Liste der Autobahnen in Rumänien – Wikipedia

Autobahnnetz (Stand 2023)

Diese Liste der Autobahnen in Rumänien gibt einen Überblick über das im Aufbau befindliche Autobahnnetz in Rumänien. Die Gesamtlänge aller Autobahnen (rumänisch Autostrăzi; Singular Autostradă) beträgt Ende 2023 nach Angaben der Nationalen Verwaltung der Verkehrsinfrastruktur „CNAIR“ (Compania Națională de Administrare a Infrastructurii Rutiere) 1075 Kilometer.[1] Zusätzlich befinden sich etwa 777 Autobahnkilometer im Bau.[2] Die Gesamtlänge des geplanten Autobahnnetzes ist noch ungewiss, da zahlreiche Strecken sich noch in Planung befinden und die Streckenlänge daher nicht eindeutig ist.

Für die Benutzung von allen Autobahnen und Nationalstraßen muss eine Vignette (rovinietă) erworben werden.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zeichen für die Autobahn
Die A1 am Grenzübergang bei Nădlac
Anschlussstelle auf der A2
Die A3 zwischen Gilău und Turda

Die erste rumänische Autobahn war die 113 Kilometer lange Strecke von Bukarest bis Pitești, die in den 1960er Jahren erbaut und 2000 erneuert wurde. Die Strecke ist heute Teilstück der A1.

Im Jahre 2007 wurde die Ortsumfahrung Pitești mit einer Länge von 15 km freigegeben. Ende 2010 folgte die Umfahrung von Hermannstadt (Sibiu). Am 29. Juli 2011 wurde der erste Teil der A4 (südliche Umfahrung von Constanța; 7 km) und die halbe Strecke der A2 von Constanța nach Medgidia (19 km) eröffnet.

Die A1 zwischen Arad und Timișoara wurde im Dezember 2011 eingeweiht. Nach der Eröffnung des 82 km langen Abschnitts der A1 von Orăștie bis Hermannstadt im Dezember 2013, wurde das 22 km lange Teilstück von Cunța bis Săliște aufgrund eines Erdrutsches und Fahrbahnrissen am Autobahnviadukt Acilliu gesperrt, und nach etwa einem Jahr Ausbesserungsarbeiten Anfang Oktober 2016 erneut freigegeben.[4] Am 23. Dezember 2015 wurde ein Teilstück (Lot 2) in der Länge von 23 km von Timișoara nach Lugoj freigegeben.[5]

Ende 2015 verzeichnete das Rumänische Institut für Statistik (Institutul Național de Statistică, kurz INS) 64 Kilometer mehr (9,4 %) als 2014.[6] Und nach Angaben des rumänischen Transportministeriums sollen 2016 weitere 245 km fertiggestellt werden, sodass nach dessen Angaben insgesamt 940 Kilometer Autobahn fertiggestellt sein sollten.[7]

In den Jahren 2012 bis 2014 gab es Planungen das rumänische Autobahnnetz an das der Europäischen Union anzuschließen, was am 11. Juli 2015 mit dem Anschluss an die ungarische M43 stattfand. Ursprünglich Mitte 2017 sollte das Teilstück der rumänischen A3 zu Ungarn fertig werden,[1] sodass ein zweiter Anschluss an Ungarn – hier mit der M4 – zusammenführt, eine Fertigstellung des Teilstücks wurde am 4. September 2020 realisiert.[8][9]

Fertiggestellte Autobahn- und Schnellstraßenabschnitte[10]
Jahr 1972 1987 2004 2006 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023
km fertiggestellt 96 18 97 50 41 28 69 117 118 49 41 24 47 43 62 38 56 80
km insgesamt 96 114 211 261 302 330 399 516 634 683 724 748 795 838 900 938 995 1005

Planungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2012 sollte an der A1 das Teilstück von Deva bis Orăștie folgen, wurde im Frühjahr 2013 in Betrieb gegeben. Die Arbeiten an den Teilstücken Orăștie – Hermannstadt und Nădlac (ungarische Grenze) – Arad haben begonnen und wurden Ende 2014 bzw. Mitte 2015 abgeschlossen. Zudem sollte das Baulos 1 Timișoara – Lugoj bis 2013 fertiggestellt werden, wurde im Dezember 2015 dem Verkehr freigegeben. Auch die Bauarbeiten an Baulos 1 für Lugoj – Deva sollten am 10. April 2013 abgeschlossen sein, wurden allerdings zu Weihnachten 2013 fertig. Zwei weitere Baulose im Abschnitt Lugoj – Deva sollen voraussichtlich 2018 und ein letzter 2020 eröffnet werden.[9] Im März 2012 sollte der Abschnitt Sibiu – Pitești als PPP ausgeschrieben werden.

Zusätzlich soll die A3 von Suplacu de Barcău bis zur rumänischen Staatsgrenze bei Borș geführt werden, wo sie an die ungarische M4 anschließen wird. Der Abschnitt Borș – Suplacu de Barcău sollte bis 2013 für den Verkehr geöffnet werden, eine Fertigstellung ist noch unbekannt. Der Abschnitt GilăuNădășelu (ca. 8 km) soll im Herbst 2017 freigegeben werden, um die Westumfahrung von Cluj-Napoca (Klausenburg) zu ermöglichen. Aufgrund von Verzögerungen am Bau wird die A3 von Comarnic nach Brașov (Kronstadt) voraussichtlich nicht vor 2030 fertiggestellt werden.[11] Die Bauarbeiten am Abschnitt Ploiești – Brașov werden nicht vor 2026/27 beginnen können.[12]

Die erste komplett fertiggestellte Autobahn ist die A2 von Bukarest nach Constanța am Schwarzen Meer, wo sie an die dortige Umfahrung anschließen wird. Weitere 4 km der A4, vom Dreieck mit der A2 bis zur Nationalstraße 3, wurden am 25. September 2011 eröffnet. Die Moldauautobahn A7 (ursprünglich als A5 geplant) sollte mit der Umfahrung von Bacău als ersten Abschnitt begonnen werden.[13]

Weitere Planungen zum Bau von etwa 1300 Kilometer Autobahn, zu einem geschätzten Preis von etwa 13.739,17 Mio. Euro,[14] plant das rumänische Ministerium für Transport und Infrastruktur.[7]

Liste der Autobahnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nummer Bezeichnung Verlauf Gesamtlänge in Betrieb in Bau
A0 Autostrada Centura
București
Autobahnring von Bukarest 101 km 18 km 82 km
A1 Bukarest A0PiteștiHermannstadtDevaTimișoara
AradNădlac (ungarische Grenze) – M43
581 km 458 km 123 km
A2 Autostrada Soarelui Bukarest A0FeteștiCernavodăConstanța A4 203 km 203 km 0 km
A3 Autostrada Transilvania Bukarest A0Ploiești A7BrașovSighișoaraTârgu Mureș
Cluj-NapocaZalăuOradeaBorș (ungarische Grenze) – M4
606 km 203 km 69 km
A4 Constanța A2Vama Veche (bulgarische Grenze) – R9 82 km 22 km 0 km
A5 BrașovBacău / BucureștiGiurgiu ? km 0 km 0 km
A6 Lugoj A1CaransebeșOrșovaDrobeta Turnu Severin
CraiovaCalafat (bulgarische Grenze) – R1
~260 km 11 km 0 km
A7 Autostrada Moldovei Ploiești A3BuzăuFocșaniBacău Roman
Pașcani A8Suceava Siret (ukrainische Grenze) – M19
453 km 16 km 319 km
A8 Autostrada Unirii Târgu Mureș A3SovataDitrăuTârgu Neamț
Pașcani A7Iași Ungheni (moldauische Grenze) – Drum național R1 in der Moldau
304 km 0 km 30 km
A9 Autostrada Timișoara –
Moravița
Timișoara A1Moravița (serbische Grenze) – B10 73 km 0 km 0 km
A10 Autostrada Sebeș – Turda Sebeș A1Alba IuliaTurda A3 70 km 70 km 0 km
A11 Arad-West A1 – Arad DN7 3 km 3 km 0 km
A13 Tălmaciu A1Făgăraș A3 68 km 0 km 68 km
Drum Expres 12 CraiovaPitești A1 49,5 km 40 km 68 km
Gesamtlänge ca. 2800 km 1005 km 777 km

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Autobahnen in Rumänien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Angaben der Nationalen Gesellschaft der Straßenverkehrsinfrastruktur (CNAIR) abgerufen am 30. November 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei cnadnr.ro, abgerufen am 30. Oktober 2022 (rumänisch).
  3. Monatliche Information zum Preis der rovinietă.
  4. Isabela Paulescu: Das Autobahnstück zwischen Săliște und Cunța ist erneut befahrbar am 9. Oktober 2016 bei agerpres.ro (Memento vom 28. November 2016 im Internet Archive) abgerufen am 27. November 2016 (rumänisch)
  5. Artikel über die Eröffnung der A1 zwischen Orăștie und Hermannstadt (Memento vom 6. Januar 2014 im Internet Archive) (rumänisch).
  6. Pressemitteilung am 25. April 2016 des Rumänischen Instituts für Statistik (rumänisch; PDF; 272 kB).
  7. a b Angaben der geplanten Infrastruktur auf der Website des rumänischen Transportministeriums abgerufen am 27. November 2016 (rumänisch).
  8. Gazdasági bummot hozhat a sztráda – fotókkal és videóval (ungarisch).
  9. a b Angaben zu Autobahneröffnungen bei adac.de, abgerufen am 22. August 2017.
  10. Retea in Trafic - autostrazi /drumuri expres. (PDF; 68 kB) Abgerufen am 29. Dezember 2023 (rumänisch).
  11. Cristian Andrei: Autostrada Comarnic – Brașov nu o să fie gata până în 2030. romania.europalibera.org, 21. Oktober 2022, abgerufen am 8. Dezember 2023 (rumänisch).
  12. Biz Brașov: Și melcul merge mai repede: La autostrada Ploiești-Brașov, „lucrările nu pot începe mai devreme de 2026-2027”. 15. Oktober 2023, abgerufen am 8. Dezember 2023 (rumänisch).
  13. Webseite des rumänischen Ministeriums für Transport und Infrastruktur.
  14. Angaben bei mt.gov.ro abgerufen am 27. November 2016 (rumänisch; PDF; 631 kB).