Griante – Wikipedia

Griante
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Griante (Italien)
Griante (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Como (CO)
Koordinaten 46° 0′ N, 9° 14′ OKoordinaten: 46° 0′ 0″ N, 9° 14′ 0″ O
Höhe 250 m s.l.m.
Fläche 13 km²
Einwohner 591 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 22011
Vorwahl 0344
ISTAT-Nummer 013113
Bezeichnung der Bewohner griantesi
Schutzpatron SS. Nabore e Felice (12. Juli)
Website Griante
Die Gemeinde Griante in der Provinz Como
Griante von Bellagio aus gesehen
Cadenabbia
Griante Castello
Cadenabbia, Konrad Adenauer Denkmal von Hans Kloss (2007)

Griante ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Como, Region Lombardei. Sie gehört zur Comunità Montana del Lario Intelvese. Zur Gemeinde gehört das am See liegende touristische Zentrum, der Ortsteil Cadenabbia.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Griante liegt direkt am Westufer des Comer Sees, rund 25 Kilometer nordöstlich von Como, zwischen Menaggio (im Norden) und Tremezzo.

Die Nachbargemeinden sind: Menaggio, Tremezzina und auf der gegenüberliegenden Seeufer Varenna (LC) und Bellagio.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Griante soll vom keltischen Griant-tir (Land der Sonne) stammen, was auf eine Gründung im Jahre 500 v. Chr. hinweisen könnte. Goldmünzen und andere Geräte weisen auf römische Bewohner hin. Erstmals urkundlich erwähnt wird die Siedlung 383, als ihm der Bischof von Como Reliquien der Heiligen Nabor und Felix anvertraute, die er vom heiligen Ambrosius erhalten haben soll. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde es während der Religionskriege zwischen Spanien und Frankreich um die Vorherrschaft in der Lombardei unter den Streifzügen von Söldnern (Bündner, lutherische Landsknechte) heimgesucht.

Im 19. Jahrhundert haben Reisende, Künstler und Aristokraten den Ort entdeckt. Der französische Schriftsteller Stendhal schildert den Ort in einigen Passagen Der Kartause von Parma. Henry Wadsworth Longfellow widmete Cadenabbia mehrere Gedichte.

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1861 1871 1881 1901 1911 1921 1931 1936 1951 1961 1971 1981 1991 2013 2021
Einwohner 705 678 715 871 1005 978 937 912 876 803 802 767 762 695 595

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Pfarrkirche von Griante könnte jene Kirche gewesen sein, die im Jahr 383 erbaut wurde, um Reliquien der Heiligen Nabor und Felix aufzunehmen. Die heutige Kirche stammt aus dem 16. Jahrhundert und enthält ein 1597 von Alessandro Maganza geschaffenes Leinwandgemälde, das die Himmelfahrt Maria darstellt.[2]
  • Die Wallfahrtskirche San Martino wurde vermutlich an der Stelle eines römischen Beobachtungsturms errichtet.[3]
  • Kirche San Rocco[4]
  • Anglikanische Kirche[5]
  • Die Villa Collina ist das wohl bekannteste Gebäude in Cadenabbia. Hier, wo sich Ende des 19. Jahrhunderts noch ein mittelalterlicher Turm erhob, verbrachte Konrad Adenauer seine Ferien.[6]
  • Villa Maresi[7]
  • Villa Margherita[8]
  • Villa il Giumello[9]
  • Villa Bonaventura, Architekt: Giacomo Mantegazza[10]
  • Konrad Adenauer Denkmal.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Burg von Griante starb 1521 Giovanni del Matto aus Brenzio, der eine Laufbahn als Söldner begann und dann als Seeräuber berüchtigt wurde.

Franz Anton Mainoni aus Griante, erst Mönch in einem Kloster des Bistums Como, trat zur evangelischen Lehre über, floh nach Graubünden und wurde 1695 in die Synode aufgenommen. Über seine Klage auf Herausgabe seines väterlichen Erbes, bei der ihn der Bundestag gegenüber dem spanischen Gesandten Casati kräftig unterstützte, erbost, ließ es die Obrigkeit von Poschiavo geschehen, dass er im April 1696 am Berninapass gefangen und nach Como entführt wurde. Jahrelange Verhandlungen mit dem Bischof von Como und Volksentscheide blieben fruchtlos, und er verschwand in den Kerkern der Inquisition[11]

Der Musikverlag Casa Ricordi besaß dort eine Villa (Villa Margherita), in der Giuseppe Verdi, mehrere Arien aus La traviata komponierte. Königin Victoria, Zar Nikolaus II., Kaiser Wilhelm II., Prinz Umberto von Savoyen verbrachten dort ihre Ferien. Konrad Adenauer verbrachte dort zwischen 1957 und 1966 regelmäßig seinen Urlaub und wurde deshalb zum Ehrenbürger ernannt.

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anna Ferrari-Bravo, Paola Colombini: Guida d'Italia. Lombardia (esclusa Milano). Milano 1987, S. 291.
  • Lombardia – Touring club italiano, Touring Editore (1999), ISBN 88-365-1325-5, Cadenabbia Online
  • Griante auf tuttitalia.it/lombardia

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Griante – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]