Großer Stern – Wikipedia

B2B5 Großer Stern
Platz in Berlin
Großer Stern
Großer Stern mit Siegessäule
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Tiergarten
Angelegt um 1698
Neugestaltet 1938–1939
Einmündende Straßen Altonaer Straße,
Hofjägerallee,
Spreeweg,
Straße des 17. Juni
Bauwerke Bismarck-Nationaldenkmal,
Moltke-Denkmal,
Roon-Denkmal,
Siegessäule
Nutzung
Nutzergruppen Autofahrer,
Fußgänger,
Radfahrer

Der Große Stern ist der zentrale Platz des Großen Tiergartens im Berliner Ortsteil Tiergarten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Platz wurde unter Kurfürst Friedrich III. (ab 1701 Friedrich I., König in Preußen) um 1698 durch den Hofjäger Hemmrich als Jagdstern angelegt. Ab 1742 wurde der Große Stern im Zuge der Umgestaltung des Tiergartens durch Knobelsdorff und von 1833 bis 1840 durch Peter Joseph Lenné zu einem repräsentativen Platz ausgebaut. Von der Mitte des 18. bis Anfang des 19. Jahrhunderts stand dort eine Gruppe von Sandsteinstatuen antiker Götter, genannt Die Puppen.

Heutiger Ausbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hubertusbrunnen von Cuno von Uechtritz-Steinkirch (1938 abgerissen)

Heute treffen sich hier mehrere große Verkehrsachsen der Stadt:

Der Große Stern ist als großer mehrspuriger Spiral-Kreisverkehr angelegt, der täglich von rund 180.000 Autos befahren wird.

In der Mitte des Platzes steht die Siegessäule mit der von den Berlinern Goldelse genannten vergoldeten Bronzeskulptur der Viktoria mit Lorbeerkranz obenauf. Das heutige Aussehen bekam der Platz 1938. Er wurde im Durchmesser stark vergrößert und man setzte die Siegessäule vom Königsplatz, dem heutigen Platz der Republik direkt vor dem Reichstagsgebäude, hierher um und erhöhte sie dabei – auch aus Proportionsgründen – um eine Säulentrommel. Im Zuge der Verbreiterung des Großen Sterns wurde der am Nordrand des Platzes gelegene Hubertusbrunnen von Cuno von Uechtritz-Steinkirch 1938 abgerissen. Wieder auf die Siegessäule zu, nur jetzt in Richtung auf den Großen Stern, lief die ab Mai 1938 in die Große Sternallee verlegte Siegesallee. Die Denkmäler der Sieger von 1864–1871, die schon zuvor die Siegessäule umgeben hatten, wurden wieder im Halbkreis aufgestellt: Bismarck-Nationaldenkmal, Albrecht von Roon und Helmuth Karl Bernhard von Moltke. Die Einweihung des Ensembles fand am 20. April 1939 statt, Hitlers 50. Geburtstag, zu dem eine gigantische Militärparade auch über den Großen Stern rollte.

Besondere Ereignisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Auf dem Areal des Großen Sterns fanden zahlreiche Großveranstaltungen statt, wie etwa die Abschlusskundgebungen der Love Parade zwischen 1996 und 2003 sowie 2006 und das Fan Fest Berlin anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006, auf der jedes Spiel des Turniers auf mehreren Großbildschirmen übertragen wurde. Die sogenannte ‚Fanmeile‘ zählte täglich bis zu 700.000 Besucher.
  • Im Jahr 2005 fand hier die Musikveranstaltung Live 8 mit rund 100.000 Zuschauern statt.
  • Seit 1987 wird im September jeden Jahres der Berlin-Marathon über den Platz geführt, bei dem regelmäßig tausende von Läufern, Inlineskatern und Rennrollstuhlfahrern teilnehmen. Der Platz ist seit 2002 Zentrum der XRace-Strecke, eines Halbmarathons für Inlineskater.
  • Im Juli 2008 hielt der damalige US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama an der Siegessäule eine Rede vor etwa 200.000 Zuhörern.
  • Am 26. Juni 2018 verteilten Aktivisten von Greenpeace 3500 Liter gelbe Farbe auf der Fahrbahn, um für den Kohleausstieg zu demonstrieren.[1] In der Folge musste die Fahrbahn aufwendig gereinigt werden.[2] Die Kosten für die Entfernung und Entsorgung der Farbe betrugen 14.000 Euro und mussten von Greenpeace getragen werden. Es wurden dabei mehr als 135.000 Liter Wasser verbraucht.[3] Die strafrechtliche Aufarbeitung der Tat läuft noch.
  • Am 7. Oktober 2019 blockierten Aktivisten von Extinction Rebellion die Zufahrt zum Großen Stern.[4][5]

Panorama[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rundumblick von der Siegessäule – auf den Großen Stern zulaufende Straßen
Von links: Blick nach Osten über Süden nach Nordosten
Brandenburger Tor – Große Sternallee – Hofjägerallee – Ernst-Reuter-Platz – Altonaer Straße – Spreeweg

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Greenpeace verteilt 3500 Liter gelbe Farbe am Großen Stern. In: Berliner Morgenpost. (morgenpost.de [abgerufen am 29. Juni 2018]).
  2. Greenpeace soll 15.000 Euro fürs Saubermachen zahlen. Abgerufen am 29. Juni 2018.
  3. Gelber Stern BSR stellt Greenpeace Reinigungskosten von 14.000 Euro in Rechnung. Abgerufen am 4. Oktober 2018.
  4. Protest in Berlin: Extinction Rebellion legt Großen Stern lahm. In: welt.de. 7. Oktober 2019, abgerufen am 7. Oktober 2019.
  5. Extinction Rebellion in Berlin: Protestler legen Großen Stern lahm. In: welt.de. 7. Oktober 2019, abgerufen am 7. Oktober 2019.

Koordinaten: 52° 30′ 52″ N, 13° 21′ 2″ O