Handball-Europameisterschaft der Männer 2008 – Wikipedia

8. Handball-Europameisterschaft der Männer 2008
Anzahl Nationen 16
Europameister Danemark Dänemark (1. Titel)
Austragungsort Norwegen Norwegen
Eröffnungsspiel 17. Januar 2008
Endspiel 27. Januar 2008
Spiele   47
Tore 2.643  (∅: 56,23 pro Spiel)
Torschützenkönig Lars Christiansen Danemark Dänemark
Ivano Balić Kroatien Kroatien
Nikola Karabatić Frankreich Frankreich
je 44 Tore
Bester Spieler Nikola Karabatić Frankreich Frankreich (MVP)
← EM 2006
EM 2010 →

Die 8. Handball-Europameisterschaft der Männer wurde vom 17. bis zum 27. Januar 2008 in Norwegen ausgetragen. 16 Mannschaften waren für die Finalrunde qualifiziert.

Dänemark gewann das Turnier durch ein 24:20 gegen Kroatien im Finale von Lillehammer. Den dritten Platz belegte die Mannschaft Frankreichs, die mit Nikola Karabatić auch den wertvollsten Spieler des Turniers stellte.

Die deutsche Mannschaft belegte am Ende den vierten Platz, nachdem sie zunächst im Halbfinale knapp dem späteren Europameister Dänemark unterlag, das Spiel um Platz drei jedoch deutlich gegen Frankreich verlor. Die Teams aus Österreich und der Schweiz scheiterten bereits in der Qualifikationsrunde bzw. den Qualifikations-Play-offs.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sieben Mannschaften waren direkt für die Europameisterschaft qualifiziert. Titelverteidiger Frankreich, Gastgeber Norwegen sowie Spanien, Dänemark, Kroatien, Deutschland und Russland als Zweiter bis Sechster der vorherigen Europameisterschaft in der Schweiz erhielten einen Startplatz, ohne dass sie an der Qualifikationsrunde teilnehmen mussten.

Qualifikationsrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die übrigen neun Startplätze mussten Qualifikationsspiele ausgetragen werden. Für die an einer Teilnahme interessierten 32 Teams erfolgte im Januar 2006 die Auslosung für die Qualifikationsrunde. Zunächst spielten die 26 nicht gesetzten Mannschaften in sieben Gruppen. In den vier Teams umfassenden Gruppen kamen die beiden besten Mannschaften weiter, in den Dreiergruppen nur die beste Mannschaft.

Gruppe 1 Sp. Tore Pkt.
Belarus 1995 Belarus 3 100:74 6
Slowakei Slowakei 3 100:74 4
Zypern Republik Zypern 3 71:86 2
Moldau Republik Moldau 3 73:110 0
Gruppe 2 Sp. Tore Pkt.
Serbien Serbien 6 220:164 9
Mazedonien 1995 Mazedonien 6 185:179 9
Israel Israel 6 172:174 6
Luxemburg Luxemburg 6 149:209 0
Gruppe 3 Sp. Tore Pkt.
Rumänien Rumänien 6 203:153 12
Lettland Lettland 6 187:167 8
Bulgarien Bulgarien 6 140:171 2
Georgien Georgien 6 140:179 2
Gruppe 4 Sp. Tore Pkt.
Montenegro Montenegro 6 200:171 11
Niederlande Niederlande 6 186:186 7
Osterreich Österreich 6 183:178 6
Finnland Finnland 6 165:199 0
Gruppe 5 Sp. Tore Pkt.
Schweiz Schweiz 6 186:151 12
Litauen Litauen 6 186:188 6
Italien Italien 6 173:187 4
Turkei Türkei 6 167:186 2
Gruppe 6 Sp. Tore Pkt.
Portugal Portugal 4 115:94 6
Griechenland Griechenland 4 107:98 6
Estland Estland 4 95:125 0
Gruppe 7 Sp. Tore Pkt.
Schweden Schweden 4 139:106 8
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina 4 143:121 4
Belgien Belgien 4 109:164 0

Play-offs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anschließend spielten die zwölf Teams aus der Qualifikationsrunde mit den sechs gesetzten Teams (Island, Polen, Slowenien, Tschechien, die Ukraine und Ungarn) in den Play-offs die neun verbleibenden EM-Startplätze aus. Es fanden folgende Spiele statt:

Spielpaarung Hinspiel
9./10. Juni 2007
Rückspiel
16./17. Juni 2007
Gesamt
Polen Polen NiederlandeNiederlande Niederlande 31:20 41:27 72:47
Litauen Litauen Ungarn Ungarn 23:28 30:31 53:59
UkraineUkraine Ukraine Slowakei Slowakei 29:28 19:35 48:63
Slowenien Slowenien Mazedonien 1995 Mazedonien 33:28 33:32 66:60
Lettland Lettland Tschechien Tschechien 30:31 26:33 56:64
Belarus 1995 Belarus Schweiz Schweiz 33:24 28:30 61:54
SchwedenSchweden Schweden Rumänien Rumänien 36:25 33:34 69:59
Portugal Portugal Montenegro Montenegro 28:30 27:33 55:63
Serbien Serbien Island Island 30:29 40:42 70:71
Handball-Europameisterschaft der Männer 2008 (Norwegen Süd)
Handball-Europameisterschaft der Männer 2008 (Norwegen Süd)
Spielorte

Teilnehmer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppe A Gruppe B Gruppe C Gruppe D
Kroatien Kroatien Danemark Dänemark Spanien Spanien Frankreich Frankreich
Slowenien Slowenien Russland Russland Deutschland Deutschland Island Island
Polen Polen Norwegen Norwegen Ungarn Ungarn Slowakei Slowakei
Tschechien Tschechien Montenegro Montenegro Belarus 1995 Belarus Schweden Schweden

Austragungsorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Vorrunde spielte jede Mannschaft einer Gruppe einmal gegen jedes andere Team in der gleichen Gruppe. Die jeweils besten drei Mannschaften jeder Gruppe qualifizierten sich für die Hauptrunde, die Gruppenvierten schieden aus dem Turnier aus.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gruppe A spielte in der Stavanger Idrettshall in Stavanger.

Pl. Team Sp. S U N Tore Diff. Pkt.
1. Kroatien Kroatien 3 3 0 0 91:77 +14 6
2. Polen Polen 3 2 0 1 93:89 +04 4
3. Slowenien Slowenien 3 1 0 2 85:94 09 2
4. Tschechien Tschechien 3 0 0 3 88:97 09 0
17. Januar 2008
18:15 Slowenien Slowenien Tschechien Tschechien 34:32 (16:14)
20:15 Kroatien Kroatien Polen Polen 32:27 (14:14)
18. Januar 2008
18:15 Tschechien Tschechien Kroatien Kroatien 26:30 (13:13)
20:15 Polen Polen Slowenien Slowenien 33:27 (23:14)
20. Januar 2008
15:15 Polen Polen Tschechien Tschechien 33:30 (13:14)
17:15 Kroatien Kroatien Slowenien Slowenien 29:24 (16:15)

Die Gruppe A wurde weitgehend von Olympiasieger Kroatien dominiert. Das Team um Spielmacher Ivano Balić gewann alle Spiele überlegen mit mindestens vier Treffern Unterschied. Polen konnte nach der Auftaktniederlage gegen Kroatien einen klaren Sieg gegen Slowenien verzeichnen und schlug auch Tschechien mit 33:30. Die Slowenen konnten lediglich ihr Auftaktspiel gegen das Team aus Tschechien knapp mit 34:32 gewinnen und sicherten sich damit den Einzug in die Finalrunde. Das Team der Tschechen galt als Außenseiter der Gruppe und schied als Gruppenletzter aus.

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gruppe B trug ihre Spiele in der Drammenshallen in Drammen aus.

Pl. Team Sp. S U N Tore Diff. Pkt.
1. Norwegen Norwegen 3 3 0 0 86:69 +17 6
2. Danemark Dänemark 3 2 0 1 89:79 +10 4
3. Montenegro Montenegro 3 0 1 2 71:84 −13 1
4. Russland Russland 3 0 1 2 74:88 −14 1
17. Januar 2008
17:00 RusslandRussland Russland Montenegro Montenegro 25:25 (15:16)
19:15 Danemark Dänemark Norwegen Norwegen 26:27 (10:14)
18. Januar 2008
18:15 Norwegen Norwegen RusslandRussland Russland 32:21 (15:10)
20:15 Montenegro Montenegro Danemark Dänemark 24:32 (9:18)
20. Januar 2008
17:15 Danemark Dänemark RusslandRussland Russland 31:28 (18:11)
19:15 Norwegen Norwegen Montenegro Montenegro 27:22 (16:11)

Die Gruppe B zeigte, wie wertvoll der Heimvorteil bei einem großen Turnier sein kann, denn Gastgeber Norwegen gewann sämtliche Vorrundenspiele. Das Auftaktspiel gewann Norwegen knapp mit 27:26 gegen den späteren Europameister Dänemark, Russland wurde jedoch deutlich besiegt, und auch der Erfolg gegen Montenegro geriet nie in Gefahr. Dänemark verbuchte als Dritter der vorherigen WM im zweiten Spiel gegen Neuling Montenegro einen klaren 32:24-Sieg und konnte auch das letzte Gruppenspiel gegen Russland für sich entscheiden. Montenegro überraschte zu Turnierbeginn mit einem 25:25-Unentschieden gegen die zuvor als Mitfavorit gehandelte russische Nationalmannschaft. Da Montenegro und Russland in den Spielen gegen Dänemark bzw. Norwegen jeweils unterlagen, musste wegen des Unentschiedens im direkten Vergleich die Tordifferenz über den Einzug in die Hauptrunde entscheiden. Hier lag Montenegro in der Endabrechnung mit einem Tor vorn.

Gruppe C[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele der Gruppe C fanden in der Haukelandshallen in Bergen statt.

Pl. Team Sp. S U N Tore Diff. Pkt.
1. Ungarn Ungarn 3 2 0 1 90:082 +08 4
2. Spanien Spanien 3 2 0 1 94:088 +06 4
3. Deutschland Deutschland 3 2 0 1 84:080 +04 4
4. Belarus 1995 Belarus 3 0 0 3 83:101 −18 0
17. Januar 2008
17:15 Deutschland Deutschland Belarus 1995 Belarus 34:26 (16:13)
19:15 SpanienSpanien Spanien Ungarn Ungarn 28:35 (12:14)
19. Januar 2008
18:15 Ungarn Ungarn Deutschland Deutschland 24:28 (12:13)
20:15 Belarus 1995 Belarus SpanienSpanien Spanien 31:36 (15:18)
20. Januar 2008
16:30 SpanienSpanien Spanien Deutschland Deutschland 30:22 (12:12)
18:30 Ungarn Ungarn Belarus 1995 Belarus 31:26 (18:16)

In Gruppe C startete Ungarn mit einem unerwarteten Sieg mit 35:28 gegen Spanien. Das zweite Spiel gegen Weltmeister Deutschland ging nach lange offenem Spiel mit 24:28 verloren. Der Erfolg im letzten Spiel gegen Belarus bedeutete dank der Tordifferenz den Gruppensieg für Ungarn. Spanien schlug Belarus im zweiten Gruppenspiel mit 36:31 und bezwang Deutschland zum Abschluss mit 30:22 und wurde damit Gruppenzweiter. Weltmeister Deutschland startete mit einem Sieg gegen das unerfahrene Team aus Belarus. Bereits in der Anfangsphase des Spiels verletzte sich Oleg Velyky schwer und konnte im weiteren Turnierverlauf nicht mehr eingesetzt werden. Da auch das zweite Spiel gegen Ungarn erfolgreich gestaltet wurde, war Deutschland vorzeitig für die Hauptrunde qualifiziert. Das Team unterlag im letzten Vorrundenspiel Spanien, bei dem der Torhüter in der zweiten Halbzeit des Spiels eine überragende Leistung zeigte. Belarus war als Außenseiter der Gruppe gehandelt worden und konnte in allen drei Spielen nur der ersten Halbzeit mit den gegnerischen Teams mithalten.

Gruppe D[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Austragungsort der Spiele der Gruppe D war das Trondheim Spektrum in Trondheim.

Pl. Team Sp. S U N Tore Diff. Pkt.
1. Frankreich Frankreich 3 3 0 0 90:076 +14 6
2. Schweden Schweden 3 2 0 1 89:072 +17 4
3. Island Island 3 1 0 2 68:076 08 2
4. Slowakei Slowakei 3 0 0 3 78:101 −23 0
17. Januar 2008
18:15 FrankreichFrankreich Frankreich Slowakei Slowakei 32:31 (20:18)
20:15 Island Island SchwedenSchweden Schweden 19:24 (9:11)
19. Januar 2008
18:15 Slowakei Slowakei Island Island 22:28 (5:16)
20:15 SchwedenSchweden Schweden FrankreichFrankreich Frankreich 24:28 (13:18)
20. Januar 2008
16:15 Slowakei Slowakei SchwedenSchweden Schweden 25:41 (12:20)
18:15 FrankreichFrankreich Frankreich Island Island 30:21 (17:8)

Die Gruppe D war im Vorfeld als stärkste Gruppe eingeschätzt worden. Turnierfavorit Frankreich startete nach schwacher Leistung mit einem knappen 33:32-Sieg gegen die Slowakei, die nur in diesem Spiel überzeugen konnte. Die anderen beiden Gruppenspiele gegen Schweden und Island konnte Frankreich für sich entscheiden. Schweden gelang im ersten Match gegen Island die Revanche für das Scheitern in der Weltmeisterschaftsqualifikation. Im letzten Spiel gegen die Slowakei erzielten die Schweden mit 16 Toren Differenz den höchsten Sieg der Europameisterschaft 2008. Island war nur im zweiten Gruppenspiel gegen Außenseiter Slowakei erfolgreich.

Hauptrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hauptrunde wurde vom 22. bis 24. Januar in Stavanger (Gruppe I) und Trondheim (Gruppe II) ausgetragen.

In der Hauptrunde spielten die drei besten Mannschaften der Vorrundengruppen A und B in der Gruppe I und die drei besten Mannschaften der Gruppen C und D in der Gruppe II, wobei jede Mannschaft gegen die drei Teams der anderen Vorrundengruppe spielte. Die Ergebnisse gegen die beiden Mannschaften aus der eigenen Vorrundengruppe wurden in die Hauptrunde übernommen. Die beiden besten Mannschaften jeder Hauptrundengruppe qualifizierten sich für das Halbfinale, die beiden Gruppendritten bestreiten das Spiel um Platz 5.

Gruppe I[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Team Sp. S U N Tore Diff. Pkt.
1. Danemark Dänemark 5 4 0 1 152:120 +32 8
2. Kroatien Kroatien 5 3 1 1 138:130 +08 7
3. Norwegen Norwegen 5 2 2 1 130:128 +02 6
4. Polen Polen 5 2 1 2 149:142 +07 5
5. Slowenien Slowenien 5 2 0 3 138:148 −10 4
6. Montenegro Montenegro 5 0 0 5 124:163 −39 0
22. Januar 2008
16:15 Slowenien Slowenien Montenegro Montenegro 31:29 (16:13)
18:15 Kroatien Kroatien Danemark Dänemark 20:30 (9:15)
20:15 Polen Polen Norwegen Norwegen 24:24 (12:13)
23. Januar 2008
16:15 Kroatien Kroatien Montenegro Montenegro 34:26 (12:13)
18:15 Polen Polen Danemark Dänemark 26:36 (13:17)
20:15 Slowenien Slowenien Norwegen Norwegen 33:29 (14:13)
24. Januar 2008
16:15 Polen Polen Montenegro Montenegro 39:23 (19:13)
18:15 Slowenien Slowenien Danemark Dänemark 23:28 (11:15)
20:15 Kroatien Kroatien Norwegen Norwegen 23:23 (10:11)

Zu Beginn der Hauptrunde besiegte Dänemark Kroatien nach starker Leistung mit 30:20. Im zweiten Spiel schlugen die Dänen Vizeweltmeister Polen mit 36:26. Im letzten Duell bezwangen sie Slowenien mit 28:23 und zogen als Gruppensieger ins Halbfinale ein. Kroatien stand nach der Auftaktniederlage gegen Dänemark unter Zugzwang und errang einen Sieg gegen Montenegro. Das letzte Duell gegen Norwegen wurde zu einem Entscheidungsspiel, in dem das Publikum bedingungslos hinter den Gastgebern stand, Kroatien jedoch mit 23:23 ein Unentschieden sichern konnte und ins Halbfinale einzog. Gastgeber Norwegen trennte sich von Polen im ersten Spiel mit 24:24. Die zweite Partie ging jedoch mit 29:33 gegen Slowenien verloren, so dass Norwegen nach dem erwähnten Unentschieden gegen Kroaten ausschied. Nachdem Polen aus den ersten beiden Spielen gegen Norwegen und Dänemark nur einen Punkt geholt hatte, war das letzte Spiel gegen Montenegro trotz des deutlichen Sieges bedeutungslos. Slowenien besiegte im ersten Spiel den Neuling Montenegro und konnte auch das zweite Duell gegen Norwegen für sich entscheiden, was nach dem bisherigen Turnierverlauf nicht erwartet worden war. Im letzten Spiel gegen Dänemark wäre Slowenien mit einem Sieg ins Halbfinale eingezogen, unterlag jedoch dem späteren Europameister. Montenegro blieb in der Hauptrunde sieglos.

Gruppe II[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Team Sp. S U N Tore Diff. Pkt.
1. Frankreich Frankreich 5 4 0 1 140:126 +14 8
2. Deutschland Deutschland 5 3 0 2 139:136 +03 6
3. Schweden Schweden 5 2 1 2 131:131 ±00 5
4. Ungarn Ungarn 5 2 1 2 145:147 02 5
5. Spanien Spanien 5 2 0 3 144:138 +06 4
6. Island Island 5 1 0 4 129:150 −21 2
22. Januar 2008
16:20 Deutschland Deutschland Island Island 35:27 (17:12)
18:30 SpanienSpanien Spanien FrankreichFrankreich Frankreich 27:28 (15:15)
20:30 Ungarn Ungarn SchwedenSchweden Schweden 27:27 (16:14)
23. Januar 2008
16:15 SpanienSpanien Spanien SchwedenSchweden Schweden 26:27 (14:13)
18:15 Deutschland Deutschland FrankreichFrankreich Frankreich 23:26 (10:11)
20:15 Ungarn Ungarn Island Island 28:36 (16:16)
24. Januar 2008
15:20 SpanienSpanien Spanien Island Island 33:26 (18:15)
17:20 Ungarn Ungarn FrankreichFrankreich Frankreich 31:28 (15:11)
19:20 Deutschland Deutschland SchwedenSchweden Schweden 31:29 (16:18)

Frankreich schlug im ersten Spiel Spanien knapp mit 28:27 und sicherte sich damit nahezu den Halbfinaleinzug. Im zweiten Spiel gelang dem Team gegen Deutschland die Revanche für das verlorene WM-Halbfinale des Vorjahrs. Dabei fielen in den ersten zwölf Minuten nur fünf Tore. Im letztlich bedeutungslosen letzten Hauptrundenspiel gegen Ungarn verlor das Team um Nikola Karabatić mit 28:31. Weltmeister Deutschland schlug Island 35:27. Nach der Niederlage gegen Frankreich im zweiten Spiel musste das Team von Heiner Brand in seiner letzten Begegnung unbedingt einen Sieg gegen den Rekordeuropameister Schweden holen, was nach abwechslungsreichem Spielverlauf knapp mit 31:29 gelang. Schweden erzielte im ersten Match gegen Ungarn mit 27:27 ein Unentschieden. Gegen Spanien steigerte sich das Team weiter und gewann mit 27:26. Für Spanien, den Weltmeister von 2005, der einen Sieg benötigt hätte, um seine Chance auf das Halbfinale zu wahren, bedeutete dies das Ausscheiden aus dem Turnier. Das Tor zum Sieg gelang Schweden erst in den letzten Sekunden, als Spanien ohne Torwart und dafür mit einem zusätzlichen Feldspieler im Angriff agierte. Ungarn verlor im zweiten Duell gegen Island und konnte anschließend nicht mehr ins Halbfinale einziehen. Spanien beendete das Turnier im letzten und bedeutungslosen Match gegen Island mit einem Sieg. Island war nach der Auftaktniederlage gegen Deutschland und den Ergebnissen des zweiten Hauptrundenspieltags bereits ausgeschieden, zeigte aber in den beiden verbleibenden Spielen jeweils eine engagierte Leistung.

Finalrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele der Finalrunde fanden am 26. und 27. Januar in Lillehammer statt.

Die beiden Halbfinalspiele und das Spiel um Platz 5 wurden am 26. Januar ausgetragen, das Spiel um Platz 3 und das Finale fanden am 27. Januar statt.

Die besten drei Mannschaften der EM qualifizierten sich direkt für die Handball-Weltmeisterschaft 2009. Da aber sowohl Deutschland als WM-Titelverteidiger als auch Kroatien als WM-Gastgeber das Halbfinale erreichten, genügten bereits die Halbfinalteilnahme und der fünfte Platz zur direkten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2009.

Die Ränge 7 bis 16 ergaben sich aus den Gruppenplatzierungen und wurden, anders als bei Weltmeisterschaften, nicht einzeln ausgespielt. Das für den 27. Januar um 11 Uhr eingeplante Spiel um Platz 7 wurde abgesagt, da es für die Olympia-Qualifikation nicht mehr relevant war.

Spiel um Platz 5[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

26. Januar 2008
13:00 Norwegen Norwegen Schweden Schweden 34:36 n.2V. (30:30, 26:26, 13:15)

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

26. Januar 2008
15:30 Kroatien Kroatien Frankreich Frankreich 24:23 (11:9)
18:00 Danemark Dänemark Deutschland Deutschland 26:25 (10:13)

Das erste Halbfinale wurde zwischen Europameister Frankreich und Olympiasieger Kroatien ausgetragen. Frankreich galt nach dem bisherigen Turnierverlauf als absoluter Titelfavorit, während Kroatien in der Hauptrunde schwankende Leistungen gezeigt hatte. Im Spiel jedoch zeigten die Kroaten um Ivano Balić ihre beste Turnierleistung und gewannen in einem umkämpften Spiel mit 24:23.

Das zweite Halbfinale wurde zwischen Weltmeister Deutschland und dem WM-Dritten Dänemark ausgetragen. Nach wechselhaftem Spielverlauf konnte Deutschland kurz vor dem Ende nochmals ausgleichen. Ein Schnellangriff der Dänen wurde mit einem Foul gestoppt, so dass Dänemark drei Sekunden vor dem Ende ein Siebenmeter zugesprochen wurde, den Lars Christiansen zum 26:25 verwandelte und Dänemark damit erstmals den Einzug in ein EM-Finale sicherte.

Spiel um Platz 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

27. Januar 2008
13:30 Deutschland Deutschland Frankreich Frankreich 26:36 (9:18)

Im Spiel um Platz 3 spielte Titelverteidiger Frankreich gegen Deutschland. In der deutschen Mannschaft fielen mehrere Spieler verletzungsbedingt aus. Die Deutschen zeigten ihre schwächste Leistung während des Turniers und unterlagen den motiviert auftretenden Franzosen nach einem zwischenzeitlichen 14-Tore-Rückstand mit 26:36.

Endspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

27. Januar 2008
16:00 Danemark Dänemark Kroatien Kroatien 24:20 (13:10)

Das Finale wurde zwischen Olympiasieger Kroatien und Dänemark ausgetragen. Im Vorfeld des Spiels ließ sich kein Favorit ausmachen. Bei den Dänen ragte Torhüter Kasper Hvidt heraus und sicherte den Dänen zur Halbzeit eine Führung mit 13:10. Nach einem Zwischenstand von 21:18 für Dänemark beschwerten sich die Kroaten mehrmals über aus ihrer Sicht unverständliche Schiedsrichterentscheidungen. Dabei wurde Trainer Lino Červar wegen wiederholter Proteste auf die Tribüne verbannt. Dänemark ließ sich in den Schlussminuten den Sieg nicht mehr nehmen und feierte nach einem Endstand von 24:20 den Gewinn der Europameisterschaft.

Endstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pl. Team Tore Diff
1. Danemark Dänemark 233:193 +40
2. Kroatien Kroatien 212:203 +9
3. Frankreich Frankreich 231:207 +24
4. Deutschland Deutschland 224:224 0
5. Schweden Schweden 208:190 +18
6. Norwegen Norwegen 196:185 +11
7. Polen Polen 182:172 +10
8. Ungarn Ungarn 176:173 +3
9. Spanien Spanien 180:169 +11
10. Slowenien Slowenien 172:180 −8
11. Island Island 157:172 −15
12. Montenegro Montenegro 149:188 −39
13. Russland Russland 74:88 −14
14. Tschechien Tschechien 88:97 −9
15. Belarus 1995 Belarus 83:101 −18
16. Slowakei Slowakei 78:101 −23

Torjägerliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lars Christiansen
Ivano Balić
Platz Name Land Spiele Tore Würfe %
Wurfausbeute
Ø
Tore pro Spiel
1 Lars Christiansen Danemark 7 44 58 76 6,3
1 Ivano Balić Kroatien 8 44 84 52 5,5
1 Nikola Karabatić FrankreichFrankreich 8 44 89 49 5,5
4 Daniel Narcisse FrankreichFrankreich 8 43 72 60 5,4
5 Lasse Boesen Danemark 8 41 76 54 5,1
5 Kim Andersson SchwedenSchweden 7 41 78 53 5,9
7 Aleš Pajovič Slowenien 6 39 70 56 6,5
8 Karol Bielecki Polen 6 37 62 60 6,2
9 Holger Glandorf Deutschland 8 36 72 50 4,5
10 Guðjón Valur Sigurðsson Island 6 34 63 54 5,7
11 Alen Muratović Montenegro 6 33 60 55 5,5
11 Frode Hagen Norwegen 7 33 69 48 4,7
13 Florian Kehrmann Deutschland 7 32 48 67 4,6
14 Martin Boquist SchwedenSchweden 7 31 51 61 4,4
14 Luc Abalo FrankreichFrankreich 8 31 55 56 3,9
14 Petar Metličić Kroatien 8 31 62 50 3,9
14 Pascal Hens Deutschland 8 31 74 42 3,9
18 Olivier Girault FrankreichFrankreich 8 30 44 68 3,8
19 Michael V. Knudsen Danemark 8 28 40 70 3,5
19 Juanín García SpanienSpanien 6 28 43 65 4,7

Quelle: eurohandball.com[1]

Allstar-Team[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar nach dem Endspiel wurden die nachfolgenden Spieler für ihre Leistungen ausgezeichnet und in das All-Star-Team gewählt.

Nikola Karabatić, einer der drei Torschützenkönige und wertvollster Spieler der EM 2008
Position Name Land
Tor: Kasper Hvidt Danemark Dänemark
Linksaußen: Lars Christiansen Danemark Dänemark
Rückraum links: Daniel Narcisse FrankreichFrankreich Frankreich
Rückraum Mitte: Ivano Balić Kroatien Kroatien
Rückraum rechts: Kim Andersson SchwedenSchweden Schweden
Rechtsaußen: Florian Kehrmann Deutschland Deutschland
Kreis: Frank Løke Norwegen Norwegen
Bester Abwehrspieler: Igor Vori Kroatien Kroatien
Wertvollster Spieler (MVP): Nikola Karabatić FrankreichFrankreich Frankreich

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik Gruppe C[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Statistik Gruppe D[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Top 50 Goalscorers. In: eurohandball.com. Abgerufen am 25. Juni 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]