion am 1. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[86] Das Schicksal ihres Sohnes Peter ist ungeklärt.
Peter Max Bardach Schwäbische Straße 17 7. Apr. 2022 Am 27. November 1935 wurde Peter Max Bardach in Berlin geboren. Seine Mutter war die Geschäftsinhaberin Irene geborene Bruck und sein Vater der kaufmännische Vertreter Willy Bardach. Für Willy Bardach war es die dritte Ehe. Er betrieb eine Zigarettenhandlung in Charlottenburg. Irene und Willy Bardach wohnten zunächst in der Nollendorfstraße 7 und zwischen 1935 und 1937 in der Lutherstraße 4 (heute Keithstraße). Peter Max wurde am 6. Mai 1938 geimpft, damals wohnte die Familie in der Schwäbischen Straße 17 Gartenhaus II. Bei der Volkszählung 1939 lebte er bei seinen Eltern. Diese wurden am 1. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, ohne Peter Max. Sein Schicksal ist ungeklärt.
Willy Bardach Schwäbische Straße 17 19. Nov. 2012[87] Willy Bardach kam am 17. April 1897 in Düsseldorf als Sohn des Fabrikbesitzers Max Bardach und seiner Frau Rosa geborene Poras zur Welt.[88] Er hatte eine jüngere Schwester Alma (1891). Er wurde Kaufmann und Vertreter und zog nach Berlin, wo er einen Tabakwarengroßhandel führte. 1934 heiratete er in dritter Ehe Irene Bruck, sie wohnten in der Nettelbeckstraße (heute An der Urania) und in der Lutherstraße (heute Keithstraße). Am 27. November 1935 kam ihr Sohn Peter Max auf die Welt, damals musste Willy Bardach seinen Tabakwarenhandel einstellen. Er arbeitete dann als Kraftfahrer und Vertreter. Ab 1939 lebte die Familie in der Schwäbischen Straße 17. Vermutlich mussten Irene und Willy Bardach Zwangsarbeit leisten, sie wurden mit dem ersten Transport der Fabrikaktion am 1. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[89] Das Schicksal des Sohnes Peter ist ungeklärt.
Erna Barnass Grunewaldstraße 56 3. Sep. 2013 Erna Levy kam am 24. Oktober 1882 in Breslau als Tochter von Mathias und Henriette Gitel Levy auf die Welt.[90] Sie hatte eine 1885 geborene Schwester Alice und einen Bruder Herbert. Ihre Mutter starb früh, ihr Vater heiratete in zweiter Ehe Natalie Herzfeld, die Halbschwester Sidonie wurde 1895 geboren. Erna Levy heiratete den am 5. Februar 1872 in Bromberg geborenen Ingenieur Adolf Barnass, die beiden Söhne wurden in Bromberg geboren: Hans 1905 und Erich 1911. Die Familie zog nach Berlin und wohnte ab 1925 in der Pfalzburger Straße 3. Adolf Barnass starb 1928, Erna Barnass arbeitete daraufhin als Vertreterin für Woll- und Seidenstrickwaren. Sie zog 1934 in die Grunewaldstraße 56, ihre Söhne Hans, ein Vertreter für Wein, und ihr Sohn Erich, der Vertreter für Woll- und Strickwaren war, wohnten ebenfalls dort. 1937 emigrierte ihr Sohn Erich nach Italien, am 19. September 1940 kam ihr Sohn Hans Julius in Berlin ums Leben, die Todesursache ist unbekannt.[91] 1941 musste Erna Barnass die Vermögenserklärung abgeben, damals arbeitete sie als Aufwärterin bei Leyser in der Martin-Luther-Straße 40.[92] Über die Sammelstelle Große Hamburger Straße wurde sie am 27. November 1941 nach Riga deportiert und am 30. November 1941 im Wald von Rumbula erschossen.
Gerda Basch Martin-Luther-Straße 53 7. Apr. 2022 Gerda Basch kam am 12. Juli 1912 in Berlin als Tochter des Holzmaklers Hermann Basch und seiner Frau Hulda geborene Leffkowitz zur Welt. Ihr älterer Bruder war Werner (geb. 16. Mai 1908). Gerda blieb ledig und wohnte weiterhin mit ihrem Bruder bei ihren Eltern. 1939 lebte die Familie in der Martin-Luther-Straße 84 (heute 53). 1940 heiratete ihr Bruder Ilse Caro und zog mit ihr in die Solinger Straße 8. Gerda musste mit ihren Eltern in die Wartburgstraße 24 ziehen, dort starb ihr Vater am 29. April 1942 an angina pectoris. Gerda und ihre Mutter mussten wieder umziehen in das Judenhaus Wullenweberstraße 3 in Tiergarten. Von dort wurde zuerst ihre Mutter am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert, Gerda selbst wurde am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert und dort am 22. Oktober 1942 ermordet.
Heinz Hermann Basch Keithstraße 14 18. Juni 2010[93] Heinz Hermann Basch kam am 25. April 1920 in Posen als zweites Kind von Sigismund Basch und seiner Frau Herta geborene Berlowitz in Posen zur Welt, seine ältere Schwester war Hildegard. Die Familie zog nach Berlin und lebte in einer 6-Zimmer-Wohnung in der Lutherstraße 51 (heute Keithstraße 14). Sein Vater verlor in der Wirtschaftskrise seine Anstellung, so dass er als Vertreter von Minimax Feuerlöschern den Lebensunterhalt verdienen musste. Heinz Hermann Basch war ursprünglich von Beruf Mode- und Reklamezeichner und wurde bei den Aluminiumhüttenwerken Emil Schmidt GmbH als Probeschmelzer zur Zwangsarbeit eingesetzt; seine Schwester Hildegard emigrierte 1939 nach England.[94] Heinz Hermann Basch wohnte mit seinen Eltern in der Keithstraße 14, bis sie zusammen am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurden.[95]
Herta Basch Keithstraße 14 18. Juni 2010[96] Herta Berlowitz kam am 12. April 1894 als älteste von 5 Töchtern des Felix Pincus Berlowitz und seiner Frau Franziska geborene Friedländer in Elbing zur Welt. Ihre Schwestern waren Lotte (1896), Trude (1897), Ilse (1904) und Lucie (1908). Herta heiratete 1914 Sigismund Basch, der in Posen landwirtschaftliche Geräte herstellte. Die Kinder wurden in Posen geboren: 1915 Hildegard und 1920 Heinz Hermann. Dann zog die Familie nach Berlin, wo sie in der Lutherstraße 51 (heute Keithstraße 14) in einer 6-Zimmer-Wohnung wohnte. Sigismund Basch verlor wegen der Insolvenz seines Arbeitgebers seine Anstellung, Hertas Vater Felix Berlowitz unterstützte die Familie finanziell. Sigismund Basch übernahm eine Stelle als Vertreter für Minimax-Feuerlöscher, Herta empfand dies als sein persönliches Versagen. Hildegard konnte 1939 nach England emigrieren.[94] Herta Basch wurde am 14. Dezember 1942 mit ihrem Mann Sigismund und ihrem Sohn Heinz Hermann aus der Keithstraße 14 nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[97]
Hulda Basch Martin-Luther-Straße 53 7. Apr. 2022 Hulda Leffkowitz kam am 11. September 1873 in Marggrabowa(Treuburg)/Ostpreußen als Tochter des Kaufmanns Moritz Leffkowitz und dessen Frau Bertha geborene Rosenfeld zur Welt. Sie hatte eine ältere Schwester Martha (1870) und einen jüngeren Bruder Denny (1875). 1907 heiratete sie in Berlin den Holzmakler Hermann Basch. Die Kinder wurden geboren: Werner am 16. Mai 1908 und Gerda am 12. Juli 1912. 1939 lebte die Familie zusammen in der Martin-Luther-Straße 84 (heute 53). 1940 heiratete ihr Sohn Werner Ilse Caro, sie zogen in die Solinger Straße 8. Hulda, Hermann und Gerda Basch mussten in die Wartburg Straße 24 ziehen, dort starb Hermann Basch am 29. April 1942 an angina pectoris. Sodann mussten Hulda und Gerda Basch im Juni 1942 in das Judenhaus Wullenweber Straße 3 in Tiergarten ziehen. Von dort wurde Hulda Basch am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert wo sie im April 1944 starb. Ihre Tochter Gerda wurde am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert und am 22. Oktober 1942 ermordet. Ihr Sohn Werner wurde mit seiner Frau Ilse und deren Mutter Cäcilie Caro am 16. Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert. Werner Basch wurde am 29. September 1944 in das KZ Auschwitz deportiert und weiter am 10. Oktober 1944 in das Außenlager Kaufering III des KZs Dachau, wo er am 21. Dezember 1944 ermordet wurde. Ilse Basch wurde im Oktober 1944 weiter in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Ilse Basch Martin-Luther-Straße 53 7. Apr. 2022 Ilse Caro kam am 8. März 1915 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Erich Caro und seiner Frau Cäcilie geborene Markowitz zur Welt. Ihr Vater starb 1926. Ilse lebte mit ihrer Mutter in der Dortmunder Straße 8 in Tiergarten, bis sie 1940 den Bankbeamten Werner Basch heiratete und sie zu dritt in die Solinger Straße 8 zogen. Ihr Mann Werner arbeitete seit 1941 in der Blindenwerkstatt Otto Weidt als Buchhalter. Ilse Basch war Mitarbeiterin der Bezirksstelle der Wohnungsstelle zur Abwanderungsvorbereitung. Deswegen wurden sie und ihre Mutter Cäcilie verhältnismäßig spät, nämlich am 16. Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert. Ilse wurde am 23. Oktober 1944 weiter in das KZ Auschwitz deportiert und dort im Oktober 1944 ermordet. Ihr Mann Werner wurde am 29. September 1944 von Theresienstadt zuerst in das KZ Auschwitz deportiert und dann am 10. Oktober 1944 in das Außenlager Kaufering III des KZ‘s Dachau. Dort wurde er am 21. Dezember 1944 ermordet.
James Basch Eisenacher Straße 80 10. Juni 2010[98] James Basch kam am 7. November 1892 in Berlin als Sohn des John Basch und seiner Frau Ida geborene Wolfsohn zur Welt.[99][100] Er hatte noch eine Schwester. Er studierte Jura und bestand das Erste Staatsexamen im Mai 1914, anschließend kämpfte er im Ersten Weltkrieg und erhielt als Frontkämpfer das Eiserne Kreuz II. Klasse. Nach dem Zweiten Staatsexamen war er in der Justiz tätig und wurde schließlich Landgerichtsrat am Landgericht II Berlin. Mit zwei Kollegen gab er den Band 7 der Erläuterungen zum BGB in der Reihe der Liebmann’schen Taschenkommentare heraus, einem Vorgänger des Palandt. Im April 1933 wurde er zwangsweise beurlaubt, verblieb als Frontkämpfer aber bis 1935 im Dienst, dann wurde auch er entlassen. Mit seiner Mutter und seiner Schwester lebte er in der Eisenacher Straße 80. Er unterhielt nicht nur diese beiden Angehörigen, sondern auch seine Freundin Lena Jaensch. Am 25. Januar 1942 wurde er nach Riga deportiert.[101] Nach einem letzten Lebenszeichen im Juni 1943 starb er zu einem unbekannten Zeitpunkt. Seine Freundin Lena Jaensch wählte im März 1942 die Flucht in den Tod.[102]
Sigismund Basch Keithstraße 14 18. Juni 2010[103] Sigismund Basch kam am 13. Juni 1883 in Wollstein/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt. Er wurde Hersteller von Landwirtschaftsmaschinen in Posen und heiratete 1914 Herta Berlowitz. Die Kinder wurden geboren: Hildegard am 10. November 1915 und Heinz Hermann am 25. April 1920. Dann zog die Familie nach Berlin und wohnte in der Lutherstraße 51 (heute Keithstraße 14) in einer 6-Zimmer-Wohnung. Sigismund Basch verlor wegen der Insolvenz seines Arbeitgebers seine Anstellung, sein Schwiegervater Felix Berlowitz unterstützte die Familie finanziell. Sigismund Basch übernahm eine Stelle als Vertreter für Minimax-Feuerlöscher, seine Frau Herta empfand dies als sein persönliches Versagen. Hildegard konnte 1939 nach England emigrieren.[94] Sigismund Basch wurde am 14. Dezember 1942 mit seiner Frau Herta und seinem Sohn Heinz Hermann aus der Keithstraße 14 nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[104]
Werner Basch Martin-Luther-Straße 53
(ehem. Luther-Straße 84)
2006[105] Werner Basch wurde am 16. Mai 1908 in Berlin geboren und war von Beruf Bankbeamter. Zum Schutz vor der Deportation wurde er als Buchhalter zur Zwangsarbeit bei der Blindenwerkstatt Otto Weidt eingesetzt. Doch am 16. Juni 1943 wurden auch Werner Basch und seine Frau Ilse nach Theresienstadt deportiert. Eine weitere Deportation in das KZ Auschwitz erfolgte für Werner Basch am 29. September 1944. Am 10. Oktober 1944 wurde er in das KZ Dachau deportiert und am 21. Dezember 1944 dort ermordet. Seine Frau Ilse wurde am 23. Oktober 1944 von Theresienstadt in das KZ Auschwitz transportiert und dort ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[105]
Cornelia Basta Vorbergstraße 15 23. Juni 2023
Bernhard Baum Gotenstraße 73 17. März 2011[106] Bernhard Baum kam am 12. Februar 1879 in Rößel als Sohn von Caspar Baum und Rale geborene Elson zur Welt. Am 15. April 1913 heiratete er auf dem Standesamt Schöneberg 2 die aus Dirschau stammende Johanna Lebenstein.[107] Bernhard Baum war ein wohlhabender Kaufmann und Vertreter in der Textilbranche. Er lebte mit seiner Frau im westpreußischen Filehne, dort wurden auch die beiden Töchter geboren: am 25. Februar 1914 Lilly Rahel und am 25. März 1919 Erna Pauline. Als Filehne nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags im Januar 1920 polnisch wurde, zog Bernhard Baum mit seiner Familie nach Putzig. Im Herbst 1933 siedelte er in die Kreisstadt Schönlanke im Netzekreis über. Am 21. Februar 1940 wurde Bernhard Baum in Schneidemühl von der Gestapo inhaftiert. Nach einigen Wochen Haft wurde er nach Bielefeld in Ostwestfalen gebracht. Hier verrichtete er ab dem 6. April 1940 im Schloßhof, einem „Umschulungslager“ für Juden aus vielen Teilen des Reiches, Zwangsarbeit. Bernhard Baum wurde im Dezember 1940 wieder entlassen, er zog nach Berlin, wo sich seine Frau Johanna bereits aufhielt.[108] Auch die ältere, bereits geschiedene Tochter Lilly lebte hier, die jüngere Erna Pauline hatte 1939 emigrieren können. Zuletzt wohnte Bernhard Baum mit seiner Frau und der Tochter Lilly Krzesny in einer 3-Zimmer-Wohnung mit Balkon, WC und Badezimmer in der Gotenstraße 73, er leistete Zwangsarbeit bei der Reichsbahn am Anhalter Bahnhof. Am 1. März 1943 füllte er seine Vermögenserklärung aus, sein Vermögen wurde „zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen“. Am 4. März 1943 wurde Bernhard Baum mit dem „34. Osttransport“ von der Putlitzstraße aus nach Auschwitz deportiert. Am 6. März 1943 mussten Bernhards Frau Johanna und seine Tochter Lilly in Berlin den nächsten Transportzug besteigen. Das Todesdatum von Bernhard Baum ist unbekannt.[109]
Johanna Baum Gotenstraße 73 17. März 2011[110] Johanna Lebenstein kam am 23. Juni 1889 in Dirschau in einer jüdischen Familie zur Welt.[111] Sie heiratete 1913 in Berlin den Textilvertreter Bernhard Baum.[107] Sie lebten im westpreußischen Filehne, dort wurden auch die beiden Töchter geboren: am 25. Februar 1914 Lilly Rahel und am 25. März 1919 Erna Pauline. Als Filehne nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags im Januar 1920 polnisch wurde, zog die Familie nach Putzig. Im Herbst 1933 siedelte sie in die Kreisstadt Schönlanke im Netzekreis über. Am 21. Februar 1940 wurde Johannas Mann Bernhard in Schneidemühl von der Gestapo inhaftiert. Nach einigen Wochen Haft wurde er nach Bielefeld in Ostwestfalen gebracht. Hier verrichtete er ab dem 6. April 1940 im Schloßhof, einem „Umschulungslager“ für Juden aus vielen Teilen des Reiches, Zwangsarbeit. Bernhard Baum wurde im Dezember 1940 wieder entlassen, er zog nach Berlin, wo sich seine Frau Johanna bereits aufhielt.[108] Auch die ältere, bereits geschiedene Tochter Lilly lebte hier, die jüngere Erna Pauline hatte 1939 emigrieren können. Zuletzt wohnte Johanna Baum mit ihrem Mann und der Tochter Lilly Krzesny in einer 3-Zimmer-Wohnung mit Balkon, WC und Badezimmer in der Gotenstraße 73. Am 4. März 1943 wurde Bernhard Baum mit dem „34. Osttransport“ von der Putlitzstraße aus nach Auschwitz deportiert. Am 6. März 1943 mussten Johanna Baum und ihre Tochter Lilly in Berlin den nächsten Transportzug besteigen. Das Todesdatum von beiden ist unbekannt.
Martha Baum Meraner Straße 8 23. Mai 2014 Martha Cohn kam am 13. Dezember 1880 in Berlin zur Welt als fünftes Kind des Fleischwarenhändlers Moritz (Mendel) Cohn und seiner Frau Therese. Ihre Mutter starb, als sie zwei Jahre alt war. In den Jahren 1909/10 hatte Martha Cohn ein eigenes photographisches Atelier in der Frankfurter Allee. 1910 heiratete sie Wolf Felix Baum. Ihre beiden Töchter, Mia Mirjam und Gerda, konnten beide rechtzeitig emigrieren, Mia nach Palästina und Gerda nach Chile. Im September 1941 wurde das Ehepaar Baum aus ihrer Wohnung in der Meraner Straße 8 ausgewiesen und im Haus Nymphenburger Straße 4 bei Frau Pauline Borchardt, der letzten jüdischen Mieterin in diesem Haus, zwangseingewiesen. Von dort wurden sie am 19. Januar 1942 nach Riga deportiert, wo der Zug drei Tage später eintraf. Falls sie den Transport in ungeheizten Güterwaggons bei minus 30 bis 40 Grad überlebt haben, wurden sie vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.
Wolf Felix Baum Meraner Straße 8 23. Mai 2014 Wolf Felix Wilhelm Baum wurde am 27. August 1875 in Samter (Szamotuły, nordwestlich von Poznań) geboren als Sohn des Schneidermeisters Moritz Baum und seiner Frau Frieda, geb. Mendel. Mit 15 Jahren kam er nach Berlin, wo er 1906 eine Großhandelsfirma für Knöpfe gründete, zuerst in der Klosterstraße, später in der Spandauer Straße und schließlich ab 1936 in der Heilige-Geist-Straße. Es muss ein gut gehendes Geschäft gewesen sein, das bis zu seiner Liquidierung 1939 bestand. Nach den Novemberpogromen war Wolf Felix Baum für mehrere Monate im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Im Herbst 1941 wurde er mit seiner Frau Martha und ihrer Schwester Hedwig Sass zusammen aus der gemeinsamen Wohnung in der Meraner Straße 8 ausgewiesen. Die Wohnung bekam ein Offizier zugewiesen. Das Ehepaar Baum und Frau Sass wurden zwangsweise im Haus Nymphenburger Straße 4 bei Frau Pauline Borchardt einquartiert, wo außer ihnen und Frau Borchardt noch deren langjährige Untermieterin Ilse Schiftan lebte. Am 19. Januar 1942 wurden das Ehepaar Baum und Hedwig Sass nach Riga deportiert und, falls sie den Transport überlebt haben, vermutlich unmittelbar nach der Ankunft dort ermordet.
Camilla Becker Motzstraße 28 Dez. 2007[112] Camilla Becker wurde am 6. Juni 1910 in Berlin geboren. Sie wurde als Zwangsarbeiterin bei der Firma Siemens & Halske am Nonnendamm in Berlin eingesetzt und am 12. März 1943 in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[112]
Bruno Bernhard Beermann Hauptstraße 109 4. Dez. 2017 Bruno Bernhard Beermann kam am 1. Mai 1903 in Schwerin/Warthe als Sohn des Kaufmanns David Beermann und seiner Frau Cäcilie geborene Haase zur Welt.[113] Seine Schwester Elisabeth war bereits am 5. April 1900 geboren. Die Familie zog nach Berlin, Bruno Bernhard Beermann wurde Kaufmann und lebte, nachdem sein Vater 1925 starb, weiter bei seiner Mutter in der Hauptstraße 109 III. Seine Schwester hatte den Kaufmann Hans Ekstein geheiratet, sie lebten in der Kulmbacher Straße 11. Bruno Bernhard Beermann leistete Zwangsarbeit für das Heereszeugamt im Gewerbegebiet Bessemerstraße.[114] Am 19. Februar 1943 wurde er mit dem 29. Osttransport in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.
Cäcilie Beermann Hauptstraße 109 4. Dez. 2017 Cäcilie Haase kam am 1. November 1872 in Rakwitz/Posen in einer jüdischen Familie zur Welt.[115] Sie heiratete in Schwerin/Warthe den Kaufmann David Beermann. Die Kinder wurden geboren: Elisabeth (1900) und Bruno (1903). Die Familie zog nach Berlin und nachdem 1925 ihr Mann starb, zog Cäcilie Beermann mit den Kindern in die Hauptstraße 109 III in eine Drei-Zimmer-Wohnung. 1940 mussten sie als Untermieter Adolf Blumberg aufnehmen. Am 3. Oktober 1943 wurde Cäcilie Beermann mit dem Dritten Großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und am 16. Mai 1944 weiter in das KZ Auschwitz, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde.[116] Ihr Sohn Bruno Bernhard Beermann wurde am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert, ihre Tochter Elisabeth und deren Ehemann Hans Ekstein folgten mit dem Transport vom 17. März 1943 nach Theresienstadt. Kein Familienmitglied überlebte.
Lina Beerwald Barbarossastraße 43
(Ecke Münchener Straße)
19. Nov. 2012[117] Lina Beerwald, geborene Rubert, wurde am 2. Juli 1870 in Königsberg geboren und war von Beruf Unternehmerin.[118] Sie war verheiratet mit dem Kleiderfabrikanten Lebrecht Beerwald. Ihr Sohn Felix wurde im Jahr 1909 in Berlin geboren. Nach dem Tod ihres Mannes am 23. Mai 1922 übernahm sie die Leitung der Firma. Die Firma Lebrecht Beerwald Herrenkonfektion bestand noch bis 1939. Am 21. Juli 1942 wurde Lina Beerwald mit dem 26. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert.[119] Eine weitere Deportation erfolgte am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka. Dort wurde sie ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt. Ihr Sohn Felix emigrierte in die USA und heiratete dort. Er starb im November 1983.[117]
Heinz Helmuth Behrendt Eisenacher Straße 69 1. Sep. 2021
Ursel Berta Behrendt Eisenacher Straße 69 1. Sep. 2021
Margit Benedik Hauptstraße 5 30. Juni 2017 Margit Benedik kam am 26. Dezember 1897 in Wien als Tochter des David Benedik und seiner Frau Rosalia geborene Schwarcz zur Welt.[120] Ihre Geschwister waren Franziska, Judith, Robert, Alexander und Maria Miriam.[121] Die Eltern zogen mit ihren Kindern nach Berlin, ab Anfang der 1920er Jahre wohnten sie in der Hauptstraße 5 Gartenhaus III. Ihr Vater betrieb eine Firma für Präzisionsmechanik und Formenbau in der Schönhauser Allee 167a. Ihre Schwester Marie heiratete den Diplom-Volkswirt Alexander Spiegelglas, deren Sohn Georg wurde am 29. November 1931 geboren.[122] Ihr Schwager Alexander emigrierte 1935 nach Palästina.[123] 1939 gelangte ihr Neffe Georg mit einem Kindertransport nach England. 1940 starben ihre Eltern David und Rosalia Benedik. Sie und ihre Schwester mussten Zwangsarbeit leisten bei Siemens & Halske AG und bei einer Firma Finker & Co., 1942 mussten sie in die Geisbergstraße 33 ziehen. Von dort wurden sie am 29. Januar 1943 nach Auschwitz deportiert, wo sie vermutlich sofort ermordet wurden.[124]
Elfriede Berg Nollendorfstraße 16 25. Sep. 2015 Elfriede Neugarten kam am 14. Dezember 1886 in Dortmund-Huckarde in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie heiratete in den 1930er Jahren den Kaufmann und Tuchhändler Julius Berg und lebte mit ihm seit 1936 in der Nollendorfstraße 16 in einer 4,5-Zimmer-Wohnung. 1939 hatten sie drei Untermieter: Isidor Pick und seine Frau Flora geborene Gallin und Röschen Lewin geborene Magner. Am 13. Juni 1942 wurde Elfriede Berg mit ihrem Mann nach Sobibor deportiert und ermordet.[125] Die Untermieter wurden im August und September nach Theresienstadt deportiert, alle wurden ermordet. Die Wohnung war nach der Deportation aller Bewohner für bombengeschädigte Berliner vorgesehen.[126]
Julius Berg Nollendorfstraße 16 25. Sep. 2015 Julius Berg kam am 22. Dezember 1882 in Warburg als Sohn des Kaufmanns Lucas Berg und seiner Frau Dina geborene Grundstein zur Welt.[127] Er wurde Kaufmann und heiratete 1919 in Berlin Martha geborene Rosentreter verwitwete Jackmuss. Diese hatte von ihrem verstorbenen Mann Leopold Jackmuss einen Tuchhandel geerbt, die Fa. Jackmuss und Heinemann, Tuch engros, Versand, in der Alexanderstraße 12a, später in der Berliner Straße 99. Aus der ersten Ehe hatte Martha Berg eine Tochter, die am 28. September 1916 geborene Claire, die bereits 1930 starb. In ihrer zweiten Ehe mit Julius Berg gebar Martha Berg die Tochter Margarete Dina, geboren am 18. Dezember 1920. Ihr Mann war in der von ihr geerbten Firma tätig. Julius Berg heiratete in zweiter Ehe Elfriede Neugarten und lebte mit ihr seit dem 1. Juli 1936 in der Nollendorfstraße 16 in einer 4,5-Zimmer-Wohnung, wo er auch einen Tuchhandel betrieb. 1938 musste er seinen Betrieb einstellen und das umfangreiche Warenlager verschleudern. Der Tochter Margarete gelang die Emigration nach England. 1939 hatte Julius Berg drei Untermieter: Isidor Pick und seine Frau Flora geborene Gallin und Röschen Lewin geborene Magner. Am 13. Juni 1942 wurde Julius Berg mit seiner Frau nach Sobibor deportiert und ermordet.[128]
Alfred Berger Meraner Straße 8 24. Nov. 2018 Alfred Berger kam am 29. Juni 1868 in Chorzow/Königshütte als Sohn des Isaak Berger und seiner Frau Amalie geborene Kutschnicki zur Welt.[129] Er hatte vier Schwestern (Selma, Olga, Jenny und Marie) und zwei Brüder (Max und Josef). Er zog nach Berlin und heiratete am 17. April 1905 Anna Hofmann. Ihre Tochter Edith kam 1907 auf die Welt, starb aber bereits mit 6 Jahren.[130] Die Familie lebte in der Augsburger Straße 62. Alfred Berger gehörte die Firma „Hochstein & Berger, Damenmäntelfabrik“ in der Kronenstraße 27. 1920 wohnte die Familie in der Meraner Straße 4 und zog nach einigen Jahren in die Meraner Straße 8. Dort blieben sie bis 1939, da mussten sie ihre Wohnung verlassen und zu Annas Schwester Ida Baer geborene Hofmann in die Stübbenstraße 1 ziehen. Mit Ida und mit Annas und Idas Mutter, Rosalie Hofmann, die damals 95 Jahre alt war, wurden sie am 17. August 1942 nach Theresienstadt deportiert.[70] Als erste starb am 16. September 1942 Rosalie Hofmann, dann folgte Ida Baer am 7. November 1942, am 9. November 1942 starb Anna Berger und Alfred Berger starb dort am 11. Januar 1943,[131] angeblich an Darmkatarrh.
Anna Berger Meraner Straße 8 24. Nov. 2018 Anna Hofmann kam am 15. Februar 1875 in Altenkunstadt/Lichtenfels/Bayern als Tochter des Friedrich Hofmann und seiner Frau Rosalie geborene Midas auf die Welt,[132] ihre Schwester Ida wurde am 6. März 1877 geboren. Anna Hofmann zog nach Berlin und heiratete am 17. April 1905 den Damenmantelfabrikanten Alfred Berger. Ihre Tochter Edith wurde 1907 geboren, starb aber bereits 1913. Damals lebte die Familie in der Augsburger Straße 62, zog dann in die Meraner Straße 4 und einige Jahre später in die Meraner Straße 8. Dort blieben sie bis 1939, dann mussten sie ihre Wohnung verlassen und zu Annas Schwester Ida Baer und deren Mutter Rosalie Hofmann in die Stübbenstraße 1 ziehen. Mit Ida und Rosalie zusammen wurden sie am 17. August 1942 nach Theresienstadt deportiert.[70] Anna Berger starb in Theresienstadt am 9. November 1942,[133] angeblich an Darmkatarrh.
Else Berger Passauer Straße 6-7 12. Juli 2019 Else Wertheim wurde am 8. Dezember 1892 in Berlin geboren, ihre Eltern waren der Kaufmann und Fabrikbesitzer Max Wertheim (geb. am 16. Juni 1851 in Wollstein Kreis Bomst) und Hulda (geb. Michaelis am 3. Februar 1862 in Sagan; gest. am 18. November 1918 in Charlottenburg) Wertheim, die am 14. Oktober 1884 in Berlin heirateten. Else hatte noch mindestens drei Geschwister, Hans (geb. am 12. September 1885, Emigration 1939 in die Niederlande, 1943 ermordet in Auschwitz),[134] Kurt (geb. am 24. Oktober 1886, Deportation 1941 in das Ghetto Lodz, Mai 1942 im Vernichtungslager Chelmno ermordet)[135] und Arthur (geb. am 3. Mai 1889, gest. am 16. März 1890). Am 17. April 1919 hat sie den Prokuristen Kurt Berger (geb. am 21. Juli 1892 in Hamburg) geheiratet und am 14. Juni 1922 wurde in Chemnitz ihre Tochter Jutta Margerete Hulda geboren. Kurt Berger stand ab 1934 mit der Adresse Passauer Straße 6–7 im Berliner Adreßbuch,[136] 1939 zur Volkszählung wohnten nur noch Else und Jutta in der Wohnung.[137][138] Kurt Berger war wahrscheinlich inzwischen verstorben, wie ein nachträglich vorgenommener Eintrag auf der Karteikarte der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland für Jutta Berger zeigt.[139] Am 20. August 1942 hat Jutta in Schöneberg Georg Koplowitz (geb. am 8. Juli 1919 in Beuthen) geheiratet, fünf Tage zuvor wurde ihre Mutter Else Berger am 15. August 1942 aus der Passauer Straße 6–7 nach Riga deportiert und am 18. August 1942 dort ermordet.[140] Jutta und Georg Koplowitz wurden am 4. März 1943 aus der Heilbronner Straße 30 (bei Löwenthal) in das KZ Auschwitz deportiert,[141] nur ihr Mann Georg überlebte die Deportation sowie einen weiteren Transport in das KZ Mittelbau-Dora,[142] er wohnte nach der Befreiung und dem Kriegsende in Neukölln.[143]
Eva Rita Berger Nollendorfstraße 19 21. März 2011[144] Eva Rita Berger wurde am 29. März 1923 in Leipzig geboren. Sie wurde gemeinsam mit ihrer Familie am 4. April 1944 aus dem SS-Sammellager Mecheln,[145][146] in das KZ Auschwitz deportiert und dort am 2. Oktober 1944 ermordet.[144] Die Mutter von Eva Rita Berger, Paula Berger, geborene Schiffman, (geb. 28. Januar 1895 in Łopianka)[147] wurde am 12. Oktober 1944 im KZ Auschwitz ermordet. Ihr Vater, Leon Berger (geb. 1. Juni 1890 in Leipzig)[148] wurde am 4. April 1944 im KZ Auschwitz ermordet.[149] Nur ihrer älteren Schwester Etta Berger (geb. 18. Dezember 1919 in Dresden)[150] gelang es, die letzten Monate bis zur Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945 zu überstehen, sie überlebte.
Gerhard Berliner Winterfeldtstraße 31 1. Juni 2022
Paul Berliner Winterfeldtstraße 31 1. Juni 2022
Sophie Berliner Winterfeldtstraße 31 1. Juni 2022
Hildegard Berlowitz Vorbergstraße 15 Hildegard (Hilda) Berlowitz kam am 5. September 1912 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Georg Berlowitz und seiner Frau Hedwig Johanna Sophie geborene Hardt zur Welt. Ihre Mutter starb als sie zwei Jahre alt war, ihr Vater heiratete im Jahr 1919 erneut. Hildegard hatte keine Geschwister Sie besuchte die Mittelschule bis zur 1. Klasse. Dann wurde sie Vorführdame im Modehaus Manasse. Wegen „Rassenschande“ wurde sie vom 30. Juli bis 3. September 1935 als Schutzhäftling im KZ Moringen interniert, dann zu ihrer Familie nach Rahnsdorf, Seestraße 30, entlassen.[151] Am 8. Juli 1936 bekam sie mit Erich Ismar Daniel den Sohn Peter Heinz Berlowitz. Am 30. Juni 1943 wurde sie aus der Vorbergstraße 15 gemeinsam mit ihrem Sohn Peter Heinz nach Theresienstadt deportiert, ihr Sohn hatte zuvor in der Iranischen Straße 2 gelebt. Hildegard und ihr Sohn überlebten Theresienstadt, im DP-Lager Deggendorf lernte sie Max Moritz Kurlaender kennen, sie heirateten und bekamen 1946 die Tochter Evelyn und emigrierten gemeinsam in die USA, wo Hildegard Kurlaender 2005 starb.
Peter Heinz Berlowitz Vorbergstraße 15 Peter Heinz Berlowitz kam am 8. Juli 1936 in Berlin als Sohn der Vorführdame und Hausangestellten Hildegard Berlowitz und des Erich Ismar Daniel zur Welt. Er hielt sich zeitweise in der Iranischen Straße 2 auf, am 30. Juni 1943 wurde er zusammen mit seiner Mutter nach Theresienstadt deportiert.[152] Beide überlebten das Lager, im DP-Lager Deggendorf heiratete seine Mutter Max Kurlaender, sie bekamen 1946 die Tochter Evelyn und wanderten gemeinsam in die USA aus, wo Peter Heinz den Namen seines Vaters annahm, er nannte sich jetzt Peter Heinz Daniel. Sein Vater war 1944 in Shanghai ums Leben gekommen.
Berta Bernstein Cheruskerstraße 33 21. März 2017 Berta Cohn kam am 8. November 1887 in Berent, Westpreußen (heute: Kościerzyna) in einer jüdischen Familie zur Welt.[153] Sie hatte noch eine jüngere Schwester Cäcilie, geboren am 18. März 1889 in Berent. Berta heiratete Adolf Bernstein und wohnte mit ihm in Tuchel, heute Tuchola. Am 18. April 1912 kam der Sohn Joachim zur Welt. Adolf Bernstein fiel im Ersten Weltkrieg. Berta zog mit ihrem Sohn nach Berlin und verdiente den Unterhalt, indem sie gegen Lohn Wäsche wusch und mangelte. 1939 wohnte Berta Bernstein mit ihrem Sohn in der Cherusker Straße 33 1. Aufgang, Seitenflügel 1.OG. Berta Bernstein hatte eine Laube in der Wexstraße, wo eine mit ihr befreundete Familie Senske wohnte.[154] Sie mussten noch einmal umziehen und zwar in die Gipsstraße 12a. Dort stand das ehemalige Rabbinerseminar der Gemeinde Adass Jisroel. Dieses diente seit 1940 zur Unterbringung von wohnungslos gewordenen Juden. Am 19. Februar 1943 wurde Berta Bernstein zusammen mit ihrem Sohn Joachim nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[155] Ihre Schwester Cäcilie verheiratete Rehfeld, die in Schmargendorf in der Franzensbader Straße 4 gewohnt hatte, kam ebenfalls im Holocaust um: sie wurde am 25. Oktober 1942 nach Riga deportiert.[156]
Joachim Bernstein Cheruskerstraße 33 21. März 2017 Joachim Bernstein kam am 18. April 1912 in Tuchel als Sohn des Adolf Bernstein und seiner Frau Berta geborene Cohn auf die Welt.[157] Sein Vater fiel im Ersten Weltkrieg, seine Mutter zog mit ihm nach Berlin. Sie verdiente dort den Unterhalt, indem sie gegen Lohn Wäsche wusch und mangelte. Joachim und seine Mutter lebten in der Cherusker Straße 33 1. Aufgang Seitenflügel 1.OG. Seine Mutter hatte eine Laube in der Wexstraße, wo eine mit ihnen befreundete Familie Senske wohnte. Joachim Bernstein unternahm Reisen mit Jugendgruppen, von denen er Kartengrüße an Else Senske schickte. Sie mussten noch einmal umziehen und zwar in die Gipsstraße 12a. Dort stand das ehemalige Rabbinerseminar der Gemeinde Adass Jisroel. Dieses diente seit 1940 zur Unterbringung von wohnungslos gewordenen Juden. Am 10. Februar 1943, wenige Tage vor der Deportation, schickte Joachim Bernstein eine Karte an Familie Senske: „Besten Gruß + baldiges Wiedersehen. Joachim B.“[158] Am 19. Februar 1943 wurde Joachim Bernstein zusammen mit seiner Mutter nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[155]
Heinz Bersu Zietenstraße 26 25. Apr. 2022
Martha Bersu Zietenstraße 26 25. Apr. 2022
Siegmund Bersu Zietenstraße 26 25. Apr. 2022
Annemarie Bieber Stübbenstraße 13 14. Okt. 2022
Flora Bingen Nollendorfstraße 28 25. Mai 2011[159] Flora Großmann kam am 12. Dezember 1865 in Myslowitz als Tochter des Isaac Großmann und seiner Frau Rosalie geborene Ring zur Welt.[160] Sie heiratete 1888 in Berlin den Kaufmann Hermann Bingen, Trauzeugin war Martha Großmann geborene Deutsch, ihre Schwägerin.[161] Ihr Mann Hermann war in der Kurzwaren-, Textil- und Lederbranche tätig. 1889 wurde der Sohn Fritz geboren, der im Ersten Weltkrieg fiel. Anfang der 1930er Jahre starb ihr Mann, Flora Bingen wohnte in der Augsburger Straße 42. Als sie diese Wohnung verlassen musste, fand sie Zuflucht bei ihrer Schwägerin Martha Großmann in der Nollendorfstraße 28. Sie lebte dort als Untermieterin in der Zwei-Zimmer-Wohnung im linken Seitenflügel, 1. OG, und bezog eine kleine Leibrente von der Viktoria Lebensversicherung. Ihr wertvollster Besitz war ein Bücherschrank und Bücherregale. Sie wurde am 14. August 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 13. August 1944 ermordet wurde.[162]
Salomon Birnbaum Rosenheimer Straße 31 20. Dez. 2014 Salomon Birnbaum kam am 17. Dezember 1883 in Dubno/Wolhynien/Russland in einer jüdischen Familie zur Welt.[163] Er heiratete Sima Mirel Rapaport, die in Minsk geboren war. Nach einem Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität wurde Salomon Birnbaum Lehrer. 1927 war er Studienrat und wohnte mit seiner Frau Sima Mirel in der Martin-Luther-Straße 17. Vermutlich erlitt er berufliche Nachteile, so dass sie 1933 in die Rosenheimer Straße 31 zogen. Salomon Birnbaum musste Zwangsarbeit leisten als Übersetzer für Polnisch bei einer Wehrmachtsstelle. Am 12. März 1943 wurde Salomon Birnbaum mit seiner Frau aus der Bozener Straße 9 in das KZ Auschwitz deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[164]
Sima Mirel Birnbaum Rosenheimer Straße 31 20. Dez. 2014 Sima Mirel Rapaport kam am 12. April 1900 in Minsk/Russland in einer jüdischen Familie zur Welt.[165] Sie heiratete den Lehrer Salomon Birnbaum und lebte mit ihm in Berlin. Ab 1927 wohnten sie in der Martin-Luther-Straße 17, ab 1933 in der Rosenheimer Straße 31. Sie musste Zwangsarbeit leisten bei der Wilhelm Spindler AG. in Spindlersfelde. Sie wurde am 12. März 1943 mit ihrem Mann aus der Bozener Straße 9 in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[164]
Ernst Bloch Innsbrucker Straße 7 5. Apr. 2011[166] Ernst Bloch kam am 10. Juli 1889 in Libochowicz/Böhmen in einer jüdischen Familie zur Welt.[167] Er heiratete Margarete Revy, ihre Tochter Margot wurde 1923 geboren. Ernst Bloch war Handelsvertreter, die Familie lebte bis 1941 in der Innsbrucker Straße 7. Dann wurden sie gezwungen als Untermieter zu Josef Weinreich in die Martin-Luther-Straße 95 zu ziehen. Ernst Bloch leistete Zwangsarbeit bei der Firma Weber & Co., Berlin SO 68.[168] Eines Tages kamen er und seine Tochter Margot, die bei der Maschinenfabrik C.A.G. Flohr in Borsigwalde Zwangsarbeit leistete, nach Hause, wo sie die Wohnung versiegelt vorfanden. Ernst Bloch ging zur Gestapo, um sich nach dem Verbleib seiner Frau zu erkundigen; da wurde auch er verhaftet. Das Ehepaar fand sich vermutlich in einem Sammellager wieder, sie wurden am 29. November 1942 nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[169] Die Tochter Margot überlebte im Untergrund, reiste nach dem Krieg nach Australien aus, wo sie heiratete und einen Sohn bekam.
Margarete Bloch Innsbrucker Straße 7 5. Apr. 2011[170] Margarete Revy kam am 10. Juni 1898 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Simon Revy und seiner Frau Martha geborene Bernstein zur Welt.[171] Sie heiratete den Kaufmann und Handelsvertreter Ernst Bloch, die Tochter Margot wurde 1923 geboren. Die Familie lebte bis 1941 in der Innsbrucker Straße 7, dann wurde sie gezwungen als Untermieter zu Josef Weinrich in die Martin-Luther-Straße 95 zu ziehen. Margaretes Mann leistete Zwangsarbeit bei der Firma Weber & Co., die Tochter bei der Maschinenfabrik C.A.G. Flohr in Borsigwalde.[168] Als diese eines Tages nach Hause kamen, war die Wohnung versiegelt und Margarete Bloch verschwunden. Ernst Bloch ging zur Gestapo um sich nach ihrem Verbleib zu erkundigen, da wurde auch er verhaftet. Vermutlich trafen sie sich in einem Sammellager wieder, sie wurden gemeinsam am 29. November 1942 nach Auschwitz deportiert,[169] ihr Todesdatum ist unbekannt.[172]
Adolf Blumberg Hauptstraße 109 4. Dez. 2017 Adolf Blumberg kam am 30. März 1878 in Berlin als zweites Kind des Textilkaufmanns Leopold Lewin Blumberg und seiner Frau Emma geborene Friedländer zur Welt. Nach dem Besuch des Gymnasiums „Zum Grauen Kloster“ absolvierte er eine Ausbildung an einer Webschule, danach leitete er die Berliner Vertretung einer Spremberger Tuchfabrik. Er heiratete Dora, die Ehe wurde 1935 geschieden.[114] Noch bis 1939 wohnte er in seiner Wohnung Hansemannstraße 5 in Tiergarten.[34] Dann musste er dort ausziehen und als Untermieter zu der jüdischen Familie Beermann in die Hauptstraße 109 ziehen. Er leistete Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik. Als er die Aufforderung erhielt, sich am 28. November 1941 in der Sammelstelle Levetzowstraße zur Deportation einzufinden, wählte er am 26. November 1941 die Flucht in den Tod.[173]
Helene Blumenhein Bozener Straße 9 10. Juni 2009[174] Helene Lebbin kam am 26. Oktober 1867 in Berlinchen/Brandenburg in einer jüdischen Familie zur Welt.[175] Sie heiratete den Inhaber einer Schirm- und Spazierstockfabrik, Alexander Blumenhein. Ihr Sohn Ernst Alfred wurde am 6. Mai 1891 in Greifenberg geboren, 1900 lebte die Familie schon in Berlin. Die Ehe wurde geschieden, Helene Blumenhein führte vorübergehend eine Pension in der Ansbacher Straße, seit 1920 lebte sie in der Bozener Straße 9. Von dort wurde sie am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt starb.[176] Ihr Sohn Ernst Alfred war Automobilingenieur und führte ein Autohaus, zuerst in Berlin, später in Eberswalde. Er wurde im Rahmen der Reichspogromnacht verhaftet, in das KZ Sachsenhausen gebracht, kam zwar wieder frei, aber starb am 1. Januar 1939 an den erlittenen Misshandlungen. Für ihn wurde ein Stolperstein in Eberswalde gelegt. Helenes geschiedener Mann Alexander beging am 22. Juli 1942 Suizid, nachdem er den Deportationsbescheid erhalten hatte.
Oskar Blumenreich Belziger Straße 37 26. März 2010[177] Oskar Blumenreich kam am 20. Dezember 1879 in Schwedt als Sohn von Malwine Blumenreich auf die Welt.[178] Seine Mutter heiratete 1887 den Tischlergesellen August Wilhelm Schröder. Oskar Blumenreich wurde Kaufmann und zog nach Berlin. 1908 wohnte er in Rummelsburg und heiratete die Buchhalterin Rosa Hirschberg. Da war seine Mutter schon verwitwet. 1927 wurde die Ehe von Oskar und Rosa Blumenreich geschieden. Ab 1935 wohnten Malwine Schröder und Oskar Blumenreich in der Belziger Straße 55 (später in 37 umbenannt). Am 2. April 1942 wurde Oskar Blumenreich nach Warschau deportiert, sein Todesdatum ist unbekannt.[179]
Lilly Blumenthal Landshuter Straße 35 24. Nov. 2018 Lilly Blumenthal kam am 21. Januar 1891 in Dorstfeld bei Dortmund als Tochter des David Blumenthal und seiner Frau Johanna geboren Meyersohn zur Welt.[180] Ihre Geschwister waren Bertha (1888) und Karl (1892). Um die Jahrhundertwende zog die Familie nach Berlin, Lilly wurde Verkäuferin. Am 4. April 1917 heiratete sie den Bankbeamten Max Blumenthal,[181] die Ehe blieb kinderlos. In den 1930er Jahren lebte Lilly Blumenthal mit ihrem Mann in der Landshuter Straße 35. Ihr Mann wurde aus nicht zu klärenden Gründen vom 29. Juni 1935 bis zum 3. April 1936 im KZ Dachau inhaftiert. Ihr Bruder Karl emigrierte mit seiner Frau Frieda 1940 noch in die USA, dagegen gelang es Lilly und Max Blumenthal nicht, ein aufnahmebereites Land zu finden. Ihre Wohnung in der Landshuter Straße mussten sie verlassen und als Untermieter in die Helmstedter Straße 16 zu Ernsthal ziehen. Nach dem Anschlag der Gruppe Herbert Baum auf die Ausstellung „Das Sowjet-Paradies“ war Max Blumenthal einer der jüdischen Männer, die als Geiseln genommen wurden und im KZ Sachsenhausen inhaftiert wurden. Am 28. Mai 1942 wurde er dort erschossen. Lilly Blumenthal wusste nichts vom Verbleib ihres Mannes, erhielt aber die Aufforderung zur Deportation nach Theresienstadt. Als sie mit dem Transport vom 5. Juni 1942 dort eintraf, erhielt sie die Mitteilung vom Tod ihres Mannes.[182] Von Theresienstadt wurde sie am 9. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.
Max Blumenthal Landshuter Straße 35 24. Nov. 2018 Max Blumenthal kam am 25. Januar 1891 in Herdecke als Sohn des Metzgers Moritz Blumenthal und seiner Frau Jakobine geborene Wolf zur Welt.[183] Seine Geschwister waren Rosa (1882), Eugenie (1883), Gustav (1887) und Walter (1885). Max Blumenthal wurde Bankbeamter und zog 1910 nach Berlin. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg und heiratete am 4. April 1917 die Verkäuferin Lilly Blumenthal.[181] Die Ehe blieb kinderlos, in den 1930er Jahren lebte das Ehepaar in der Landshuter Straße 35. Vom 29. Juni 1935 bis zum 3. April 1936 war Max Blumenthal aus unbekannten Gründen im KZ Dachau inhaftiert. Max und Lilly Blumenthal mussten ihre Wohnung in der Landshuter Straße verlassen und als Untermieter in die Helmstedter Straße 16 zu Ernsthal ziehen. Nach dem Anschlag der Gruppe Herbert Baum auf die Ausstellung „Das Sowjet-Paradies“ wurde Max Blumenthal wie zahlreiche jüdische Berliner verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Am 28. Mai 1942 wurde er dort erschossen. Seine Frau Lilly erfuhr erst nach ihrer Deportation nach Theresienstadt von seinem Tod.
Max Blumenthal Regensburger Straße 33 1. Juli 2010[184] Max Blumenthal kam am 14. Oktober 1886 in Königsberg/Neumark in einer jüdischen Familie zur Welt.[185] Er heiratete Rosa Perl, sie wohnten in Königsberg/Neumark, wo ihre Tochter Stefanie am 28. April 1927 zur Welt kam. Max Blumenthal wurde nach der Reichspogromnacht verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert, bis er am 13. Dezember 1938 wieder frei kam. 1939 wohnten Max, Rosa und Stefanie zusammen mit Max’ Vater, Louis Blumenthal, geboren am 6. Mai 1853 in Coerberg, in Königsberg/Neumark in der Hermann-Göring-Straße 27. Max’ Vater Louis wurde kein Opfer der Nazis, er starb vermutlich eines natürlichen Todes. Die Familie zog im Frühjahr 1940 nach Berlin und wohnte in der Schwerinstraße 8 I bei Gross. Die Tochter Stefanie besuchte für ein Jahr hier die Schule. Max und Rosa Blumenthal wurden am 26. Oktober 1942 aus der Regensburger Straße 33 in Berlin-Schöneberg nach Riga deportiert und dort am 29. Oktober ermordet.[186] Ihre Tochter Stefanie wurde am 14. Dezember 1942 aus der Kurfürstenstraße 124 nach Auschwitz deportiert, zusammen mit Georg, Alma und Hans Sommerfeld ebenfalls aus dem Haus Kurfürstenstraße 124. Vermutlich hatten Stefanies Eltern sie bei einer befreundeten Familie untergebracht. Stefanie wurde nur 15 Jahre alt.
Rosa Blumenthal Regensburger Straße 33 1. Juli 2010[184] Rosa Perl kam am 13. November 1891 in Beuthen/Oberschlesien in einer jüdischen Familie zur Welt.[187] Sie heiratete Max Blumenthal und lebte mit ihm in Königsberg/Neumark. Ihre Tochter Stefanie kam am 28. April 1927 auf die Welt. Ihr Mann Max wurde nach der Reichspogromnacht verhaftet und im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Am 13. Dezember 1938 wurde er wieder freigelassen. 1939 lebten Rosa, Max und Stefanie zusammen mit Max’ Vater Louis Blumenthal in Königsberg/Neumark in der Hermann-Göring-Straße 27. Die Familie zog im Frühjahr 1940 nach Berlin und wohnte in der Schwerinstraße 8 I bei Gross. Die Tochter Stefanie besuchte für ein Jahr hier die Schule. Max und Rosa Blumenthal wurden am 26. Oktober 1942 aus der Regensburger Straße 33 in Berlin-Schöneberg nach Riga deportiert und dort am 29. Oktober ermordet.[186] Ihre Tochter Stefanie wurde 14. Dezember 1942 aus der Kurfürstenstraße 124 nach Auschwitz deportiert, zusammen mit Georg, Alma und Hans Sommerfeld, ebenfalls aus dem Haus Kurfürstenstraße 124. Vermutlich hatten Stefanies Eltern sie bei einer befreundeten Familie untergebracht.
Stefanie Blumenthal Regensburger Straße 33 7. Apr. 2022 Stefanie Blumenthal kam am 28. April 1927 in Königsberg/Neumark als Tochter des Max Blumenthal und seiner Frau Rosa geborene Perl zur Welt. 1939 wohnte die Familie in der Hermann-Göring-Straße 27, Königsberg/Neumark, zusammen mit dem Großvater väterlicherseits, Lewigen Louis Blumenthal, Jahrgang 1853. Nach der Reichspogromnacht war Max Blumenthal eine Zeit lang im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Max‘ Vater Louis starb eines natürlichen Todes. Die Familie zog im Frühjahr 1940 nach Berlin und wohnte in der Schwerinstraße 8 I bei Gross. Die Tochter Stefanie besuchte ab dem 1. April 1940 die Schule. Sie verließ diese am 28. März 1941 nach Abschluss des 8. Schuljahrs. Die Familie musste noch einmal umziehen und zwar in die Regensburger Straße 33. Von dort wurden Max und Rosa Blumenthal am 26. Oktober 1942 nach Riga deportiert und am 29. Oktober 1942 ermordet. Vor ihrer Deportation hatten sie dafür gesorgt, dass ihre Tochter Stefanie bei befreundeten Eltern unterkam. Diese waren Alma und Georg Sommerfeld mit ihrem Sohn Hans, Jahrgang 1926, in der Kurfürstenstraße 124 bei Grodka. Vermutlich kannten sich Stefanie und Hans aus der Schule. Hans hatte bis 21. März 1940 die Private Jüdische Volksschule in der Joachimstaler Straße besucht, danach bis 20. Dezember 1940 eine andere Schule und dann in einer Schlosserwerkstatt in der Greifswalder Straße gelernt. Auf einer Karteikarte wurde Stefanie als Pflegetochter der Familie Sommerfeld bezeichnet. Am 14. Dezember 1942 wurde Stefanie Blumenthal mit Georg, Alma und Hans Sommerfeld aus der Kurfürstenstraße 124 in das KZ Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt.
Eugen Bluth Belziger Straße 39 26. März 2010[188] Eugen Bluth kam am 20. Oktober 1895 in Berlin als Sohn des Möbelhändlers Jacob Bluth und seiner Frau Amalie geboren Lowinsky zur Welt.[189] Die Familie wohnte in der Gipsstraße in Mitte. 1911 wurde Eugen Bluth wegen Diebstahls und versuchter Sittlichkeitsverbrechen erstmals verhaftet. Er diente im Ersten Weltkrieg, welchen Beruf er später hatte, wissen wir nicht. Er heiratete Margot Schlossberg, Ende der 1930er Jahre lebten sie aber getrennt. Eugen Bluth verbüßte 1938 eine Gefängnisstrafe von eineinhalb Jahren. Im August 1940 arbeitete er bei der Firma Hava Kraftfutterwerk in Spandau und wohnte für einige Zeit in der Belziger Straße 39 als Untermieter in der Wohnung Löwenstein. Am 9. November 1940 wurde Eugen Bluth wegen Verstoßes gegen den § 175 StGB, den Homosexuellen-Paragrafen, verhaftet und 1941 zu zwei Jahren und neun Monaten Gefängnis sowie Sicherungsverwahrung verurteilt. Vor Ablauf der regulären Haftzeit wurde er der Gestapo übergeben, am 2. Juni 1942 nach Sobibor deportiert[190] und am 7. August 1942 in Majdanek ermordet.[4]
Edith Bodek Bayreuther Straße 37/38 17. Nov. 2008[191] Edith Victoria Bodek kam am 29. Juni 1893 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Julius Maximilian Hermann Bodek und seiner Frau Rosa geborene Hirsch zur Welt.[192] Sie studierte an der Hochschule für Politik in Berlin, wurde Fürsorgerin und blieb ledig. Vor der Deportation musste sie noch in die Marburger Straße 5 und in die Barbarossastraße 2 umziehen. Von dort wurde sie am 29. November 1942 mit dem 23. Berliner Osttransport in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[191]
Alfred Siegmund Böhme Martin-Luther-Straße 29 28. März 2013[193] Alfred Siegmund Böhme kam am 13. September 1886 in Berlin als zweites von vier Kindern des Verbandsstofffabrikanten Moritz Böhme und seiner Frau Clara geborene Worms zur Welt. Seine Geschwister waren Hildegard Zerline, Alice und Walter. Die pharmazeutische Firma seines Vaters befand sich in der Oranienburger Straße 65 und später in Alt-Moabit 91–92. Alfred Böhme übernahm die Firma seines Vaters bis Anfang der 1930er Jahre. 1916 hatte er Elisabeth Bud geheiratet, die Kinder hießen Heinrich-Joachim, Ruth und Erika Ester. 1931 wurde die Ehe geschieden, Elisabeth emigrierte mit ihren beiden Töchtern 1933 nach Frankreich, später nach Palästina, dorthin wanderte auch Heinrich-Joachim aus. In den 1930er Jahren arbeitete Alfred Böhme als Versicherungsvertreter, danach als Koch sowie in anderen Bereichen. 1943 wohnte Alfred Böhme als Untermieter in der Martin-Luther-Straße 95 VH II. (heute Martin-Luther-Straße 29). Er leistete Zwangsarbeit bei der Spedition Erich Scheffler, bis er am 16. Juni 1943 nach Theresienstadt deportiert wurde, von dort wurde er am 9. Oktober 1944 nach Auschwitz verschleppt, wo er vermutlich sofort nach seiner Ankunft ermordet wurde.[194] Seine Schwester Hildegard wurde nach Auschwitz deportiert, seine Schwester Alice emigrierte nach Uruguay und sein Bruder Walter nach Argentinien.
Jakob Bonwitt Bozener Straße 13 11. März 2024
Käthe Bonwitt Bozener Straße 13 11. März 2024
Luise Bonwitt Grunewaldstraße 56 11. März 2024
Franziska Borchardt Pallasstraße 12 20. Apr. 2012 Franziska Pasmantier kam am 13. Januar 1889 in Warschau als Tochter von Chaim Pasmantier und seiner Frau Marga geborene Hirschberg zur Welt.[195] Sie hatte eine Schwester Rywa, geboren am 22. März 1886, und einen Bruder Ailich Schmul, geboren am 20. Oktober 1879. Franziska zog nach Berlin, wurde Buchhalterin und arbeitete für den Jüdischen Kulturverein in der Oranienburger Straße 26. Sie heiratete am 23. Juni 1920 den Woll- und Strickwarenfabrikanten Jacques Borchardt. Die Kinder wurden geboren: am 20. Oktober 1922 Helmut Michael, am 25. Januar 1926 Lilli Flora und am 31. Januar 1929 Irene. Die Firma von Jacques Borchardt befand sich am Schöneberger Ufer 27, privat lebte die Familie zunächst in Zehlendorf in der Dreilindenstraße 23 / Potsdamer Chaussee 58, später in der Pallasstraße 12. Aufgrund der zunehmenden Repression bemühten sich Franziska und Jacques Borchardt die Ausreise ihrer Kinder zu ermöglichen: Irene konnte im Mai 1939 nach England ausreisen, Lilli Flora sollte im Winter 1939 folgen. Da der Zweite Weltkrieg begann, gelang deren Ausreise nicht mehr. 1939 wurde die Firma von Jacques Borchardt durch die Nationalsozialisten liquidiert. Franziska, Jacques, Lilli Flora und Helmut mussten zwangsweise in zwei Zimmer in der Ebersstraße als Untermieter ziehen. Jacques und Helmut Borchardt wurden am 26. Juni 1942 nach Minsk deportiert, Franziska und Lilli Flora wohnten dann zusammen in einem möblierten Zimmer, bis sie am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert wurden,[196] wo sie unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden.
Helmut Michael Borchardt Pallasstraße 12 20. Apr. 2012 Helmut Michael Borchardt kam am 20. Oktober 1922 in Berlin als Sohn des Woll- und Strickwarenfabrikanten Jacques Borchardt und seiner Frau Franziska geborene Pasmantier in Berlin zur Welt.[197] Er hatte zwei jüngere Schwestern, die am 25. Januar 1926 geborene Lilli Flora und die am 31. Januar 1929 geborene Irene. Die Familie lebte zunächst in Nikolassee, Potsdamer Chaussee 58 Ecke Dreilindenstraße, später in Schöneberg in der Pallasstraße 12. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten durfte Helmut nicht mehr die staatlichen Schulen besuchen, er ging vermutlich wie seine Schwestern auf die jüdische Joseph-Lehmann-Schule in der Joachimstaler Straße 13 und bis 1939 auf die Holdheim-Schule in der Nürnberger Straße 66. Im Mai 1939 konnte die jüngste Schwester Irene nach England ausreisen, Lilli sollte im Winter 1939 folgen. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs vereitelte dies. Die Firma des Vaters wurde im Jahr 1939 liquidiert und die Wohnung in der Pallasstraße wurde der Familie gekündigt: sie musste in zwei Zimmer zur Untermiete in die Ebersstraße 18 ziehen. Helmut Borchardt wurde am 4. Dezember 1939 in Innsbruck in „Schutzhaft“ genommen, kam aber wieder frei. Ab 1941 leistete er Zwangsarbeit bei der Firma Hermann Henseler, Maschinen- und Apparatebau, Hollmannstraße 32. Am 26. Juni 1942 wurde Helmut und sein Vater nach Minsk deportiert und dort zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[198] Lilli und ihre Mutter lebten nunmehr zusammen in einem möblierten Zimmer, bis auch sie beide am 19. Oktober 1942 mit dem 21. Transport nach Riga verschleppt und am 22. Oktober 1942 ermordet wurden.
Jacques Borchardt Pallasstraße 12 20. Apr. 2012 Jacques Borchardt kam am 23. Januar 1881 in Berlin als Sohn von Michael Borchardt und seiner Frau Bertha geborene Steindecker zur Welt.[199] Er hatte noch zwei Schwestern: Rida, die am 2. April 1882 geboren war, und Tyra, am 8. Juli 1883 geboren. Er wurde Kaufmann und besaß eine Woll- und Strickwarenfabrik am Schöneberger Ufer 27, in der vornehmlich Strümpfe gefertigt wurden. Er heiratete in erster Ehe die verwitwete Anna Simon geborene Loriesohn. Die Scheidung der Ehe erfolgte 1919, die zweite Heirat mit Franziska Pasmantier fand am 23. Juni 1920 statt. Die Kinder Helmut (1922), Lilli (1926) und Irene (1929) wurden geboren. Die Familie lebte zunächst in einem Haus in der Potsdamer Chaussee 58/Dreilindenstraße 23, später zog sie in die Pallasstraße 12. Im Mai 1939 konnte die jüngste Tochter Irene nach England ausreisen, Lilli sollte im Winter 1939 folgen. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs vereitelte dies. Die Firma von Jacques Borchardt wurde 1939 von den Nationalsozialisten liquidiert, die Wohnung in der Pallasstraße wurde der Familie gekündigt. Sie zog in zwei möblierte Zimmer als Untermieter in die Ebersstraße 18. Jacques Borchardt musste Zwangsarbeit leisten bei der Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik A.G. in Borsigwalde. Am 26. Juni 1942 wurde Jacques Borchardt und sein Sohn Helmut nach Minsk deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[200]
Lilli Flora Borchardt Pallasstraße 12 20. Apr. 2012 Lilli Flora Borchardt kam am 25. Januar 1926 als Tochter des Woll- und Strickwarenfabrikanten Jacques Borchardt und seiner Frau Franziska geborene Pasmantier in Berlin zur Welt.[201] Sie hatte einen älteren Bruder Helmut Michael, der am 20. Oktober 1922 geboren war und eine jüngere Schwester Irene, geboren am 31. Januar 1929. Die Familie lebte zunächst in Nikolassee, Potsdamer Chaussee 58 Ecke Dreilindenstraße, später in Schöneberg in der Pallasstraße 12. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten durfte Lilli nicht mehr die staatlichen Schulen besuchen, sie ging auf die jüdische Joseph-Lehmann-Schule in der Joachimstaler Straße 13, ab 1939 auf die Holdheim-Schule in der Nürnberger Straße 66. Im Mai 1939 konnte die jüngste Tochter Irene nach England ausreisen, Lilli sollte im Winter 1939 folgen. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs vereitelte dies. Die Firma ihres Vaters wurde im Jahr 1939 liquidiert und die Wohnung in der Pallasstraße wurde der Familie gekündigt: sie musste in zwei Zimmer zur Untermiete in die Ebersstraße 18 ziehen. Seit Juni 1942 besuchte Lilli nicht mehr die Schule, sie arbeitete als Erntehelferin in Radinkendorf bei Beeskow. Am 26. Juni 1942 wurde ihr Vater und ihr Bruder nach Minsk deportiert, Lilli und ihre Mutter lebten nunmehr zusammen in einem möblierten Zimmer, bis auch sie beide am 19. Oktober 1942 mit dem 21. Transport nach Riga verschleppt und am 22. Oktober 1942 ermordet wurden.[202]
Rosalie Borchardt Passauer Straße 2 28. März 2013[203] Rosalie Bernstein kam am 20. April 1854 in Königsberg als Tochter von Jakob Bernstein und seiner Frau Therese zur Welt. Die Kaufmannsfamilie war zum christlichen Glauben konvertiert. Rosalie heiratete 1874 den Teehändler Robert Borchardt. Sie bekamen sieben Kinder, eines war der Schriftsteller Rudolf Borchardt. Bis 1882 lebte die Familie in Moskau und zog dann nach Berlin. Sie wohnten am Kronprinzenufer und in der Hardenbergstraße bis Robert Borchardt 1908 starb. Ab 1920 lebte Rosalie Borchardt bei ihrer Tochter Else, nach deren Emigration bei einer anderen Tochter. Schließlich lebte sie als Untermieterin in der Passauer Straße 2. Am 6. März 1943 beging Rosalie Borchardt Suizid. Sie wurde auf dem St.-Matthäus-Friedhof bestattet.[204]
Ella Boronow Habsburgerstraße 12 28. März 2013[205] Ella Rosina Glücksmann kam am 20. April 1879 in Milowice/Petrikau als Tochter des Grubendirektors Emanuel Glücksmann und dessen Frau Louise Fränkel zur Welt. Die Familie zog später nach Breslau. Ella Glücksmann heiratete 1902 den Zahnarzt Josef Boronow,[206] die Kinder wurden geboren: Antonia (Toni) 1903, Erich 1906, Katharina 1908, Stephanie 1910 und Johannes 1914.[127] Als 1929 ihr Mann starb, blieb sie zunächst in Breslau, weil sich die jüngsten Kinder noch in der Ausbildung befanden. 1934 zog Ella Boronow nach Berlin zu ihrer Tochter Antonia in die Habsburgerstraße 12. Ihre Tochter Katharina hatte 1932 Suizid begangen, die verheiratete Tochter Stephanie emigrierte 1933 nach Palästina und ihr Sohn Johannes floh 1935 in die Philippinen. Ihr Sohn Erich wurde 1938 verhaftet, in das Gefängnis Plötzensee gebracht, dann in das Moorlager Mulmshorn, wo er Zwangsarbeit leisten musste, schließlich kam er am 30. November 1940 in das KZ Sachsenhausen. 1939 heiratete die Tochter Antonia den Beamten der Jüdischen Gemeinde Georg Moses Kaliski. Dieser wurde wie sein Schwager Erich am 28. Mai 1942 bei der Vergeltungsaktion nach dem Anschlag auf die Ausstellung „Das Sowjet-Paradies“ erschossen. Ella Boronow wurde am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[207]
Erich J. Boronow Habsburgerstraße 12 28. März 2013[208] Erich Julius Boronow kam am 25. August 1906 in Breslau als Sohn des Zahnarztes Josef Boronow und seiner Frau Ella Rosine geborene Glücksmann zur Welt.[209] Seine Geschwister waren: Antonia (Toni), Katharina, Stephanie und Johannes. Erich Boronow wurde Grundschullehrer, 1933 legte er die Abschlussprüfung ab und war zunächst in Breslau als Lehrer tätig, dann zog er nach Berlin zu seiner Schwester Antonia und seiner Mutter in die Habsburgerstraße 12. Er war politisch aktiv gegen die Nationalsozialisten und wurde vermutlich deswegen am 18. November 1938 in Berlin verhaftet und in das Gefängnis Plötzensee gebracht. Wahrscheinlich wurde er zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, denn am 14. August 1940 wurde er mit anderen jüdischen Gefangenen aus dem Zuchthaus Celle in das Gefängnis Hameln verlegt und er musste in der Außenstelle, dem Moorlager Mulmshorn, Zwangsarbeit leisten. Am 9. November 1940 endete seine Freiheitsstrafe, er wurde aber in „Schutzhaft“ genommen und der Gestapo in Berlin übergeben.[210] Am 30. November 1940 schließlich wurde er in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Nach dem Anschlag auf die Ausstellung „Das Sowjetparadies“ wurde Erich Boronow im Rahmen der Vergeltungsaktion am 28. Mai 1942 erschossen.
Alice Braun Else-Lasker-Schüler-Straße 11 14. Aug. 2013 Alice Joelsohn kam am 29. September 1873 in Berlin als Tochter von Julius Joelsohn und seiner Frau Betty geborene Seligsohn zur Welt.[211] Sie hatte einen jüngeren Bruder Fritz Joachim Joelsohn, der am 4. Juli 1888 geboren war. Ihr Vater Julius Joelsohn war Mitinhaber einer Firma „Confectionsstoffe engros“ am Hausvogteiplatz. Alice Joelsohn heiratete den Kaufmann Benno Braun, der am 20. November 1856 in Posen geboren war und der Teilhaber der Firma ihres Vaters wurde. Sie lebten in Berlin, dort kam am 18. Februar 1898 ihr Sohn Paul Ernst auf die Welt, 1903 die Tochter Henriette. Alice Braun war hochgebildet, ihre Liebe galt der Literatur und der bildenden Kunst. Ihre Tochter Henriette heiratete den Schauspieler Wolfgang Kühne. Nachdem die Familie zunächst in der Magdeburger Straße gelebt hatte, zog sie in die Motzstraße 88 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 11), wo auch ihr Bruder Fritz mit seiner Familie lebte und wo er seine ärztliche Praxis hatte. Ihr Sohn Paul Ernst studierte Jura und Nationalökonomie, wurde promoviert und heiratete die Rechtsanwältin Emilie Melchior, Alices Enkel Otto Melchior Benno, genannt Peter, wurde 1927 geboren. Ihr Mann Benno starb 1929. Ihr Sohn Paul floh 1933 mit seiner Frau nach Frankreich, ihr Sohn befand sich in einem Sanatorium in der Schweiz. Alice Braun wurde am 15. August 1942 nach Riga deportiert und dort am 18. August 1942 erschossen.[212] Paul wurde in Frankreich verhaftet und am 2. September 1942 nach Auschwitz deportiert. Sein Sohn Otto Melchior Benno, genannt Peter (Pierre) überlebte, ebenfalls Alices Tochter Henriette.
Frieda Braun Rosenheimer Straße 13 Aug. 2006[213] Frieda Rotholz wurde am 3. April 1889 in Posen geboren. Sie heiratete den Kaufmann Simon Braun, die Tochter Eva Henriette wurde am 26. August 1913 geboren. Die Familie bewohnte seit dem 1. Oktober 1910 eine Vier-Zimmer-Wohnung in der Rosenheimer Straße 13. 1939 lebte Frieda Braun verwitwet in der Rosenheimer Straße 13 II zusammen mit ihrer Tochter Eva und deren Mann Wolfgang Neumann. Beiden gelang die Flucht nach Großbritannien. Frieda Braun wurde als Zwangsarbeiterin bei der Firma Deutsche Hydraulik- und Präzisionswerke Alfred Tewes in Wittenau eingesetzt. Am 1. November 1941 wurde sie in das Ghetto Lodz/Litzmannstadt deportiert. Eine weitere Deportation in das Vernichtungslager Chelmno/Kulmhof erfolgte am 9. Mai 1942. Dort wurde sie ermordet. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[195][213]
Gerhard Braun Nürnberger Straße 65 8. Mai 2019 Gerhard Felix Braun kam am 11. November 1893 in Berlin als Sohn des späteren Landgerichtsdirektors Felix Hugo Bernhardt Friedmann-Braun und seiner Frau Gertrud Georgiana geborene Lehfeldt zur Welt. Seine ältere Schwester war Hildegard, sein jüngerer Bruder Johannes Heinrich Werner. Die Familie gehörte der evangelischen Kirche an und wohnte in der Nürnberger Straße 66. Gerhard studierte Medizin und diente im Ersten Weltkrieg als Feldarzt, wofür er das Eiserne Kreuz erhielt. Nach dem Krieg wurde er promoviert und arbeitete als Frauenarzt, zunächst von der elterlichen Wohnung aus, später aus einer anderen Wohnung im selben Haus. Er war Kassenarzt und im Bezirk Wedding angestellt als Leiter der Ärztlichen Beratungsstelle (Schwangerenfürsorge). 1927 heiratete er Anneliese Finster, die die einjährige Tochter Ruth in die Ehe brachte. Gerhard Braun adoptierte Ruth. Nach 1933 verlor Gerhard Braun die Stelle im Wedding, später die Kassenzulassung, ab 1938 durfte er nur noch jüdische Patienten behandeln. Nach der Reichspogromnacht wurde er verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, nach fünfeinhalb Wochen wieder entlassen. Seine Tochter Ruth konnte noch 1938 nach England ausreisen, Gerhard Braun und seine Frau Gertrud folgten ihr im Januar 1939. Bei der Ausreise verlor die Familie ihr gesamtes Vermögen, in England durfte Gerhard Braun zunächst nicht als Arzt arbeiten, er wurde interniert, die geplante Ausreise in die USA zerschlug sich. Freunde der Familie sorgten für den Unterhalt. Anfang 1942 durfte Gerhard Braun als Junior-Arzt arbeiten, was sehr belastend war. Geschwächt durch die Ereignisse starb Gerhard Braun 1946.[214]
Hildegard Braun Nürnberger Straße 65 8. Mai 2019 Hildegard Marie Therese Braun kam am 21. April 1892 in Berlin als erstes Kind des späteren Landgerichtsdirektors Felix Hugo Bernhardt Friedmann-Braun und seiner Frau Gertrud Georgiana geborene Lehfeldt zur Welt.[215] Ihre jüngeren Brüder waren Gerhard Felix und Johannes Heinrich Werner. Die Familie gehörte der evangelischen Kirche an und wohnte in der Nürnberger Straße 66. Hildegard wurde Sängerin mit einer Mezzosopran- und Altstimme. Im Ersten Weltkrieg arbeitete sie als Krankenschwester, wodurch sie selbst erkrankte. Nach dem Ersten Weltkrieg gab sie hauptsächlich Gesangsunterricht. Nach Beginn der Naziherrschaft durfte sie nicht der Reichsmusikkammer angehören und deswegen nicht als Berufsmusikerin arbeiten. 1934 zog sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder Johannes in eine kleine Wohnung in der Kurfürstenstraße. Sie musste ihre Mutter pflegen und leistete Zwangsarbeit bei Riedel de Haën. Am 12. Dezember 1942 wurden Hildegard und ihre Mutter verhaftet und in die Sammelstelle Gerlachstraße gebracht. Dort starb ihre Mutter, Hildegard Braun wurde am 14. Dezember 1942 nach Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt.[216]
Johannes Braun Nürnberger Straße 65 8. Mai 2019 Johannes Heinrich Werner Braun kam am 20. September 1900 in Berlin als jüngster Sohn des späteren Landgerichtsdirektors Felix Hugo Bernhardt Friedmann-Braun und seiner Frau Gertrud Georgiana geborene Lehfeldt zur Welt. Die Familie lebte in der Nürnberger Straße 66. Johannes wurde Schauspieler und von den Nazis nach 1933 aus der Reichstheaterkammer ausgeschlossen, so dass ihn ein Berufsverbot traf. Am 28. März 1942 wurde er in das Ghetto nach Piaski deportiert, dort soll er an Tuberkulose gestorben sein.[217]
Paul Braun Else-Lasker-Schüler-Straße 11 14. Aug. 2013 Paul Ernst Braun kam am 18. Februar 1898 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Benno Braun und seiner Frau Alice geborene Joelsohn zur Welt.[218] Sein Vater war Teilhaber einer Firma „Confectionsstoffe engros“ seines Großvaters mütterlicherseits. Die Familie wohnte in der Magdeburger Straße, später in der Motzstraße 88, wo auch sein Onkel Fritz Joelsohn, ein praktischer Arzt, mit seiner Familie lebte. Paul Braun studierte Jura und Nationalökonomie, wurde promoviert und arbeitete bei der Berliner Handelsgesellschaft, der Garantie- und Kreditbank und der Firma Tannenbau, Pariser & Co. Er heiratete die Rechtsanwältin Emilie Melchior, ihr Sohn Otto Melchior Benno, genannt Peter, wurde 1927 geboren. Er zog mit seiner Familie zu seiner Mutter in die Motzstraße 88 (heute Else-Lasker-Schüler-Straße 11), sein Onkel lebte mit seiner Familie in der Hausnummer 86. Paul Braun floh 1933 mit seiner Frau nach Frankreich, ihr Sohn, der an Knochentuberkulose litt, befand sich seit 1932 in einem Sanatorium in der Schweiz. Sowohl Paul Braun als auch seine Frau wurden mehrfach verhaftet, interniert und wieder freigelassen, ihr Sohn Pierre war in der Résistance aktiv. Paul Braun wurde schließlich in Lyon am 17. August 1942 verhaftet und in das Lager Vénissieux gebracht, am 29. August 1942 in das Sammellager Drancy und von dort am 2. September 1942 nach Auschwitz deportiert. Sein Todesdatum ist unbekannt. Seine Frau Emilie und sein Sohn Pierre überlebten.
Fränzes Brenner Rosenheimer Straße 27 20. Aug. 2012[219] Franziska (Fränzes) Brenner kam am 15. Februar 1891 in Leipzig als Tochter von Heinrich Brenner und seiner Frau Fanny geborene Beckmann zur Welt.[220] Sie hatte eine ältere Schwester Miriam Senta. Fränzes Brenner studierte Medizin, erhielt die Approbation 1918 und ließ sich in Berlin am Südwestkorso 75 als praktische Ärztin nieder. Sie blieb ledig, ihre ärztliche Tätigkeit ist bis 1935 nachweisbar. Ab August 1938 durfte sie keine ärztliche Tätigkeit mehr ausüben. 1943 wohnte sie in einer sogenannten Judenwohnung als Untermieterin bei Hans Silvester Magud und seiner Frau Anna geboren Steinitz in der Rosenheimer Straße 27. Nachdem ihre Vermieter am 16. Dezember 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden, beging Fränzes Brenner am 27. Februar 1943 Suizid.[221]
Auguste Bruh Passauer Straße 5-7 12. Juli 2019 Auguste Prinz kam am 16. April 1887 in Görlitz als Tochter des Handelsmannes Salo Selig Prinz und seiner Frau Regina geborene Prinz zur Welt. Die Familie zog nach Breslau, wo Auguste im Jahr 1912 den Schneidermeister Majer Max Bruh heiratete. Dieser war am 4. August 1882 in Jadowniki in Galizien geboren und wohnte in Berlin in der Elsässerstraße 9. 1912 kam der Sohn Gerhard in Berlin auf die Welt, starb aber bereits 6 Monate später, am 31. Dezember 1915 kam die Tochter Herta auf die Welt. Nun zog die Familie in die Neue Königstraße 80, wo Majer Bruh eine Maßschneiderei für Herrenmode betrieb. Von 1927 bis 1931 lebte die Familie in der Friedrichstraße 125, sodann in der Passauer Straße 6. Majer Max Bruh starb am 23. November 1936 und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt. Die Tochter Herta heiratete 1938 Herbert Rosenberg und emigrierte mit ihm nach Chile. Auguste Bruh versuchte auch zu emigrieren, sie verkaufte einen Teil ihres Besitzes, die Auswanderung gelang jedoch nicht. 1940 musste sie die eigene Wohnung aufgeben und als Untermieterin zu Else Berger im selben Haus ziehen. Am 16. Juni 1943 wurde Auguste Bruh mit dem „91. Alterstransport“ nach Theresienstadt deportiert und von dort am 9. Oktober 1944 weiter ins Vernichtungslager Auschwitz. Sehr wahrscheinlich wurde sie dort unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. Ihre Tochter Herta gebar in Chile einen Sohn Roberto Manuel Rosenberg Bruh und am 10. November 1946 eine Tochter Eliane, sie selbst starb am 17. November 1946 in Santiago de Chile.[222]
Hedwig Brühl Freisinger Straße 5a Dez. 2007[223] Hedwig Wasser kam am 7. Mai 1890 in Krotoschin als Tochter von Moritz Wasser und seiner Frau Philippine geborene Rosenthal zur Welt.[224] Sie heiratete 1914 in Berlin den Chemiker Ernst Georg Brühl. Dieser war damals Chef-Chemiker bei der Philipp Mühsam Gesellschaft. Seit Beginn der Ehe wohnte die Familie in der Freisinger Straße 5a, die Kinder Rose Beate und Clemens Michael kamen dort 1920 und 1925 zur Welt. Ernst Brühl war in den 1930er Jahren als Wirtschaftsprüfer tätig, bis er Ende der 1930er Jahre starb. Die Tochter Rose Beate gelangte mit einem Kindertransport nach England, der Sohn Clemens Michael emigrierte nach Holland und überlebte dort. Hedwig Brühl musste die Vierzimmerwohnung mit den Ehepaaren Moses und Charlotte Goldschmidt und Adolf und Erna Herbst teilen, sie leistete Zwangsarbeit bei der Firma Auto Kabel GmbH in Kreuzberg. Zwei Schwestern ihres Mannes, Hedwig Simon-Fechheimer und Margarete Brühl, die in der Heilbronner Straße 8 wohnten, begingen vor ihrer Deportation im Jahr 1942 Suizid. Hedwig Brühl wurde am 12. Januar 1943 zusammen mit dem Ehepaar Herbst nach Auschwitz deportiert und dort wahrscheinlich sofort in der Gaskammer ermordet.[225]
Alice Cassirer Gustav-Freytag-Straße 7 16. Juni 2018 Alice Stein kam am 26. April 1893 in Schoppinitz bei Kattowitz/Schlesien als Tochter des Abraham Stein und seiner Frau Waltrud (?) geborene Münzer zur Welt. Sie wurde Buchhalterin und heiratete am 5. Februar 1916 in Berlin den Buchhändler Arthur Cassirer.[226] Am 10. Februar 1918 wurde der Sohn Heinz geboren und am 19. November 1919 die Tochter Gertrud. Ihr Mann Arthur gründete 1922 eine Großbuchhandlung und einen Verlag für Kleinkunsterzeugnisse. Die Familie wohnte in der Gustav-Freytag-Straße 7 in der 3. Etage, im Parterre war die Buchhandlung. Etwa 1930 wurden die Buchhandlung und der Verlag aus Platzgründen in die Prenzlauer Promenade nach Weißensee verlegt während der Wohnsitz der Familie in Schöneberg blieb. Alice Cassirer unterstützte ihren Mann in seinem Betrieb nach Kräften. 1937 wurde die Buchhandlung und der Verlag arisiert und liquidiert, Arthur Cassirer versuchte noch, sich an einer anderen Firma zu beteiligen; dieser Versuch scheiterte nach einem Jahr. Die Tochter Gertrud konnte sich noch rechtzeitig ins Exil retten, sie lebte in den 1950er Jahren in Santiago de Chile und hatte geheiratet, sie hieß nun Gertrud Mannheim. Ihr Bruder Heinz war in den 1930er Jahren in einem jüdischen Trainingszentrum, er unternahm einen Fluchtversuch mit dem Kladovo-Transport, das war ein am 25. November 1939 in Wien gestarteter illegaler jüdischer Fluchtversuch. Die Männer des Transports wurden am 12. Oktober 1941 auf Befehl von General Franz Böhme von Einheiten der Wehrmacht in Zasavica/Serbien erschossen, unter ihnen auch Heinz Cassirer. Ab 1939 mussten Alice und Arthur Cassirer in die Schöneberger Straße 25 nach Kreuzberg ziehen. Von dort wurden sie am 19. Februar 1943 mit dem 56. Transport in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[227]
Arthur Cassirer Gustav-Freytag-Straße 7 16. Juni 2018 Arthur Cassirer kam am 28. Dezember 1891 in Dresden als Sohn von Louis Cassirer und seiner Frau Flora geborene Friedländer zur Welt. Er wurde Buchhändler und zog nach Berlin, wo er am 5. Februar 1916 Alice Stein heiratete.[226] Am 10. Februar 1918 wurde der Sohn Heinz geboren und am 19. November 1919 die Tochter Gertrud. Arthur Cassirer gründete 1922 eine Großbuchhandlung und einen Verlag für Kleinkunsterzeugnisse. Die Familie wohnte in der Gustav-Freytag-Straße 7 in der 3. Etage, im Parterre war die Buchhandlung. Etwa 1930 wurden die Buchhandlung und der Verlag aus Platzgründen in die Prenzlauer Promenade nach Weißensee verlegt, während der Wohnsitz der Familie in Schöneberg blieb. Alice Cassirer unterstützte ihren Mann in seinem Betrieb nach Kräften. 1937 wurde die Buchhandlung und der Verlag arisiert und liquidiert, Arthur Cassirer versuchte noch, sich an einer anderen Firma zu beteiligen; dieser Versuch scheiterte nach einem Jahr. Die Tochter Gertrud konnte sich noch rechtzeitig ins Exil retten, sie lebte in den 1950er Jahren in Santiago de Chile und hatte geheiratet, sie hieß nun Gertrud Mannheim. Ihr Bruder Heinz war in den 1930er Jahren in einem jüdischen Trainingszentrum, er unternahm einen Fluchtversuch mit dem Kladovo-Transport, das war ein am 25. November 1939 in Wien gestarteter illegaler jüdischer Fluchtversuch. Die Männer des Transports wurden am 12. Oktober 1941 auf Befehl von General Franz Böhme von Einheiten der Wehrmacht in Zasavica/Serbien erschossen, unter ihnen auch Heinz Cassirer. Nach der Reichspogromnacht wurde Arthur Cassirer im KZ Sachsenhausen inhaftiert und am 16. Dezember 1938 wieder entlassen. Vermutlich musste Arthur Cassirer dann Zwangsarbeit leisten. Nach 1939 mussten Alice und Arthur Cassirer in die Schöneberger Straße 25 nach Kreuzberg ziehen. Von dort wurden sie am 19. Februar 1943 mit dem 56. Transport in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[227]
Heinz Cassirer Gustav-Freytag-Straße 7 16. Juni 2018 Heinz Cassirer kam am 10. Februar 1918 als erstes Kind seiner Eltern Arthur Cassirer und seiner Frau Alice geborene Stein zur Welt. Seine jüngere Schwester war Gertrud. Die Familie lebt in Schöneberg in der Gustav-Freytag-Straße 7. Sein Vater betrieb eine Großbuchhandlung und einen Kleinkunstverlag, zunächst in der Gustav-Freytag-Straße, ab 1930 in der Prenzlauer Promenade. Alice Cassirer unterstützte ihren Mann in seinem Betrieb nach Kräften. 1937 wurde die Buchhandlung und der Verlag arisiert und liquidiert, Arthur Cassirer versuchte noch, sich an einer anderen Firma zu beteiligen; dieser Versuch scheiterte nach einem Jahr. Die Tochter Gertrud konnte sich noch rechtzeitig ins Exil retten, sie lebte in den 1950er Jahren in Santiago de Chile und hatte geheiratet, sie hieß nun Gertrud Mannheim. Heinz Cassirer war in den 1930er Jahren in einem jüdischen Trainingszentrum, um die Ausreise nach Palästina vorzubereiten. Er unternahm einen Fluchtversuch mit dem Kladovo-Transport, das war ein am 25. November 1939 in Wien gestarteter illegaler jüdischer Fluchtversuch. Die Männer des Transports wurden am 12. Oktober 1941 auf Befehl von General Franz Böhme von Einheiten der Wehrmacht in Zasavica/Serbien erschossen, unter ihnen auch Heinz Cassirer.[228] Seine Eltern mussten in die Schöneberger Straße 25 nach Kreuzberg ziehen. Von dort wurden sie am 19. Februar 1943 mit dem 56. Transport in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet.[227]
Avner Casvan Courbièrestraße 5 17. Nov. 2008[229] Avner Casvan kam am 25. Mai 1899 in Jassy, früher Rumänien, heute Moldawien, als Sohn von Moses Casvan und seiner Frau Malka Mathilde geborene Mates zur Welt.[230] Er hatte noch einen älteren Bruder Simon, der am 15. August 1897 ebenfalls in Jassy geboren war. Ende der 1920er Jahre zogen Avner Casvan, sein Bruder und seine Eltern nach Berlin. Avner heiratete Golda Melber und am 5. Februar 1927 kam ihr Sohn Manfred in Berlin auf die Welt. Avner Casvan war Kaufmann, er betrieb ein Versandgeschäft, erst aus der Augsburger Straße 27, dann aus der Courbièrestraße 5. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten flohen Avner und Golda Casvan mit ihrem Sohn Manfred nach Frankreich. Dort in Aubervilliers, nördlich von Paris, wurde ihre Tochter Louisette 1937 geboren. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich wurden Avner, Golda und die Kinder Manfred und Louisette im Rahmen der Aktion Rafle du Vélodrome d’Hiver am 16. Juli 1942 festgenommen und über die Lager Drancy und Pithiviers nach Auschwitz deportiert. Zunächst wurden Avner und sein Sohn Manfred am 31. Juli 1942 nach Auschwitz verschleppt, dann folgte Golda Casvan am 7. August 1942. Als letzte der Familie wurde Louisette, damals 5 Jahre alt, am 24. August 1942 alleine nach Auschwitz deportiert und ermordet. Avner Casvans Vater war 1936 in Berlin verstorben, seine Mutter, Mathilde Kasswan, wurde am 14. September 1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz. Sein Bruder Simon Kassvan wurde am 4. März 1943 von Berlin nach Auschwitz deportiert. Avner Casvan selbst starb in Auschwitz am 27. September 1942.[4]
Golda Casvan Courbièrestraße 5 17. Nov. 2008 Golda Melber kam am 25. Dezember 1902 in Dobromil/Polen (heute Ukraine) als Tochter von Schmuel Melber und seiner Frau Dina auf die Welt.[231] Sie heiratete den aus Rumänien stammenden Kaufmann Avner Casvan und zog mit ihm, seinen Eltern und seinem Bruder nach Berlin. Dort kam ihr Sohn Manfred am 5. Februar 1927 auf die Welt. Sie wohnten in der Augsburger Straße 27 und der Courbièrestraße 5. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten floh die Familie nach Aubervilliers, nördlich von Paris, wo 1937 ihre Tochter Louisette (Lea) geboren wurde. Die Wehrmacht eroberte Nordfrankreich, die Familie Casvan wurde am 16. Juli 1942 in Paris im Rahmen der Aktion „Rafle du Vélodrome d’Hiver“ festgenommen und über die Lager Drancy und Pithiviers nach Auschwitz deportiert. Zunächst wurden Avner Casvan und sein Sohn Manfred am 31. Juli 1942 nach Auschwitz verschleppt, dann folgte Golda Casvan am 7. August 1942. Als letzte der Familie wurde Louisette, damals 5 Jahre alt, am 7. August 1942 alleine nach Auschwitz deportiert und ermordet.[4]
Louisette Casvan Courbièrestraße 5 17. Nov. 2008 Louisette Casvan kam am 12. Januar 1937 in Paris als Tochter von Avner Casvan und seiner Frau Golda geborene Melber zur Welt.[232] Ihr Vater war Kaufmann, die Familie hatte in Berlin in der Courbièrestraße 5 gewohnt. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten waren ihre Eltern mit ihrem älteren Bruder Manfred nach Frankreich geflohen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich wurde die Familie Casvan im Rahmen der Aktion „Rafle du Vélodrome d’Hiver“ verhaftet. Über die Lager Drancy und Pithiviers erfolgte die Deportation nach Auschwitz: am 31. Juli 1942 wurden Avner und sein Sohn Manfred deportiert, Golda Casvan folgte am 7. August 1942 und schließlich wurde auch die fünfjährige Louisette am 24. August 1942 alleine nach Auschwitz deportiert. Sie wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.[4]
Manfred Casvan Courbièrestraße 5 17. Nov. 2008 Manfred Casvan kam am 5. Februar 1927 in Berlin als Sohn von Avner Casvan und seiner Frau Golda geborene Melber zur Welt.[233] Sein Vater war Kaufmann, die Familie wohnte zuerst in der Augsburgerstraße 27, später in der Courbièrestraße 5. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten floh die Familie nach Frankreich. Dort in Aubervilliers, nördlich von Paris, kam 1937 Manfreds Schwester Louisette (Lea) auf die Welt. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich wurde die Familie Casvan im Rahmen der Aktion „Rafle du Vélodrome d’Hiver“ verhaftet. Über die Lager Drancy und Pithiviers erfolgte die Deportation nach Auschwitz: am 31. Juli 1942 wurden Avner Casvan und sein Sohn Manfred deportiert, Golda Casvan folgte am 7. August 1942 und schließlich wurde auch die fünfjährige Louisette am 24. August 1942 alleine nach Auschwitz deportiert.[4]
Ludwig Chodziesner Münchener Straße 18a
(ehem. Speyerer Straße 10)
24. Okt. 2005[234] Ludwig Chodziesner kam am 28. August 1861 in Obersitzko/Posen als Sohn des Kurzwarenhändlers Julius Chodziesner und dessen Frau Johanna geborene Aschheim zur Welt.[235] Nach dem Abitur im Jahre 1879 studierte er Jura in Berlin und legte 1891 das Assessorexamen ab. Er wurde ein bekannter Strafverteidiger und später zum Justizrat ernannt. 1894 heiratete er Elise Schönfließ, sie hatten vier Kinder: Gertrud (Kolmar), Margot, Hilde und den Sohn Georg. Die Familie zog nach ersten Wohnungen in Berlin 1923 in die Feuerbachstraße 13 (damals Manteuffelstraße 9) nach Finkenkrug bei Falkensee. 1930 starb seine Frau Elise, 1936 wurde ihm die Zulassung als Anwalt entzogen. Nach der Pogromnacht 1938 musste er das Haus in Finkenkrug verkaufen und in die Speyerer Straße 10 II rechts umziehen. Drei seiner erwachsenen Kinder konnten Deutschland verlassen, Gertrud Kolmar begleitete ihren Vater bis zu seiner Deportation im September 1942. Nachdem er die Aufforderung erhalten hatte, sich zur Deportation bereitzuhalten, half ihm Hilde Benjamin, die spätere Justizministerin der DDR, beim Packen.[236] Ludwig Chodziesner kam über das Sammellager Große Hamburger Straße 26 am 9. September 1942 nach Theresienstadt, am 13. Februar 1943 wurde er dort ermordet. Offiziell wurde die Todesursache mit »Darmkatarrh« und »Herzmuskelentartung« als angegeben.[237] In Finkenkrug liegt ein zweiter Stolperstein (siehe Liste der Stolpersteine in Falkensee)
Fritz Citron Münchener Straße 2 5. Aug. 2011 Samuel Siegfried Fritz Citron kam am 14. Januar 1876 als Sohn des Landgerichtsrats und Geheimen Justizrats Moritz Max Citron und dessen Ehefrau Wanda geborene Seligsohn in Woitoswo / Kreis Berent / Westpreußen zur Welt. Er hatte einen Bruder Curt. Zusammen mit diesem konvertierte er mit 13 Jahren zur evangelischen Religion. Die Familie zog nach Berlin und Fritz studierte nach Ablegung des Abiturs Jura. Er war Amtsrichter von 1901 bis 1914, im Ersten Weltkrieg war er Kriegsgerichtsrat in Reims und Kowno. Ab 1918 war er Amtsgerichtsrat in Berlin und ab 1920 bis 1929 Kammergerichtsrat beim Kammergericht Berlin. 1929 wurde er zum Oberverwaltungsgerichtsrat beim Preußischen Oberverwaltungsgericht in Berlin berufen. Daneben arbeitete er an einem Kommentar zum Genossenschaftsrecht mit. In erster Ehe hatte Fritz Citron 1908 Lisbeth Caroline Fraenkel geheiratet und 1914 in zweiter Ehe Charlotte Amalie Clara Furbach. Die Kinder wurden geboren: Otto, Klaus-Jürgen (15. Mai 1929) und Christa (1920). Nach der Heirat mit Charlotte wohnte die Familie in der Münchener Straße 2, das Haus gehörte seiner Schwiegermutter, die ebenfalls zur evangelischen Religion konvertiert war. Am 25. August 1933 wurde er zwangsweise auf der Grundlage des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 aus dem Amt entlassen. 1935 wurde das Haus in der Münchener Straße verkauft, die Familie zog in die Pariser Straße 42-43. 1938 konnte seine Tochter Christa nach England emigrieren. Fritz Citron beging einen Suizidversuch, wurde jedoch von Passanten aus dem Landwehrkanal gerettet. Am 26. Dezember 1938 beging Fritz Citron Suizid durch Erhängen im Haus Nachodstraße 7.[238]
Frieda Codik Ansbacher Straße 74 6. Okt. 2021
Martha Cohen Berchtesgadener Straße 37 Mai 2006[239] Martha Lewandowski kam am 20. Juni 1860 in Berlin als Tochter des Königlichen Musikdirektors Lazarus Louis Lewandowski und seiner Frau Helene geborene Wertheim zur Welt.[240] Sie heiratete den Philosophen Hermann Cohen, einen der Begründer des Neukantianismus'. Martha Cohen nahm an der Tätigkeit ihres Mannes intensiv teil und unterstütze ihn in allen Angelegenheiten. Sie führte seine Korrespondenz und hielt seine Gedanken schriftlich fest. Als ihr Mann 1918 starb, war sie durch ihr Erbe materiell abgesichert und widmete sich seinem wissenschaftlichen Nachlass und seinem Andenken. Sie wohnte weiterhin in der Fünfeinhalbzimmerwohnung in der Berchtesgadener Straße 37, in die sie zwei Untermieterinnen aufnahm. Am 1. September 1942 wurde Martha Cohen nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 12. September 1942 starb.[4][241][242]
Adolf Cohn Berchtesgadener Straße 35 15. Sep. 2009[243] Adolf Cohn kam am 15. Dezember 1881 in Znin in einer jüdischen Familie auf die Welt.[244] Er wurde Apotheker und heiratete Clara, die Schwester seines Studienkollegen Paul Schlome. 1920 wurde der Sohn Walter geboren, 1925 die Tochter Eva, die Familie wohnte in einer großen Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35. Adolf Cohn führte zusammen mit seinem Schwager Paul Schlome die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße bis zu ihrer Arisierung im Jahr 1936. Als sein Schwiegervater Hermann Schlome altersbedingt seinen Holzhandel aufgab, zog er 1933 mit seiner Frau Auguste geborene Frost zu seiner Tochter Clara und deren Familie in die Berchtesgadener Straße 35, wo er sich um seine Kinder und Enkelkinder kümmerte. Adolfs Sohn Walter konnte 1937 nach Argentinien fliehen, starb dort aber bereits 1939 an Tuberkulose. Zuerst wurden die Schwiegereltern Schlome am 1. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, Adolf und Clara Cohn wurden mit dem 32. Osttransport am 2. März 1943 nach Auschwitz verschleppt.[245] Ein Todesdatum ist nicht bekannt.[4]
Alfred Cohn Fregestraße 71 28. März 2013 Alfred Cohn wurde am 10. Juni 1880 in Stallupönen/Ostpreußen als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er heiratete 1911 in Danzig die ebenfalls jüdische Elsbeth Aris. Das Ehepaar betrieb in Wartenberg/Ostpreußen ein größeres Kaufhaus. Im Ersten Weltkrieg diente Alfred Cohn als Offizier; zwei seiner Brüder starben im Kampf. Drei Kinder wurden geboren: 1912 Ruth Betty, 1914 Georg Joachim und 1915 Georg Gideon. 1936 verkaufte das Ehepaar das Warenhaus wegen der zunehmenden Repressionen und zog nach Berlin in die Fregestraße 71. Die drei Kinder konnten nach Palästina bzw. nach England und in die USA fliehen. Alfred Cohn wurde anlässlich der Novemberpogrome das erste Mal verhaftet und ins KZ Sachsenhausen gebracht, am 17. Dezember 1938 wurde er wieder frei gelassen. Alfred und Elisabeth Cohn mussten aus der Fregestraße 71 ausziehen und in ein sogenanntes Judenhaus in der Jenaer Straße 5 als Untermieter einziehen. Am 27. Mai 1942 wurde Alfred Cohn im Rahmen der Sonderaktion „Das Sowjet-Paradies“ verhaftet und wieder in das KZ Sachsenhausen gebracht, wo er am 28. Mai 1942 als einer von 250 Berliner Juden erschossen wurde. Enkel und Urenkel aus Israel waren bei der Verlegung der Stolpersteine anwesend.[246]
Betty Cohn Crellestraße 46
(ehem. Bahnstraße 46)
März 2008[247] Betty Cohn kam am 20. November 1878 in Frankfurt/Oder als Tochter von Selig Cohn und seiner Frau Ernestine geborene Philippsborn auf die Welt.[248] Sie heiratete David Cohn, der am 25. Juni 1873 in Frankfurt/Oder geboren war. Sie hatten drei Kinder: Jenny, geboren am 1. Oktober 1900, Friederike, geboren am 13. Februar 1902 und Jakob Werner, geboren am 27. März 1907. Vermutlich trennte sich das Ehepaar. Die drei Kinder konnten sich ins Ausland retten. Betty Cohn lebte Anfang der 1940er Jahre in der Bahnstraße 46 (heute Crellestraße 46) im linken Seitenflügel. Deportiert wurde sie am 19. Januar 1942 nach Riga aus der Pestalozzistraße 14, eine in der dortigen Synagoge eingerichteten Sammelstelle.[249] Ihr Todesdatum ist unbekannt.
Clara Cohn Berchtesgadener Straße 35 15. Sep. 2009[250] Clara Schlome kam am 27. August 1892 in Janowitz als jüngstes Kind des Holzhändlers Heinrich Schlome und seiner Frau Auguste geborene Frost auf die Welt.[251] Sie hatte drei Brüder: Paul (1886), Arthur (1888) und Julius (1891). Clara heiratete den Apotheker Adolf Cohn, einen Studienfreund ihres Bruders Paul. Sie wohnten in Berlin in der Berchtesgadener Straße 35, wo ihr Sohn Walter (1920) und ihre Tochter Eva (1925) zur Welt kamen. Ihr Mann und ihr Bruder Paul führten zusammen die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße bis zu deren Arisierung im Jahr 1936. 1933 zogen Claras Eltern, die altersbedingt den Holzhandel aufgegeben hatten, zu Clara und ihrer Familie in die große Wohnung in der Berchtesgadener Straße 35. Claras Sohn Walter konnte 1937 nach Argentinien fliehen, starb dort jedoch 1939 an Tuberkulose. Zuerst wurden Claras Eltern am 1. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, am 2. März 1943 wurden Clara Cohn mit ihrem Mann Adolf und der Tochter Eva mit dem 32. Osttransport nach Auschwitz verschleppt und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[4][245]
Ella Elisabeth Cohn Luitpoldstraße 38 17. Jan. 2022
Elsbeth Cohn Fregestraße 71 28. März 2013 Elsbeth Aris kam am 18. Januar 1888 in Danzig als Tochter von Heinrich Aris und seiner Frau Therese geborene Grau zur Welt, sie hatte noch sieben Geschwister.[252] Sie heiratete 1911 den Kaufmann Alfred Cohn und betrieb mit ihm in Wartenberg/Ostpreußen ein größeres Warenhaus. Sie hatten drei Kinder: 1912 wurde Ruth Betty geboren, 1914 Georg Joachim und 1915 Georg Gideon. 1936 verkauften Elsbeth und Alfred Cohn das Warenhaus wegen der zunehmenden Repressionen; sie zogen nach Berlin in die Fregestraße 71. Die Kinder konnten nach Palästina bzw. England und in die USA emigrieren. Im Rahmen der Novemberpogrome 1938 wurde Alfred Cohn das erste Mal verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht; am 17. Dezember 1938 wurde er wieder freigelassen. Elsbeth und Alfred Cohn mussten aus der Fregestraße 71 ausziehen und in ein sogenanntes Judenhaus in der Jenaer Straße 5 ziehen. Anlässlich der Sonderaktion „Das Sowjet-Paradies“ wurde Alfred Cohn am 27. Mai 1942 wieder verhaftet und in das KZ Sachsenhausen gebracht, dort wurde er als einer von 250 Berliner Juden am 28. Mai 1942 erschossen. Elsbeth Cohn wurde am 5. Juni 1942 von Berlin nach Theresienstadt und von dort am 9. Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt. Bei der Verlegung der Stolpersteine waren Enkel und Urenkel aus Israel anwesend.[246]
Eva Cohn Berchtesgadener Straße 35 15. Sep. 2009[253] Eva Cohn kam am 25. Juni 1925 in Berlin als Tochter des Apothekers Adolf Cohn und seiner Frau Clara geborene Schlome zur Welt.[254] Ihr Bruder Walter war bereits 1920 geboren, die Familie lebte in der Berchtesgadener Straße 35 in einer großen Wohnung. Ihr Vater Adolf Cohn führte mit seinem Schwager Paul Schlome die Westend-Apotheke in der Kurfürstenstraße. Ihr Großvater Hermann Schlome zog mit seiner Frau Auguste geborene Frosts 1933 zu Evas Familie in der Berchtesgadener Straße, nachdem er altersbedingt seinen Holzhandel in Janowitz aufgegeben hatte. Eva musste 1937 von der staatlichen Schule auf die Jüdische Volksschule in der Prinzregentenstraße wechseln, ihr Bruder Walter konnte im selben Jahr nach Argentinien flüchten, starb dort allerdings 1939 an Tuberkulose. Am 1. September 1942 wurden ihre Großeltern nach Theresienstadt deportiert; Eva Cohn wurde mit ihren Eltern am 2. März 1943 nach Auschwitz verschleppt und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[4][245]
Frieda Cohn Landshuter Straße 35 25. Apr. 2012[255] Frieda Deutschkron kam am 5. Mai 1894 in Soldin als Tochter von Simon Deutschkron und seiner Frau Sarah geborene Lewin auf die Welt.[256] Sie hatte einen Bruder Artur und eine Schwester Ella. Um 1910 zog die Familie nach Berlin, dort lernte sie Werner Cohn kennen, den Eigentümer eines Betriebs zur Herstellung von Puppenbekleidung. Sie heirateten und Frieda Cohn arbeitete zumindest zeitweise im Betrieb ihres Mannes mit. 1921 und 1923 wurden die Töchter Steffi und Ruth geboren. Die Familie wohnte privat seit Anfang der 1930er Jahre in der Landshuter Straße 35. 1939 musste ihr Mann seinen Betrieb verkaufen, sie mussten nun beide Zwangsarbeit leisten. Die Töchter konnten mit einem Kindertransport nach England entkommen. Am 28. März 1942 wurden Frieda und Werner Cohn von ihren Arbeitsplätzen nach Piaski deportiert und ermordet.[257] Friedas Eltern Simon und Sara Deutschkron wurden im September 1942 nach Theresienstadt deportiert und ermordet, Friedas Schwester Ella wurde im KZ Auschwitz ermordet.
Gertrud Cohn Prinz-Georg-Straße 7 7. Okt. 2022
Hannchen Cohn Landshuter Straße 17 15. Aug. 2012[258] Hannchen Schaps kam am 7. September 1866 in Kempen/Posen als Tochter des Kaufmanns Isidor Schaps und seiner Frau Auguste geborene Jereslaw zur Welt[259] 1900 heiratete sie in Berlin den Kaufmann Samuel Josef Cohn.[260] Die Kinder wurden geboren: Martha, Heinz, Eugen und Max. Von 1908 bis 1935 lebte die Familie am Lützowufer 13 in Tiergarten.[261] 1938 starb Samuel Josef Cohn, Hannchen Cohn zog in die Landshuter Straße 17. Ihr Sohn Eugen floh 1939 nach Shanghai, sein Bruder Heinrich emigrierte mit seiner Frau Irma in die USA. Hannchen Cohn bezog zwei vierteljährliche Leibrenten und besaß einige Vermögenswerte. 1942 musste sie in das Minna-Schwarz-Heim, ein Altersheim in der Brunnenstraße 41 ziehen. Von dort wurde sie am 17. August 1942 über den Güterbahnhof Moabit nach Theresienstadt deportiert. Sie erlitt einen linksseitigen Halsschenkelbruch und entwickelte eine Lungenentzündung, am 13. September 1942 starb sie.[262]
Hermann Julius Cohn Prinz-Georg-Straße 7 7. Okt. 2022
Leo Cohn Luitpoldstraße 38 17. Jan. 2022
Leo Lesser Cohn Berchtesgadener Straße 35 10. Juli 2023 Leo Lesser Cohn kam am 5. November 1892 in Gollub (heute Polen) in einer jüdischen Familie zur Welt. Er hatte zwei Brüder: Eduard und Ludwig. Er diente im Ersten Weltkrieg in der Artillerie. Am 5. November 1926 heiratete er Rosette Lump, die am 11. Juni 1903 in Wüstensachsen (Hessen/Nassau), nahe Fulda geboren war. Sie hatten zwei Töchter: Dorothea Hulda, geboren am 10. Februar 1928 in Hameln und Hanna, geboren am 9. Mai 1929 in Berlin-Heinersdorf. Leo war Drogist und hatte 1928 in der Kronprinzenstraße 12 in Heinersdorf eine Drogerie eröffnet. 1937 gab das Paar dieses Geschäft auf. Sie betrieben noch zwei weitere Drogerien in der Kopenhagener Straße und in der Barbarossastraße. Beide wurden in der Pogromnacht im November 1938 geplündert und zerstört. Die Familie war 1938 in die Berchtesgadener Straße 35 in das Gartenhaus, 2. OG gezogen. Die Wohnung hatte 2,5 Zimmer. Am 23. Mai 1939 starb die Mutter von Rosette, worauf die Familie Rosettes Vater, Bernhard Lump, zu sich nach Berlin holte. Rosette musste Zwangsarbeit bei Siemens-Schuckert in Siemensstadt leisten. Vermutlich hat auch Leo Zwangsarbeit leisten müssen. Am 1. August 1939 sandten die Eltern die beiden Töchter mit dem letzten der Kindertransporte nach England. Leo und Rosette wollten auch emigrieren, deswegen nahmen sie Spanischunterricht, die Emigration gelang jedoch nicht. Rosette konnte im Januar 1943 untertauchen, ihr Mann Leo am 1. März 1943. Rosette und Leo Cohn lebten versteckt bei Bekannten in Berlin. Vermutlich wurden sie von einem Juden an die Gestapo verraten, der dadurch seine eigene Deportation vermeiden wollte. Rosette wurde in der Blindenanstalt von Otto Weidt am 15. Oktober 1943 verhaftet. Zwei Tage später, am 29. Oktober 1943, wurde sie mit dem 45. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Erst neun Monate später wurde Leo Cohn verhaftet. Leo wurde am 10. August 1944 mit einem der letzten Deportationszüge nach Auschwitz deportiert. Es war der sogenannte 56. Osttransport mit lediglich 38 Personen.[263]
Ludwig Cohn Hauptstraße 63 22. Feb. 2020 Ludwig Cohn wurde am 21. September 1870 als Sohn jüdischer Eltern in Berlin geboren. Er hatte zwei Schwestern, Marianne und Alice. Er wurde Bankkaufmann und diente im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 als Soldat. Anschließend war er als Beamter der Devisenbeschaffungsstelle tätig, danach bei der Reichskreditgesellschaft SA.G. 1924 heiratete er die verwitwete Louise Böhm geborene Rosenbaum (geb. 26. April 1872 in Ratibor), die aus erster Ehe einen Sohn Gerhard hatte. Sie lebten von 1935 bis 1939 in Schöneberg in die Hauptstraße 63. Dort mussten sie 1939 ausziehen und als Untermieter zu Max Schächter in die Wielandstraße 5 in ein Zimmer ziehen. Ludwig Cohn wurde am 1. August 1936 vorzeitig in den Ruhestand versetzt, später als andere jüdische Beamte, weil er Kriegsteilnehmer war. Ludwig Cohn erhielt eine Pension von der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte in Höhe von 111,50 Mark monatlich sowie eine Beihilfe von der Reichskreditbank von 125,00 Mark monatlich. Er besaß einige Wertpapiere u. a. eine Zooaktie mit Aquarium. Sie wurden gemeinsam mit dem 48. Alterstransport am 24. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Ludwig Cohn starb an einer schweren Darminfektion infolge der monatelangen Unterernährung am 21. März 1943. Luise Cohn überlebte Theresienstadt, am 7. Juli 1945 befand sie sich im DP-Lager Deggendorf. Sie verließ Europa 1947, um ihrem Sohn Gerhard nach Australien zu folgen.[264] Dort starb sie am 17. April 1951.[265]
Luise Cohn Hauptstraße 63 22. Feb. 2020 Louise Rosenbaum wurde am 26. April 1872 in Ratibor in eine jüdische Familie geboren. Sie zog 1892 von Ratibor nach Berlin, heiratete Heinrich Böhm und am 19. November 1893 wurde der Sohn Gerhard geboren. 1906 verstarb Heinrich Böhm. Während des Ersten Weltkriegs war Louise Böhm freiwillig als Krankenpflegerin tätig. 1924 heiratete sie den Bankbeamten Ludwig Cohn. Sie lebten in Schöneberg in der Hauptstraße 63. Ihr Sohn Gerhard, der praktischer Arzt geworden war, floh nach England, nachdem er im KZ Dachau gesessen hatte und seine Frau ermordet worden war. Louise und Ludwig Cohn mussten noch zweimal umziehen, bevor sie am 24. August 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden. Ludwig Cohn starb an einer schweren Darminfektion infolge der monatelangen Unterernährung am 21. März 1943. Louise Cohn überlebte Theresienstadt, am 7. Juli 1945 befand sie sich im DP-Lager Deggendorf. Sie verließ Europa 1947, um ihrem Sohn Gerhard nach Australien zu folgen. Dort starb sie am 17. April 1951.
Pauline Cohn Fregestraße 80 28. März 2013[266] Pauline Jacobsohn wurde am 1. Oktober 1872 als Tochter des Isaac Jacobsohn und seiner Ehefrau Ernestine geborene Lindenstrauß in Karthaus geboren. Es ist nur bekannt, dass ihr Ehemann mit Familiennamen Cohn hieß und dass sie in der Ehe zumindest eine Tochter gebar. Ihr Ehemann verstarb vor 1939. 1939 wohnte sie bei ihrer ebenfalls verwitweten Schwester Marta Ephraim, geborene Jacobsohn, in der Fregestraße 80. Am 18. Oktober 1941 wurde sie zusammen mit Marta Ephraim, deren Sohn Walter Ephraim und ihrer Cousine Anna Kulp, geborene Jacobsohn, ins Getto Litzmannstadt deportiert. Sie wohnte dort zunächst mit ihrer Schwester und deren Sohn in der Reiterstraße 21/7, später in der Gnesener Straße 26, dem Greisenheim II. Sie starb am 3. April 1942.
Im Jahr 1947 soll eine Tochter von Pauline Cohn in Südamerika gelebt haben. Nachfahren ihrer Schwester Marta Ephraim leben heute in den USA.
Rosette Recha Cohn Berchtesgadener Straße 35 10. Juli 2023 Rosette Recha Lump kam am 11. Juni 1903 in Wüstensachsen (Hessen/Nassau) als Tochter des Viehhändlers Bernhard Baruch Lump und seiner Frau Regina Rebecka geborene Kahn zur Welt. Rosette war das zweite von elf Geschwistern: Ludwig (24. Mai 1902), Max (8. April 1905), Hermann (23. Dezember 1906), Tilly (7. Mai 1908), Lea „Berta“ (14. Februar 1910), Selma Julchen (9. Mai 1912), Leopold (8. Juli 1914), Julius (3. Februar 1916) und die Zwillinge Henny und Hanna (30. Oktober 1918). 1920 lebte die Familie in Fulda. Rosette heiratete am 5. November 1926 Leo Lesser Cohn, der am 5. November 1892 in Gollub ( heute Polen) geboren war. Sie hatten zwei Töchter: Dorothea Hulda, geboren am 10. Februar 1928 in Hameln und Hanna, geboren am 9. Mai 1929 in Berlin-Heinersdorf. Leo war Drogist und hatte 1928 in der Kronprinzenstraße 12 in Heinersdorf eine Drogerie eröffnet. 1937 gab das Paar dieses Geschäft auf. Sie betrieben noch zwei weitere Drogerien in der Kopenhagener Straße und in der Barbarossastraße. Beide wurden in der Pogromnacht im November 1938 geplündert und zerstört. Die Familie war 1938 in die Berchtesgadener Straße 35 in das Gartenhaus, 2. OG gezogen. Die Wohnung hatte 2,5 Zimmer. Am 23. Mai 1939 starb die Mutter von Rosette, worauf die Familie Rosettes Vater, Bernhard Lump, zu sich nach Berlin holte. Rosette musste Zwangsarbeit bei Siemens-Schuckert in Siemensstadt leisten. Vermutlich hat auch Leo Zwangsarbeit leisten müssen. Am 1. August 1939 sandten die Eltern die beiden Töchter mit dem letzten der Kindertransporte nach England. Leo und Rosette wollten auch emigrieren, deswegen nahmen sie Spanischunterricht, die Emigration gelang jedoch nicht. Rosette konnte im Januar 1943 untertauchen, ihr Mann Leo am 1. März 1943. Rosette und Leo Cohn lebten versteckt bei Bekannten in Berlin. Vermutlich wurden sie von einem Juden an die Gestapo verraten, der dadurch seine eigene Deportation vermeiden wollte. Rosette wurde in der Blindenanstalt von Otto Weidt am 15. Oktober 1943 verhaftet. Zwei Tage später, am 29. Oktober 1943, wurde sie mit dem 45. Osttransport nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Erst neun Monate später wurde Leo Cohn verhaftet. Leo wurde am 10. August 1944 mit einem der letzten Deportationszüge nach Auschwitz deportiert. Es war der sogenannte 56. Osttransport mit lediglich 38 Personen.[267]
Therese Bertha Cohn Luitpoldstraße 38 17. Jan. 2022
Werner Cohn Landshuter Straße 35 25. Apr. 2012[268] Werner Cohn kam am 30. Oktober 1887 in Berlin als Sohn von Hermann Cohn und seiner Frau Olga geborene Cohn zur Welt.[269] Er hatte noch einen Bruder Alfred. Sein Vater besaß eine Werkstatt in der Kinderhüte, Trauerhüte und Puppenbekleidung hergestellt wurde. Dieser Betrieb wurde von Werner und seinem Bruder Alfred um 1910 übernommen. Werner Cohn heiratete Frieda Deutschkron, die Kinder wurden geboren: Steffi (1921) und Ruth (1923). Die Familie lebte privat in der Landshuter Straße 35. 1939 wurde Werner Cohn gezwungen seinen Betrieb zu verkaufen, der unter dem bisherigen Namen Hermann Cohn sr. bis 1941 weitergeführt wurde.[270] Es gelang ihm die beiden Töchter mit einem Kindertransport nach England zu bringen. Werner Cohn musste Zwangsarbeit leisten, am 28. März 1942 wurde er mit seiner Frau nach Piaski deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet.[257]
Margit Cornel Bayreuther Straße 35
Ecke Wormser Straße
1. Juli 2010[184] Margit Spira kam am 20. August 1884 in Nagykáta (Kaiserreich Österreich-Ungarn) in einer jüdischen Familie zur Welt.[271] Sie wurde evangelisch getauft und heiratete den in Moskau tätigen Kaufmann und preußischen Staatsangehörigen Wilhelm Cornel, der 1866 in St. Petersburg geboren war. Er leitete in Moskau eine elektromechanische Fabrik, in der Teile für Feldtelefone und Eisenbahntelegrafen hergestellt wurden. Margit und Wilhelm Cornel engagierten sich beide auf sozialem Gebiet, so gründete Margit Cornel 1914 ein Lazarett für verwundete deutsche Gefangene. Für ihr großes soziales Engagement erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Als preußische Staatsangehörige geriet das Ehepaar in den Verdacht, mit dem Feind zu kollaborieren; um einer Verhaftung zu entgehen, flohen Margit und Wilhelm Cornel am 1. August 1915 nach Deutschland. Ihre Ehe wurde in den 1920er Jahren geschieden; Margit Cornel wohnte ab dem 1. Januar 1934 in der Bayreuther Straße 34 im Vorderhaus, 3. Etage. Als sie am 12. Oktober 1941 die Vermögenserklärung ausfüllen musste, besaß sie ein Gesamtvermögen von 13.000 Mark. Am 18. Oktober 1941 wurde Margit Cornel nach Litzmannstadt deportiert.[272] Im April 1942 schrieb sie an das Umsiedlungsbüro des dortigen Judenrates: „Hierdurch bitte ich ergebenst, auf Grund beiliegender Dokumente von meiner Evakuierung gütigst abzusehen. Es zeichnet in Ergebenheit Margit Cornel“. Beigefügt waren fünf Abschriften der ihr verliehenen Auszeichnungen. Dennoch wurde sie in das Vernichtungslager Chelmno überführt und dort am 7. Mai 1942 ermordet.[4]
Erich Czapski Belziger Straße 39 26. März 2010[273] Erich Czapski kam am 1. Oktober 1882 in Berlin als Sohn von Oswald Czapski und seiner Frau Karoline geborene Bursch zur Welt,[274] er hatte eine Zwillingsschwester Wanda, die 1905 starb, eine Schwester Luise (1885) sowie drei Brüder: Friedrich Meinhart (1888), Georg (1892) und Walter (1880). Er war Kaufmann und vertrieb Ball- und Kotillonartikel und Damenspenden, später war er Kaufmann für Schuhwaren und heiratete am 14. April 1910 Auguste Abraham. Am 15. September 1911 kam ihre Tochter Wanda auf die Welt, die Familie lebte in der Münchener Straße 14. 1928 starb seine Frau an Pankreatitis. Seine Tochter Wanda konnte im August 1939 in die USA flüchten, er selbst musste Ende der 1930er Jahre in die Belziger Straße 39 ziehen. Von dort wurde er am 14. November 1941 nach Minsk deportiert, ein Todesdatum ist nicht bekannt.[4] Wanda heiratete den ebenfalls geflohenen Herbert Rein und hatte eine Tochter und einen Sohn.
Alexander Czempin Barbarossastraße 52 9. Aug. 2019 Alexander Czempin kam am 29. Oktober 1861 in Berlin als Sohn des Heymann Czempin und dessen erster Ehefrau Rosalie geborene Jareczka zur Welt. Seine Geschwister waren Edmund (1860), Helene Clara (1865), Georg (1870) und Martin (1875). Seine Mutter Rosalie starb 1875 nach der Geburt des letzten Kindes. Sein Vater heiratete in zweiter Ehe Selma geborene Heimann, die Tochter Rosalie wurde 1879 geboren.[275] Alex Czempin studierte Medizin, er wurde 1884 promoviert und wirkte seitdem in Berlin als Frauenarzt und Chirurg, seit 1890 war er zudem Leiter eines eigenen Sanatoriums in der Königin-Augusta-Straße 12 (heute Reichpietschufer). Daneben schrieb er Artikel für ein bekanntes medizinisches Nachschlagewerk, das Villarets Handwörterbuch, und wurde zum Professor ernannt.[276] 1888 heiratete er die am 25. Dezember 1866 geborene Johanna Helene Elvira Heydemann. Die Kinder wurden geboren: am 3. Februar 1890 Walther Gottfried Abraham, am 18. April 1891 Kurt Heinrich, am 6. Juni 1893 Irmgard Rosalie und am 14. Juli 1895 Beate, die jedoch früh verstarb. 1913 erfolgte die Scheidung von Johanna Helene Elvira Czempin. Im Ersten Weltkrieg leitete er als Oberstabsarzt ein Lazarett in Belgien. 1924 heiratete er in zweiter Ehe die am 18. Februar 1889 in Alexandria/Ägypten geborene Stefanie Kanders-Kuhl. Alex Czempin war ein angesehenes Mitglied der Berliner Gesellschaft: er war Vorsteher der Jüdischen Waisenhauskommission, Alter Herr der Burschenschaft Normannia, (deren Mitgliedschaft er 1936 verlor), er war Mitglied der Berliner Ärztekammer und des Brüdervereins. Bis 1932 wohnte Alex Czempin in der Königin-Augusta-Straße 12 (heute Reichpietschufer). Dann zog er in die Hewaldstraße 10, 1935 in die Innsbrucker Straße 16 (die Wohnung wurde ihm schon gekündigt) und 1939 dann in die Barbarossastraße 52. Am 30. September 1938 wurde ihm die Approbation als Arzt entzogen. Alex Czempin litt sehr unter dieser Maßnahme. Seine wirtschaftlichen Verhältnisse waren noch gut, auch wenn die Einnahmen aus seiner ärztlichen Tätigkeit immer weniger wurden. 1939 bis 1940 musste er eine Untermieterin aufnehmen: Frau Alma Grossmann. Seine Wirtschafterin Frau Linke besorgte den Haushalt. Seine Frau Stefanie konnte am 20. April 1940 in die USA emigrieren, weil sie in Ägypten geboren war und deswegen über die ägyptische Quote in die USA einreisen konnte. Am 1. März 1943 beging Alexander Czempin angesichts seiner bevorstehenden Deportation Suizid, indem er 40 Tabletten Phanodorm einnahm. Er hinterließ einen Abschiedsbrief an seine Enkel und wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt.

Sein Sohn Walther wurde promoviert, heiratete 1923 in Berlin Leonie Georgette Gangneux und zog in den 1930er Jahren nach Frankreich. Beide sind auf einem Friedhof nahe Paris beerdigt. Sein Sohn Kurt wurde Architekt und heiratete die evangelische Irma Ottilie Emilie Philipp. Ihre Söhne wurden geboren: Robert am 2. November 1921 und Thomas am 11. Mai 1923. An den Folgen der letzten Geburt starb Irma Ottilie Emilie Czempin. Die Söhne Robert und Thomas wurden von 1932 bis ca. 1939 im Elisabethstift in Hermsdorf untergebracht, ihr Vormund war ihr Großvater, Alex Czempin, der auch das Schulgeld zahlte. Kurt beging am 7. Juni 1938 Suizid, möglicherweise weil ihm „Rassenschande“ vorgeworfen wurde. Thomas zog nach der Beendigung der Schule 1939 zu seiner Tante Irmgard, 1940 wurde er als Soldat eingezogen, kam nach Italien und musste nach dem Suizid seines Großvaters in ein Strafbataillon, nach Kriegsende geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft in Livorno, aus der er 1946 entfloh. Robert wollte nach der Schule Architekt werden und machte zunächst eine Maurerlehre, danach besuchte er die Baugewerbeschule. Er wurde als Soldat eingezogen, kämpfte unter Erwin Rommel bei El Alamein und verlor durch eine Granate ein Bein. Nach der Entlassung aus der Wehrmacht nahm er sein Studium wieder auf und wohnte bei seinem Großvater Alex Czempin. Seine Tochter Irmgard war zweimal geschieden und kinderlos, sie beging am 18. Oktober 1941 Suizid und wohnte zuletzt in der Wittelsbacherstraße 29. Sein Bruder Georg emigrierte mit seiner Frau Fanny geborene Ordenstein und den Töchtern Elisabeth (1913), Marianne (1914), Herta (1918) und Margot (1921) 1936/37 nach Palästina. Zahlreiche Nachkommen leben heute in Israel. Alex‘ Bruder Martin war gehörlos auf die Welt gekommen, er wurde Journalist und fuhr 1904 als deutscher Delegierter auf den internationalen Taubstummenkongreß in New York.[277] Er heiratete 1911 die ebenfalls gehörlose Johanna Gertrud Klepp und trat ihr zuliebe in die evangelische Kirche ein. Ihre Söhne Hans-Hubert (1912) und Wolfgang (1918) waren ebenfalls gehörlos. Die Familie wohnte in Rangsdorf bei Berlin. Martin, Hans-Hubert und Wolfgang engagierten sich für die Interessen der Gehörlosen, Wolfgang war eine Zeit lang Präsident des Deutschen Gehörlosen-Bundes, er starb 2007, sein Bruder Hans-Hubert starb 1995.

Henriette Jette Damerius Prinz-Georg-Straße 7 21. März 2017 Henriette Leiser kam am 7. Januar 1871 in Strasburg/Westpreußen (heute Brodnica Kujawien/Pommern) in einer jüdischen Familie zur Welt.[278] Sie heiratete den nichtjüdischen Kaufmann Hermann Damerius. Sie wohnten in Zanow/Schlawe/Pommern, wo ihre Söhne auf die Welt kamen: am 19. September 1899 Wilhelm und am 14. November 1908 Adolf. Mitte der 1920er Jahre zog die Familie nach Berlin, sie wohnten in der Prinz-Georg-Straße 7 in Schöneberg. Ihr Mann Hermann war als Buchhalter tätig, beide Söhne wurden Kaufleute. 1933 starb ihr Mann. Henriette Damerius wohnte weiterhin mit den Söhnen in der Prinz-Georg-Straße 7. Am 21. Januar 1944 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, die Transportliste vermerkt: nicht mehr bestehende privilegierte Mischehe.[279] Henriette Damerius wurde am 1. Februar 1945 ermordet. Beide Söhne überlebten.
Ernst Erich Danziger Grunewaldstraße 56 11. März 2006[280] Ernst Erich Danziger kam am 21. März 1885 in Liegnitz/Niederschlesien zur Welt.[281] Sein Vater war 1850 geboren, über seine Mutter ist nichts bekannt. Er hatte zwei Schwestern: die 1876 geborene Else und Helene, geboren 1883.[127] Ernst Erich Danziger heiratete die am 22. April 1899 in Strasburg/Westpreußen geborene Helene Lippmann. Seit 1935 lebte das Ehepaar in Schöneberg in der Grunewaldstraße 56 v I. Als das Datum der Deportation feststand, beging seine Frau Helene am 27. Januar 1943 Suizid[282] Ernst Erich Danziger wurde am 29. Januar 1943 mit dem 27. Transport nach Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Seine Schwester Else konnte nach England emigrieren,[127] seine Schwester Helene war Zahnärztin geworden und hatte den Zahnarzt Leberecht Prag geheiratet. Mit ihm praktizierte sie in Dresden.[283] Nachdem ihr Mann gestorben war, wurde Helene Prag zunächst inhaftiert und dann am 3. März 1943 in Auschwitz ermordet.[284]
Helene Danziger Grunewaldstraße 56 7. Apr. 2022 Helene Lippmann wurde am 22. April 1899 in Strasburg (Brodnica)/Westpreußen in eine jüdische Familie geboren. Sie zog nach Berlin und heiratete 1925 den Kaufmann Ernst Erich Danziger, der am 21. März 1885 in Liegnitz geboren war. Zur Zeit ihrer Heirat wohnte sie noch bei ihrem Bruder Willy Lippmann, der in der Zechliner Straße 9 eine Lederstanzerei betrieb.[285] 1931 lebten Helene und Ernst Danziger in der Cauerstraße 5, 1937 in der Kufsteiner Straße 14 und ab 1938 in der Grunewaldstraße 56 v I, einem der Schöneberger Judenhäuser. Ob das Paar Kinder hatte, konnte nicht ermittelt werden. Ab April 1940 mussten sie ein Zimmer ihrer Wohnung an die Schriftstellerin und Journalistin Elise Münzer untervermieten. Helene und ihr Mann mussten sich in das Sammellager Auguststraße 14–16 begeben, dieses Haus diente ab 1941 als Sammellager für alte und gebrechliche Jüdinnen und Juden. Dort wählte Helene Danziger die Flucht in den Tod. Sie nahm eine Überdosis Schlafmittel und starb am 27. Januar 1943. Auf der Sterbeurkunde ist zur Todesursache vermerkt: Selbstmord, Schlafmittelvergiftung, Herzschwäche, Abwanderungs Psychose. Ihr Mann Ernst Erich Danziger wurde am 29. Januar 1943 in das KZ Auschwitz deportiert.
Erna Davidsohn Crellestraße 1
(ehem. Bahnstraße 1)
31. März 2019 Sophie Erna Davidsohn wurde am 5. März 1897 in Berlin-Schöneberg geboren, ihre Eltern waren der praktische Arzt und Sanitätsrat Heinrich Davidsohn (geb. 2. November 1865 in Wittenberg; gest. am 27. September 1940,[286]) und Charlotte Martha Davidsohn (geb. Jacoby 15. Mai 1865 in Berlin). Sie besuchte die Chamisso-Grundschule, danach das humanistische Gymnasium der ehemaligen Königlichen Augustaschule und legte im April 1918 das Abitur ab. Anschließend studierte sie Medizin an der Friedrich-Wilhelms-Universität vom Sommersemester 1918 bis Sommersemester 1920. Physikum 1920. Von Ostern 1920 bis Oktober 1921 studierte sie in Freiburg, danach Rückkehr nach Berlin. Im September 1923 erfolgte in Berlin das Staatsexamen, Medizinalpraktikum in Berlin an der II. Med. Klinik der Charité 1923/24[287] ihre Approbation und Dissertation erfolgte Oktober 1924.[288] 1927–1929 hatten Erna und ihr Vater eine Gemeinschaftspraxis. Am 6. Oktober 1933 wurde ihr die Kassenzulassung entzogen,[289] von 1935–1938 steht sie als Ärztin, Manteuffelstraße 21, Berlin-Tempelhof, im Berliner Telefonbuch. Ab 1938 hatte sie Berufsverbot und leistete Zwangsarbeit als Arbeiterin bei der Firma Michalski, Schneiderei, Große Frankfurter Straße. 1939 zur Volkszählung wohnte sie in der Marburger Straße 5[290] und begleitete Kindertransporte nach England und Schweden.[291] Das Asyl wurde ihr dort verweigert. Am 17. Mai 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert,[292] wo sie im Lagerlazarett arbeitete. Sie überlebte nicht.[293] Erna Davidsohns einzige Schwester Ilse (geb. 15. August 1900) wurde mit dem gleichen Transport nach Auschwitz deportiert und ist dort verschollen.[294] Ihr Vater starb bereits 1940 in Berlin, ihre Mutter wurde am 21. September 1942 nach Theresienstadt deportiert[295] und dort am 24. März 1943 ermordet.[296]
Heinrich Davidsohn Crellestraße 1
(ehem. Bahnstraße 1)
29. Apr. 2021
Ilse Davidsohn Crellestraße 1
(ehem. Bahnstraße 1)
29. Apr. 2021
Martha Charlotte Davidsohn Crellestraße 1
(ehem. Bahnstraße 1)
29. Apr. 2021
Helmut Deutschmann Feurigstraße 23 10. Sep. 2013[297] Helmut Deutschmann kam am 1. Januar 1921 in Berlin als Sohn des BVG-Mitarbeiters Otto Deutschmann und seiner Frau zur Welt. Helmut war gehörlos, er lernte weder lesen noch schreiben und lebte bei seinen Eltern in der Feurigstraße 23. Im Juni 1943 wurde er in einer Straßenbahn aufgegriffen; weil er nicht bezahlen konnte, wurde er der Polizei übergeben, die ihn mit der Diagnose „gemeingefährliche Geisteskrankheit“ in die Wittenauer Heilanstalten brachte. Seine Mutter sorgte dafür, dass er am 9. Februar 1943 wieder zu seinen Eltern konnte. Als seine Mutter dann starb, konnte sein Vater ihn nicht mehr versorgen; er wurde wieder in die Wittenauer Heilanstalten gebracht. Dort galt er als schwieriger Patient, weil er nicht lautsprachlich kommunizieren konnte. Am 11. März 1944 wurde er zur Verlegung nach Meseritz-Obrawalde vorgeschlagen, was dann am 26. April 1944 auch geschah. Am 27. April 1944 starb er dort, vermutlich durch eine Überdosis von Medikamenten.[298]
Hans Dienstfertig Nollendorfstraße 28 25. Mai 2011[299] Hans Dienstfertig kam am 19. Oktober 1903 in Breslau als Sohn von Georg Dienstfertig und seiner Frau Elsa geborene Blendowsky zur Welt, er hatte eine jüngere Schwester Irma Marie. Er wurde Tiefbauarbeiter und arbeitete in Berlin beim Kabelwerk von Siemens & Schuckert. Ab 1920 war im Berliner Adressbuch verzeichnet, dass Geschwister Dienstfertig in der Berchtesgadener Straße 22/23 wohnten, die Identität ist allerdings nicht belegt. 1939 wohnte Hans Dienstfertig in der Schwäbischen Straße 11. 1942 hielt er sich in Breslau auf und wurde in der Neurologischen Abteilung des Israelitischen Krankenhauses neunmal wegen eines Nervenleidens behandelt. Nach seiner Rückkehr nach Berlin lebte er kurze Zeit in einem halben möblierten Zimmer bei Else und Martin Wagner in der Nollendorfstraße 28 linker Seitenflügel. Am 29. November 1942 wurde er in das KZ Auschwitz deportiert, wo er am 23. Februar 1943 ermordet wurde.[300]
Aron Dobkowsky Courbièrestraße 16 16. Sep. 2003[301] Aron (Arno?) Dobkowsky kam am 23. August 1886 in Belgard an der Leba als erstes Kind von Sally Dobkowsky und Franziska geborene Brootzen auf die Welt, seine Schwester Betty Käthe war 1888 geboren. Er ging in Allenstein zur Schule, bevor er zur Lehre nach Stettin und Berlin ging. Bei der Hochzeit seiner Schwester war er Trauzeuge und unterschrieb mit „Arno“.[302] Im Ersten Weltkrieg wurde er im Kampf verwundet und erhielt nicht nur das Verwundetenabzeichen, sondern auch das Eiserne Kreuz II. Klasse. Nach Kriegsende ging er nach Paris, wo er seine spätere Ehefrau Elsbeth kennenlernte. Sie heirateten am 26. Dezember 1920 und zogen nach Glogau, wo Aron das Schuhgeschäft seiner Schwiegereltern bis zur Weltwirtschaftskrise weiterführte. 1937 zog die Familie nach Berlin, von wo aus die drei Kinder Ester, Peter und Marianne-Renate mit Kindertransporten in das Vereinigte Königreich flüchteten.[303] Aron Dobkowsky und seine Ehefrau wurden am 5. November 1942 mit dem 72. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo Aron am 10. Februar 1943 starb.[304] Die Stolpersteine für das Ehepaar Dobkowsky wurden bereits in der Nacht nach der Verlegung aus dem Pflaster gebrochen und zerstört.[305]
Elsbeth Dobkowsky Courbièrestraße 16 16. Sep. 2003 Elsbeth Dobkowsky wurde am 23. Juli 1892 als Elsbeth Oppenheim in Jastrow geboren. Ihren späteren Ehemann Aron Dobkowsky lernte sie nach dem Ersten Weltkrieg in Paris kennen. Nach ihrer Heirat am 26. Dezember 1920 zog das Ehepaar nach Glogau, wo Elsbeths Eltern ein Schuhgeschäft besaßen, das von diesem Zeitpunkt an bis 1929 von Aron Dobkowsky geleitet wurde. Um den zunehmenden Repressalien gegen Juden zu entgehen, zog Elsbeth Dobkowsky mit ihrer Familie 1937 nach Berlin. Von hier aus konnten sie und ihr Mann ihre drei Kinder Ester, Peter und Marianne-Renate mit Kindertransporten in Sicherheit bringen,[303] bevor das Ehepaar Dobkowsky am 5. November mit dem 72. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert wurde. Elsbeth wurde am 16. Mai 1944 weiter nach Auschwitz verschleppt, wo sie als verschollen gilt.[306] Die Stolpersteine für das Ehepaar Dobkowsky wurden bereits in der Nacht nach der Verlegung aus dem Pflaster gebrochen und zerstört.[305]
Chaja Ruchla Driesen Cheruskerstraße 12 25. Sep. 2015 Chaja-Ruchla Kierszenbaum kam am 24. Januar 1910 in Warschau in einer jüdischen Familie auf die Welt.[307] Sie heiratete den Kaufmann Manfred Manasse Driesen und lebte 1939 mit ihm in Berlin-Schöneberg, Cheruskerstraße 12.[34] Danach mussten sie in ein möbliertes Zimmer bei Johanna Fabisch in die Freisinger Straße 11 ziehen.[308] Ihre Vermieterin Johanna Fabisch wurde bereits am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert. Am 3. März 1943 wurde Chaja-Ruchla Driesen zusammen mit ihrem Mann mit dem 33. Osttransport nach Auschwitz deportiert, wo sie zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde.
Manfred Manasse Driesen Cheruskerstraße 12 25. Sep. 2015 Manfred Manasse Driesen kam am 8. April 1909 in Berlin in einer jüdischen Familie zur Welt.[309] Er wurde Kaufmann und heiratete Chaja-Ruchla Kierszenbaum. Sie wohnten 1939 in der Cheruskerstraße 12.[34] Danach mussten sie in ein möbliertes Zimmer bei Johanna Fabisch in die Freisinger Straße 11 ziehen. Manfred Manasse Driesen leistete Zwangsarbeit bei einer Firma in der Weberstraße 3, hierfür erhielt er 33 Mark wöchentlich. Er besaß nur noch wenige Kleider und Haushaltsgegenstände.[308] Ihre Vermieterin Johanna Fabisch wurde bereits am 19. Oktober 1942 nach Riga deportiert. Am 28. Februar 1943 musste Manfred Manasse Driesen die Vermögenserklärung abgeben und am 3. März 1943 wurde er zusammen mit seiner Frau mit dem 33. Osttransport nach Auschwitz deportiert, wo er am 8. März 1943 ermordet wurde.
Marie Driesen Belziger Straße 37 26. März 2010[310] Marie Schafranik kam am 9. April 1879 in Wien als Tochter des Eisenbahnschaffners Isaak Meyer Schafranik und seiner Frau Slavija geborene Deutsch zur Welt.[311] Sie wurde Schneiderin und heiratete 1909 den Kaufmann Max Driesen, die Kinder wurden geboren: Manfred (1909), Sylvia (1912), Ismar (1913) und Kurt (1914). 1931 wurde die Ehe von Marie und Max Driesen geschieden. Marie Driesen wohnte in der Kaiser-Friedrich-Straße 3 bis etwa 1939. Dann musste sie in die Belziger Straße 39 ins Vorderhaus als Untermieterin zu Löwenstein ziehen. Von dort wurde sie am 15. August 1942 ins Getto von Riga deportiert und dort unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet.[312] Ihr Sohn Kurt wurde mit seiner Frau im KZ Natzweiler ermordet, ihr Sohn Manfred wurde mit seiner Frau in Auschwitz ermordet, ihr Sohn Ismar überlebte in Shanghai und ihre Tochter Sylvia konnte nach England fliehen.[4]
Johanna Edel Treuchtlinger Straße 7 8. Okt. 2023
Victor Josef Edel Treuchtlinger Straße 7 8. Okt. 2023
Walter Simon Edel Treuchtlinger Straße 7 8. Okt. 2023
Paul Ludwig Edel Heilbronner Straße 19 19. Nov. 2012[313] Paul Ludwig Edel kam am 12. November 1874 in Hannover als Sohn des Arztes Emil Edel und seiner Frau Herta (Bertha) geborene Süssmann zur Welt. Seine Geschwister waren Henry (1858), Elsa (1866), Gertrude (1867) und Margarete (1877). Die Familie war aus der Jüdischen Gemeinde ausgetreten und hatte den protestantischen Glauben angenommen. Paul Ludwig Edel studierte in München Medizin und wurde promoviert mit einer Arbeit „Über Sclerodermie“. 1900 arbeitete er als Schiffsarzt bei der Hamburg-Amerika Linie, danach nahm er als Arzt auf einem Dampfer an dem Feldzug zur Niederschlagung des Boxeraufstandes in China teil. 1903 ließ er sich in Berlin als Gynäkologe nieder, 1909 heiratete er die ebenfalls aus der jüdischen Gemeinde ausgetretene protestantische Alice Steinthal. Seit der Eheschließung lebte das Ehepaar in der Heilbronner Straße 19, sie hatten keine Kinder. Paul Ludwig Edel nahm am Ersten Weltkrieg teil, wurde verwundet und erhielt mehrere Auszeichnungen. Nach 20-jähriger ärztlicher Tätigkeit erhielt er den Titel Sanitätsrat. Seine Frau Alice war depressiv und erschoss sich 1926 mit der alten Armeepistole ihres Ehemannes.[314] 1938 wurde Paul Ludwig Edel die Kassenzulassung entzogen. Er musste 1941 aus der Wohnung Heilbronner Straße 19 ausziehen und als Untermieter zu Kopfstein in die Freisinger Straße 15 ziehen.[315] Wegen der desolaten wirtschaftlichen Lage, erheblicher gesundheitlicher Beschwerden und der bevorstehenden Deportation nahm sich Paul Ludwig Edel am 7. September 1942 das Leben. Zuvor hatte er am 23. Januar 1942 ein Testament zugunsten des Majors a. D. Franz Josef Mager, einem Mitbewohner der Heilbronner Straße 19, gemacht, um das sich jahrzehntelange Auseinandersetzungen drehten.[316]
Arthur Alfred Eisenhardt Bayerischer Platz 4 1. Sep. 2014 Arthur Alfred Felix Eisenhardt kam am 3. Oktober 1875 in Berlin als Sohn des Schuhmachers Selig Eisenhardt und seiner Frau Louisa geborene Moses zur Welt.[317] Er wurde kaufmännischer Angestellter und heiratete 1908 Paula Wolff. Sie hatten zwei Söhne: Gerhard Selig Albert (1911) und Günter Bernd Jacob (1918). Alfred Eisenhardt arbeitete bei der Firma S. Roeder, die in der Kreuzberger Ritterstraße 123 Metallschreibfedern und Füllhalter herstellte, und bei der er gegen Ende seines Berufslebens Prokurist war. Beide Söhne konnten nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrieren, Alfred und Paula Wolff lebten in den 1930er Jahren in der Martin-Luther-Straße 48, 1939 am Bayerischen Platz 4. Von dort wurden sie am 28. März 1942 nach Piaski deportiert und vermutlich sofort ermordet.[4][318]
Paula Eisenhardt Bayerischer Platz 4 1. Sep. 2014 Paula Wolff kam am 3. Oktober 1883 in Riddagshausen/Braunschweig als Tochter des Kürschnermeisters Jakob Wolff und seiner Frau Helene geboren Wolff zur Welt.[319] Sie heiratete 1908 den kaufmännischen Angestellten Arthur Alfred Felix Eisenhardt. Ihre Söhne Gerhard Selig Albert (1911) und Günter Bernd Jacob (1918) wurden geboren. Ihr Mann arbeitete bei der Firma S. Roeder, die in der Ritterstraße 123 in Kreuzberg Metallschreibfedern und Füllhalter herstellte, zunächst als kaufmännischer Angestellter, später als Prokurist. Ihre Söhne konnten nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrieren, ihr Mann bezog bereits eine Rente als die Eheleute Mitte der 1930er Jahre in die Martin-Luther-Straße 48 zogen und 1939 an den Bayerischen Platz 4. Am 28. März 1942 wurden Paula und Alfred Eisenhardt nach Piaski deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[4][318]
Therese Eisenstaedt Wartburgstraße 42 5. Juli 2008[320] Therese Lindemann kam am 11. Februar 1875 in Marschau/Karthaus/Westpreußen in einer jüdischen Familie zur Welt.[321] Sie heiratete und nahm den Namen ihres Mannes „Eisenstädt“ an. 1931 lebte sie als Untermieterin in der Bandelstraße 27, 1939 als Untermieterin in der Wartburgstraße 42. Von dort wurde sie am 12. Januar 1943 nach Theresienstadt deportiert[322] und am 30. Januar 1943 ermordet
Elisabeth Ekstein Hauptstraße 109 4. Dez. 2017 Elisabeth Beermann kam am 5. April 1900 in Schwerin/Warthe als Tochter des Kaufmanns David Beermann und seiner Frau Cäcilie geborene Haase zur Welt.[323] Ihr jüngerer Bruder Bruno Bernhard wurde am 1. Mai 1903 geboren. Die Familie zog nach Berlin, nachdem 1925 der Vater David Beermann starb, zog die Mutter mit den Kindern in die Hauptstraße 109 III in eine Drei-Zimmer-Wohnung. Elisabeth heiratete den 1894 in Wien geborenen Hans Ekstein und lebte mit ihm in der Kulmbacher Straße 11.[34] Sie zog mit ihrem Mann zu ihrer Mutter in die Hauptstraße 109, von dort wurde sie am 17. März 1943 mit ihrem Mann nach Theresienstadt deportiert,[324] dieser starb dort am 14. Juni 1944, Elisabeth Ekstein wurde am 9. Oktober 1944 in das KZ Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.[325]
Hans Ekstein Hauptstraße 109 4. Dez. 2017 Hans Ekstein kam am 14. Juni 1894 in Wien in einer jüdischen Familie zur Welt.[326] Er heiratete Elisabeth Beermann und wohnte mit ihr in der Kulmbacher Straße 11.[34] Wegen eines angeblichen Devisenvergehens wurde er am 27. Januar 1941 verhaftet und im Gefängnis Tegel inhaftiert, kam jedoch im Mai 1942 wieder frei. Er zog mit seiner Frau zu seiner Schwiegermutter in die Hauptstraße 109, von dort wurde er am 17. März 1943 mit seiner Frau nach Theresienstadt deportiert,[324] wo er am 14. Juni 1944 ermordet wurde.[327] Seine Frau musste noch die Deportation in das KZ Auschwitz erleiden, wo sie ebenfalls ermordet wurde.
Paul Elkan Hohenstaufenstraße 59 2. Juni 2017 Hermann Paul Elkan kam am 13. Mai 1877 in Berlin als drittes von sechs Kindern des Bankiers Sigismund Elkan und seiner Frau Alice geborene Borchard zur Welt.[328] Er wurde Geschäftsführer der Firma „Ballux“, die Damenschuhe herstellte und mehrere Filialen in Berlin hatte. 1912 heiratete er die nichtjüdische Margarete Norma Rieck, die Tochter eines Baumschulenbesitzers aus Erkner.[329] Die Kinder wurden geboren: Wolfgang, Margot und Helga. Paul Elkan verlor in der Weltwirtschaftskrise 1929/1930 sein Vermögen. Die Familie wohnte von 1937 an in der Hohenstaufenstraße 59. Während der Nazizeit musste sich Paul Elkan in Spandau in der Adamstraße verstecken, seine Frau versorgte ihn mit Lebensmitteln. Als er keinen Ausweg mehr sah, nahm er sich am 9. September 1942 das Leben. Er wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.[330]
Robert Engel Motzstraße 29 23. Mai 2014 Robert Engel kam am 9. September 1868 als Sohn des Kaufmanns Jacob Engel und seiner Frau Rahel geborene Bukofzer in Schwetz/Westpreußen zur Welt.[331] Seine Geschwister waren Eva (16. September 1870) und Clara (10. Mai 1872). Er wurde Kaufmann und heiratete am 11. August 1903 Bertha Lewinthal.[332] Die Ehe blieb kinderlos. Von 1904 bis 1915 betrieb Robert Engel zusammen mit seinen Schwagern Max und Oskar Lewinthal in der Charlottenburger Spandauer Straße 35, in der Schöneberger Neuen Winterfeldtstraße 20 und in der Kantstraße 93a drei Putz- und Modewarengeschäfte unter der der Firma „Modewarenhaus Gebr. Lewinthal“. Robert Engel und Max Lewinthal traten beide um 1916 aus der Firma aus. Oskar Lewinthal starb 1920, ab dann war Robert Engel Miteigentümer des Hauses Motzstraße 31 zusammen mit Selma Lewinthal, der Witwe des 1920 gestorbenen Oskar Lewinthal. In diesem Haus wohnten Robert Engel mit seiner Frau Bertha, sein Schwager Max mit Ehefrau Hedwig und Ilse Lewinthal, der Tochter von Oskar und Selma Lewinthal. Die Miteigentümerin Selma Lewinthal veräußerte ihren Anteil am Haus im Jahr 1939 an einen E. Jaffke und wanderte mit ihrer Tochter Ilse aus. Bertha Engel starb am 19. Juli 1942. Am 4. September 1942 wurde Robert Engel mit dem 57. Alterstransport nach Theresienstadt deportiert, wo er am 15. Oktober 1942 um 9.10 auf dem Dachboden des Gebäudes L 216 an „Enteritis acuta, acutem Darmkatarrh“starb.[333] Für seine Schwestern Clara Lesser und Eva Rosenberg liegen vor dem Haus Grunewaldstraße 12 zwei Stolpersteine.
Siegfried Engel Eisenacher Straße 29 22. Feb. 2020 Siegfried Engel wurde am 27. Dezember 1893 in Konitz/Westpreußen (heute Chojnice in Polen) geboren, seine Eltern waren Ludwig und Selma Engel (geb. Blumenthal). Seit mindestens 1930 wohnte er zusammen mit seiner nichtjüdischen Frau Bert(h)a (am 19. Januar 1906 in Sankt Goar geborene Gödert) in Schöneberg in der Eisenacher Straße 29,[334] von Beruf war er Kaufmann und handelte mit Getreide- und Futtermittel. Am 5. April 1941 wurde er im KZ Sachsenhausen inhaftiert und dort am 30. Januar 1942 ermordet (angebliche Todesursache Herzschwäche).[335] Siegfried Engel wurde auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beerdigt.[336]
Marta Ephraim Fregestraße 80 28. März 2013 Marta Jacobsohn wurde am 14. Dezember 1872 als Tochter des Kaufmanns Isaac Jacobsohn und seiner Ehefrau Ernestine geborene Lindenstrauß in Karthaus geboren. Am 17. März 1898 heiratete sie den Kaufmann Adolf Ephraim. Die beiden Söhne kamen zur Welt, Kurt am 15. Februar 1903 und Walter am 15. Juni 1906. Adolf Ephraim war Inhaber eines „Blusen-Hauses“, das sich von 1910 bis 1917 in der Rheinstraße 62 in Friedenau befand. 1935 zog die Familie in die Fregestraße 80, Quergebäude, 3 Treppen. Kurt heiratete Charlotte Rosa Ernestine Heymann (geboren am 27. Dezember 1904), am 19. Februar 1931 wurde der Sohn Frank in Berlin geboren. Am 4. November 1938 starb Adolf Ephraim. Kurt emigrierte im Februar 1939 mit seiner Familie nach Manila (Philippinen). Vermutlich nach dem Tod Adolf Ephraims zog die Schwester von Marta Ephraim, die verwitwete Pauline Cohn, geborene Jacobsohn, zu Marta Ephraim. Der Sohn Walter studierte Jura und war in Berlin als Rechtsanwalt tätig, nach der Entziehung der Zulassung versuchte er, als Immobilienmakler Fuß zu fassen. Marta Ephraim war mittellos und wurde von der jüdischen Gemeinde unterstützt. Am 18. Oktober 1941 wurde sie zusammen mit Pauline Cohn, ihrem Sohn Walter Ephraim und ihrer Cousine Anna Kulp, geborene Jacobsohn, ins Getto Litzmannstadt deportiert. Sie starb am 9. November 1941.
Flora Epstein Motzstraße 28 Dez. 2007[337] Flora Moses kam am 18. September 1870 in Graudenz als Tochter von Nathan Moses und seiner Frau Emilia geborene Scharlinska auf die Welt.[338] Sie hatte vermutlich einen Bruder Wolf. Sie wurde Schneiderin, zog nach Berlin und heiratete am 27. September 1910 den Kaufmann Sahin Epstein.[339] Er war Kaufmann und 1871 in Tarnopol geboren. Flora Epstein arbeitete als Handarbeitslehrerin. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebte sie im Jüdischen Altersheim in der Oranienburger Straße, später in der Wormser Straße 9, schließlich in der Motzstraße 28. Von dort wurde sie am 14. September 1942 mit dem 2. großen Alterstransport nach Theresienstadt deportiert und am 29. September 1942 weiter in das Vernichtungslager Treblinka, ihr Todesdatum ist unbekannt.[340] Eine Großnichte errichtete bei Yad Vashem eine Page of Testimony[341]
Erna Fabian Ceciliengärten 1 10. Mai 2016 Erna Sittner wurde am 30. März 1893 in Treuen/Auerbach/Sachsen geboren.[342] Ihre Mutter Bertha Sittner war eine geborene Baruch. Erna Sittner heiratete am 4. April 1922 in Berlin-Neukölln den am 21. Juni 1887 in Neustettin geborenen Georg Fabian.[343] Dieser war Bankbeamter bei der Dresdner Bank in Berlin. Am 11. Februar 1923 wurde der einzige Sohn geboren: Hans Julius.[344] Am 1. April 1933 wurde ihr Mann pensioniert, angeblich weil nach der Fusion von Darmstädter Bank und Nationalbank/Dresdner Bank ein Personalüberhang bestand, vermutlich aber wegen der jüdischen Herkunft von Georg Fabian. 1937 zog die Familie in das Haus Ceciliengärten 1 zusammen mit Georgs verwitweter Schwester Margarethe Meyer und der Mutter von Erna, Bertha Sittner.[34] Ihr Sohn Hans Julius emigrierte am 11. Juli 1939 nach England. Margarethe Meyer musste am 1. Mai 1940 ausziehen, Georg und Erna Fabian am 29. August 1940, und zwar in die Beckerstraße 5 III. Bertha Sittner zog in ein Altersheim in der Marburger Straße 5. Erna Fabian musste Zwangsarbeit leisten für die C.J. Vogel Draht- und Kabelwerke, ihr Mann bei der Deutschen Reichsbahn.[345] Dann mussten sie noch einmal umziehen und zwar in die Augsburger Straße 16 III.[346] Sie wohnten dort in einem Leerzimmer bei dem bereits „abgewanderten“ Vermieter Isidor Rummelsburg. Die Eheleute gaben am 5. Februar 1943 die Vermögenserklärung ab, die Verfügung, wonach ihr Vermögen zugunsten des Deutschen Reichs beschlagnahmt sei, wurde ihnen bereits in der Sammelstelle Große Hamburger Straße zugestellt.[345] Am 19. Februar 1943 wurde Erna Fabian zusammen mit ihrem Mann nach Auschwitz deportiert, ihr Todesdatum ist nicht bekannt.[346] Ihr Sohn Hans Julius Fabian ließ sich in San Francisco nieder, heiratete Judith Janaro, ihre Tochter heißt Vanessa. Hans Julius Fabian starb am 8. Januar 2010 in San Francisco. Seine Witwe und seine Tochter leben in San Francisco.
Georg Fabian Ceciliengärten 1 10. Mai 2016 Georg Fabian wurde am 21. Juni 1887 in Neustettin als Sohn seines jüdischen Vaters Julius Fabian und dessen Ehefrau geboren.[347] Sein Vater betrieb in Neustettin zusammen mit seinen Geschwistern ein Manufakturwarengeschäft unter der Anschrift Preußische Straße 37. Seine Schwester Margarete war bereits am 27. Dezember 1881 geboren. Georg Fabian war seit dem 22. Mai 1911 Bankbeamter bei der Dresdner Bank in Berlin. Er heiratete am 4. April 1922 die in Treuen geborene Erna Sittner.[343] Ihr Sohn Hans Julius Fabian kam am 11. Februar 1923 in Berlin auf die Welt.[344] 1932 fusionierten die Darmstädter Bank und die Nationalbank/Dresdner Bank. Angeblich wegen des dadurch eingetretenen Personalüberhanges wurde Georg Fabian ab dem 1. April 1933 in den Ruhestand versetzt, tatsächlich aber wohl wegen seiner jüdischen Herkunft. 1937 zog Georg Fabian mit seiner Frau Erna und seinem Sohn Hans Julius in das Haus Ceciliengärten 1, mit ihnen zogen seine verwitwete Schwester Margarete Meyer und seine Schwiegermutter Bertha Sittner dort ein. Hans Julius emigrierte am 11. Juli 1939 nach England. Im Haus Ceciliengärten 1 durfte die Familie nicht bleiben: am 1. Mai 1940 musste Georgs Schwester Margarethe ausziehen, am 29. August 1940 zogen Georg und Erna in die Beckerstraße 5 III in Schöneberg. Bertha Sittner zog in ein Altersheim in der Marburgerstraße 5. Georg Fabian leistete Zwangsarbeit bei der Reichsbahn am Lehrter Güterbahnhof. Sein Ruhegehalt betrug 161,00 RM und er erhielt 40,00 RM Arbeitslohn.[345] Er und seine Frau mussten noch einmal umziehen und zwar am 20. November 1942 in die Augsburger Straße 16 III zu Isidor Rummelsburg in ein Leerzimmer. Seine Frau Erna leistete in dieser Zeit Zwangsarbeit bei der Firma C.J. Vogel, Draht- und Kabelwerke.[345] Georg Fabian und seine Frau Erna wurden gemeinsam in die Sammelstelle Große Hamburger Straße gebracht, dort mussten sie am 5. Februar 1943 die Vermögenserklärung ausfüllen. Beide gaben an, der jüdischen Konfession anzugehören. Am 19. Februar 1943 wurde Georg Fabian zusammen mit seiner Frau Erna nach Auschwitz deportiert und dort vermutlich sofort ermordet.[346] Ihr Sohn Hans Julius Fabian erreichte schließlich die USA, nach einem kurzen Aufenthalt in Kanada ließ er sich in San Francisco nieder, heiratete Judith Janaro und sie bekamen die Tochter Vanessa. Hans Julius Fabian starb am 8. Januar 2010 in San Francisco. Seine Witwe und seine Tochter leben in San Francisco. Die Tochter von Heinz und Gerda Meyer, Tana, emigrierte nach dem Krieg mit ihrer Großmutter nach Schweden und später von dort nach New York. Sie heiratete und lebt heute mit ihrer Familie dort.
Hanni Fabian Bülowstraße 88 14. Sep. 2009 Hanni Fabian kam am 20. Mai 1901 in Berlin als zweitälteste Tochter des Kaufmanns Gerson Fabian und seiner Frau Jenny geborene Cheim alias Katz zur Welt.[348] Ihre Schwestern waren Herta (1897) und Antonie (1902), ihre Brüder Heinz (1904) und Werner (1908). Ihr Vater Gerson Fabian starb bereits 1915, ihre Mutter erwarb die Damen- und Reisetaschenfabrik, Paul Bürger Nachf., vermutlich um den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen. Die Familie wohnte bis 1932 in der Wallner-Theater-Straße 31. Hannis Schwestern Herta und Antonie heirateten nichtjüdische Männer und überlebten. Hanni zog 1932 mit ihrer Mutter in die Bülowstraße 88; sie arbeitete als Stenotypistin und verdiente so auch den Lebensunterhalt für ihre Mutter. Ihren Brüdern Heinz und Werner gelang 1938 die Ausreise nach England bzw. USA. Hanni Fabian wurde am 28. März 1942 mit ihrer Mutter nach Piaski deportiert.[349] Der Deportationszug endete im 15 Kilometer weiter östlich gelegenen Trawniki, da Piaski keinen Bahnanschluss hatte. Die Strecke ins Durchgangs-Lager musste zu Fuß bewältigt werden. Wann Hanni Fabian starb ist unbekannt.[4]
Jenny Fabian Bülowstraße 88 14. Sep. 2009 Jenny Cheim alias Katz kam am 22. Juli 1872 in Berlin als Tochter von Moses Moritz Cheim alias Katz und seiner Frau Reize Rieke geborene Bab zur Welt.[350] Sie heiratete 1895 den Kaufmann Gerson Fabian, die Kinder wurden geboren: Herta 1897, Hanni 1901, Antonie 1902, Heinz 1904 und Werner 1908. Die Familie wohnte damals in der Blankenfelder Straße 5 in Pankow. Jennys Mann Gerson Fabian starb am 17. Juni 1915. Jenny Fabian zog mit ihren Kindern in die Wallner-Theater-Straße 31 III und erwarb eine Damen- und Reisetaschenfabrik Paul Bürger Nachf., vermutlich, um den Lebensunterhalt für die Familie zu verdienen. Die Töchter Herta und Antonie heirateten nichtjüdische Männer und überlebten. 1932 zog Jenny Fabian mit ihrer unverheirateten Tochter Hanni in die Bülowstraße 88; Hanni verdiente als Stenotypistin den Lebensunterhalt auch für ihre Mutter. 1938 konnten die beiden Söhne Heinz und Werner nach England und den USA entkommen. Jenny Fabian wurde am 28. März 1942 mit ihrer Tochter Hanni nach Piaski deportiert. Der Deportationszug endete im 15 Kilometer weiter östlich gelegenen Trawniki, da Piaski keinen Bahnanschluss hatte. Die Strecke ins Durchgangs-Lager musste zu Fuß bewältigt werden. Wann die damals 69 Jahre alte Jenny Fabian starb ist unbekannt.[4][349]
Max Fabisch Elßholzstraße 30–33 6. März 2009[351] Max Fabisch kam am 30. März 1870 in Strelno (heute: Strzelno/Polen) als Sohn des Textilkaufmanns Philipp Fabisch und seiner Frau Therese geborene Pick auf die Welt.[352][353] Ein Bruder starb als Säugling, seine Schwestern waren Margarete und Hulda. Die Familie zog nach Berlin, wo Philipp Fabisch erfolgreich mehrere Konfektionsgeschäfte führte, so auch in der Rosenthaler Straße. Dort in der Nr. 72 wohnte die Familie in einer 5-Zimmer-Wohnung.[354] Max Fabisch blieb ledig, studierte Jura und wurde Richter. 1914 war er Landgerichtsrat beim Landgericht III Berlin. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Republikanischen Richterbundes. 1923 wurde er Kammergerichtsrat und 1933 noch in den 22. Zivilsenat berufen. Ab April 1933 war er zwangsbeurlaubt wegen seiner jüdischen Herkunft. Als er versetzt werden sollte, beantragte er seine vorzeitige Pensionierung. Die von den Eltern geerbten Häuser wurden 1938 „arisiert“, die Konfektionsgeschäfte liquidiert. Am 2. September 1942 wurde Max Fabisch nach Theresienstadt deportiert,[355] er starb dort am 18. Februar 1944.[356] Auch seine Schwestern und deren Ehemänner wurde dort umgebracht.[357]
Wulf Fajgenbaum Eisenacher Straße 46 26. März 2014[358] Wulf Fajgenbaum kam am 5. Juli 1896 in Wyrusembi/Kreis Sokolow/Galizien in einer kinderreichen jüdischen Familie zur Welt, er hatte noch sechs Geschwister.[359] Er wurde Schneider und zog vermutlich zu Beginn der 1920er Jahre nach Berlin. Dort heiratete er die nichtjüdische Elli Fängler, die am 18. November 1898 in Berlin geboren war. Seit Januar 1926 wohnte er mit ihr in der Apostel-Paulus-Straße 6. Dort kam am 28. Mai 1926 der Sohn Ernst zur Welt, ihm folgte am 2. September 1927 die Tochter Ruth und schließlich am 4. Juli 1929 der Sohn Günter. Vermutlich weil die bisherige Wohnung zu klein wurde, zog die Familie 1927 in die Eisenacher Straße 46 um, wo Wulf Fajgenbaum zusammen mit seiner Frau Elli eine Herrenschneiderei führte. Obwohl er und seine drei Kinder durch die mit Elli geführte „privilegierte Mischehe“ einigermaßen geschützt war, wanderten die Kinder am 18. Juli 1939 nach England aus. Wulf Fajgenbaum wurde am 9. November 1940 verhaftet, in „Schutzhaft“ genommen und ins KZ Sachsenhausen gebracht. Einmal befand er sich dort im Krankenhaus, am 10. März 1942 wurde er in Sachsenhausen ermordet. Seine Asche wurde später in einem Gemeinschaftsgrab auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee beigesetzt.
Albert Falk Hauptstraße 30 10. Juni 2009 Albert Falk kam am 17. Februar 1885 in Beckum/Westfalen in einer jüdischen Familie zur Welt. Er studierte Medizin in Freiburg und München, legte 1909 das Staatsexamen ab und wurde promoviert mit einer Arbeit über die Therapie von Tuberkulose. Er kämpfte im Ersten Weltkrieg als Offizier und erkrankte zum Ende des Kriegs schwer. Er heiratete die Ärztin Erna Levi, die Kinder kamen in Berlin auf die Welt: Werner 1923 und Renate 1925. Die Familie lebte ab 1920 in der Hauptstraße 30, wo Albert Falk auch seine Praxis hatte. Bereits 1933 wurde ihm die Kassenzulassung entzogen, dann erhielt er Mitte der 1930er Jahre das Ehrenkreuz für Frontkämpfer. Seine Frau konnte bis 1938 praktizieren, weil sie im Ersten Weltkrieg in einem Seuchenlazarett gearbeitet hatte. Die Familie musste in die Hauptstraße 5 zu Bekannten ziehen. Nach der Reichspogromnacht boten ihm Freunde an, ihn zu verstecken. Dies lehnte Albert Falk ab und wählte für sich am 18. Dezember 1938 die Flucht in den Tod. Seiner Frau und seinen Kindern gelang im Juni 1939 die Ausreise nach Australien.[360]
Gertrud Falk Motzstraße 47 28. März 2013 Gertrud Raphaelsohn kam am 30. Oktober 1886 in Allenstein als Tochter des Fabrikbesitzers Louis Raphaelsohn und seiner Frau Ida geborene Jacobson zur Welt.[361] Sie hatte noch einen Bruder Hugo und zwei Schwestern. Am 7. November 1911 heiratete sie in Allenstein den praktischen Arzt Hermann Hirsch Falk. Sie zogen nach Breslau, wo ihre Kinder zur Welt kamen: 1911 Eva Ilse Ingeburg und 1919 Hans Ludwig Emanuel. 1932 starb ihr Mann und sie zog Ende der 1930er Jahre nach Berlin zu ihrer Schwester Helene, die den Apotheker Walter Jacoby geheiratet hatte. Ihre beiden Kinder konnten emigrieren. Im März 1942 starb ihr Schwager Walter Jacoby. Die Schwestern zogen in die Meraner Straße 2. Beide mussten Zwangsarbeit leisten bei der Elektro- und Glimmerwarenfabrik Schwerb & Schwer in Weißensee. Im Januar 1943 wurde ihnen die Wohnung Meraner Straße gekündigt, sie zogen in die Motzstraße 47. Noch im Januar 1943 mussten sie in der Sammelstelle Große Hamburger Straße die Vermögenserklärung ausfüllen, am 29. Januar 1943 wurden sie zusammen in das KZ Auschwitz deportiert. Das Todesdatum von Gertrud Falk ist unbekannt, ihre Schwester Helene überlebte bis März 1943.
Ella Feldberg Luitpoldstraße 13 24. Sep. 2016 Ella oder Elly Feldberg kam am 7. Dezember 1880 in Stolp als Tochter des Glasermeisters Alexander Feldberg und seiner Frau Golda zur Welt. Sie hatte eine ältere Schwester Helene. Sie wurde Kauffrau für Wäsche und Damenartikel. Sie blieb ledig und ging nach Berlin.[362] 1939 lebte sie mit ihrer Schwester Helene und ihrer Mutter Golda in der Luitpoldstraße 13. Am 2. Mai 1941 starb ihre Mutter Golda mit 95 Jahren. Ella und Helene mussten jedoch noch einmal umziehen in die Courbièrestraße 1. Von dort wurden die Schwestern zusammen am 26. September 1942 nach Raasiku zur Tötungsstätte deportiert.[363] Nach ihrer Ankunft wurden sie sofort ermordet. Ein Neffe hat für Ella Feldberg bei Yad Vashem eine Gedenkseite gewidmet.
Helene Feldberg Luitpoldstraße 13 24. Sep. 2016 Helene Feldberg kam am 1. April 1878 in Groß Gluschen bei Stolp als Tochter des Glasermeisters Alexander Feldberg und seiner Frau Golda zur Welt. Sie hatte eine jüngere Schwester Ella. Helene wurde Schneiderin und blieb ledig.[364] 1939 lebte sie mit ihrer Schwester Ella und ihrer Mutter Golda in der Luitpoldstraße 13. Am 2. Mai 1941 starb ihre Mutter Golda mit 95 Jahren. Helene und Ella mussten jedoch noch einmal umziehen in die Courbièrestraße 1. Von dort wurden die Schwestern zusammen am 26. September 1942 nach Raasiku zur Tötungsstätte deportiert.[363] Nach ihrer Ankunft wurden sie sofort ermordet. Ein Neffe hat für Helene Feldberg bei Yad Vashem eine Gedenkseite gewidmet.
Alfred Fendler Crellestraße 42
(ehem. Bahnstraße 42)
März 2008 Alfred Fendler kam am 13. Mai 1924 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Moritz Fendler und seiner Frau Lina geborene Koppelmann zur Welt.[365] Er hatte einen jüngeren Bruder Harry. Sein Vater handelte mit Rosshaaren, Borsten und Bürsten. Die Familie lebte zunächst in der Prager Straße 13 und zog dann in das von Moritz Fendler und seinem Geschäftspartner Markus Gerster zusammen erworbene Miethaus in der Bahnstraße 42/42a (heute Crellestraße 42/42a). Sein Vater Moritz verstarb 1937/38. Alfred Fendler leistete Zwangsarbeit in der Maschinen- und Apparatefirma Hermann Henseler in Kreuzberg. Am 26. Oktober 1942 wurde seine Mutter Lina nach Riga deportiert und nach ihrer Ankunft erschossen. Harry und Alfred wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert.[366] Am 15. März 1943 wurde Alfred Fendler mit 18 Jahren ermordet.
Harry Fendler Crellestraße 42
(ehem. Bahnstraße 42)
März 2008 Harry Fendler kam am 31. Januar 1926 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Moritz Fendler und seiner Frau Lina geborene Koppelmann zur Welt.[367] Er hatte einen älteren Bruder Alfred. Sein Vater handelte mit Rosshaaren, Borsten und Bürsten. Die Familie lebte zunächst in der Prager Straße 13 und zog dann in das von Moritz Fendler und seinem Geschäftspartner Markus Gerster zusammen erworbene Miethaus in der Bahnstraße 42/42a (heute Crellestraße 42/42a). Sein Vater Moritz verstarb 1937/38. Harry Fendler leistete Zwangsarbeit in der Firma Helmuth Korth in Lichtenrade. Am 26. Oktober 1942 wurde seine Mutter Lina nach Riga deportiert und nach ihrer Ankunft erschossen. Harry und Alfred wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert.[366] Am 15. März 1943 wurde Harry mit 17 Jahren ermordet.
Lina Fendler Crellestraße 42
(ehem. Bahnstraße 42)
März 2008 Lina Koppelmann kam am 18. März 1897 in Kibartai in Russland (heute Litauen) in einer jüdischen Familie zur Welt.[368] Sie zog nach Berlin und heiratete dort Moritz Fendler, den Mitinhaber der Firma Fendler und Gersten, Rosshaare, Borsten und Bürstensurrogate mit Sitz in der Admiralstraße 15. Die Söhne wurden geboren: Alfred am 13. Mai 1924 und Harry am 31. Januar 1926. Die Familie lebte zunächst in der Prager Straße 13 und zog dann in das von Moritz Fendler und seinem Geschäftspartner Markus Gerster zusammen erworbene Miethaus in der Bahnstraße 42/42a (heute Crellestraße 42/42a). Moritz Fendler hatte mit seinem Partner auch das Miethaus Eylauer Straße 6 erworben. Er verstarb 1937/38, Lina Fendler erbte den Anteil ihres Mannes. Am 26. Oktober 1942 wurde Lina Fendler vom Güterbahnhof Moabit nach Riga deportiert und wurde dort wie alle anderen Personen des Transports am 29. Oktober 1942 in den Wäldern um Riga erschossen.[369] Die Söhne Alfred und Harry wurden am 19. Februar 1943 nach Auschwitz deportiert.
Fanny Fersenheim Großgörschenstraße 35 17. Nov. 2008[370] Fanny Wilhelmine Fersenheim kam am 25. Februar 1863 in Berlin in einer jüdischen Familie zur Welt. Sie blieb ledig und lebte als „Privatiere“ seit 1907 in der Großgörschenstraße 35 in einer Vier-Zimmer-Wohnung im Hochparterre. Sie bezog eine Leibrente von monatlich 240 Mark und sie beschäftigte eine Hausangestellte, die monatlich 30 Mark sowie Kost und Logis erhielt. Fanny Fersenheim musste am 19. September 1942 die Vermögenserklärung ausfüllen, damals hatte sie den Untermieter Helmut Lipski.[371] Über die Sammelstelle Große Hamburger Straße wurde sie am 24. September 1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 15. Dezember 1942 ermordet wurde.[372]
Fanny Fetter Münchener Straße 7 2. Okt. 2020
Dianora Fischer Heilbronner Straße 8 27. März 2015 Dianora Tauszig kam am 29. November 1881 in Budapest als Tochter des Mark Tauszig und seiner Frau Teres geborene Neufeld zur Welt. Sie hatte noch 20 Geschwister. Am 22. April 1906 heiratete sie in Budapest den Kaufmann Oskar Fischer.[373] Sie zogen nach Berlin, wo am 19. Januar 1907 ihr Sohn Karl Friedrich zur Welt kam. Damals lebten sie in der Annenstraße 14, ihr Mann betrieb eine Gürtelfabrik. Von 1931 bis 1938 lebte die Familie in der Freisinger Straße 10, dann zog sie in die Heilbronner Straße 8. Bei ihnen wohnte auch die Frau ihres Sohnes Karl, Elisabeth Martha geborene Behrens. Am 9. September 1942 wurde Dianora Fischer und ihr Mann Oskar nach Theresienstadt deportiert.[374] Ihr Mann starb dort am 29. Oktober 1942. Dianora wurde noch weiter deportiert: am 18. Mai 1944 in das KZ Auschwitz. Ihr Todesdatum ist unbekannt.[375]
Elisabeth Martha Fischer Heilbronner Straße 8 27. März 2015 Elisabeth Wilhelmine Martha Behrens kam am 11. März 1908 in Berlin zur Welt. Sie wurde Büroangestellte und heiratete 1933 Karl Friedrich Fischer, sie lebten mit seinen Eltern in der Freisinger Straße 10, ab 1939 in der Heilbronner Straße 8. Elisabeth Martha Fischer soll im Widerstand gewesen sein im Zusammenhang mit der Roten Kapelle. Am 25. Oktober 1941 kam die Tochter Jutta Marion als Frühgeburt zur Welt, sie starb am 5. November 1941. Mit Hilfe Anderer überlebte Elisabeth Martha Fischer, ihr Mann und ihre Schwiegereltern wurden im Holocaust ermordet, sie selbst starb in den USA.
Karl Friedrich Fischer Heilbronner Straße 8 27. März 2015 Karl Friedrich Fischer kam am 19. Januar 1907 in Berlin als Sohn des Oskar Fischer und seiner Frau Dianora geboren Tauszig zur Welt.[376] Sein Vater betrieb eine Gürtelfabrik in der Annenstraße. Ab 1931 lebte die Familie in der Freisinger Straße 10. Er wurde Bankbeamter und heiratete 1933 die Büroangestellte Elisabeth Wilhelmine Martha Behrens, die am 11. März 1908 in Berlin zur Welt gekommen war. Sie soll im Widerstand gewesen sein. Am 25. Oktober 1941 kam die Tochter Jutta Marion als Frühgeburt zur Welt, sie starb am 5. November 1941. Karl Friedrich Fischer wurde im Jahr 1942 in das KZ Auschwitz deportiert und dort am 26. November 1942 ermordet.[377]
Oskar Fischer Heilbronner Straße 8 27. März 2015 Oskar Fischer kam am 17. Juli 1872 in Breslau als Sohn des Baruch Fischer und seiner Frau Ernestine geboren Sternberg zur Welt. Er heiratete 1906 in Budapest Dianora Tauszig.[373] Das Paar zog nach Berlin, wo am 19. Januar 1907 ihr Sohn Karl Friedrich zur Welt kam. Damals lebten sie in der Annenstraße 14, Oskar Fischer betrieb eine Gürtelfabrik. Von 1931 bis 1938 lebte die Familie in der Freisinger Straße 10, dann zog sie in die Heilbronner Straße 8.[378] Bei ihnen wohnte auch die Frau ihres Sohnes Karl, Elisabeth Martha geborene Behrens. Am 9. September 1942 wurde Oskar Fischer und seine Frau Dianora nach Theresienstadt deportiert.[374] Oskar Fischer starb dort am 29. Oktober 1942, angeblich an Altersschwäche.[379] Dianora wurde noch weiter deportiert: am 18. Mai 1944 in das KZ Auschwitz. Ihr Todesdatum ist unbekannt.
Dorothea Flanter Rosenheimer Straße 27 4. Sep. 2018 Dorothea Sucholowski kam am 14. September 1882 in Rentschkau (polnisch Renskau) / Thorn / Westpreußen als Tochter des Kaufmanns Moritz Suchowolski und seiner Frau Hedwig geborene Less zur Welt.[380] Sie hatte zwei ältere Brüder: Sally (1875) und Siegfried (1879). Dorothea besuchte in Thorn die Höhere Töchterschule und wurde im elterlichen Geschäft zur kaufmännischen Angestellten ausgebildet. 1905 heiratete sie Julius Flanter und lebte mit ihm in Bromberg. Die Tochter Ilse wurde dort am 24. September 1909 geboren, am 7. Juni 1919 folgte Eva. Julius Flanter betrieb in Bromberg ein Haushaltswarengeschäft, das von Dorothea geleitet wurde als Julius Flanter im Ersten Weltkrieg kämpfte. Als Bromberg aufgrund der Versailler Verträge an Polen abgetreten werden musste, verlegte die Familie Flanter das Geschäft nach Stolp. 1938 wurde das Geschäft „arisiert“, woraufhin die Eheleute Flanter im Sommer 1939 nach Berlin zogen. Dort wohnten sie in einem möblierten Zimmer als Untermieter in der Rosenheimer Straße 27 bei Sussmann. Dorothea musste Zwangsarbeit leisten im Krone Presswerk in der Frankfurter Allee 288. Am 1. März 1943 wurde Dorothea Flanter mit ihrem Mann in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Ihre Tochter Eva verheiratete Shoham, wanderte 1936 nach Palästina aus, 1939 folgte ihr die Schwester Ilse mit ihrem Mann Georg Hirsch.[381]
Julius Flanter Rosenheimer Straße 27 4. Sep. 2018 Julius Flanter kam am 16. Januar 1879 in Wongrowitz/Posen als Sohn des Kaufmanns Jakob Flanter und seiner Frau Eva geborene Hirsch zur Welt.[382] Er hatte noch fünf ältere Geschwister. Julius besuchte ein Realgymnasium und machte eine kaufmännische Lehre. 1905 heiratete er Dorothea Suchowolski, sie lebten in Bromberg. Die Töchter Ilse (24. September 1909) und Eva (7. Juni 1919) wurden geboren. In Bromberg betrieb Julius Flanter ein Haushaltswarengeschäft. Er musste im Ersten Weltkrieg kämpfen, in dieser Zeit führte seine Frau Dorothea das Geschäft. Als Bromberg aufgrund der Versailler Verträge an Polen abgetreten werden musste, verlegte die Familie Flanter das Geschäft nach Stolp. 1938 wurde das Geschäft „arisiert“, woraufhin die Eheleute Flanter im Sommer 1939 nach Berlin zogen. Dort wohnten sie in einem möblierten Zimmer als Untermieter in der Rosenheimer Straße 27 bei Sussmann. Julius musste Zwangsarbeit leisten als Kantinenmitarbeiter bei der Waffengroßhandlung Gustav Genschow & Co. AG in Treptow. Am 1. März 1943 wurde Julius Flanter mit seiner Frau in das KZ Auschwitz deportiert und zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet. Seine Tochter Eva verheiratete Shoham wanderte 1936 nach Palästina aus, 1939 folgte ihr die Schwester Ilse mit ihrem Mann Georg Hirsch.[383]
Frieda Flatau Nürnberger Straße 49 15. Nov. 2016 Frieda Flatau (genannt Friedel) kam am 24. November 1889 in Breslau als zweite Tochter des Kaufmanns Louis Flatau und seiner Frau Cerline geborene Placzek zur Welt.[384] Sie hatte eine sechs Jahre ältere Schwester Else. Beide besuchten die Höhere Töchterschule und wurden Schauspielerinnen. Else ging zur Ausbildung nach Berlin zu Max Reinhardt, Friedel besuchte die Schauspielschule in Breslau. Vor 1914 zog sie nach Berlin, wo sie bis 1941 in möblierten Zimmern wohnte. Sie trat in der Provinz und in Berlin unter dem Künstlernamen Maria Fiore auf. Ihre Schwester Else hatte Felix Pinkus geheiratet und mit ihm in Zürich eine Familie mit zwei Kindern gegründet: Theo und Miriam. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte Friedel Flatau praktisch Berufsverbot, allein im Rahmen des Jüdischen Kulturbundes konnte sie noch gelegentlich auftreten. Die wirtschaftliche Lage brachte Friedel dazu, Deutsch- und Schreibmaschinenunterricht zu geben. 1938 gelang die Ausreise der verwitweten Mutter Cerline nach Zürich. Friedel selbst gelang es nicht, eine Ausreisegenehmigung zu erreichen. Elisabeth Wenzel, eine Vertraute ihres Neffen Theo Pinkus, kümmerte sich um Friedel ab 1933. Dennoch vereinsamte Friedel, wurde depressiv und lebte zurückgezogen in einer Ein-Zimmer-Wohnung in der Nürnberger Straße 49. Sie soll noch Sachbearbeiterin im Jüdischen Kulturbund gewesen sein.[385] Am 18. Oktober 1941 wurde Friedel Flatau mit dem ersten Deportationszug von Berlin über den Bahnhof Grunewald nach Litzmannstadt/Lodz deportiert. Dort hauste sie in der Reiterstraße 15/19[386] bis sie am 8. Mai 1942 in das Vernichtungslager Chelmno/Kulmhof deportiert wurde und dort sofort ermordet wurde. Die Verwertung ihres versteigerten Hausrats ergab 128,50 RM.[387]
Alfred Flatow Landshuter Straße 33 13. Sep. 2012[388][389]
Else Flatow Landshuter Straße 33 13. Sep. 2012[390] Else Flatow kam am 19. Januar 1878 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Samuel Josef Flatow und seiner Frau Amalie geborene Frey zur Welt.[391] Ihre Geschwister waren Josef Samuel (1868), Alfred Joel (1869) und Margarete (1883). Sie blieb ledig und wurde Wäsche-Direktrice. 1936 besaß sie noch ein Geschäft für Damenwäsche in der Markobrunnerstraße 5, 1938 zog sie in die Landshuter Straße 33, Gartenhaus 1. Etage, im Adressbuch bezeichnete sie sich als Näherin. Ihr verwitweter Bruder Alfred wohnte bei ihr als Untermieter sowie ihre Schwester Margarete. Diese beging am 29. September 1939 Suizid. Am 3. Oktober 1942 wurde Else Flatow zusammen mit ihrem Bruder Alfred nach Theresienstadt deportiert.[392] Ihr Bruder starb dort bereits am 28. Dezember 1942, sie selbst wurde weiter deportiert in das KZ Auschwitz, wo sie nach dem 16. Mai 1944 ermordet wurde.[393]
Margarete Flatow Landshuter Straße 33 13. Sep. 2012[394] Margarete Flatow kam am 28. Februar 1883 in Berlin als Tochter des Kaufmanns Samuel Josef Flatow und seiner Frau Amalie geborene Frey zur Welt.[395] Ihre Geschwister waren Else, Alfred und Josef Samuel. Margarete Flatow blieb ledig und wohnte mit ihrer Schwester Else in der Landshuter Straße 33 Gartenhaus, erste Etage. Seit Ende der Dreißiger Jahre lebte auch ihr verwitweter Bruder Alfred bei ihnen. Am 29. September 1939 nahm sich Margarete Flatow das Leben.[396] Ihre Schwester Else und ihr Bruder Alfred wurden am 3. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert,[392] beide wurden ermordet.
Alfred Fordon Akazienstraße 7a 16. Nov. 2015 Alfred Fordon kam am 29. Januar 1889 in Stettin als Sohn des Postsekretärs Isidor Fordon und seiner Frau Anna geborene Flatow zur Welt, er hatte noch drei Geschwister. Nach einem Jurastudium absolvierte er die Ausbildung am Kammergericht Berlin und am OLG Stettin.[34] 1928 wurde er zum Amtsgerichtsrat in Crossen/Oder ernannt, im selben Jahr heiratete er die nichtjüdische Elli Hering, die Zwillinge Ursula und Horst wurden am 9. Juli 1930 in Landsberg/Warthe geboren. Von 1931 an war Alfred Fordon Amtsgerichtsrat in Beelitz, bis er 1933 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den Ruhestand versetzt wurde.[397] Am 17. Juni 1933 wurde er wegen „staatsfeindlicher Äußerungen“ in „Schutzhaft“ genommen, woraufhin er einen Nervenzusammenbruch und eine psychische Krise erlitt. Von August 1933 bis November 1935 hielt er sich in verschiedenen Heilstätten auf. Als seine Frau Elli ihm nach der Entlassung aus der Heilanstalt den Zutritt zu ihrer neuen Wohnung in Landsberg/Warthe verweigerte, reichte er den Scheidungsantrag ein. Er wohnte 1936 in der Akazienstraße 7a in Berlin und in möblierten Zimmern in Stettin. Dort begann er eine Affaire mit der nichtjüdischen Frau Rehfeld. Als er sich mit Ehefrau Elli versöhnte, stellte Frau Rehfeld einen Strafantrag wegen sogenannter Rassenschande. Nach Untersuchungshaft in Berlin-Moabit und Stettin wurde er zu zwei Jahren Haft verurteilt, die er im Gefängnis Stargard verbrachte. 1938 reichte Elli Fordon auf Druck der Gestapo den Scheidungsantrag ein, die Ehe wurde daraufhin geschieden. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis arbeitete Alfred Fordon als Gärtner in der Bodelschwingh-Anstalt in Lobetal.[398] Am 14. Juni 1941 wurde Alfred Fordon in das KZ Sachsenhausen deportiert, wo er am 20. September 1941 an Kreislaufschwäche starb.[399]
Alfred Frankenstein Kolonnenstraße 12 24. Sep. 2016 Alfred Frankenstein kam am 18. November 1906 in Berlin als Sohn des Arztes Max Frankenstein und seiner Frau Paula geborene Reissner zur Welt. Er studierte Jura und wurde promoviert.[400] 1935 emigrierte er nach Palästina, seine Schwester Edith folgte ein Jahr später. Gemeinsam erreichten die Geschwister, dass ihre in Berlin zurückgeblieben Eltern 1939 ebenfalls nach Palästina ausreisen konnten.[401]