IndyCar Series 2011 – Wikipedia
Meister | |
Fahrer: | Dario Franchitti |
Rookie of the Year: | James Hinchcliffe |
Saisondaten | |
---|---|
Anzahl Rennen: | 17 |
Die IndyCar Series 2011 war die 16. Saison der IndyCar Series und die 90. Meisterschaftssaison im US-amerikanischen Formelsport. Es wurden 18 Rennen an 17 Rennwochenenden ausgetragen. Die Saison begann am 27. März in Saint Petersburg und endete am 16. Oktober in Las Vegas.
Dario Franchitti gewann zum vierten Mal die Gesamtwertung. Er setzte sich mit 573 zu 555 Punkten gegen Will Power durch. Die beiden Piloten wechselten sich während der Saison mehrfach auf der Führungsposition ab. James Hinchcliffe wurde Rookie of the year. Power erhielt die Mario-Andretti-Trophäe für den besten Fahrer auf Straßenkursen und Scott Dixon die A.J.-Foyt-Trophäe für den besten Piloten auf den Ovalkursen. Dan Wheldon gewann das Indianapolis 500.
Die Saison wurde durch den tödlichen Unfall Dan Wheldons beim Saisonfinale auf dem Las Vegas Motor Speedway überschattet, der zum Rennabbruch führte.
Regeländerungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sportliche Änderungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ab 2011 wurde die Regel der Double-Wide-Restarts auf den Ovalkursen eingeführt. In einer Gelbphase reihten sich die überrundeten Piloten hinter den Fahrzeugen in der Führungsrunde ein. Somit wurde verhindert, dass überrundete Piloten beim Restart eine entscheidende Rolle spielen. Die Fahrzeuge würden sich in der letzten Runde unter gelber Flagge gemäß der aktuellen Reihenfolge positionieren. Der führende Pilot musste dabei die innere Bahn wählen.[1] Außerdem wurde eine Commitment-Line bei der Boxeneinfahrt durch Warnhütchen markiert. So wurden Piloten, die sich auf den Weg an die Box befinden, jedoch noch nicht in der Boxengasse sind, nicht mehr benachteiligt, falls es spontan zu einer Gelbphase kam.[1] Bei diesen beiden Änderungen orientierte man sich an der NASCAR.
Die Reihenfolge in der Boxengasse wurde nicht mehr mittels des Punktestands ermittelt, sondern orientierte sich an der Startaufstellung des vorherigen Rennens. Somit sollten Piloten, die ein gutes Qualifying absolviert haben, belohnt werden.[1]
Das erste freie Training dauerte ab der Saison 2011 75 Minuten. In den ersten 45 Minuten durften nur Neulinge und Piloten, die nicht innerhalb der ersten zehn der Fahrerwertung lagen, teilnehmen. Diese Piloten erhielten für diesen Zeitraum einen weiteren Satz Reifen. Für die restlichen 30 Minuten durften auch die jeweils besten zehn Piloten teilnehmen.[1] Im Nicht-Oval-Qualifying, das weiterhin aus drei Abschnitten bestand, durften die Piloten in jedem Abschnitt nur einen Satz Reifen verwenden. Es wurde weiterhin zwischen weichen („Reds“) und härteren („Blacks“) Reifen unterschieden.[1] Um sich für das Rennen zu qualifizieren, durfte die Qualifikationszeit eines Piloten höchstens 105 % der schnellsten Runde betragen. Zuvor galt eine 107-Prozent-Regel.[1]
Vor der Saison gab es Überlegungen das Starterfeld für jedes IndyCar-Rennen, ausschließlich des Indianapolis 500 und des Saisonfinales, auf 26 Teilnehmer zu limitieren.[2] Kurz vor Saisonbeginn distanzierte sich die IndyCar Series allerdings wieder von dieser Idee und führte das Limit nicht ein.[3]
Teams und Fahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Alle Teams benutzen Chassis von Dallara, Motoren von Honda und Reifen von Firestone.
- Anmerkungen
- ↑ Das Auto wird zusammen mit AFS Racing eingesetzt.
- ↑ Das Auto wurde beim Indianapolis 500 zusammen mit KV Racing Technology und wird in Baltimore zusammen mit Dreyer & Reinbold Racing eingesetzt.
Änderungen bei den Fahrern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die folgende Auflistung enthält alle Fahrer, die an der IndyCar-Series-Saison 2010 teilgenommen haben und in der Saison 2011 nicht für dasselbe Team wie 2010 starteten.
Fahrer, die ihr Team gewechselt haben:
- Bertrand Baguette: Conquest Racing → Rahal Letterman Lanigan Racing
- Ed Carpenter: Panther Racing → Sarah Fisher Racing
- Mike Conway: Dreyer & Reinbold Racing → Andretti Autosport
- Davey Hamilton: de Ferran Dragon Racing → Dreyer & Reinbold Racing
- J. R. Hildebrand: Dreyer & Reinbold Racing → Panther Racing
- Jay Howard: Sarah Fisher Racing → Sam Schmidt Motorsports
- Bruno Junqueira: FAZZT Race Team → A. J. Foyt Enterprises
- Tony Kanaan: Andretti Motorsport → KV Racing Technology - Lotus
- Raphael Matos: de Ferran Dragon Racing → AFS Racing
- Hideki Mutoh: Newman/Haas Racing → Sam Schmidt Motorsports
- Graham Rahal: Newman/Haas Racing → Chip Ganassi Racing
- Tomas Scheckter: Conquest Racing → SH Racing
- Alex Tagliani: FAZZT Race Team → Sam Schmidt Motorsports
- Paul Tracy: Dreyer & Reinbold Racing → Dragon Racing
- Dan Wheldon: Panther Racing → Bryan Herta Autosport
Fahrer, die in die IndyCar Series einsteigen bzw. zurückkehren:
- Dillon Battistini: Indy Lights (Bryan Herta Autosport) → Conquest Racing
- Sébastien Bourdais: Superleague Formula (LRS Formula) → Dale Coyne Racing
- Patrick Carpentier: NASCAR Sprint Cup (Latitude 43 Motorsports) → Dragon Racing
- Wade Cunningham: Indy Lights (Sam Schmidt Motorsports) → Sam Schmidt Motorsports
- James Hinchcliffe: Indy Lights (Team Moore Racing) → Newman/Haas Racing
- James Jakes: GP3-Serie (Manor Racing) → Dale Coyne Racing
- Charlie Kimball: Indy Lights (AFS Racing/Andretti Autosport) → Chip Ganassi Racing
- Pippa Mann: Indy Lights (Sam Schmidt Motorsports) → Conquest Racing
- João Paulo de Oliveira: Formel Nippon (Team Impul) → Conquest Racing
- Simon Pagenaud: American Le Mans Series (Patron Highcroft Racing) → Dreyer & Reinbold Racing
- Giorgio Pantano: Auto GP (Ombra Racing) → Dreyer & Reinbold Racing
- Martin Plowman: Indy Lights (AFS Racing/Andretti Autosport) → Sam Schmidt Motorsports
- Buddy Rice: Grand-Am Rolex Sports Car Series (Spirit of Daytona Racing) → Panther Racing
- Oriol Servià: Auszeit → Newman/Haas Racing
- Scott Speed: NASCAR Sprint Cup (Red Bull Racing Team) → Dragon Racing
- Ho-Pin Tung: GP2-Serie (DAMS) → Dragon Racing
Fahrer, die die IndyCar Series verlassen haben:
- Adam Carroll: Andretti Autosport → GP2-Serie (Super Nova Racing)
- Francesco Dracone: Conquest Racing → Auto GP (Emmebi Motorsport)
- Milka Duno: Dale Coyne Racing → ARCA Racing Series (Sheltra Motorsports)
- Sarah Fisher: Sarah Fisher Racing → Karriereende[58]
- A. J. Foyt IV: A. J. Foyt Enterprises → Auszeit
- Jaques Lazier: A. J. Foyt Enterprises → Auszeit
- Mario Moraes: KV Racing Technology → Mini Challenge Brasil
- Mario Romancini: Conquest Racing → Mini Challenge Brasil
- Roger Yasukawa: Conquest Racing → Auszeit
Änderungen während der Saison[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ana Beatriz brach sich bei einem Unfall in st. Petersburg das Handgelenk. In Birmingham wurde sie bei Dreyer & Reinbold Racing durch Simon Pagenaud vertreten.[21] Im weiteren Verlauf der Saison sprang Pagenaud noch einmal bei Dreyer & Reinbold Racing für ein Rennen ein. Diesmal vertrat er Justin Wilson, der sich im Training in Lexington einen Wirbelbruch zugezogen hatte.[15] Anschließend übernahm Tomas Scheckter das Wilson-Cockpit für ein und Giorgio Pantano für zwei Rennen.[17] Scheckter absolvierte darüber hinaus Rennen für SH Racing.[16]
- Paul Tracy, der mehrere Rennen für Dragon Racing fahren wird, startet beim Indianapolis 500 für Dreyer & Reinbold Racing. Bei dieser Veranstaltung erhielt Ho-Pin Tung, der sich nicht qualifizierte, das Cockpit. Das zweite Fahrzeug des Dragon Teams wurde im Training zum Indianapolis 500 sowohl von Scott Speed, als auch von Patrick Carpentier eingesetzt. Beide unternahmen allerdings keinen Qualifyingversuch.
- A. J. Foyt Enterprises ersetzte Bruno Junqueira nach dem Qualifying zum Indianapolis 500 durch Ryan Hunter-Reay, der im Andretti-Dallara nicht die Qualifikation schaffte.[24]
- Pippa Mann, die beim Indianapolis 500 für Conquest Racing gestartet war, tritt im weiteren Saisonverlauf zu einigen Rennen für Rahal Letterman Lanigan Racing (RLLR) an. RLLR setzte beim Indianapolis 500 Bertrand Baguette an.
- Bei Dale Coyne Racing wechseln sich Sébastien Bourdais und Alex Lloyd nach Streckentyp ab. Bourdais bestreitet die Rennen auf den Straßen-, Lloyd die Rennen auf den Ovalkursen.
Rennkalender[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die IndyCar-Series-Saison 2011 umfasst 18 Rennen auf 17 Strecken.[59] Erst im Februar wurde bekannt gegeben, dass das Saisonfinale in Las Vegas stattfinden wird.[60] Wegen Streckenschäden am Twin Ring Motegi, die durch ein Erdbeben im März 2011 entstanden sind, wurde das Rennen vom Ovalkurse auf den permanenten Straßenkurs verlegt.[61]
- Erklärung: O: Ovalkurs, T: temporäre Rennstrecke (Stadtkurs), P: permanente Rennstrecke, F: Flugplatzkurs
- Anmerkungen
- ↑ gelost, kein Bonuspunkt
- ↑ Das Rennen wurde nach einem Massenunfall, in dem 15 der 34 gestarteten Piloten involviert waren, in der 13. Runde abgebrochen. Dan Wheldon starb wenig später an den Folgen des Unfalls. Das Rennen ging nicht in die Wertung ein, da hierfür 50 % der Renndistanz + 1 Runde hätten absolviert werden müssen.
- ↑ Tony Kanaan erhielt zunächst den Bonuspunkt für die Pole-Position. Da das Rennen nachträglich aus den offiziellen Statistiken entfernt wurde, verlor Kanaan den Bonuspunkt.
- ↑ Tony Kanaan führte das Rennen durchgängig an, erhielt aber keine Bonuspunkte, da das Rennen abgebrochen wurde.
Rennberichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
1. Veranstaltung: Honda Grand Prix of St. Petersburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Dario Franchitti | Target Chip Ganassi Racing | 2:00:59,6886 |
2 | Will Power | Team Penske | + 7,1612 |
3 | Tony Kanaan | KV Racing Technology - Lotus | + 16,1045 |
PP | Will Power | Team Penske | 1:01,9625 |
SR | Hélio Castroneves | Team Penske | 1:03,8683 |
Streckentyp: temporäre Rennstrecke (Stadtkurs)
Der Honda Grand Prix of St. Petersburg in den Streets of St. Petersburg, Saint Petersburg, Florida, Vereinigte Staaten fand am 27. März 2011 statt und ging über eine Distanz von 100 Runden à 2,897 km, was einer Gesamtdistanz von 289,682 km entspricht.
Gleich in der ersten Kurve des Rennens war es zu einer Massenkollision gekommen, welche den Ausfall oder zumindest mehrere Runden Rückstand für diverse Topfahrer zur Folge hatte. Bei dem anschließenden Neustart kam es in dem durch den neu eingeführten Neustart in Zweierreihen engen Feld sofort wieder zu Kollisionen – eine Konstellation, die sich im weiteren Rennverlauf mehrfach wiederholte. Dario Franchitti gewann das Rennen vor Will Power und Tony Kanaan, der den dritten Platz bis zum Ende des Rennens gegen Simona de Silvestro verteidigen musste, welche das beste Ergebnis ihrer Karriere einfuhr.[62]
Der viermalige Champ-Car-Meister Sébastien Bourdais, der bei diesem Rennen sein Comeback im nordamerikanischen Monoposto-Rennsport geben sollte, musste nach einem Unfall im Warm-Up auf den Start verzichten, da sein Auto nicht rechtzeitig repariert werden konnte.[63] Im Rennen zogen sich die beiden Dreyer & Reinbold-Piloten Justin Wilson und Ana Beatriz jeweils eine Handgelenksfraktur zu. Während Wilson ohne operativen Eingriff keine Pause benötigte,[64] musste Beatriz nach einer Operation ein Rennen pausieren.[21]
Quelle: Datenbank von indycar.com[65]
2. Veranstaltung: Honda Indy Grand Prix of Alabama[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Will Power | Team Penske | 2:14:42,9523 |
2 | Scott Dixon | Target Chip Ganassi Racing | + 3,3828 |
3 | Dario Franchitti | Target Chip Ganassi Racing | + 15,5243 |
PP | Will Power | Team Penske | 1:11,4546 |
SR | Scott Dixon | Target Chip Ganassi Racing | 1:13,8666 |
Streckentyp: permanente Rennstrecke
Der Honda Indy Grand Prix of Alabama im Barber Motorsports Park, Birmingham, Alabama, Vereinigte Staaten fand am 10. April 2011 statt und ging über eine Distanz von 90 Runden à 3,701 km, was einer Gesamtdistanz von 333,134 km entspricht.
Das Rennen war durch mehrere Gelbphasen und Restarts geprägt. Im Verlauf des Rennens entwickelte sich ein Duell zwischen Will Power, der von der Pole-Position startete, und Scott Dixon um den Sieg. Power behielt die Führung allerdings bei jedem Restart und erzielte schließlich einen Start-Ziel-Sieg vor dem Ganassi-Duo Dixon und Dario Franchitti sowie Marco Andretti und Oriol Servià. Um den sechsten Platz entwickelte sich zwischenzeitlich ein Duell zwischen Danica Patrick und Tony Kanaan, bei dem sich Kanaan durchsetzte. Patrick, deren Reifen abgebaut hatten, musste schließlich noch einen weiteren Stopp absolvieren und beendete das Rennen als 17. Ihr Kontrahent Kanaan fiel insbesondere dadurch auf, dass er in der Startrunde zehn Gegner überholte.[66]
Simon Pagenaud, der bei diesem Rennen als Vertretung für die verletzte Ana Beatriz sein Debüt in der IndyCar Series gab, kam auf dem achten Platz ins Ziel.[67]
Power übernahm mit dem Sieg die Führung in der Meisterschaft.
Quelle: Datenbank von indycar.com[65]
3. Veranstaltung: Toyota Grand Prix of Long Beach[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Mike Conway | Andretti Autosport | 1:53:11,1000 |
2 | Ryan Briscoe | Team Penske | + 6,3203 |
3 | Dario Franchitti | Target Chip Ganassi Racing | + 6,7163 |
PP | Will Power | Team Penske | 1:09,0649 |
SR | Dario Franchitti | Target Chip Ganassi Racing | 1:10,6597 |
Streckentyp: temporäre Rennstrecke (Stadtkurs)
Der Toyota Grand Prix of Long Beach auf dem Long Beach Grand Prix Circuit, Long Beach, Kalifornien, Vereinigte Staaten fand am 17. April 2011 statt und ging über eine Distanz von 85 Runden à 3,167 km, was einer Gesamtdistanz von 269,211 km entspricht.
In der Anfangsphase des Rennens setzten sich Will Power, Ryan Hunter-Reay und Mike Conway vom restlichen Feld ab. Durch die ersten Boxenstopps kam es zu mehreren Positionsverschiebungen an der Spitze. Während Ryan Briscoe mit einer anderen Strategie die Führung vor Power und Hunter-Reay übernahm, fiel Conway durch einen Fehler beim Boxenstopp auf den 22. Platz zurück. In der zweiten Hälfte des Rennens kam es zu einem folgenreichen Unfall bei einem Restart. Während Briscoe die Führung gegen Hunter-Reay und Power verteidigte, bremste Hélio Castroneves zu spät und drehte seinen Penske-Teamkollegen Power. Eine Strafe gegen Castroneves wurde nicht ausgesprochen.[68] Nachdem es zu einer weiteren Gelbphase kam, schied Hunter-Reay mit einem Getriebeschaden aus. Währenddessen war sein Teamkollege Conway wieder in die Spitzengruppe gefahren und übernahm 13 Runden vor Schluss die Führung von Briscoe.
Conway erzielte schließlich seinen ersten IndyCar-Sieg im dritten Rennen nach seinem Comeback. Briscoe wurde vor Franchitti, der die Meisterschaftsführung übernahm, Zweiter. Auf dem vierten Platz kam James Hinchcliffe, der sein zweites IndyCar-Rennen absolvierte, ins Ziel.[69]
Quelle: Datenbank von indycar.com[65]
4. Veranstaltung: Itaipava Sao Paulo Indy 300 presented by Nestle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Will Power | Team Penske | 2:04:05.2964 |
2 | Graham Rahal | Service Central Chip Ganassi Racing | + 4,6723 |
3 | Ryan Briscoe | Team Penske | + 7,9037 |
PP | Will Power | Team Penske | 1:21,8958 |
SR | Simona de Silvestro | Nuclear Clean Air Energy HVM Racing | 1:39,8231 |
Streckentyp: temporäre Rennstrecke (Stadtkurs)
Das Itaipava Sao Paulo Indy 300 presented by Nestle in den Streets of São Paulo, São Paulo, Brasilien fand am 1. und 2. Mai 2011 statt und ging über eine Distanz von 55 Runden à 4,081 km, was einer Gesamtdistanz von 224,471 km entspricht.
Das Rennen wurde planmäßig am Sonntag bei starken Regenfällen gestartet. Zunächst kam es zu einer Startkollision, in die Dario Franchitti, Hélio Castroneves, Danica Patrick, Tony Kanaan und Simona de Silvestro verwickelt waren.[70] Nach einer halben Stunde wurde das Rennen zunächst für zweieinhalb Stunden unterbrochen. Anschließend wurden weitere fünf Runden absolviert, bis das Rennen für den Sonntag endgültig abgebrochen und auf Montag verschoben wurde. Insgesamt fanden am Sonntag 15 Runden statt.[71]
Am Montag wurde das Rennen schließlich erneut auf nasser Strecke gestartet. Alle Piloten traten an, hatten aber teilweise schon mehrere Runden Rückstand. Will Power, der das Rennen am Sonntag durchgängig angeführt hatte, blieb auch am Montag zunächst in Führung. Nach einem Restart in Runde 26 musste Power die Führung an Takuma Satō abgeben. Während die meisten Piloten in einer Gelbphase um Runde 37 einen weiteren Boxenstopp absolvierten, blieb Satō draußen und versuchte, die noch ausstehende halbe Stunde Rennen durchzufahren. Eine ähnliche Strategie verfolgte Marco Andretti, der hinter Satō auf dem zweiten Platz lag. Da es zu keiner weiteren Gelbphase kam und die Strecke abtrocknete, ging diese Strategie nicht auf. Andretti absolvierte seinen Stopp in der 47., Satō in der 49. Runde. Andretti, der auf Slicks wechselte, fiel schließlich auf den 14., Satō auf den 8. Platz zurück.
Da wegen der nassen Verhältnisse das Renntempo langsamer war, wurde das Rennen nach Ablauf des 2-Stunden-Limits abgebrochen. Power setzte sich durch und gewann das Rennen vor Graham Rahal und Ryan Briscoe. Power übernahm damit wieder die Führung in der Fahrerwertung.[72] Die schnellste Runde erzielte de Silvestro, die zwar mit den Fahrzeugen an der Spitze mithielt, wegen der Startkollision am Sonntag allerdings neun Runden zurücklag und auf Platz 20 ins Ziel kam.[73]
Quelle: Datenbank von indycar.com[65]
5. Veranstaltung: 95. Indianapolis 500[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Indianapolis 500 wurde 2011 als 100-jähriges Jubiläum gefeiert, da das erste Rennen 1911 stattfand. Da während der beiden Weltkriege einige Rennen ausgefallen sind, handelte es sich um die 95. Ausgabe des Rennens.
Bereits im Vorfeld der Qualifikation hatten einige Zwischenfälle von sich Reden gemacht. Simona de Silvestro hatte zwei Tage zuvor ihren Einsatzwagen bei einem Unfall verloren und sich bei diesem Verbrennungen an beiden Händen zugezogen.[74] Unmittelbar vor dem Training hatte zudem Ryan Briscoe sein Einsatzauto zerstört. Beide mussten daher mit einem technisch nicht ganz gleichwertigen Ersatzauto die Qualifikation antreten.[75]
Qualifying[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Qualifikation wurde wie schon im vergangenen Jahr an zwei Tagen ausgefahren, wobei am ersten Tag 24 Startplätze zu vergeben waren. Theoretisch bewarben sich 40 Starter um die 33 Startplätze.
Relativ früh im Training zerstörte der für Dragon Racing startende Chinese Ho-Pin Tung seinen einzigen Wagen gleich im ersten Versuch, womit dieses Fahrzeug zurückgezogen wurde – die vorherigen Runden dieses Qualifikationsversuches hätten für eine klare Qualifikation gereicht. Der zweite Wagen von Dragon Racing verzichtete am ersten Tag auf Qualifikationsversuche, nachdem es Meinungsverschiedenheiten mit dem Fahrer Scott Speed über die Fahrbarkeit des Wagens gab.[76] Anders als im Vorjahr waren die Stammfahrer der Serie nicht haushoch überlegen, sondern viele von ihnen mühten sich mit dem Erreichen eines Platzes unter den ersten 24 vergebens ab. Dadurch waren nach dem ersten Tag unter anderem alle vier Stammfahrer von Andretti Autosport (Marco Andretti, Mike Conway, Ryan Hunter-Reay und Danica Patrick), Paul Tracy (Dreyer & Reinbold), Ryan Briscoe (Penske) und die Ganassi-Autos von Graham Rahal und Charlie Kimball nicht qualifiziert. Im Gegensatz dazu hatte Simona de Silvestro sich trotz ihrer Handverletzung als 24. qualifiziert.[77]
Ganz vorne qualifizierte sich überraschend Alex Tagliani (Sam Schmidt) vor Scott Dixon (Ganassi) und Oriol Servià (Newman/Haas). Die weiteren Plätze unter den Top 9, die am Abend noch einmal ihre Positionen untereinander ausfuhren, waren nicht weniger überraschend: Vier der Fahrer hatten bei diesem Rennen ihren ersten Start in der IndyCar-Series-Saison 2011. Buddy Rice (Panther) war gar seit zwei Jahren nicht mehr in einem IndyCar gesessen.[78] Während im Vorjahr noch die großen Teams Penske und Ganassi das Geschehen dominierten, waren diese dieses Jahr deutlich gehemmt: Ganassi hatte bei beiden qualifizierten Autos Benzinprobleme, Penske war einzig mit dem auf Ovalen sonst eher schwächeren Will Power überhaupt in den Top 9.[77]
Der zweite Tag begann erneut mit einem Unfall, diesmal war es Patrick Carpentier, der bei Dragon Racing als Ersatz für Scott Speed fahren sollte. Danach zog sich das Team vom diesjährigen Indianapolis 500 zurück.[27] Während sich die meisten der oben genannten Fahrer am zweiten Tag relativ klar qualifizierten, galt dies mit Ausnahme von Danica Patrick nicht für die Autos von Andretti Autosport. Mike Conway gelang in seinen Versuchen keine einzige Runde, die auch nur ansatzweise ausgereicht hätte. Zehn Minuten vor Ende des Trainings ergab sich nun folgende Situation: Ryan Hunter-Reay und Marco Andretti waren als 32. und 33. am Ende des Feldes qualifiziert; neben diesen hatten lediglich die beiden bisher nicht qualifizierten Autos von Dale Coyne (James Jakes und Alex Lloyd) noch einen Versuch. In der Reihenfolge Lloyd, Jakes, Andretti und Hunter-Reay stellten sich diese nun für einen Versuch an, wobei die Zeit nur knapp für drei der vier reichen würde. Als erstes qualifizierte sich Lloyd klar für das Rennen, womit er Andretti verdrängte. Nun folgte ein Versuch von Jakes, der sich jedoch als vergebens erwies. 50 Sekunden vor dem Ende startete nun Andretti den Versuch, sich für das Rennen zu qualifizieren – zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass nur zwei der vier Andretti-Autosport-Autos am Rennen teilnehmen würden; er oder Hunter-Reay. Tatsächlich war Andretti in der Lage, sich sogar als 28. für das Rennen zu qualifizieren.[79]
Einen Tag nach der Qualifikation gab das Team A. J. Foyt Enterprises bekannt, dass Bruno Junqueira in dem Auto mit der Nummer 41 für das Rennen durch Ryan Hunter-Reay ersetzt wird. Damit war Junqueira nach 2009, wo er zu Gunsten seines damaligen Teamkollegen Alex Tagliani bei Conquest Racing verzichten musste, zum zweiten Mal Opfer eines nachträglichen Fahrerwechsels. In beiden Fällen ging es bei den Wechseln darum, dass ein regulärer IndyCar-Fahrer noch Meisterschaftspunkte einfahren konnte. Ungewöhnlich war dieses Mal jedoch ein Wechsel über Teamgrenzen hinaus, der seitens Foyt unter anderem mit der Tatsache, dass Hunter-Reay der siegreichste aktive US-amerikanische Fahrer ist und mit Sponsorverpflichtungen begründet wurde.[80]
Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Dan Wheldon | Bryan Herta Autosport with Curb/Agajanian | 2:56:11,7267 |
2 | J. R. Hildebrand | Panther Racing | + 2,1086 |
3 | Graham Rahal | Service Central Chip Ganassi Racing | + 5,5949 |
PP | Alex Tagliani | Sam Schmidt Motorsports | 2:38,2613 |
SR | Dario Franchitti | Target Chip Ganassi Racing | 40,0593 |
Streckentyp: Ovalkurs (Superspeedway)
Das 95. Indianapolis 500 auf dem Indianapolis Motor Speedway, Indianapolis, Indiana, Vereinigte Staaten fand am 29. Mai 2011 statt und ging über eine Distanz von 200 Runden à 4,023 km, was einer Gesamtdistanz von 804,672 km entspricht.
Das Rennen wurde zunächst überraschend deutlich von den beiden Ganassi-Fahrern Scott Dixon und Dario Franchitti bestimmt. Alex Tagliani war der einzige Pilot, der mithalten konnte, der aber später aufgrund eines technischen Problems zunächst zurückfiel und in der Folge auch noch in der Mauer landete. Wenig später schied auch Taglianis Teamkollege, Townsend Bell nach einer Kollision mit Briscoe aus. Die dadurch ausgelöste Gelb-Phase war die letzte dieses Rennens, in dem es im Gegensatz zu den Vorjahren zu keinen Unfällen mit ernsthaften Verletzungen kam.
Kurz vor Schluss erwies sich das Rennen einmal mehr als Benzinpoker, bei dem einige Fahrer – insbesondere Danica Patrick und Bertrand Baguette, die beide einige Runden führten – auf ihr Heil in der Flucht und einen kurzen Boxenstopp; andere in extrem langsamen Rundenzeiten – hier insbesondere Franchitti und J. R. Hildebrand – suchten. Die Flucht-Strategie erwies sich ganz und gar nicht als hilfreich; die langsame funktionierte insbesondere für Franchitti ebenfalls nicht. Als Baguette vier Runden vor Schluss an die Box musste, übernahm Hildebrand in seinem ersten Indianapolis 500 die Führung. Diese behielt er mit praktisch leeren Tank bis in die allerletzte Kurve. In dieser verlor er jedoch bei einer Überrundung von Charlie Kimball die Kontrolle über seinen Wagen und landete in der Mauer. An dieser entlang rutschte er nun ins Ziel, verlor dabei aber die Führung an Dan Wheldon. Der Brite Wheldon, der sein erstes Rennen der Saison überhaupt bestritt, gewann damit zum zweiten Mal das Indianapolis 500. Für sein Team, Bryan Herta Autosport, war es wiederum das zweite IndyCar-Rennen überhaupt. Damit wurde zum ersten Mal seit 2005 wieder ein Oval-Rennen von einem Fahrer gewonnen, der nicht für eines der drei großen Teams – Andretti, Ganassi bzw. Penske – fuhr. Hildebrand wurde als Zweiter gewertet, womit zum vierten Mal in Folge ein Fahrer von Panther Racing diesen Platz belegte. Graham Rahal kam auf dem dritten Platz ins Ziel.
Für die drei klassischen Topteams war das Rennen weniger erfolgreich. Ganassi war mit seinen beiden Topautos am Anfang dominant, wurde aber am Ende vom Verbrauch gestoppt. Bester Ganassi-Pilot war Rahal. Für Andretti Autosport fiel einzig Danica Patrick auf, wobei sich Marco Andretti zumeist nicht weit dahinter befand und schließlich mit dem neunten Platz die beste Platzierung für das Team erzielte. Das Team Penske hatte den Ausfall von Ryan Briscoe, einen missglückten Boxenstopp mit einem verlorenen Rad bei Will Power und einen Reifenschaden bei Hélio Castroneves zu verbuchen. Mit einer Runde Rückstand wurde Power als 14. bester Pilot des Teams.[81]
Wheldon saß bei seinem Sieg im wahrscheinlich ältesten Dallara-Chassis (Baujahr 2003) des ganzen Feldes.[82]
Quelle: Datenbank von indycar.com[65]
6. Veranstaltung: Firestone Twin 275s[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei den Firestone Twin 275s auf dem Texas Motor Speedway, Fort Worth, Texas, Vereinigte Staaten fanden am 11. Juni 2011 zwei Rennen statt, die jeweils über eine Distanz von 114 Runden à 2,342 km, was einer Gesamtdistanz von 266,942 km entspricht, gingen. Für jedes Rennen wurden halbe Punkte vergeben, wobei halbe Punkte abgerundet wurden.
Während die Startaufstellung für das erste Rennen wie üblich durch ein Qualifying ermittelt wurde, entschied das Los über die Startaufstellung des zweiten Rennens.
Abgesehen vom Indianapolis 500 traten mit 30 Fahrern zu den Firestone Twin 275s erstmals wieder mindestens 30 Fahrer an, wie in der Saison 1997, wo beim Saisonfinale 31 Fahrzeuge gemeldet waren.[83]
Dan Wheldon, der Sieger des Indianapolis 500, das zwei Wochen zuvor stattfand, arbeitete bei dieser Veranstaltung als Kommentator für den US-amerikanischen Fernsehsender Versus.[82]
Erstes Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Platz | Fahrer | Team | Zeit |
---|---|---|---|
1 | Dario Franchitti | Target Chip Ganassi Racing | 54:47,2787 |
2 | Scott Dixon | Target Chip Ganassi Racing | + 0,0527 |
3 | Will Power | Team Penske | + 0,2064 |
PP | Alex Tagliani | Sam Schmidt Motorsports | 48,6834 |
SR | E. J. Viso | KV Racing Technology - Lotus | 24,2205 |
Streckentyp: Ovalkurs (Speedway)
Das erste Rennen wurde überlegen von Dario Franchitti vor seinem zeitweise nach hinten abblockenden Teamkollegen Scott Dixon und Will Power gewonnen. Franchitti übernahm bereits beim Start die Führung vom Pole-Setter Alex Tagliani. Wie schon in Indianapolis vermochte Tagliani die Geschwindigkeit über die Renndistanz nicht halten. Für die einzige Gelb-Phase sorgte eine Kollision zwischen Charlie Kimball und Wade Cunningham. Letzterer absolvierte bei dem Rennen seinen ersten IndyCar-Einsatz überhaupt. Allgemein hatten sich die Fahrer über das Rennen zurückgehalten, um keinen Ausfall zu provozieren, der auch einen Nachteil für das zweite Rennen bedeutet hätte.
Bis zur einzigen Gelbphase des Rennens lag die Durchschnittsgeschwindigkeit mit 335 km/h auf Rekordniveau.[84]