Konstantin von Benckendorff – Wikipedia

Konstantin von Benckendorff porträtiert von George Dawe

Konstantin von Benckendorff (russisch Константин Христофорович Бенкендорф, transkribiert Konstantin Christoforowitsch Benkendorf; * 31. Januar 1783 oder 4. Januar 1784 in Sankt Petersburg; † 6. August 1828 in Prowadija) war – wie sein älterer Bruder Alexander – ein General der russischen Armee und Diplomat aus der deutschbaltischen Familie Benckendorff.

Wappen der Adelsfamilie „von Benckendorff“ (Estland)

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benckendorff trat, anfangs zum Diplomaten bestimmt, 1812 in den Militärdienst ein und nahm als Major an den Schlachten von Smolensk und Borodino teil. Unter General von Wintzingerode kämpfte er am Stadtrand von Moskau und tat sich bei der Rückeroberung Wilnas hervor. Am 7. Februar 1813 wurde er zum Oberstleutnant ernannt, nach der Übergabe von Belzig konnten seine Truppen am 9. August ein ganzes westfälisches Bataillon gefangen nehmen. Im Jahre 1813 drang er an der Spitze eines eigenen Korps bis Kassel vor. Auch in den Kämpfen bei Fulda, in der Schlacht bei Hanau sowie beim Rheinübergang im Angesicht des Feindes tat er sich hervor und wurde am 17. Oktober zum Oberst ernannt. Auf französischem Boden kämpfte er beim Korps Wintzingerode im Frühjahr 1814 als Generalmajor an der Spitze eines fliegenden Korps, dass sich beim Angriff auf Soissons, in der Schlacht bei Brienne und Craonne aus, wo er am 7. März den Sieg ermöglichte. Nach der Einnahme von Reims zog er mit den Truppen in Paris ein. Am 28. Oktober 1814 wurde er zum Generalmajor befördert und am 1. Juni 1815 zum Kommandeur der 2. Brigade der 4. Dragoner-Division ernannt.

1820 nahm er seinen Abschied und betrat die diplomatische Laufbahn und fungierte bis 1826 als außerordentlicher Gesandter an den Höfen zu Stuttgart und Karlsruhe. Beim Ausbruch des persischen Kriegs 1826 zum Generalleutnant und Generaladjutanten ernannt, entsprach er dem kaiserlichen Vertrauen durch die Siege bei Etschmiadsin, Jerewan und am Araxes, wo er den Feind, der ihm um das Doppelte überlegen war, fast aufrieb. Auch am 8. Türkenkrieg nahm Benckendorff rühmlichen Anteil. Am 19. Juli 1828 besetzte er die bulgarische Stadt Prowadija und beherrschte von hier aus die Bewegungen der Feinde in Silistra und Warna. Er starb an einem grassierenden Fieber am 6. August 1828.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Russland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Natalie von Alopaeus

Andere Orden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kinder Konstantin und Marie, Gemälde eines unbekannten Künstlers, vor 1840

Konstantin stammte aus dem estnisch-schwedischen Adelsgeschlecht von Benckendorff, das seinen Ursprung in Salzwedel hatte. Seine Eltern waren Christoph Iwanowitsch von Benckendorff (1749–1823) und Anna Juliane geb. Schilling von Cannstatt (1746–1797). Seine Schwester war die in der diplomatischen Welt bekannte Fürstin Dorothea von Lieven. Konstantin heiratete 1814 in Berlin Natalie von Alopaeus (1796–1823) die Tochter des russischen Gesandten Maximilian von Alopaeus in Berlin. Sie hatten einen Sohn und eine Tochter.

Benckendorff wurde 1828 an der Seite seiner Frau Natalie auf dem Friedhof Heslach in einem Mausoleum beigesetzt, das er für sie 1824 hatte errichten lassen.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedhof Heslach. In: Verwaltungseinheit Garten‐, Friedhofs‐ und Forstamt. Stadt Stuttgart. Auf Stuttgart.de, abgerufen am 13. Oktober 2020.
VorgängerAmtNachfolger
Jurij Aleksandrowitsch von GolowkinRussischer Gesandter in Stuttgart
1818–1824
Alexander Obreskow (ab 1828)
Apollonius von MaltitzRussischer Gesandter in Karlsruhe
1820–1828
Paul Friedrich von Moltke