Heizkraftwerk Berlin-Rudow – Wikipedia

Heizkraftwerk Berlin-Rudow
Kraftwerk Rudow, von Norden gesehen, 2006
Kraftwerk Rudow, von Norden gesehen, 2006
Kraftwerk Rudow, von Norden gesehen, 2006
Lage
Heizkraftwerk Berlin-Rudow (Berlin)
Heizkraftwerk Berlin-Rudow (Berlin)
Koordinaten 52° 26′ 16″ N, 13° 29′ 11″ OKoordinaten: 52° 26′ 16″ N, 13° 29′ 11″ O
Land Deutschland Deutschland
Daten
Typ Heizkraftwerk
Primärenergie Fossile Energie
Brennstoff Steinkohle
Leistung 175 MW elektrisch
130 MW Fernwärme
Betriebsaufnahme 1965
Stilllegung 2004

Das Heizkraftwerk Berlin-Rudow war ein von 1965 bis 2004 betriebenes Heizkraftwerk nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung im Berliner Ortsteil Rudow. Es lag am südlichen Ufer des Teltowkanals.

Bauherr war die Bewag. Das Steinkohlekraftwerk hatte eine elektrische Leistung von 175 MW sowie eine thermische Leistung von 130 MW. Es verfügte über einen Gleisanschluss an die Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn, der für die Anlieferung von täglich bis zu 1200 Tonnen Steinkohle verwendet wurde.[1] 1988 wurde ein zweites Anschlussgleis zur Versorgung der Rauchgasentschwefelungsanlage mit Kalksteinmehl und zur Abfuhr des daraus entstandenen Gips gebaut.[2]

Bis zum 1. Mai 2003 versorgte das Kraftwerk rund 20.000 Wohnungen der Gropiusstadt mit Wärme. Anschließend diente es als Kaltreserve der Berliner Fernwärmeversorgung. Anfang 2006 wurde das Kraftwerk von Vattenfall, dem Rechtsnachfolger der Bewag, an ein Rückbauunternehmen verkauft. Dieses vermarktete intakte Teile des Kraftwerks und riss den Rest ab. Zwei Sprengversuche des Maschinenhauses im März 2007 schlugen fehl und beschädigten umliegende Einfamilienhäuser.[3] Am 3. Mai 2007 wurden schließlich die Rauchgasentschwefelungs-, die Rauchgasentstickungsanlage und der 100 m hohe Stahlbeton-Schornstein mit dem dritten Versuch erfolgreich gesprengt.[4] Die Abrissarbeiten wurden 2008 abgeschlossen. Im gleichen Jahr wurde der Berliner Flächennutzungsplan geändert, indem für das Gelände eine kleinteilige Wohnnutzung vorgesehen ist.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Wasser- und Schifffahrtsamt Berlin, Geschichte des Teltowkanals, Biokraftwerk. Abgerufen am 18. Januar 2009.
  2. Vgl. Rudower Heimatverein, 100 Jahre Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. März 2012; abgerufen am 18. Januar 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rudow.de
  3. Gabi Zylla: Zweiter Sprengversuch des Maschinenhauses gescheitert. Berliner Morgenpost, 27. März 2007
  4. Rainer Melzer: Mehrfache Sprengung im Heizkraftwerk Berlin-Rudow. (PDF; 4,3 MB) In: Sprenginfo, Heft 3/2008, Band 30 (ISSN 0941-4584). S. 29–36, 32 Abbildungen, abgerufen am 26. September 2011.
  5. Flächennutzungsplan - Änderung, Minzeweg - ehem. Kraftwerk Rudow. (PDF; 765 kB) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Berlin), 8. Oktober 2008, abgerufen am 26. September 2011.