Jean Vinatier – Wikipedia

Der René Bonnet Djet von Gérard Laureau und Jean Vinatier beim 1000-km-Rennen am Nürburgring 1963 im Streckenabschnitt Hatzenbach
Der Alpine A210 von Jean Vinatier und Mauro Bianchi bei der Targa Florio 1967

Jean Albert Vinatier (* 25. November 1933 in Ivry-sur-Seine) ist ein ehemaliger französischer Rallye- und Rundstreckenrennfahrer.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1960er-Jahren waren die kleinen Rennprototypen von Bonnet und Alpine die sentimentalen Favoriten beim Publikum des 24-Stunden-Rennens von Le Mans. Die beiden Werksmannschaften – sie waren die einzigen französischen Werksteams bei diesem Langstreckenrennen in den 1960er-Jahren – waren in der Gesamtwertung gegen die Sportwagen von Ferrari, Ford und später auch Porsche zwar hoffnungslos unterlegen, dominierten jedoch die kleinen Klassen. Die Werksfahrer bewegten die Prototypen immer am Limit, was zu vielen – zum Teil spektakulären – Ausfällen führte.

Einer dieser Piloten war Jean Vinatier. Schon sein Vater, Jean Vinatier sr., war beim 24-Stunden-Rennen am Start gewesen. 1950 fuhr er einen Renault 4CV, fiel aber mit Motorschaden aus. Der junge Vinatier begann seine Karriere in den späten 1950er-Jahren als Rallyefahrer. 1969 gewann er die Gesamtwertung der französischen Rallye-Meisterschaft. Eng verbunden ist sein Name jedoch mit den Rennen in Le Mans, wo er 1958 debütierte, und der Tour de France für Automobile. Bei beiden Veranstaltungen war er viele Jahre in Folge am Start. Seine beste Platzierung in Le Mans war der achte Gesamtrang 1968, den er gemeinsam mit André de Cortanze auf einem Alpine A220 einfuhr. Das letzte Mal war er 1973 auf einem Ford Capri dabei, musste das Rennen nach einem Fahrzeugbrand aber vorzeitig aufgeben.

Nach dem Ende seiner aktiven Karriere war Vinatier viele Jahre technischer Delegierter bei der FIA[1].

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Le-Mans-Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1958 FrankreichFrankreich Equipe Monopole Corse Monopole VM5 FrankreichFrankreich Bernard Consten Ausfall Motorschaden
1959 FrankreichFrankreich Roger Masson DB HBR5 FrankreichFrankreich Roger Masson Ausfall Kupplungsschaden
1960 FrankreichFrankreich Automobiles Deutsch et Bonnet DB HBR4 FrankreichFrankreich Jean-Claude Vidilles Ausfall Unfall
1961 ItalienItalien Abarth & Cie Fiat Abarth 750S Spyder ItalienItalien Teodoro Zeccoli Ausfall Motorschaden
1962 FrankreichFrankreich Automobiles René Bonnet René Bonnet Djet FrankreichFrankreich Jean-Claude Vidilles Ausfall Zylinder überhitzt
1963 FrankreichFrankreich Automobiles René Bonnet René Bonnet RB5 FrankreichFrankreich Gérard Laureau Ausfall Defekt an der Benzinpumpe
1964 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine M63 Belgien Mauro Bianchi nicht klassiert
1965 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine M64 FrankreichFrankreich Roger Delageneste Ausfall Zündung
1966 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine A210 Belgien Mauro Bianchi Rang 13
1967 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine A210 Belgien Mauro Bianchi Rang 13 und Klassensieg
1968 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine A220 FrankreichFrankreich André de Cortanze Rang 8
1969 FrankreichFrankreich Société des Automobiles Alpine Alpine A220 FrankreichFrankreich André de Cortanze Ausfall Motorschaden
1972 FrankreichFrankreich Société Franco-Brittanc De Tomaso Pantera FrankreichFrankreich Guy Chasseuil Ausfall Motorschaden
1973 Deutschland Ford Motorenwerke Ford Capri LV OsterreichÖsterreich Helmut Koinigg Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gerry Birrell Ausfall Feuer

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
1956 Renault 4CV Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien MIM Deutschland NÜR Schweden KRI
DNF
1957 Alpine A106 Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien MIM Deutschland NÜR Frankreich LEM Schweden KRI Venezuela CAR
112
1958 Monopole Monopole VM5 Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT
DNF
1959 Roger Masson DB HBR5 Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigtes Konigreich RTT
DNF
1960 Deutsch & Bonnet DB HBR5
DB HBR4
Argentinien BUA Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM
36 DNF
1961 Abarth Fiat Abarth 750S Spyder Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien PES
DNF
1962 Automobiles René Bonnet
René Bonnet
René Bonnet Djet Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien MAI Italien TAR Deutschland BER Deutschland NÜR Frankreich LEM Frankreich TAV Italien CCA Vereinigtes Konigreich RTT Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
19 DNF 16 13
1963 René Bonnet
Automobiles René Bonnet
René Bonnet Djet
René Bonnet RB5
Ford Cortina
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Belgien SPA Italien MAI Deutschland NÜR Italien CON Deutschland ROS Frankreich LEM Italien MON Deutschland WIS Frankreich TAV Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz OVI Deutschland NÜR Italien MON Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI
17 36 DNF DNF
1964 Alpine Alpine M63
Alpine M64
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien TAR Italien MON Belgien SPA Italien CON Deutschland NÜR Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Deutschland FRE Italien CCE Vereinigtes Konigreich RTT Schweiz SIM Deutschland NÜR Italien MON Frankreich TDF Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI Frankreich PAR
DNF DNF 20 DNF
1965 Alpine Alpine A110
Alpine M64
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien BOL Italien MON Italien MON Vereinigtes Konigreich RTT Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Italien MUG Deutschland ROS Frankreich LEM Frankreich REI Italien BOZ Deutschland FRE Italien CCE Schweiz OVI Deutschland NÜR Vereinigte Staaten BRI Vereinigte Staaten BRI
13 DNF DNF 8
1966 Alpine
Renault
Alpine A210
Alpine A110
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Italien MUG Italien CCE Deutschland HOK Schweiz SIM Deutschland NÜR Osterreich ZEL
18 7 10 DNF 13 DNF DNF
1967 Alpine Alpine A110
Alpine A210
Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Deutschland HOK Italien MUG Vereinigtes Konigreich BRH Italien CCE Osterreich ZEL Schweiz OVI Deutschland NÜR
14 DNF 13
1968 Alpine Alpine A220 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Deutschland NÜR Belgien SPA Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL Frankreich LEM
8
1969 Alpine Alpine A220 Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Italien TAR Belgien SPA Deutschland NÜR Frankreich LEM Vereinigte Staaten WAT Osterreich ZEL
DNF 17 DNF
1972 Société Franco-Brittanc De Tomaso Pantera Argentinien BUA Vereinigte Staaten DAY Vereinigte Staaten SEB Vereinigtes Konigreich BRH Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF
1973 Ford Deutschland Ford Capri Vereinigte Staaten DAY Italien VAL Frankreich DIJ Italien MON Belgien SPA Italien TAR Deutschland NÜR Frankreich LEM Osterreich ZEL Vereinigte Staaten WAT
DNF

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissedre: 24 Stunden du Mans. 1923–1992. 2 Bände. Édition d'Art J. B. Barthelemy, Besançon 1992, ISBN 2-909413-06-3.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jean Vinatier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vorwort von Vinatier zu: Alpine & Renault. The Sports Prototypes. Band 1: 1963–1969. Veloce Publishing, Dorchester 2010, ISBN 978-1-84584-191-1, S. 11.