Johann Christoph Schröther der Ältere – Wikipedia

Johann Christoph Schröther (der Ältere) (* 18. Dezember 1747 in Sonnewalde, Niederlausitz, Königreich Sachsen; † 22. Juli 1822 in Sonnewalde, Königreich Preußen) war ein deutscher Orgelbauer in Sonnewalde.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Urgroßvater Matthäus Schröther war bereits Tischler in Sonnewalde, ebenso der Großvater und der Vater, beide mit Namen Johann Christoph Schröther, letzterer auch Musikant.

Johann Christoph Schröther wurde Tischler und Orgelbauer in Sonnewalde und war später auch Kirchenvorstand und Amtsgerichtsschöffe. Von etwa 1774 sind die ersten Arbeiten als Orgelbauer bekannt, von 1795 der Bau eines Piano-Forte . Für 1800 wurde eine Zusammenarbeit mit dem Sohn Johann Christoph Schröther dem Jüngeren erwähnt. Um 1804 könnte bereits die Übergabe der Werkstatt an diesen erfolgt sein, da er 1806 im Niederlausitzischen Adressbuch erstmals separat als jun. aufgeführt wurde (1801 noch nicht) und weitere Zusammenarbeiten der beiden nicht bekannt sind. Spätestens um 1820 erfolgte die Übergabe.

Johann Christoph Schröther der Ältere war mit Maria Sophia Liebe verheiratet.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Johann Christoph Schröther dem Älteren sind einige Orgelneubauten in der Niederlausitz bekannt, dazu Zuschreibungen von Neubauten, sowie Erweiterungen und Reparaturen. Arbeiten ab etwa 1804 könnten bereits in der Verantwortung des Sohnes Johann Christoph Schröther des Jüngeren durchgeführt worden sein, was durch die Namensgleichheit nicht eindeutig erkennbar ist.

Orgelneubauten

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
um 1775 Goßmar Dorfkirche I 6 Zuschreibung; zuerst für einen nichtkirchlichen Ort gebaut, um 1790 Umsetzung nach Goßmar und Einbau eines Pedals auf I/P, 7 durch Schröther, erhalten[1]
1789 Golßen Stadtkirche II/P 18 Prospekt erhalten
1791 Nehesdorf St. Katharina I/P 9 Prospekt erhalten
1792 Trebbus Dorfkirche I/P 9 Prospekt erhalten
1797 Arenzhain Dorfkirche I/P 11 Zuschreibung, erhalten?
1800 Schadewitz Dorfkirche I/P 8 mit Johann Christoph Schröther dem Jüngeren, nicht erhalten
1804 Oppelhain Dorfkirche Zuschreibung, Prospekt erhalten
1807/08 Dahme Stadtkirche St. Marien II/P 20 Prospekt erhalten
1811 Altgolßen Dorfkirche I/P 7 Prospekt erhalten
1812 Frankena Dorfkirche I/P 10 erhalten
nach 1817 Kosilenzien Dorfkirche Zuschreibung, Prospekt erhalten
um 1820 Möglenz Dorfkirche Zuschreibung, Prospekt erhalten

Weitere Arbeiten

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1774–1775 Bomsdorf Dorfkirche Einbau eines Pedals
um 1790 Goßmar Dorfkirche I/P 7 Umsetzung und Einbau eines Pedals in möglicherweise eigenen Orgelneubau
nach 1795 Cottbus Schlosskirche I/P 10 Reparaturen
1801, 1802 Luckau St. Nikolai III/P 37 Reparaturen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christhard Kirchner, Albrecht Bönisch: Johann Christoph I Schröther. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2017, S. 513.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Orgel in Goßmar Orgel-Information, mit Geschichte und Disposition, nach Albrecht Bönisch