Julija Anatoljewna Tschepalowa – Wikipedia

Julija Tschepalowa
Julija Tschepalowa (2005)

Julija Tschepalowa (2005)

Voller Name Julija Anatoljewna Tschepalowa
Nation Russland Russland
Geburtstag 23. Dezember 1976 (47 Jahre)
Geburtsort Komsomolsk am AmurRussische SFSR
Karriere
Status zurückgetreten
Karriereende 2009
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 3 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 2 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 6 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold 1998 Nagano 30 km Freistil
Gold 2002 Salt Lake City Sprint Freistil
Silber 2002 Salt Lake City 10 km klassisch
Bronze 2002 Salt Lake City 30 km Freistil
Gold 2006 Turin 4 × 5 km
Silber 2006 Turin 30 km Freistil
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Bronze 2001 Lahti Sprint Freistil
Gold 2005 Oberstdorf 15 km Skiathlon
Silber 2005 Oberstdorf 10 km Freistil
Silber 2005 Oberstdorf 4 × 5 km
Bronze 2005 Oberstdorf Teamsprint Freistil
 Nordische Junioren-Ski-WM
Gold 1993 Harrachov Staffel
Silber 1993 Harrachov 15 km Freistil
Gold 1994 Breitenwang 15 km Freistil
Gold 1995 Gällivare 15 km Freistil
Gold 1995 Gällivare Staffel
Gold 1996 Asiago 15 km Freistil
Gold 1996 Asiago Staffel
Bronze 1996 Asiago 5 km Freistil
Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup 25. Dezember 1995
 Weltcupsiege im Einzel 18  (Details)
 Gesamtweltcup 1. (2000/01)
 Sprintweltcup 4. (2000/01)
 Distanzweltcup 1. (2005/06)
 Tour de Ski 23. (2008/09)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Sprintrennnen 1 1 0
 Distanzrennen 17 7 7
 Staffel 3 2 1
 

Julija Anatoljewna Tschepalowa (russisch Юлия Анатольевна Чепалова, frz. Transkription Julija Tchepalova; * 23. Dezember 1976 in Komsomolsk am Amur, Region Chabarowsk) ist eine ehemalige russische Skilangläuferin. Sie ist mehrfache Olympiasiegerin und Weltmeisterin. In zweiter Ehe ist sie mit dem russischen Skilangläufer Wassili Wassiljewitsch Rotschew verheiratet. Aufgrund eines Dopingvergehens wurde sie 2009 für zwei Jahre gesperrt, woraufhin sie ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärte.

Sportliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Gewinn von insgesamt acht Medaillen (davon sechs Goldmedaillen) bei Juniorenweltmeisterschaften und der Silbermedaille über 5 km klassisch und Goldmedaille über 7,5 km Freistil bei den Europäischen Olympischen Winter-Jugendtagen 1993 in Aosta, nahm Tschepalowa in der Saison 1995/96 erstmals an Weltcuprennen teil. Ihren ersten großen Erfolg feierte sie bei den Olympischen Winterspielen 1998 mit dem Gewinn der Goldmedaille im 30-km-Lauf. Sie war damit die bisher jüngste Skilanglaufolympiasiegerin. Bei den Weltmeisterschaften 2001 kamen zwei weitere Medaillen hinzu, darunter die goldene mit der Staffel. Im selben Jahr wurde sie Gesamtsiegerin des Skilanglauf-Weltcups.

Bei den Olympischen Winterspielen 2002 sicherte sich Tschepalowa einen kompletten Medaillensatz (Gold im Sprint, Silber über 10 km, Bronze über 15 km). Nach einer Babypause (am 10. Januar 2003 wurde ihre Tochter Olesja geboren) setzte sie ihre Karriere fort und wurde 2004 mit der Holmenkollen-Medaille ausgezeichnet. 2005 gewann sie bei den Weltmeisterschaften vier Medaillen, unter anderem die goldene im 15-km-Verfolgungsrennen. Bei den Olympischen Winterspielen 2006 holte sie Gold mit der Staffel sowie Silber beim 30-km-Rennen. In der Saison 2006/07 legte sie schwangerschaftsbedingt eine weitere Wettkampfpause ein, im Februar brachte sie Tochter Wassilina zur Welt. In der Saison 2007/08 kehrte sie in den Skilanglauf-Weltcup zurück, konnte sich jedoch nicht im Vorderfeld platzieren. Auf der letzten Etappe der Tour de Ski 2008/09, der Bergverfolgung im Val di Fiemme, überzeugte sie erstmals wieder mit einem zehnten Platz, so dass sie sich vom 31. Platz auf den 23. Platz vorarbeiten konnte. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2009 in Liberec war ihr bestes Resultat der 20. Platz über 30 Kilometer Freistil (Massenstart).

Im August 2009 wurde bekannt, dass Tschepalowa am 3. Januar 2009 auf der vorletzten Etappe der Tour de Ski in Val di Fiemme positiv auf das Dopingmittel Erythropoetin (EPO) getestet wurde, woraufhin sie mit sofortiger Wirkung ihren Rücktritt vom Leistungssport erklärte.[1] Im Dezember 2009 wurde Tschepalowa rückwirkend ab August 2009 für zwei Jahre wegen Dopings gesperrt.[2] Der russische Skiverband kündigte darauf hin an, gegen diese Entscheidung Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof CAS einzureichen. Tschepalowa selbst bestreitet die Einnahme von Dopingmitteln. Ihr Vater und Trainer Anatoli Tschepalow erklärte, dass seine Tochter seit geraumer Zeit Probleme mit der Schilddrüse habe und deshalb auch nach einer ärztlichen Untersuchung im August ein Startverbot erhalten habe.[3]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympische Winterspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2001 in Lahti: Gold mit der Staffel, Bronze im Einzelsprint
  • 2005 in Oberstdorf: Gold im Verfolgungsrennen, Silber über 10 km, Silber mit der Staffel, Bronze im Team-Sprint

Juniorenweltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1993 in Harrachov: Gold mit der Staffel, Silber über 15 km
  • 1994 in Breitenwang: Gold über 15 km
  • 1995 in Gällivare: Gold über 15 km und mit der Staffel
  • 1996 in Asiago: Gold über 15 km, Bronze über 5 km

Siege bei Weltcuprennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupsiege im Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 4. Januar 1998 Russland Kavgolovo 10 km Freistil
2. 20. März 1999 Norwegen Oslo 30 km klassisch
3. 26. Februar 2000 Schweden Falun 10 km Freistil
4. 18. März 2000 Italien Bormio 10 km Freistil Verfolgung
5. 8. Dezember 2000 Italien Santa Caterina 10 km Freistil
6. 20. Dezember 2000 Schweiz Davos 15 km klassisch
7. 4. Februar 2001 Tschechien Nove Mesto Sprint Freistil
8. 4. März 2001 Russland Kavgolovo 15 km Freistil
9. 14. März 2001 Schweden Borlänge 5 km Freistil
10. 17. März 2001 Schweden Falun 10 km Freistil
11. 24. März 2001 Finnland Kuopio 40 km Freistil
12. 12. Dezember 2001 Italien Brusson 10 km Freistil
13. 12. Januar 2002 Tschechien Nove Mesto 5 km Freistil
14. 14. Februar 2004 Deutschland Oberstdorf 15 km Skiathlon
15. 28. Februar 2004 Norwegen Oslo 30 km Freistil
16. 6. März 2005 Finnland Lahti 10 km Freistil
17. 15. Dezember 2005 Kanada Canmore 10 km Freistil
18. 11. März 2006 Norwegen Oslo 30 km Freistil

Weltcupsiege im Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 9. Dezember 2000 Italien Santa Caterina 4 × 3 km Staffel1
2. 13. Dezember 2000 Italien Clusone 6 × 1,5 km Teamsprint Freistil2
3. 27. November 2001 Finnland Lahti 4 × 5 km Staffel3
4. 13. Januar 2002 Tschechien Nove Mesto 4 × 1,5 km Teamsprint Freistil4
5. 12. Dezember 2004 Italien Lago di Tesero 4 × 5 km Staffel5
2 
Mit Olga Sawjalowa.
3 
5 
Mit Larissa Kurkina, Natalja Baranowa-Massalkina und Jewgenija Medwedewa-Arbusowa.

Siege bei Continental-Cup-Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Ort Disziplin Serie
1. 3. April 2004 Russland Murmansk 50 km Freistil Mst. Continental Cup

Siege bei Worldloppet-Cup-Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkung: Vor der Saison 2015/16 hieß der Worldloppet Cup noch Marathon Cup.

Nr. Datum Ort Rennen Disziplin
1. 12. März 2000 SchweizMalojaS-chanf Engadin Skimarathon 42 km Freistil Massenstart
2. 14. März 2004 SchweizMalojaS-chanf Engadin Skimarathon 42 km Freistil Massenstart

Platzierungen im Weltcup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcup-Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle zeigt die erreichten Platzierungen im Einzelnen.

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Hinweis: Bei den Distanzrennen erfolgt die Einordnung gemäß FIS.
Platzierung Distanzrennena Skiathlon
Verfolgung
Sprint Etappen-
rennenb
Gesamt Team c
≤ 5 km ≤ 10 km ≤ 15 km ≤ 30 km > 30 km Sprint Staffel
1. Platz 2 7 2 3 1 2 1 18 2 3
2. Platz 1 3 3 1 8 2
3. Platz 2 4 1 7 1
Top 10 13 28 15 6 2 10 5 79 7 11
Punkteränge 18 46 22 10 2 12 11 121 9 11
Starts 23 52 23 10 2 15 27 152 9 11
Stand: Karriereende
a 
inkl. Individualstarts und Massenstarts gemäß FIS-Einordnung
b 
Gesamtes Rennen, nicht Einzeletappen, z. B. Tour de Ski, Nordic Opening, Saison-Finale
c 
Mangels geeigneter Quellen vor 2001 eventuell unvollständig

Weltcup-Gesamtplatzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Gesamt Distanz Sprint
Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz
1995/96 235 14. -
1996/97 183 17. 75 13.1 108 16.
1997/98 314 10. 123 8.1 191 11.
1998/99 363 11. 200 7.1 163 16.
1999/2000 712 7. 107
511
12.1
4.2
94 17.
2000/01 1106 1. 256 4.
2001/02 612 5. 95 20.
2002/03 - -
2003/04 460 12. 460 10. -
2004/05 530 7. 521 4. 9 62.
2005/06 780 3. 750 1. 30 40.
2006/07 - -
2007/08 9 83. 9 55. -
2008/09 22 76. 22 49. -
1 
Langdistanzweltcup
2 
Mitteldistanzweltcup

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Julija Tschepalowa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Doping – Olympiasieger beenden Karriere. www.welt.de, 26. August 2009, abgerufen am 16. Oktober 2009.
  2. Decisions of the FIS doping panel. FIS, 23. Dezember 2009, archiviert vom Original am 18. Januar 2010; abgerufen am 23. Dezember 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fiscrosscountry.com
  3. Langläuferin Tschepalowa für zwei Jahre gesperrt. www.focus.de, 23. Dezember 2009, abgerufen am 23. Dezember 2009.