Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen – Wikipedia

Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen (Rufnummer 116 016 aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz, früher und noch gültig: 08000 116 016) bietet deutschlandweit seit März 2013 unter der kostenlosen Telefonnummer 116 016 erste Hilfe an. Es ist ein Unterstützungsangebot für Frauen, die von jeder Form von Gewalt betroffen sind, und steht rund um die Uhr zur Verfügung. Grundlage des Hilfetelefons ist das deutsche Hilfetelefongesetz.[1] Es wurde als Maßnahme zur Bekämpfung der Gewalt jeglicher Art gegen Frauen in der Gesellschaft beschlossen, ausgehend von der Konvention des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Das durch das Gesetz eingeführte Hilfetelefon soll eine Art Lotsenfunktion ausüben, indem Hilfesuchende neben der ersten Hilfe auf bereits bestehende Angebote in ihrer Umgebung hingewiesen werden können. Das Hilfetelefon ist über die bundeseinheitliche Rufnummer 116 016 an jedem Tag 24 Stunden erreichbar.[2]

Von Gewalt betroffenen Frauen haben mit dem Hilfetelefon rund um die Uhr die Möglichkeit, sich anonym beraten zu lassen. Neben der telefonischen Beratung gibt es auch das Angebot von Online-Beratung per E-Mail oder Chat. Das Angebot ist kostenlos, barrierefrei, mehrsprachig und wird von Beraterinnen durchgeführt, die bei Bedarf Anlaufstellen vor Ort vermitteln. Über die Internetseite gibt es die Möglichkeit Gebärdendolmetschung zu erhalten.[3]

Das Spektrum der Beratung umfasst alle Formen von Gewalt und richtet sich neben den Betroffenen auch an deren soziales Umfeld und an Menschen, die beruflich oder ehrenamtlich Betroffenen helfen.

Die Aufgabe ist gem. § 1 des Hilfetelefongesetzes dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben übertragen[4] und steht unter der Fachaufsicht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Im Beirat des Hilfetelefons sitzen 15 Wissenschaftler, leitende Mitarbeiter aus Kommunen und Ländern und Experten aus dem Unterstützungssystem für von Gewalt betroffene Frauen.[5]

Seit April 2017 fordert eine Petition an den Deutschen Bundestag und alle deutschen Landtage, ebenso ein öffentlich gefördertes Hilfetelefon auch für von Gewalt betroffene Männer einzuführen.[6]

Für das Kalenderjahr 2020 vermeldeten die Betreiber 51.407 Fälle und damit einen Anstieg um 15 Prozent im Vergleich zu 2019.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hilfetelefongesetz–HilfetelefonG
  2. Franz-Josef Hücker, Margot Jung: Telefon gegen Gewalt. Vom Internationalen Jahr der Frau zum Frauenhilfetelefon. In: Sozial Extra 11/12 2012, 36. Jg. (VS Verlag, Springer Fachmedien DE, Wiesbaden), S. 6–10
  3. Bundesweites Hilfstelefon. Frauen gegen Gewalt e.V., abgerufen am 24. August 2016.
  4. Mitteilung des Bundesamtes für Familie@1@2Vorlage:Toter Link/www.bafza.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 6. März 2013.
  5. Organisation. Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.maennerhaeuser.de
  7. Eva Lebenheim: Schutz für Frauen bei Gewalt. In SoVD Zeitung – Soziales im Blick 2/2022, S. 7.