Liste der Mittelmeerfische – Wikipedia

Im Mittelmeer kommen über 700 Fischarten vor, die in der folgenden Liste aufgeführt werden. Darunter sind drei Rundmäuler, etwa 90 Knorpelfische, der Rest sind Knochenfische.

Das Mittelmeer ist mit einer Fläche von 2,5 Mio. km² etwa fünfmal so groß wie die Nordsee und erreicht mit dem Calypsotief eine maximale Tiefe von 5109 m ±1 m. Durch die Italienische Halbinsel wird es in ein West- und ein Ostbecken geteilt, die klimatisch und ozeanografisch verschieden voneinander sind und sich beide in eine Anzahl kleinerer Becken gliedern.

Ein Teil der Fischarten des Mittelmeers stammt ursprünglich aus dem Nordatlantik und ist über die Straße von Gibraltar eingewandert, darunter die Sprotte, der Europäische Seehecht, der Europäische Wolfsbarsch, die Scholle und viele Rochenarten aus der Gattung Raja. Diese borealen Arten bewohnen vor allem das nordwestliche Mittelmeer und die Adria.

Wärmeliebende Arten, die aus den Tropen stammen, kommen vor allem im östlichen Teil, dem Levantischen Becken vor oder sind Küstenbewohner. Ein Teil dieser Arten, wie die Lippfische Meerjunker und Meerpfau, die Goldstrieme und der Gewöhnliche Stechrochen sind aus dem tropischen Atlantik eingewandert, andere, wie die Große Geißbrasse, der Kugelfisch Lagocephalus lagocephalus und die Große Seenadel sind indopazifischer Herkunft. Ihre Vorfahren erreichten das heutige Mittelmeergebiet über den Tethys-Ozean. Durch die Norddrift von Afrika zusammen mit der noch festverbundenen Arabischen Halbinsel und der heutigen Indischen Platte verschwand die Tethys bis zum Obereozän zunehmend und die Verbindung zum Indopazifik wurde unterbrochen. Seit dem Bau des Suezkanals sind fast 100 Fischarten neu aus dem Roten Meer in das Mittelmeer eingewandert, ein Vorgang, den man als Lessepssche Migration bezeichnet.[1]

Fast weltweit verbreitete Arten, die auch im Mittelmeer vorkommen sind u. a. der Weiße Hai und der Blauhai, der Rote Thun, die Gemeine Goldmakrele, der Pilotfisch und die Großkopfmeeräsche. Im Mittelmeer leben etwa 70 endemische Arten.[2]

Relief des Meeresbodens des Mittelmeeres.

Rundmäuler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meerneunauge

Knorpelfische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seekatzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seekatze

Haie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleiner Schwarzer Dornhai, gefangen bei Sardinien
Fleckhai, gefangen bei Sardinien
Riesenhai
Blauhai

Rochen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gefleckter Zitterrochen bei Korsika.
Spiegelrochen an der Küste Kroatiens.
Marmorrochen
Gestreifter Adlerrochen

Knochenfische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Störartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aalartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meeraal bei Port-Cros
Mittelmeer-Muräne bei Korsika
Ophisurus serpens

Dornrückenaalartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Notacanthus bonaparte

Heringsartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sardinenschwarm im Ligurischen Meer
Großer Sardellenschwarm an der Küste Liguriens

Welsartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lachsartige & Goldlachsartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maulstachler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Argyropelecus hemigymnus erbeutet eine Garnele, Unterwasseraufnahme aus der Straße von Messina
Chauliodus sloani, Straße von Messina

Eidechsenfischverwandte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chlorophthalmus agassizi, gefangen bei Sardinien
Synodus saurus

Laternenfischverwandte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lobianchia gemellarii
Schlankschwänziger Laternenfisch aus der Straße von Messina.

Glanzfische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seeteufel auf einem Markt in El Port de la Selva

Dorschartige & Petersfischartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Petersfisch, Straße von Messina
Phycis phycis, Kroatien
Dreibärtelige Seequappe, italienische Küste

Schleimkopfartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trachichthyiformes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hoplostethus mediterraneus

Soldaten- und Husarenfische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingeweidefischartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bartmännchen (Ophidion barbatum) an der Küste der Toskana

Kardinalbarsche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meerbarbenkönig bei Marseille

Grundeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mittelmeer kommen 73 Grundelarten vor, davon sind 11 Neozoen und erst in letzter Zeit eingewandert:[3]

Aphia minuta
Chromogobius zebratus
Anemonengrundel
Gobius paganellus
Pomatoschistus marmoratus
Thorogobius ephippiatus.
Alle Grundelfotos sind von der toskanischen Küste.

Seenadelartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Langschnäuziges Seepferdchen Sardinien
Grasnadel Kroatien

Leierfische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Callionymus pusillus, Griechenland

Meerbarben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Streifenbarben, Cartagena

Makrelenartige i. w. S.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thunmakrele, Ligurisches Meer
Blauer Butterfisch, gefangen bei Neapel.

Stachelmakrelenartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trachinotus ovatus, Alonissos

Barrakudas[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sphyraena viridensis

Schwertfischartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelmeer-Speerfisch

Plattfische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flügelbutt, gefangen im Tyrrhenischen Meer
Zeugopterus regius, Toskana
Microchirus ocellatus

Ährenfischverwandte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gewöhnliche Hornhechte bei Lefkada
Schwalbenfisch

Meeräschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gold-Meeräschen an der Küste Korsikas.

Riffbarsche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schildfische & Schleimfische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rotflecken-Ansauger, Toskana
Seeschmetterling, Straße von Messina
Tripterygion tripteronotum, Kroatien

Schnapper, Süßlippen und Grunzer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Parapristipoma octolineatum

Umberfische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meerraben

Himmelsguckerartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gewöhnliches Petermännchen bei Giglio

Lippfische[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meerjunker, Männchen, Toskana
Meerpfau, Weibchen, Kreta
Mönchsfische

Meerbrassenartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rotbrasse, Giglio
Goldstriemen, Kroatien
Centracanthus cirrus Jungfisch, Toscana
Spicara maena, Toscana

Doktorfischartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Armflosser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kugelfischverwandte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stephanolepis diaspros, gefangen bei Bari

Sonnenbarschartige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Terapon jarbua

Tiefsee-Kardinalbarsche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sägebarsche, Zackenbarsche und Petermännchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelmeer-Fahnenbarsche bei Giglio.
Brauner Zackenbarsch

Drachenkopfverwandte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleiner Drachenkopf bei Cartagena

Knurrhähne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gestreifter Knurrhahn an der Küste Kroatiens.

Groppenverwandte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstige Barschverwandte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bent J. Muus, Jørgen G. Nielsen: Die Meeresfische Europas in Nordsee, Ostsee und Atlantik. Kosmos, Stuttgart 1999, ISBN 3-440-07804-3.
  • Matthias Bergbauer, Bernd Humberg: Was lebt im Mittelmeer? 1999, Franckh-Kosmos Verlag, ISBN 3-440-07733-0.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. CIESM Atlas of Exotic Fishes in the Mediterranean Sea
  2. Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6.
  3. Kovačić, M. (2020): Checklist of gobies (Teleostei: Gobiidae) of the Mediterranean Sea and a key for species identification. Zootaxa, 4877 (1): 75–101. DOI: 10.11646/zootaxa.4877.1.3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]