Großer Preis von Berlin – Wikipedia

Der Große Preis von Berlin, 2021

Der Große Preis von Berlin ist ein Pferderennen, das jährlich Anfang August auf der Galopprennbahn Hoppegarten bei Berlin stattfindet. Das Rennen wurde 1888 erstmalig ausgetragen und zählt international zu den renommierten Galopprennsport-Ereignissen.[1]

Es ist eins von sieben Gruppe-Ι-Rennen in Deutschland. Die Distanz des Rennens beträgt 2400 Meter. Das Rennen ist offen für 3-jährige und ältere Pferde und ist mit 155.000 Euro Preisgeld dotiert.

Traditionell zieht es viele der Sieger des Rennens zwei Monate später zum größten Rennen Europas, dem Prix de l’Arc de Triomphe in Paris. Oftmals laufen die ehemaligen Sieger des Großen Preis von Berlin dort sehr erfolgreich. Die Gewinner aus den Jahren 2011 (Danedream), 2020 (Torquator Tasso) und 2021 (Alpinista) konnten allesamt anschließend an ihren Triumph in Berlin auch Europas wichtigstes Rennen gewinnen, was den großen Preis von Berlin immer wieder attraktiv für ambitionierte internationale Rennpferde macht.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Große Preis von Berlin wurde zum ersten Mal 1888 auf der Galopprennbahn Hoppegarten über eine Distanz von 2000 Meter ausgetragen, 1897 änderte sich die zu absolvierende Strecke auf 2200 Meter.

Ab dem Jahre 1909 wurde dieses Rennen auf der Rennbahn Grunewald in Berlin ausgetragen und bis 1926 betrug die Distanz nun 2400 Meter. Ab 1927 wurde die Distanz auf 2600 m verlängert.

1934 ging das Rennen zurück nach Hoppegarten, weil auf dem Gelände der Rennbahn Grunewald das Olympiastadion für die Olympischen Spiele 1936 errichtet wurde. 1937 benannte man das Rennen in „Großer Preis der Reichshauptstadt“ um und verkürzte die Distanz auf 2400 m. In den Jahren 1943 und 1944 wurde das Rennen erneut über 2600 m ausgetragen.

Aufgrund des Zweiten Weltkrieges konnte das Rennen 1945 und 1946 nicht ausgetragen werden.

Nach dem Krieg wurde das Rennen ab 1947 in Westdeutschland auf der Rennbahn Düsseldorf über 2400 m ausgetragen und hieß nun Großer Preis von Nordrhein-Westfalen. Von 1948 bis 1964 wurde über 2600 m gelaufen. Seit 1965 beträgt die Distanz 2400 m. 1972 wurde das Rennen als Gruppe-Ι-Rennen eingestuft und ab 1977 wurde wieder der ursprüngliche Name „Großer Preis von Berlin“ beziehungsweise „Großer Preis der Berliner Bank“ verwendet. 1996 wurde das Rennen in „Deutschlandpreis“ umbenannt. 2010 wurde es einmalig mit dem „Hansa-Preis“ zusammengeführt und in Hamburg-Horn ausgetragen. 2011 kehrte das Rennen schließlich wieder nach Hoppegarten zurück und trägt wieder den alten Namen „Großer Preis von Berlin“.

Sieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1888–1969[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1888: Durchgänger
  • 1889: Freimaurer
  • 1890: Dalberg
  • 1891: Hawk
  • 1892: Dorn
  • 1893: Hardenberg
  • 1894: Ausmärker
  • 1895: Hannibal
  • 1896: Rondinelli
  • 1897: Tokio
  • 1898: Magister / Sperber's Bruder *
  • 1899: Namouna
  • 1900: Xamete
  • 1901: Tuki
  • 1902: Slanderer
  • 1903: Signor
  • 1904: Pathos
  • 1905: Slaby
  • 1906: Festino
  • 1907: Fels
  • 1908: Horizont
  • 1909: For Ever
  • 1910: Fervor
  • 1911: Icy Wind
  • 1912: Dolomit
  • 1913: Majestic
  • 1914: Orelio
  • 1915: Rennen fand nicht statt
  • 1916: Anschluss
  • 1917: Landgraf
  • 1918: Traum
  • 1919: Eckstein
  • 1920: Herold
  • 1921: Ossian
  • 1922: Wallenstein
  • 1923: Augias
  • 1924: Augias
  • 1925: Weissdorn
  • 1926: Ferro
  • 1927: Mah Jong
  • 1928: Oleander
  • 1929: Oleander
  • 1930: Alba
  • 1931: Sichel
  • 1932: Wolkenflug
  • 1933: Alchimist
  • 1934: Blinzen
  • 1935: Sturmvogel
  • 1936: Sturmvogel
  • 1937: Corrida
  • 1938: Antonym
  • 1939: Elritzling
  • 1940: Schwarzgold
  • 1941: Niccolo dell'Arca
  • 1942: Ticino
  • 1943: Ticino
  • 1944: Ticino
  • 1945–46: Rennen fand nicht statt
  • 1947: Glockenton
  • 1948: Solo
  • 1949: Nebelwerfer
  • 1950: Niederländer
  • 1951: Grande
  • 1952: Mangon
  • 1953: Tasmin
  • 1954: Mangon
  • 1955: Masetto
  • 1956: Gombar
  • 1957: Mogul
  • 1958: Agio
  • 1959: Waldcanter
  • 1960: Wicht
  • 1961: Windbruch
  • 1962: Windbruch
  • 1963: Mercurius
  • 1964: Mercurius
  • 1965: Mercurius
  • 1966: Kronzeuge
  • 1967: Norfolk
  • 1968: Luciano
  • 1969: Cortez

1970 bis heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siegerehrung 2021
Jahr Sieger Alter Jockey Trainer Besitzer Zeit Land
1970 Alpenkönig 3 Fritz Drechsler Heinz Jentzsch Gestüt Schlenderhan 2:37.10 Deutschland
1971 Lombard 4 Fritz Drechsler Heinz Jentzsch Gestüt Schlenderhan 2:32.40 Deutschland
1972 Lombard 5 Fritz Drechsler Heinz Jentzsch Gestüt Schlenderhan 2:35.60 Deutschland
1973 Arratos 4 Fritz Drechsler Heinz Jentzsch Gestüt Schlenderhan 2:30.80 Deutschland
1974 Tannenberg 4 Jerzy Jednaszewski Heinz Gummelt Gestüt Ravensberg 2:40.80 Deutschland
1975 Athenagoras 5 Harro Remmert Sven von Mitzlaff Gestüt Zoppenbroich 2:26.70 Deutschland
1976 Windwurf 4 Jerzy Jednaszewski Heinz Gummelt Gestüt Ravensberg 2:36.00 Deutschland
1977 Windwurf 5 Geoff Lewis Heinz Gummelt Gestüt Ravensberg 2:31.70 Deutschland
1978 First Lord 3 Willie Carson Georg Zuber Stall Weissenhof 2:31.50 Deutschland
1979 Nebos 3 Lutz Mäder Hein Bollow Margit Gräfin von Batthyány 2:36.20 Deutschland
1980 Nebos 4 Lutz Mäder Hein Bollow Margit Gräfin von Batthyány 2:27.60 Deutschland
1981 Lydian 3 Freddy Head Criquette Head-Maarek Ecurie Aland 2:36.50 FrankreichFrankreich
1982 Orofino 4 Peter Alafi Sven von Mitzlaff Gestüt Zoppenbroich 2:34.60 Deutschland
1983 Abary 3 Andrzej Tylicki Heinz Jentzsch Gestüt Fährhof 2:29.40 Deutschland
1984 Abary 4 Georg Bocskai Heinz Jentzsch Gestüt Fährhof 2:28.70 Deutschland
1985 Ordos 5 Peter Alafi Sven von Mitzlaff Gestüt Zoppenbroich 2:27.30 Deutschland
1986 Acatenango 4 Georg Bocskai Heinz Jentzsch Gestüt Fährhof 2:27.70 Deutschland
1987 Le Glorieux 3 Alain Lequeux Robert Collet Sieglinde Wolf 2:29.50 FrankreichFrankreich
1988 Helikon 5 Lutz Mäder Bruno Schütz Stall Reckendorf 2:36.78 Deutschland
1989 Mondrian 3 Kevin Woodburn Uwe Stoltefuß Stall Hanse 2:31.88 Deutschland
1990 Ibn Bey 6 Richard Quinn Paul Cole Fahd Salman 2:27.09 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
1991 Lomitas 3 Peter Schiergen Andreas Wöhler Gestüt Fährhof 2:28.99 Deutschland
1992 Platini 3 Mark Rimmer Bruno Schütz Stall Steigenberger 2:29.54 Deutschland
1993 Kornado 3 Mark Rimmer Bruno Schütz Stall Granum 2:40.10 Deutschland
1994 Sternkönig 4 Andreas Helfenbein Theo Grieper Gestüt Röttgen 2:25.38 Deutschland
1995 Lando 5 Peter Schiergen Heinz Jentzsch Gestüt Ittlingen 2:26.60 Deutschland
1996 Hollywood Dream 5 John Reid Uwe Ostmann Gestüt Ittlingen 2:26.35 Deutschland
1997 Luso 5 Frankie Dettori Clive Brittain Darley Stud 2:27.60 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
1998 Ungaro 4 Terence Hellier Hans Blume Gestüt Röttgen 2:30.82 Deutschland
1999 Ungaro 5 Andrasch Starke Hans Blume Gestüt Röttgen 2:26.30 Deutschland
2000 Mutafaweq 4 Richard Hills Saeed bin Suroor Godolphin 2:27.31 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
2001 Anzillero 4 Kevin Woodburn Dave Richardson Gestüt Erlenhof 2:29.22 Deutschland
2002 Marienbard 5 Frankie Dettori Saeed bin Suroor Godolphin 2:25.67 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
2003 Sabiango 5 Eduardo Pedroza Andreas Wöhler Gestüt Fährhof 2:31.48 Deutschland
2004 Albanova 5 Terence Hellier Sir Mark Prescott Kirsten Rausing 2:33.29 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
2005 Gonbarda 3 Filip Minarik Uwe Ostmann Gestüt Auenquelle 2:28.73 Deutschland
2006 Donaldson 4 Torsten Mundry Peter Rau Gestüt Ittlingen 2:33.06 Deutschland
2007 Schiaparelli 4 Andrasch Starke Peter Schiergen Stall Blankenese 2:31.26 Deutschland
2008 Adlerflug 4 Fredrik Johansson Jens Hirschberger Gestüt Schlenderhan 2:37.58 Deutschland
2009 Getaway 6 Stephen Hellyn Jens Hirschberger Georg von Ullmann 2:28.51 Deutschland
2010 Campanologist 5 Frankie Dettori Saeed bin Suroor Godolphin 2:33.04 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
2011 Danedream 3 Andrasch Starke Peter Schiergen Gestüt Burg Eberstein 2:33.50 Deutschland
2012 Meandre 4 Maxime Guyon André Fabre Édouard de Rothschild 2:31.50 FrankreichFrankreich
2013 Nymphea 4 Dennis Schiergen Peter Schiergen Stall Nizza 2:26.30 Deutschland
2014 Sirius 3 Stephen Hellyn Andreas Löwe Stall Molenhof 2:31.50 Deutschland
2015 Second Step 4 Jamie Spencer Luca Cumani Merry Fox Stud 2:28.50 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
2016 Protectionist 6 Eduardo Pedroza Andreas Wöhler Australian Bloodstock 2:41.10 Deutschland
2017 Dschingis Secret 4 Adrie de Vries Markus Klug Horst Pudwill 2:32.89 Deutschland
2018 Best Solution 4 Pat Cosgrave Saeed bin Suroor Godolphin 2:29,35 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
2019 French King 4 Olivier Peslier Henri Alex Pantall Abdullah bin Chalifa Al Thani 2:35,16[3] FrankreichFrankreich
2020 Torquator Tasso 3 L. Delozier Marcel Weiß Gestüt Auenquelle 2:33,78 Deutschland
2021 Alpinista 4 Luke Morris Sir Mark Prescott Kirsten Rausing 2:29,48 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
2022 Rebel's Romance 4 James Doyle Charlie Appleby Godolphin 2:32,93 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
2023 Simca Mille 4 Alexis Pouchin Stephane Wattel Haras de la Perelle 2:34,24 FrankreichFrankreich

Großer Preis von Berlin 2021[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Große Preis von Berlin 2021 fand am 8. August 2021 auf der Galopprennbahn Hoppegarten statt. Wegen der COVID-19-Pandemie war die Zuschauerzahl auf 10.000 begrenzt. Überlegene Siegerin war die aus England angereiste, im Besitz von Kirsten Rausing stehende und von Sir Mark Prescott trainierte Stute Alpinista (von Frankel aus der Alwilda). Sie besiegte dabei den späteren Arc- und Vorjahressieger Torquator Tasso.

Von der International Federation of Horseracing Authorities (IFHA) wurde der Große Preis von Berlin 2021 auf Platz 31 unter allen Galopprennen des Jahres eingestuft. Es ist damit das am höchsten eingeschätzte deutsche Galopprennen des Jahres 2021. Der Große Preis von Baden (Platz 74), Große Preis von Bayern (Platz 79) und der Preis von Europa (Platz 90) sind die anderen drei deutschen Rennen, die sich unter den ersten 100 platzieren konnten.[4] In das Rating eines Rennens fließen die Jahresendratings, also das Generalausgleichsgewicht der vier erstplatzierten Pferde ein.[5]

Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großer Preis von Berlin 2022[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Große Preis von Berlin 2022 fand am 8. August 2022 auf der Galopprennbahn Hoppegarten statt. Knapper Sieger war der im Besitz von Muhammad bin Raschid Al Maktums Rennsportoperation Godolphin stehende und von Charlie Appleby in England trainierte Wallach Rebel's Romance (von Dubawi aus der Minidress). Dieses Team gewann später im Jahr auch noch überlegen den Preis von Europa und den renommierten Breeders’ Cup Turf.

Am davor liegenden Samstag, den 7. August 2022, wurde ein weiterer Renntag in Hoppegarten veranstaltet und im Rahmen dieses Doppelrenntages das Jubiläum 200 Jahre Deutscher Galopp gefeiert.

Bilder des Siegers Rebel's Romance[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder der platzierten Pferde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder vom Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder von der Siegerehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptsponsor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Longines 2016–2021
  • Westminster seit 2022

TV-Übertragungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Große Preis von Berlin war 2022 das erste deutsche Gruppe 1-Rennen, das in die Metropole Hongkong übertragen wurde.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großer Preis von Berlin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 200 Jahre Deutscher Galopp, deutscher-galopp.de, abgerufen am 10. Juni 2023.
  2. Der Prix de l Arc de Triomphe - Die Weltmeisterschaft des Galopprennsports. Abgerufen am 3. September 2023.
  3. 2019-08-11, Hoppegarten, 6. R. - 129. Longines Großer Preis von Berlin, Turf Times, abgerufen am 14. Juni 2023.
  4. Die wichtigsten Rennen der Welt: Der Große Preis von Berlin auf Position 31 das besteingeschätzte deutsche Rennen, In: Turf-Times 28. Januar 2022, abgerufen am 14. Juni 2023.
  5. Berlin-Dritter Walton Street gewinnt Gruppe I, In: Galopponline 20. September 2021, abgerufen am 14. Juni 2023.